Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698.Rom. oder Liebesgschichten/ &c. Craesi Zeiten von den Ioniern diseManier der Romanen erlehrnt. Wer weist nicht daß schon zuvor Ho-Vixit 160. annis anto V. C. teste Nepote lib. Chron. lo- num vero migratio accidit forte tem- pore Tarq. Prisc. Vid. Au- son. Per- ioch. in II. merus, ja andre vor ihm/ deren wir hernach erwehnen wollen/ die Reglen der Roman-Schreiberey völlig kund gehabt? Zum andren/ ist zwar nicht weniger/ daß die meiste alte Roman- Schreiber ausser Griechenland erbo- ren worden/ aber sie hatten erweißlich alle in dem Griechenland studiert/ sich aufgehalten/ und volgends dise Kunst da erlehrnt/ auch sich keiner andren Sprach bedient. Jch halte nicht dar- vor daß Huet sagen werde/ sie habens in dem Vatterland under den Win- deln gelehrnt. XXII. Gleichwol ist nicht allzu- Tul- B v
Rom. oder Liebesgſchichten/ &c. Cræſi Zeiten von den Ioniern diſeManier der Romanen erlehrnt. Wer weiſt nicht daß ſchon zuvor Ho-Vixit 160. annis anto V. C. teſte Nepote lib. Chron. lo- num verò migratio accidit forte tem- pore Tarq. Priſc. Vid. Au- ſon. Per- ioch. in II. merus, ja andre vor ihm/ deren wir hernach erwehnen wollen/ die Reglen der Roman-Schreiberey voͤllig kund gehabt? Zum andren/ iſt zwar nicht weniger/ daß die meiſte alte Roman- Schreiber auſſer Griechenland erbo- ren worden/ aber ſie hatten erweißlich alle in dem Griechenland ſtudiert/ ſich aufgehalten/ und volgends diſe Kunſt da erlehrnt/ auch ſich keiner andren Sprach bedient. Jch halte nicht dar- vor daß Huet ſagen werde/ ſie habens in dem Vatterland under den Win- deln gelehrnt. XXII. Gleichwol iſt nicht allzu- Tul- B v
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Rom. oder Liebesgſchichten/ &c.
Cræſi Zeiten von den Ioniern diſe
Manier der Romanen erlehrnt.
Wer weiſt nicht daß ſchon zuvor Ho-
merus, ja andre vor ihm/ deren wir
hernach erwehnen wollen/ die Reglen
der Roman-Schreiberey voͤllig kund
gehabt? Zum andren/ iſt zwar nicht
weniger/ daß die meiſte alte Roman-
Schreiber auſſer Griechenland erbo-
ren worden/ aber ſie hatten erweißlich
alle in dem Griechenland ſtudiert/ ſich
aufgehalten/ und volgends diſe Kunſt
da erlehrnt/ auch ſich keiner andren
Sprach bedient. Jch halte nicht dar-
vor daß Huet ſagen werde/ ſie habens
in dem Vatterland under den Win-
deln gelehrnt.
Vixit 160.
annis anto
V. C. teſte
Nepote lib.
Chron. lo-
num verò
migratio
accidit
forte tem-
pore Tarq.
Priſc.
Vid. Au-
ſon. Per-
ioch. in II.
XXII. Gleichwol iſt nicht allzu-
klahr/ wer der erſte geweſt/ ſo ſonderlich
in loſer Rede/ die Feder zu ſolchen Sa-
chen geſpitzt; Das aber gewiß/ daß
ſich Philipp, oder (wie er heiſſen wil)
Filipp von Zeſen machtig verſtoſt/ da
er den Theſſaliſchen Biſchoff Helio-
dorum davor außrufft/ wie allbereit
auß obigem erhellet: Apuleius, der
auch ſelbſt dem Heliodoro bevor ge-
ſprungen/ wil ſagen/ daß Pherecydes
der erſte geweſt/ welcher nun zu Servii
Tul-
Cæſ. praf.
Aſſonat.
In Floridis.
B v
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Zitationshilfe: | Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heidegger_mythoscopia_1698/73>, abgerufen am 15.08.2024. |