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Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 3. Hamburg, 1830.

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Ja, Ihr verblendeten Berliner -- sprach
ich, nicht ohne Feuer -- Ihr verkennt Eure
heimischen Genies, und steinigt Eure Propheten.
Wir aber können Alles gebrauchen!

Und wozu braucht Ihr denn diese unglück¬
liche Fliege?

Er ist zu Allem zu gebrauchen wozu Sprin¬
gen, Kriechen, Gemüth, Fressen, Frömmigkeit,
viel Altdeutsch, wenig Latein und gar kein
Griechisch nöthig ist. Er springt wirklich sehr
gut über'n Stock; macht auch Tabellen von allen
möglichen Sprüngen und Verzeichnisse von
allen möglichen Lesarten altdeutscher Gedichte.
Dazu repräsentirt er die Vaterlandsliebe, ohne
im mindesten gefährlich zu seyn. Denn man
weiß sehr gut, daß er sich von den altdeutschen
Demagogen, unter welchen er sich mahl zufällig
befunden, zu rechter Zeit zurückgezogen, als ihre

Ja, Ihr verblendeten Berliner — ſprach
ich, nicht ohne Feuer — Ihr verkennt Eure
heimiſchen Genies, und ſteinigt Eure Propheten.
Wir aber koͤnnen Alles gebrauchen!

Und wozu braucht Ihr denn dieſe ungluͤck¬
liche Fliege?

Er iſt zu Allem zu gebrauchen wozu Sprin¬
gen, Kriechen, Gemuͤth, Freſſen, Froͤmmigkeit,
viel Altdeutſch, wenig Latein und gar kein
Griechiſch noͤthig iſt. Er ſpringt wirklich ſehr
gut uͤber'n Stock; macht auch Tabellen von allen
moͤglichen Spruͤngen und Verzeichniſſe von
allen moͤglichen Lesarten altdeutſcher Gedichte.
Dazu repraͤſentirt er die Vaterlandsliebe, ohne
im mindeſten gefaͤhrlich zu ſeyn. Denn man
weiß ſehr gut, daß er ſich von den altdeutſchen
Demagogen, unter welchen er ſich mahl zufaͤllig
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[28/0036] Ja, Ihr verblendeten Berliner — ſprach ich, nicht ohne Feuer — Ihr verkennt Eure heimiſchen Genies, und ſteinigt Eure Propheten. Wir aber koͤnnen Alles gebrauchen! Und wozu braucht Ihr denn dieſe ungluͤck¬ liche Fliege? Er iſt zu Allem zu gebrauchen wozu Sprin¬ gen, Kriechen, Gemuͤth, Freſſen, Froͤmmigkeit, viel Altdeutſch, wenig Latein und gar kein Griechiſch noͤthig iſt. Er ſpringt wirklich ſehr gut uͤber'n Stock; macht auch Tabellen von allen moͤglichen Spruͤngen und Verzeichniſſe von allen moͤglichen Lesarten altdeutſcher Gedichte. Dazu repraͤſentirt er die Vaterlandsliebe, ohne im mindeſten gefaͤhrlich zu ſeyn. Denn man weiß ſehr gut, daß er ſich von den altdeutſchen Demagogen, unter welchen er ſich mahl zufaͤllig befunden, zu rechter Zeit zuruͤckgezogen, als ihre

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Zitationshilfe: Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 3. Hamburg, 1830, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder03_1830/36>, abgerufen am 23.11.2024.