Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827.

Bild:
<< vorherige Seite
Die Mutter schaut Alles im Traume,
Und hat noch mehr geschaut;
Sie erwachte aus dem Schlummer,
Die Hunde bellten zu laut.
Da lag dahingestrecket
Ihr Sohn, und der war todt;
Es spielt auf den bleichen Wangen
Das lichte Morgenroth.
Die Mutter faltet die Hände,
Ihr war, sie wußte nicht wie;
Andächtig sang sie leise:
Gelobt sey'st du, Marie!

Die Mutter ſchaut Alles im Traume,
Und hat noch mehr geſchaut;
Sie erwachte aus dem Schlummer,
Die Hunde bellten zu laut.
Da lag dahingeſtrecket
Ihr Sohn, und der war todt;
Es ſpielt auf den bleichen Wangen
Das lichte Morgenroth.
Die Mutter faltet die Hände,
Ihr war, ſie wußte nicht wie;
Andächtig ſang ſie leiſe:
Gelobt ſey'ſt du, Marie!

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <lg type="poem">
              <pb facs="#f0291" n="283"/>
              <lg n="3">
                <l>Die Mutter &#x017F;chaut Alles im Traume,</l><lb/>
                <l>Und hat noch mehr ge&#x017F;chaut;</l><lb/>
                <l>Sie erwachte aus dem Schlummer,</l><lb/>
                <l>Die Hunde bellten zu laut.</l><lb/>
              </lg>
              <lg n="4">
                <l>Da lag dahinge&#x017F;trecket</l><lb/>
                <l>Ihr Sohn, und der war todt;</l><lb/>
                <l>Es &#x017F;pielt auf den bleichen Wangen</l><lb/>
                <l>Das lichte Morgenroth.</l><lb/>
              </lg>
              <lg n="5">
                <l>Die Mutter faltet die Hände,</l><lb/>
                <l>Ihr war, &#x017F;ie wußte nicht wie;</l><lb/>
                <l>Andächtig &#x017F;ang &#x017F;ie lei&#x017F;e:</l><lb/>
                <l>Gelobt &#x017F;ey'&#x017F;t du, Marie!</l><lb/>
              </lg>
            </lg>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[283/0291] Die Mutter ſchaut Alles im Traume, Und hat noch mehr geſchaut; Sie erwachte aus dem Schlummer, Die Hunde bellten zu laut. Da lag dahingeſtrecket Ihr Sohn, und der war todt; Es ſpielt auf den bleichen Wangen Das lichte Morgenroth. Die Mutter faltet die Hände, Ihr war, ſie wußte nicht wie; Andächtig ſang ſie leiſe: Gelobt ſey'ſt du, Marie!

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/heine_lieder_1827
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/heine_lieder_1827/291
Zitationshilfe: Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827, S. 283. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_lieder_1827/291>, abgerufen am 25.11.2024.