Heine, Heinrich. Deutschland. Ein Wintermährchen. In: Ders.: Neue Gedichte, 1. Auflage. Hamburg, 1844.Caput VIII. Von Cöllen bis Hagen kostet die Post Fünf Thaler sechs Groschen Preußisch. Die Diligence war leider besetzt Und ich kam in die offene Beyschais'. Ein Spätherbstmorgen, feucht und grau, Im Schlamme keuchte der Wagen; Doch trotz des schlechten Wetters und Wegs Durchströmte mich süßes Behagen. Das ist ja meine Heimathluft!
Die glühende Wange empfand es! Und dieser Landstraßenkoth, er ist Der Dreck meines Vaterlandes! Caput VIII. Von Cöllen bis Hagen kostet die Post Fünf Thaler sechs Groschen Preußisch. Die Diligence war leider besetzt Und ich kam in die offene Beyschais’. Ein Spätherbstmorgen, feucht und grau, Im Schlamme keuchte der Wagen; Doch trotz des schlechten Wetters und Wegs Durchströmte mich süßes Behagen. Das ist ja meine Heimathluft!
Die glühende Wange empfand es! Und dieser Landstraßenkoth, er ist Der Dreck meines Vaterlandes! <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0041" n="317"/> <div n="1"> <head rendition="#c #b #g">Caput VIII.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <lg type="poem"> <l>Von Cöllen bis Hagen kostet die Post</l><lb/> <l>Fünf Thaler sechs Groschen Preußisch.</l><lb/> <l>Die Diligence war leider besetzt</l><lb/> <l>Und ich kam in die offene Beyschais’.</l><lb/> </lg> <lg> <l>Ein Spätherbstmorgen, feucht und grau,</l><lb/> <l>Im Schlamme keuchte der Wagen;</l><lb/> <l>Doch trotz des schlechten Wetters und Wegs</l><lb/> <l>Durchströmte mich süßes Behagen.</l><lb/> </lg> <lg> <l>Das ist ja meine Heimathluft!</l><lb/> <l>Die glühende Wange empfand es!</l><lb/> <l>Und dieser Landstraßenkoth, er ist</l><lb/> <l>Der Dreck meines Vaterlandes!</l><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [317/0041]
Caput VIII.
Von Cöllen bis Hagen kostet die Post
Fünf Thaler sechs Groschen Preußisch.
Die Diligence war leider besetzt
Und ich kam in die offene Beyschais’.
Ein Spätherbstmorgen, feucht und grau,
Im Schlamme keuchte der Wagen;
Doch trotz des schlechten Wetters und Wegs
Durchströmte mich süßes Behagen.
Das ist ja meine Heimathluft!
Die glühende Wange empfand es!
Und dieser Landstraßenkoth, er ist
Der Dreck meines Vaterlandes!
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