Expofitionen an dieses innre Anschauen verwie- sen, und dadurch die Darstellung der dialekti- schen Bewegung des Satzes erspart, die wir verlangten. -- Der Satz soll ausdrücken, was das Wahre ist, aber wesentlich ist es Subject; als dieses ist es nur die dialektische Bewegung, dieser sich selbst erzeugende, fortleitende und in sich zurückgehende Gang. -- Bey dem son- stigen Erkennen macht der Beweis diese Seite der ausgesprochnen Innerlichkeit aus. Nach- dem aber die Dialektik vom Beweise getrennt worden, ist in der That der Begriff des phi- losophischen Beweisens verloren gegangen.
Es kann hierüber erinnert werden, dass die dialektische Bewegung gleichfalls Sätze zu ihren Theilen oder Elementen habe; die auf- gezeigte Schwierigkeit scheint daher immer zu- rückzukehren, und eine Schwierigkeit der Sache selbst zu seyn. -- Es ist diss dem ähnlich, was beym gewöhnlichen Beweise so vorkommt, dass die Gründe, die er gebraucht, selbst wie- der einer Begründung bedürfen, und so fort ins unendliche. Diese Form des Begründens und Bedingens gehört aber jenem Beweisen, von dem die dialektische Bewegung verschieden ist, und somit dem äusserlichen Erkennen an Was diese selbst betrifft, so ist ihr Element der
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Expofitionen an dieſes innre Anſchauen verwie- ſen, und dadurch die Darſtellung der dialekti- ſchen Bewegung des Satzes erſpart, die wir verlangten. — Der Satz ſoll ausdrücken, was das Wahre iſt, aber weſentlich iſt es Subject; als dieſes iſt es nur die dialektiſche Bewegung, dieſer ſich ſelbſt erzeugende, fortleitende und in ſich zurückgehende Gang. — Bey dem ſon- ſtigen Erkennen macht der Beweis dieſe Seite der ausgeſprochnen Innerlichkeit aus. Nach- dem aber die Dialektik vom Beweiſe getrennt worden, iſt in der That der Begriff des phi- loſophiſchen Beweiſens verloren gegangen.
Es kann hierüber erinnert werden, daſs die dialektiſche Bewegung gleichfalls Sätze zu ihren Theilen oder Elementen habe; die auf- gezeigte Schwierigkeit ſcheint daher immer zu- rückzukehren, und eine Schwierigkeit der Sache ſelbſt zu ſeyn. — Es iſt diſs dem ähnlich, was beym gewöhnlichen Beweiſe ſo vorkommt, daſs die Gründe, die er gebraucht, ſelbſt wie- der einer Begründung bedürfen, und ſo fort ins unendliche. Dieſe Form des Begründens und Bedingens gehört aber jenem Beweiſen, von dem die dialektiſche Bewegung verſchieden iſt, und ſomit dem äuſſerlichen Erkennen an Was dieſe ſelbſt betrifft, ſo iſt ihr Element der
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[LXXXI/0096]
Expofitionen an dieſes innre Anſchauen verwie-
ſen, und dadurch die Darſtellung der dialekti-
ſchen Bewegung des Satzes erſpart, die wir
verlangten. — Der Satz ſoll ausdrücken, was
das Wahre iſt, aber weſentlich iſt es Subject;
als dieſes iſt es nur die dialektiſche Bewegung,
dieſer ſich ſelbſt erzeugende, fortleitende und
in ſich zurückgehende Gang. — Bey dem ſon-
ſtigen Erkennen macht der Beweis dieſe Seite
der ausgeſprochnen Innerlichkeit aus. Nach-
dem aber die Dialektik vom Beweiſe getrennt
worden, iſt in der That der Begriff des phi-
loſophiſchen Beweiſens verloren gegangen.
Es kann hierüber erinnert werden, daſs
die dialektiſche Bewegung gleichfalls Sätze zu
ihren Theilen oder Elementen habe; die auf-
gezeigte Schwierigkeit ſcheint daher immer zu-
rückzukehren, und eine Schwierigkeit der Sache
ſelbſt zu ſeyn. — Es iſt diſs dem ähnlich,
was beym gewöhnlichen Beweiſe ſo vorkommt,
daſs die Gründe, die er gebraucht, ſelbſt wie-
der einer Begründung bedürfen, und ſo fort
ins unendliche. Dieſe Form des Begründens
und Bedingens gehört aber jenem Beweiſen,
von dem die dialektiſche Bewegung verſchieden
iſt, und ſomit dem äuſſerlichen Erkennen an
Was dieſe ſelbſt betrifft, ſo iſt ihr Element der
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. LXXXI. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/96>, abgerufen am 25.11.2024.
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