weiss, treten hiemit die Momente früher auf, als das erfüllte Ganze, dessen Werden die Bewegung jener Momente ist. In dem Bewusstseyn dagegen ist das Gan- ze, aber unbegriffne, früher als die Momente. -- Die Zeit ist der Begriff selbst, der da ist, und als leere An- schauung sich dem Bewusstseyn vorstellt; desswegen erscheint der Geist nothwendig in der Zeit, und er er- scheint solange in der Zeit als er nicht seinen reinen Begriff erfasst, das heisst, nicht die Zeit tilgt. Sie ist das äussere angeschaute vom Selbst nicht erfasste reine Selbst, der nur angeschaute Begriff; indem dieser sich selbst erfasst, hebt er seine Zeitform auf, begreift das Anschauen, und ist begriffnes und begreiffendes An- schauen. -- Die Zeit erscheint daher als das Schicksal und die Nothwendigkeit des Geistes, der nicht in sich vollendet ist, -- die Nothwendigkeit, den Antheil, den das Selbstbewusstseyn an dem Bewusstseyn hat, zu bereichern, die Unmittelbarkeit des Ansich, -- die Form, in der die Substanz im Bewusstseyn ist, -- in Bewegung zu setzen oder umgekehrt das Ansich als das Innerliche genommen, das was erst innerlich ist, zu realisiren und zu offenbaren, -- d. h. es der Gewiss- heit seiner selbst zu vindiciren.
Es muss aus diesem Grunde gesagt werden, dass nichts gewusst wird, was nicht in der Erfahrung ist, oder wie dasselbe auch ausgedrückt wird, was nicht als gefühlte Wahrheit, als innerlich geoffenbartes Ewiges, als geglaubtes Heiliges, oder welche Ausdrücke sonst gebraucht werden, -- vorhanden ist. Denn die Er-
weiſs, treten hiemit die Momente früher auf, als das erfüllte Ganze, deſſen Werden die Bewegung jener Momente iſt. In dem Bewuſstſeyn dagegen iſt das Gan- ze, aber unbegriffne, früher als die Momente. — Die Zeit iſt der Begriff ſelbſt, der da iſt, und als leere An- ſchauung ſich dem Bewuſstſeyn vorſtellt; deſswegen erſcheint der Geiſt nothwendig in der Zeit, und er er- ſcheint ſolange in der Zeit als er nicht ſeinen reinen Begriff erfaſst, das heiſst, nicht die Zeit tilgt. Sie iſt das äuſſere angeſchaute vom Selbſt nicht erfaſste reine Selbſt, der nur angeſchaute Begriff; indem dieſer ſich ſelbſt erfaſst, hebt er ſeine Zeitform auf, begreift das Anſchauen, und iſt begriffnes und begreiffendes An- ſchauen. — Die Zeit erſcheint daher als das Schickſal und die Nothwendigkeit des Geiſtes, der nicht in ſich vollendet iſt, — die Nothwendigkeit, den Antheil, den das Selbſtbewuſstſeyn an dem Bewuſstseyn hat, zu bereichern, die Unmittelbarkeit des Anſich, — die Form, in der die Subſtanz im Bewuſstseyn iſt, — in Bewegung zu ſetzen oder umgekehrt das Anſich als das Innerliche genommen, das was erſt innerlich iſt, zu realiſiren und zu offenbaren, — d. h. es der Gewiſs- heit ſeiner ſelbſt zu vindiciren.
Es muſs aus dieſem Grunde geſagt werden, daſs nichts gewuſst wird, was nicht in der Erfahrung iſt, oder wie daſſelbe auch ausgedrückt wird, was nicht als gefühlte Wahrheit, als innerlich geoffenbartes Ewiges, als geglaubtes Heiliges, oder welche Ausdrücke ſonſt gebraucht werden, — vorhanden iſt. Denn die Er-
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weiſs, treten hiemit die Momente früher auf, als das
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Momente iſt. In dem Bewuſstſeyn dagegen iſt das Gan-
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Zeit iſt der Begriff ſelbſt, der da iſt, und als leere An-
ſchauung ſich dem Bewuſstſeyn vorſtellt; deſswegen
erſcheint der Geiſt nothwendig in der Zeit, und er er-
ſcheint ſolange in der Zeit als er nicht ſeinen reinen
Begriff erfaſst, das heiſst, nicht die Zeit tilgt. Sie iſt
das äuſſere angeſchaute vom Selbſt nicht erfaſste reine
Selbſt, der nur angeſchaute Begriff; indem dieſer ſich
ſelbſt erfaſst, hebt er ſeine Zeitform auf, begreift das
Anſchauen, und iſt begriffnes und begreiffendes An-
ſchauen. — Die Zeit erſcheint daher als das Schickſal
und die Nothwendigkeit des Geiſtes, der nicht in ſich
vollendet iſt, — die Nothwendigkeit, den Antheil,
den das Selbſtbewuſstſeyn an dem Bewuſstseyn hat,
zu bereichern, die Unmittelbarkeit des Anſich, — die
Form, in der die Subſtanz im Bewuſstseyn iſt, — in
Bewegung zu ſetzen oder umgekehrt das Anſich als das
Innerliche genommen, das was erſt innerlich iſt, zu
realiſiren und zu offenbaren, — d. h. es der Gewiſs-
heit ſeiner ſelbſt zu vindiciren.
Es muſs aus dieſem Grunde geſagt werden, daſs
nichts gewuſst wird, was nicht in der Erfahrung iſt,
oder wie daſſelbe auch ausgedrückt wird, was nicht
als gefühlte Wahrheit, als innerlich geoffenbartes Ewiges,
als geglaubtes Heiliges, oder welche Ausdrücke ſonſt
gebraucht werden, — vorhanden iſt. Denn die Er-
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 756. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/865>, abgerufen am 28.11.2024.
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