Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 1. Hamburg, 1826.LXXXVIII. "Sag', wo ist dein schönes Liebchen, Das du einst so schön besungen, Als die zaubermächt'gen Flammen Wunderbar dein Herz durchdrungen?" Jene Flammen sind erloschen, Und mein Herz ist kalt und trübe, Und dies Büchlein ist die Urne Mit der Asche meiner Liebe. LXXXVIII. “Sag', wo iſt dein ſchoͤnes Liebchen, Das du einſt ſo ſchoͤn beſungen, Als die zaubermaͤcht'gen Flammen Wunderbar dein Herz durchdrungen?” Jene Flammen ſind erloſchen, Und mein Herz iſt kalt und truͤbe, Und dies Buͤchlein iſt die Urne Mit der Aſche meiner Liebe. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0092" n="80"/> </div> <div n="2"> <head><hi rendition="#aq">LXXXVIII</hi>.<lb/></head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>“Sag', wo iſt dein ſchoͤnes Liebchen,</l><lb/> <l>Das du einſt ſo ſchoͤn beſungen,</l><lb/> <l>Als die zaubermaͤcht'gen Flammen</l><lb/> <l>Wunderbar dein Herz durchdrungen?”</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Jene Flammen ſind erloſchen,</l><lb/> <l>Und mein Herz iſt kalt und truͤbe,</l><lb/> <l>Und dies Buͤchlein iſt die Urne</l><lb/> <l>Mit der Aſche meiner Liebe.</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [80/0092]
LXXXVIII.
“Sag', wo iſt dein ſchoͤnes Liebchen,
Das du einſt ſo ſchoͤn beſungen,
Als die zaubermaͤcht'gen Flammen
Wunderbar dein Herz durchdrungen?”
Jene Flammen ſind erloſchen,
Und mein Herz iſt kalt und truͤbe,
Und dies Buͤchlein iſt die Urne
Mit der Aſche meiner Liebe.
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