Heine, Heinrich. Deutschland. Ein Wintermährchen. In: Ders.: Neue Gedichte, 1. Auflage. Hamburg, 1844."Und wird der Dom ein Pferdestall, Was sollen wir dann beginnen Mit den heil'gen drey Kön'gen, die da ruhn Im Tabernakel da drinnen?" So höre ich fragen. Doch brauchen wir uns In unserer Zeit zu geniren? Die heil'gen drey Kön'ge aus Morgenland, Sie können wo anders logiren. Folgt meinem Rath und steckt sie hinein In jene drey Körbe von Eisen, Die hoch zu Münster hängen am Thurm, Der Sankt Lamberti geheißen. Fehlt etwa einer vom Triumvirat, So nehmt einen anderen Menschen, Ersetzt den König des Morgenlands Durch einen abendländschen. „Und wird der Dom ein Pferdestall, Was sollen wir dann beginnen Mit den heil’gen drey Kön’gen, die da ruhn Im Tabernakel da drinnen?“ So höre ich fragen. Doch brauchen wir uns In unserer Zeit zu geniren? Die heil’gen drey Kön’ge aus Morgenland, Sie können wo anders logiren. Folgt meinem Rath und steckt sie hinein In jene drey Körbe von Eisen, Die hoch zu Münster hängen am Thurm, Der Sankt Lamberti geheißen. Fehlt etwa einer vom Triumvirat, So nehmt einen anderen Menschen, Ersetzt den König des Morgenlands Durch einen abendländschen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0021" n="297"/> <lg type="poem"> <lg> <l>„Und wird der Dom ein Pferdestall,</l><lb/> <l>Was sollen wir dann beginnen</l><lb/> <l>Mit den heil’gen drey Kön’gen, die da ruhn</l><lb/> <l>Im Tabernakel da drinnen?“</l><lb/> </lg> <lg> <l>So höre ich fragen. Doch brauchen wir uns</l><lb/> <l>In unserer Zeit zu geniren?</l><lb/> <l>Die heil’gen drey Kön’ge aus Morgenland,</l><lb/> <l>Sie können wo anders logiren.</l><lb/> </lg> <lg> <l>Folgt meinem Rath und steckt sie hinein</l><lb/> <l>In jene drey Körbe von Eisen,</l><lb/> <l>Die hoch zu Münster hängen am Thurm,</l><lb/> <l>Der Sankt Lamberti geheißen.</l><lb/> </lg> <lg> <l>Fehlt etwa einer vom Triumvirat,</l><lb/> <l>So nehmt einen anderen Menschen,</l><lb/> <l>Ersetzt den König des Morgenlands</l><lb/> <l>Durch einen abendländschen.</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [297/0021]
„Und wird der Dom ein Pferdestall,
Was sollen wir dann beginnen
Mit den heil’gen drey Kön’gen, die da ruhn
Im Tabernakel da drinnen?“
So höre ich fragen. Doch brauchen wir uns
In unserer Zeit zu geniren?
Die heil’gen drey Kön’ge aus Morgenland,
Sie können wo anders logiren.
Folgt meinem Rath und steckt sie hinein
In jene drey Körbe von Eisen,
Die hoch zu Münster hängen am Thurm,
Der Sankt Lamberti geheißen.
Fehlt etwa einer vom Triumvirat,
So nehmt einen anderen Menschen,
Ersetzt den König des Morgenlands
Durch einen abendländschen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription.
(2014-01-28T16:02:06Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2014-01-28T16:02:06Z)
Google Books: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2014-01-28T16:02:06Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |