Wer als ein Fremder vielleicht heute zum er¬ stenmal die Gallerie des Parlamentes besucht, weiß nicht, was jetzt kommen wird. Er sieht blos einen Mann, der ihn mit seinen Argumenten überzeugt, mit seiner Leidenschaft erwärmt hat, und jetzt mit jenem sonderbaren Flüstern einen sehr lahmen, schwächlichen Schluß anzubringen scheint. O Fremdling! wärest du bekannt mit den Erscheinungen dieses Hauses und auf einem Sitze, wo du alle Parlamentsglieder übersehen könntest, so würdest du bald merken, daß diese in Betreff eines solchen lahmen, schwächlichen Schlusses durchaus nicht deiner Meinung sind. Du würdest manchen bemerken, den Partheysucht oder Anma¬ ßung in dieses stürmische Meer, ohne gehörigen Ballast und das nöthige Steuerruder, hineinge¬ trieben hat, und der nun so furchtsam und ängst¬ lich umherblickt, wie ein Schiffer auf dem chine¬ sischen Meere, wenn er an einer Seite des Ho¬ rizontes jene dunkle Ruhe entdeckt, die ein sicheres
Wer als ein Fremder vielleicht heute zum er¬ ſtenmal die Gallerie des Parlamentes beſucht, weiß nicht, was jetzt kommen wird. Er ſieht blos einen Mann, der ihn mit ſeinen Argumenten uͤberzeugt, mit ſeiner Leidenſchaft erwaͤrmt hat, und jetzt mit jenem ſonderbaren Fluͤſtern einen ſehr lahmen, ſchwaͤchlichen Schluß anzubringen ſcheint. O Fremdling! waͤreſt du bekannt mit den Erſcheinungen dieſes Hauſes und auf einem Sitze, wo du alle Parlamentsglieder uͤberſehen koͤnnteſt, ſo wuͤrdeſt du bald merken, daß dieſe in Betreff eines ſolchen lahmen, ſchwaͤchlichen Schluſſes durchaus nicht deiner Meinung ſind. Du wuͤrdeſt manchen bemerken, den Partheyſucht oder Anma¬ ßung in dieſes ſtuͤrmiſche Meer, ohne gehoͤrigen Ballaſt und das noͤthige Steuerruder, hineinge¬ trieben hat, und der nun ſo furchtſam und aͤngſt¬ lich umherblickt, wie ein Schiffer auf dem chine¬ ſiſchen Meere, wenn er an einer Seite des Ho¬ rizontes jene dunkle Ruhe entdeckt, die ein ſicheres
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Wer als ein Fremder vielleicht heute zum er¬
ſtenmal die Gallerie des Parlamentes beſucht,
weiß nicht, was jetzt kommen wird. Er ſieht
blos einen Mann, der ihn mit ſeinen Argumenten
uͤberzeugt, mit ſeiner Leidenſchaft erwaͤrmt hat,
und jetzt mit jenem ſonderbaren Fluͤſtern einen
ſehr lahmen, ſchwaͤchlichen Schluß anzubringen
ſcheint. O Fremdling! waͤreſt du bekannt mit den
Erſcheinungen dieſes Hauſes und auf einem Sitze,
wo du alle Parlamentsglieder uͤberſehen koͤnnteſt,
ſo wuͤrdeſt du bald merken, daß dieſe in Betreff
eines ſolchen lahmen, ſchwaͤchlichen Schluſſes
durchaus nicht deiner Meinung ſind. Du wuͤrdeſt
manchen bemerken, den Partheyſucht oder Anma¬
ßung in dieſes ſtuͤrmiſche Meer, ohne gehoͤrigen
Ballaſt und das noͤthige Steuerruder, hineinge¬
trieben hat, und der nun ſo furchtſam und aͤngſt¬
lich umherblickt, wie ein Schiffer auf dem chine¬
ſiſchen Meere, wenn er an einer Seite des Ho¬
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Heine, Heinrich: Reisebilder. Nachträge. Hamburg, 1831, S. 263. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder04_1831/277>, abgerufen am 24.11.2024.
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