Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Heine, Heinrich. Deutschland. Ein Wintermährchen. In: Ders.: Neue Gedichte, 1. Auflage. Hamburg, 1844.

Bild:
<< vorherige Seite
Caput X.


Dicht hinter Hagen ward es Nacht,
Und ich fühlte in den Gedärmen
Ein seltsames Frösteln. Ich konnte mich erst
Zu Unna, im Wirthshaus, erwärmen.
Ein hübsches Mädchen fand ich dort,
Die schenkte mir freundlich den Punsch ein;
Wie gelbe Seide das Lockenhaar,
Die Augen sanft wie Mondschein.
Den lispelnd westphälischen Accent
Vernahm ich mit Wollust wieder.
Viel süße Erinnerung dampfte der Punsch,
Ich dachte der lieben Brüder,
Caput X.


Dicht hinter Hagen ward es Nacht,
Und ich fühlte in den Gedärmen
Ein seltsames Frösteln. Ich konnte mich erst
Zu Unna, im Wirthshaus, erwärmen.
Ein hübsches Mädchen fand ich dort,
Die schenkte mir freundlich den Punsch ein;
Wie gelbe Seide das Lockenhaar,
Die Augen sanft wie Mondschein.
Den lispelnd westphälischen Accent
Vernahm ich mit Wollust wieder.
Viel süße Erinnerung dampfte der Punsch,
Ich dachte der lieben Brüder,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0049" n="325"/>
      <div n="1">
        <head rendition="#c #b #g">Caput X.</head><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <lg type="poem">
          <l>Dicht hinter Hagen ward es Nacht,</l><lb/>
          <l>Und ich fühlte in den Gedärmen</l><lb/>
          <l>Ein seltsames Frösteln. Ich konnte mich erst</l><lb/>
          <l>Zu Unna, im Wirthshaus, erwärmen.</l><lb/>
        </lg>
        <lg>
          <l>Ein hübsches Mädchen fand ich dort,</l><lb/>
          <l>Die schenkte mir freundlich den Punsch ein;</l><lb/>
          <l>Wie gelbe Seide das Lockenhaar,</l><lb/>
          <l>Die Augen sanft wie Mondschein.</l><lb/>
        </lg>
        <lg>
          <l>Den lispelnd westphälischen Accent</l><lb/>
          <l>Vernahm ich mit Wollust wieder.</l><lb/>
          <l>Viel süße Erinnerung dampfte der Punsch,</l><lb/>
          <l>Ich dachte der lieben Brüder,</l><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[325/0049] Caput X. Dicht hinter Hagen ward es Nacht, Und ich fühlte in den Gedärmen Ein seltsames Frösteln. Ich konnte mich erst Zu Unna, im Wirthshaus, erwärmen. Ein hübsches Mädchen fand ich dort, Die schenkte mir freundlich den Punsch ein; Wie gelbe Seide das Lockenhaar, Die Augen sanft wie Mondschein. Den lispelnd westphälischen Accent Vernahm ich mit Wollust wieder. Viel süße Erinnerung dampfte der Punsch, Ich dachte der lieben Brüder,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-01-28T16:02:06Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2014-01-28T16:02:06Z)
Google Books: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2014-01-28T16:02:06Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Druckfehler: dokumentiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage
  • I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/heine_wintermaehrchen1_1844
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/heine_wintermaehrchen1_1844/49
Zitationshilfe: Heine, Heinrich. Deutschland. Ein Wintermährchen. In: Ders.: Neue Gedichte, 1. Auflage. Hamburg, 1844, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_wintermaehrchen1_1844/49>, abgerufen am 03.12.2024.