Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698.Discours von den Rom. Auß stetem Ackerbau gibt seinerauhe Hand? LXXVIII. Das kan man nicht sie
Diſcours von den Rom. Auß ſtetem Ackerbau gibt ſeinerauhe Hand? LXXVIII. Das kan man nicht ſie
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Diſcours von den Rom.
Auß ſtetem Ackerbau gibt ſeine
rauhe Hand?
LXXVIII. Das kan man nicht
abredend ſein/ daß Herꝛ Lohenſtein die
Menge ſcharffſiñiger wolgefaſter Di-
ſcurſen in ſeinem Wercke hat (deren
aber ein groſſer Theil von ſchlechter
Nutzbarkeit/ alß zum Beyſpil/ ob die
ſchwartze oder blauwe Augen an dem
Damen-Volck den Vorzug beſitzen?
ob die weiſſe oder Moͤrinnen zur Liebe
tuͤchtiger? Jtem von den Roͤmiſchen
Floralien/ Ariſtippiſchen Collegiis
privatis, und vil anders ſehr uͤppiges)
Allein dunckt mich/ wer in ſelben The-
matibus profitieren wolle/ habe
thunlicher andre Buͤcher zubegruͤſſen/
da alles gruͤndlich/ in ſeiner Ordnung/
an ſeinem Orte/ mit uͤbrigen dazu ge-
hoͤrigen Materien vorkommt. Was
nuzen mir 3. Federn/ wenn ich den Vo-
gel haben ſoll? Was hilft es drey ſub-
tile Quæſtionen auß der Phyſic o-
der Ethic zuwiſſen/ wenn ich keinen
Begriff des ganzen beſitze? durch das
leſen ſolcher Romans werden nur
elende Stuͤckler/ die die Sternen lode-
ren/ das Huͤnl im Ey pippen hoͤren/ und
etwa wiſſen wollen/ was Milch iſt/ da
ſie
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Zitationshilfe: | Heidegger, Gotthard: Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans. Zürich, 1698, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heidegger_mythoscopia_1698/140>, abgerufen am 21.07.2024. |