Vaterland verbreiten, sind Menschen -- wie der selige Castlereagh.
Daß die große Masse des englischen Volkes ge¬ gen die Katholiken gestimmt ist, und täglich das Parlament bestürmt, ihnen nicht mehr Rechte ein¬ zuräumen, ist ganz in der Ordnung. Es liegt in der menschlichen Natur eine solche Unterdrückungs¬ sucht, und wenn wir auch, was jetzt beständig ge¬ schieht, über bürgerliche Ungleichheit klagen, so sind alsdann unsere Augen nach oben gerichtet, wir se¬ hen nur diejenigen, die über uns stehen, und deren Vorrechte uns beleidigen; abwärts sehen wir nie bei solchen Klagen, es kommt uns nie in den Sinn, diejenigen, welche durch Gewohnheitsunrecht noch unter uns gestellt sind, zu uns heraufzuziehen, ja uns verdrießt es sogar, wenn diese ebenfalls in die Höhe streben, und wir schlagen ihnen auf die Köpfe. Der Kreole verlangt die Rechte des Eu¬ ropäers, spreizt sich aber gegen den Mulatten, und
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Vaterland verbreiten, ſind Menſchen — wie der ſelige Caſtlereagh.
Daß die große Maſſe des engliſchen Volkes ge¬ gen die Katholiken geſtimmt iſt, und taͤglich das Parlament beſtuͤrmt, ihnen nicht mehr Rechte ein¬ zuraͤumen, iſt ganz in der Ordnung. Es liegt in der menſchlichen Natur eine ſolche Unterdruͤckungs¬ ſucht, und wenn wir auch, was jetzt beſtaͤndig ge¬ ſchieht, uͤber buͤrgerliche Ungleichheit klagen, ſo ſind alsdann unſere Augen nach oben gerichtet, wir ſe¬ hen nur diejenigen, die uͤber uns ſtehen, und deren Vorrechte uns beleidigen; abwaͤrts ſehen wir nie bei ſolchen Klagen, es kommt uns nie in den Sinn, diejenigen, welche durch Gewohnheitsunrecht noch unter uns geſtellt ſind, zu uns heraufzuziehen, ja uns verdrießt es ſogar, wenn dieſe ebenfalls in die Hoͤhe ſtreben, und wir ſchlagen ihnen auf die Koͤpfe. Der Kreole verlangt die Rechte des Eu¬ ropaͤers, ſpreizt ſich aber gegen den Mulatten, und
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Vaterland verbreiten, ſind Menſchen — wie der
ſelige Caſtlereagh.
Daß die große Maſſe des engliſchen Volkes ge¬
gen die Katholiken geſtimmt iſt, und taͤglich das
Parlament beſtuͤrmt, ihnen nicht mehr Rechte ein¬
zuraͤumen, iſt ganz in der Ordnung. Es liegt in
der menſchlichen Natur eine ſolche Unterdruͤckungs¬
ſucht, und wenn wir auch, was jetzt beſtaͤndig ge¬
ſchieht, uͤber buͤrgerliche Ungleichheit klagen, ſo ſind
alsdann unſere Augen nach oben gerichtet, wir ſe¬
hen nur diejenigen, die uͤber uns ſtehen, und deren
Vorrechte uns beleidigen; abwaͤrts ſehen wir nie
bei ſolchen Klagen, es kommt uns nie in den Sinn,
diejenigen, welche durch Gewohnheitsunrecht noch
unter uns geſtellt ſind, zu uns heraufzuziehen, ja
uns verdrießt es ſogar, wenn dieſe ebenfalls in die
Hoͤhe ſtreben, und wir ſchlagen ihnen auf die
Koͤpfe. Der Kreole verlangt die Rechte des Eu¬
ropaͤers, ſpreizt ſich aber gegen den Mulatten, und
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Heine, Heinrich: Reisebilder. Nachträge. Hamburg, 1831, S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder04_1831/287>, abgerufen am 25.11.2024.
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