Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 3. Hamburg, 1830.gione für mich das Bild gemalt hat, und nicht gione fuͤr mich das Bild gemalt hat, und nicht <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0222" n="214"/> gione fuͤr mich das Bild gemalt hat, und nicht<lb/> fuͤr irgend einen alten Genueſer. Und es iſt<lb/> ſehr gut getroffen, todtſchweigend getroffen, es<lb/> fehlt nicht einmal der Schmerz im Auge, ein<lb/> Schmerz der mehr einem getraͤumten als einem<lb/> erlebten Leide galt, und ſehr ſchwer zu malen<lb/> war. Das ganze Bild iſt wie hingeſeufzt auf<lb/> die Leinwand. Auch der Mann im ſchwarzen<lb/> Mantel iſt gut gemalt, und die malizioͤs ſenti¬<lb/> mentalen Lippen ſind gut getroffen, ſprechend ge¬<lb/> troffen, als wollten ſie eben eine Geſchichte er¬<lb/> zaͤhlen — Es iſt die Geſchichte von dem Ritter,<lb/> der ſeine Geliebte aus dem Tode aufkuͤſſen wollte,<lb/> und als das Licht erloſch — —</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [214/0222]
gione fuͤr mich das Bild gemalt hat, und nicht
fuͤr irgend einen alten Genueſer. Und es iſt
ſehr gut getroffen, todtſchweigend getroffen, es
fehlt nicht einmal der Schmerz im Auge, ein
Schmerz der mehr einem getraͤumten als einem
erlebten Leide galt, und ſehr ſchwer zu malen
war. Das ganze Bild iſt wie hingeſeufzt auf
die Leinwand. Auch der Mann im ſchwarzen
Mantel iſt gut gemalt, und die malizioͤs ſenti¬
mentalen Lippen ſind gut getroffen, ſprechend ge¬
troffen, als wollten ſie eben eine Geſchichte er¬
zaͤhlen — Es iſt die Geſchichte von dem Ritter,
der ſeine Geliebte aus dem Tode aufkuͤſſen wollte,
und als das Licht erloſch — —
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