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Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698.

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Discours von den Rom.
Jhr einiges Objectum ist Gott/ auch
in dem nächsten. Die Trefflichkeit di-
ser Liebe haben wol auch einige Hei-
den/ als Lycurgus, Plato, Socrates,
Vid. Plu-
tarch. Erot.
p.
1362.
Plutarchus, von weitem erkennet/
und nach ihrer Weis davon gestam-
let/ worüber wir uns nicht aufhalten
können. Man gibet da gern nach/ daß
dise edle höchstpreißliche Tugend/ weil
sie von fleischlichen Absehen ganz frey
ist/ keinen Underscheid under den vor-
kommenden Objectis machet/ sich auf
die Feinde/ und lasterhaffte selbst auß-
Gal. III.
28.
dehnet; Bey ihro ist weder Jud noch
Griech/ weder Knecht noch Freyer/
weder Mann noch Weib/ (außge-
lassen) sonder alle sind eins in Christo
Jesu. Wie es die alte Christen ohne
Romantische Anweisung also zupra-
Tertull.
lib. Il. ad
Ux.
cticieren gewußt. Tertullianus, da
er die Christinen von Heidnischen
Heurathen abmahnet/ sagt nachdenck-
lich/ es wurden solche Heurath vil un-
erleidliches nachzeuhen: Wer/ so re-
det er) wird seinem Weib erlau-
ben von Dorff/ und Gassen zu
Gassen die Brüder (Christen)
auch in frembden armen Häuß-
gen zubesuchen? Wer wird sie

von

Diſcours von den Rom.
Jhr einiges Objectum iſt Gott/ auch
in dem naͤchſten. Die Trefflichkeit di-
ſer Liebe haben wol auch einige Hei-
den/ als Lycurgus, Plato, Socrates,
Vid. Plu-
tarch. Erot.
p.
1362.
Plutarchus, von weitem erkennet/
und nach ihrer Weis davon geſtam-
let/ woruͤber wir uns nicht aufhalten
koͤnnen. Man gibet da gern nach/ daß
diſe edle hoͤchſtpreißliche Tugend/ weil
ſie von fleiſchlichen Abſehen ganz frey
iſt/ keinen Underſcheid under den vor-
kommenden Objectis machet/ ſich auf
die Feinde/ und laſterhaffte ſelbſt auß-
Gal. III.
28.
dehnet; Bey ihro iſt weder Jud noch
Griech/ weder Knecht noch Freyer/
weder Mann noch Weib/ (außge-
laſſen) ſonder alle ſind eins in Chriſto
Jeſu. Wie es die alte Chriſten ohne
Romantiſche Anweiſung alſo zupra-
Tertull.
lib. Il. ad
Ux.
cticieren gewußt. Tertullianus, da
er die Chriſtinen von Heidniſchen
Heurathen abmahnet/ ſagt nachdenck-
lich/ es wurden ſolche Heurath vil un-
erleidliches nachzeuhen: Wer/ ſo re-
det er) wird ſeinem Weib erlau-
ben von Dorff/ und Gaſſen zu
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gen zubeſuchen? Wer wird ſie

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[150/0198] Diſcours von den Rom. Jhr einiges Objectum iſt Gott/ auch in dem naͤchſten. Die Trefflichkeit di- ſer Liebe haben wol auch einige Hei- den/ als Lycurgus, Plato, Socrates, Plutarchus, von weitem erkennet/ und nach ihrer Weis davon geſtam- let/ woruͤber wir uns nicht aufhalten koͤnnen. Man gibet da gern nach/ daß diſe edle hoͤchſtpreißliche Tugend/ weil ſie von fleiſchlichen Abſehen ganz frey iſt/ keinen Underſcheid under den vor- kommenden Objectis machet/ ſich auf die Feinde/ und laſterhaffte ſelbſt auß- dehnet; Bey ihro iſt weder Jud noch Griech/ weder Knecht noch Freyer/ weder Mann noch Weib/ (außge- laſſen) ſonder alle ſind eins in Chriſto Jeſu. Wie es die alte Chriſten ohne Romantiſche Anweiſung alſo zupra- cticieren gewußt. Tertullianus, da er die Chriſtinen von Heidniſchen Heurathen abmahnet/ ſagt nachdenck- lich/ es wurden ſolche Heurath vil un- erleidliches nachzeuhen: Wer/ ſo re- det er) wird ſeinem Weib erlau- ben von Dorff/ und Gaſſen zu Gaſſen die Bruͤder (Chriſten) auch in frembden armen Haͤuß- gen zubeſuchen? Wer wird ſie von Vid. Plu- tarch. Erot. p. 1362. Gal. III. 28. Tertull. lib. Il. ad Ux.

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Zitationshilfe: Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heidegger_mythoscopia_1698/198>, abgerufen am 23.11.2024.