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Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698.

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Discours von den Rom.
nicht/ dem der Herr Lohenstein nicht
gar zu tieffsinnig vorkommen wolte/ alß
er von anderen außgeschrowen wird.
Er hat sich [so gabe er vor] in so vil wi-
dersprüchige und übelbestehende Re-
den verstiegen/ daß sein Notenschreiber
offt gezwungen wird ihm die Leiter mit
Mühe zubieten/ und kan doch nit alle-
zeit wider herunter helffen/ wie er zu-
weil gestehet/ ja ihn zimlich beschämet.
Zur ergetzung muß ich erzehlen/ daß
Tom. l.
pag.
565.
ich an einem Ort [ich hab ihn hin und
wider aufgeschlagen] gelesen/ wie der
erdichtete Zeno auf die Höhe des
Bergs Caucasus, die er beschreibt/
kommen/ Ein Regenbogen/ sagt
er/ kam uns wie unser Fußschä-
mel vor.
Jhr spizet billich das Maul/
denn ein Mann/ welcher/ wie er/ alle
Philosophos, auch den Cartesium
selbst/ in die Urtheils-Waage werfen
darff/ hätte ja wissen können daß der Re-
genbogen alß ein Meteorum empha-
ticum
mit dem Aug wandert steiget
und niderfahret/ etc.

Si fugio, sequitur, sed me sugit
illa sequentem,

und daß die grade Linie die von der
Sonne an des Bogens Mittelpunct ge-
het/ nahe bey dem Aug des Anschauers/

Diſcours von den Rom.
nicht/ dem der Herꝛ Lohenſtein nicht
gar zu tieffſinnig vorkom̃en wolte/ alß
er von anderen außgeſchrowen wird.
Er hat ſich [ſo gabe er vor] in ſo vil wi-
derſpruͤchige und uͤbelbeſtehende Re-
den verſtiegen/ daß ſein Notenſchreiber
offt gezwungen wird ihm die Leiter mit
Muͤhe zubieten/ und kan doch nit alle-
zeit wider herunter helffen/ wie er zu-
weil geſtehet/ ja ihn zimlich beſchaͤmet.
Zur ergetzung muß ich erzehlen/ daß
Tom. l.
pag.
565.
ich an einem Ort [ich hab ihn hin und
wider aufgeſchlagen] geleſen/ wie der
erdichtete Zeno auf die Hoͤhe des
Bergs Caucaſus, die er beſchreibt/
kommen/ Ein Regenbogen/ ſagt
er/ kam uns wie unſer Fußſchaͤ-
mel vor.
Jhr ſpizet billich das Maul/
denn ein Mann/ welcher/ wie er/ alle
Philoſophos, auch den Carteſium
ſelbſt/ in die Urtheils-Waage werfen
darff/ haͤtte ja wiſſen koͤñen daß der Re-
genbogẽ alß ein Meteorum empha-
ticum
mit dem Aug wandert ſteiget
und niderfahret/ ꝛc.

Si fugio, ſequitur, ſed me ſugit
illa ſequentem,

und daß die grade Linie die von der
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[94/0142] Diſcours von den Rom. nicht/ dem der Herꝛ Lohenſtein nicht gar zu tieffſinnig vorkom̃en wolte/ alß er von anderen außgeſchrowen wird. Er hat ſich [ſo gabe er vor] in ſo vil wi- derſpruͤchige und uͤbelbeſtehende Re- den verſtiegen/ daß ſein Notenſchreiber offt gezwungen wird ihm die Leiter mit Muͤhe zubieten/ und kan doch nit alle- zeit wider herunter helffen/ wie er zu- weil geſtehet/ ja ihn zimlich beſchaͤmet. Zur ergetzung muß ich erzehlen/ daß ich an einem Ort [ich hab ihn hin und wider aufgeſchlagen] geleſen/ wie der erdichtete Zeno auf die Hoͤhe des Bergs Caucaſus, die er beſchreibt/ kommen/ Ein Regenbogen/ ſagt er/ kam uns wie unſer Fußſchaͤ- mel vor. Jhr ſpizet billich das Maul/ denn ein Mann/ welcher/ wie er/ alle Philoſophos, auch den Carteſium ſelbſt/ in die Urtheils-Waage werfen darff/ haͤtte ja wiſſen koͤñen daß der Re- genbogẽ alß ein Meteorum empha- ticum mit dem Aug wandert ſteiget und niderfahret/ ꝛc. Tom. l. pag. 565. Si fugio, ſequitur, ſed me ſugit illa ſequentem, und daß die grade Linie die von der Soñe an des Bogens Mittelpunct ge- het/ nahe bey dem Aug des Anſchauers/

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Zitationshilfe: Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heidegger_mythoscopia_1698/142>, abgerufen am 22.11.2024.