Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 1. Hamburg, 1826.Die Pflastersteine auf der Straß', Die sollen jetzt sich spalten, Und eine Auster, frisch und klar, Soll jeder Stein enthalten. Ein Regen von Zitronensaft Soll thauig sie begießen, Und in den Straßengössen soll Der beste Rheinwein fließen. Wie freuen die Ix-Ixer sich, Sie gehen schon an's Fressen; Die Herren von dem Landgericht, Die saufen aus den Gössen. Wie freuen die Poeten sich Bey solchem Götterfraße! Die Leutnants und die Fähnderichs, Die lecken ab die Straße. Die Leutnants und die Fähnderichs, Das sind die klügsten Leute, Sie denken, alle Tag' geschieht Kein Wunder so wie heute. Die Pflaſterſteine auf der Straß', Die ſollen jetzt ſich ſpalten, Und eine Auſter, friſch und klar, Soll jeder Stein enthalten. Ein Regen von Zitronenſaft Soll thauig ſie begießen, Und in den Straßengoͤſſen ſoll Der beſte Rheinwein fließen. Wie freuen die Ix-Ixer ſich, Sie gehen ſchon an's Freſſen; Die Herren von dem Landgericht, Die ſaufen aus den Goͤſſen. Wie freuen die Poeten ſich Bey ſolchem Goͤtterfraße! Die Leutnants und die Faͤhnderichs, Die lecken ab die Straße. Die Leutnants und die Faͤhnderichs, Das ſind die kluͤgſten Leute, Sie denken, alle Tag' geſchieht Kein Wunder ſo wie heute. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0076" n="64"/> <lg n="9"> <l>Die Pflaſterſteine auf der Straß',</l><lb/> <l>Die ſollen jetzt ſich ſpalten,</l><lb/> <l>Und eine Auſter, friſch und klar,</l><lb/> <l>Soll jeder Stein enthalten.</l><lb/> </lg> <lg n="10"> <l>Ein Regen von Zitronenſaft</l><lb/> <l>Soll thauig ſie begießen,</l><lb/> <l>Und in den Straßengoͤſſen ſoll</l><lb/> <l>Der beſte Rheinwein fließen.</l><lb/> </lg> <lg n="11"> <l>Wie freuen die Ix-Ixer ſich,</l><lb/> <l>Sie gehen ſchon an's Freſſen;</l><lb/> <l>Die Herren von dem Landgericht,</l><lb/> <l>Die ſaufen aus den Goͤſſen.</l><lb/> </lg> <lg n="12"> <l>Wie freuen die Poeten ſich</l><lb/> <l>Bey ſolchem Goͤtterfraße!</l><lb/> <l>Die Leutnants und die Faͤhnderichs,</l><lb/> <l>Die lecken ab die Straße.</l><lb/> </lg> <lg n="13"> <l>Die Leutnants und die Faͤhnderichs,</l><lb/> <l>Das ſind die kluͤgſten Leute,</l><lb/> <l>Sie denken, alle Tag' geſchieht</l><lb/> <l>Kein Wunder ſo wie heute.</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [64/0076]
Die Pflaſterſteine auf der Straß',
Die ſollen jetzt ſich ſpalten,
Und eine Auſter, friſch und klar,
Soll jeder Stein enthalten.
Ein Regen von Zitronenſaft
Soll thauig ſie begießen,
Und in den Straßengoͤſſen ſoll
Der beſte Rheinwein fließen.
Wie freuen die Ix-Ixer ſich,
Sie gehen ſchon an's Freſſen;
Die Herren von dem Landgericht,
Die ſaufen aus den Goͤſſen.
Wie freuen die Poeten ſich
Bey ſolchem Goͤtterfraße!
Die Leutnants und die Faͤhnderichs,
Die lecken ab die Straße.
Die Leutnants und die Faͤhnderichs,
Das ſind die kluͤgſten Leute,
Sie denken, alle Tag' geſchieht
Kein Wunder ſo wie heute.
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