nur sinnliche Bewusstseyn in das Bewusstseyn des Ge- dankens um, und zwar, weil er der aus der Unmit- telbarkeit herkommende oder bedingte Gedanke ist, ist er nicht das reine Wissen, sondern der Gedanke, der das Andersseyn an ihm hat, und also der sich selbst entgegengesetzte Gedanke des Guten und Bösen. Der Mensch wird so vorgestellt, dass es geschehen ist, als etwas nicht nothwendiges, -- dass er die Form der Sichselbstgleichheit durch das Pflücken vom Baume des Erkenntnisses des Guten und Bösen verlor, und aus dem Zustande des unschuldigen Bewusstseyns, aus der arbeitlos sich darbietenden Natur und dem Para- diese, dem Garten der Thiere, vertrieben wurde.
Indem diss Infichgehen des daseyenden Bewusst- seyns sich unmittelbar als das sich selbst ungleich wer- den bestimmt, so erscheint das Böse als das erste Da- seyn des in sich gegangenen Bewusstseyns; und weil die Gedanken des Guten und Bösen schlechthin entge- gengesetzte, und diese Entgegensetzung noch nicht auf- gelöst ist, so ist diss Bewusstseyn wesentlich nur das Böse. Zugleich aber ist um eben dieser Entgegense- tzung willen auch das gute Bewusstseyn gegen es vor- handen, und ihr Verhältniss zu einander. -- Insofern das unmittelbare Daseyn in den Gedanken umschlägt, und das insichseyn theils selbst Denken, theils das Mo- ment des Anderswerdens des Wesens damit näher be- stimmt ist, so kann das Bösewerden, weiter rückwärts aus der daseyenden Welt hinaus schon in das erste Reich des Denkens verlegt werden. Es kann also ge-
nur ſinnliche Bewuſstseyn in das Bewuſstseyn des Ge- dankens um, und zwar, weil er der aus der Unmit- telbarkeit herkommende oder bedingte Gedanke ist, ist er nicht das reine Wiſſen, ſondern der Gedanke, der das Andersſeyn an ihm hat, und alſo der ſich ſelbſt entgegengeſetzte Gedanke des Guten und Böſen. Der Menſch wird ſo vorgestellt, daſs es geſchehen ist, als etwas nicht nothwendiges, — daſs er die Form der Sichſelbſtgleichheit durch das Pflücken vom Baume des Erkenntniſſes des Guten und Böſen verlor, und aus dem Zustande des unſchuldigen Bewuſstseyns, aus der arbeitlos ſich darbietenden Natur und dem Para- dieſe, dem Garten der Thiere, vertrieben wurde.
Indem diſs Infichgehen des daſeyenden Bewuſst- seyns ſich unmittelbar als das ſich ſelbst ungleich wer- den bestimmt, so erscheint das Böſe als das erste Da- ſeyn des in ſich gegangenen Bewuſstseyns; und weil die Gedanken des Guten und Böſen ſchlechthin entge- gengeſetzte, und dieſe Entgegenſetzung noch nicht auf- gelöst ist, ſo ist diſs Bewuſstseyn weſentlich nur das Böſe. Zugleich aber ist um eben dieſer Entgegenſe- tzung willen auch das gute Bewuſstseyn gegen es vor- handen, und ihr Verhältniſs zu einander. — Inſofern das unmittelbare Daſeyn in den Gedanken umſchlägt, und das inſichſeyn theils ſelbst Denken, theils das Mo- ment des Anderswerdens des Weſens damit näher be- ſtimmt iſt, ſo kann das Böſewerden, weiter rückwärts aus der daseyenden Welt hinaus schon in das erste Reich des Denkens verlegt werden. Es kann alſo ge-
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nur ſinnliche Bewuſstseyn in das Bewuſstseyn des Ge-
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telbarkeit herkommende oder bedingte Gedanke ist, ist
er nicht das reine Wiſſen, ſondern der Gedanke, der
das Andersſeyn an ihm hat, und alſo der ſich ſelbſt
entgegengeſetzte Gedanke des Guten und Böſen. Der
Menſch wird ſo vorgestellt, daſs es geſchehen ist, als
etwas nicht nothwendiges, — daſs er die Form der
Sichſelbſtgleichheit durch das Pflücken vom Baume
des Erkenntniſſes des Guten und Böſen verlor, und aus
dem Zustande des unſchuldigen Bewuſstseyns, aus der
arbeitlos ſich darbietenden Natur und dem Para-
dieſe, dem Garten der Thiere, vertrieben wurde.
Indem diſs Infichgehen des daſeyenden Bewuſst-
seyns ſich unmittelbar als das ſich ſelbst ungleich wer-
den bestimmt, so erscheint das Böſe als das erste Da-
ſeyn des in ſich gegangenen Bewuſstseyns; und weil
die Gedanken des Guten und Böſen ſchlechthin entge-
gengeſetzte, und dieſe Entgegenſetzung noch nicht auf-
gelöst ist, ſo ist diſs Bewuſstseyn weſentlich nur das
Böſe. Zugleich aber ist um eben dieſer Entgegenſe-
tzung willen auch das gute Bewuſstseyn gegen es vor-
handen, und ihr Verhältniſs zu einander. — Inſofern
das unmittelbare Daſeyn in den Gedanken umſchlägt,
und das inſichſeyn theils ſelbst Denken, theils das Mo-
ment des Anderswerdens des Weſens damit näher be-
ſtimmt iſt, ſo kann das Böſewerden, weiter rückwärts
aus der daseyenden Welt hinaus schon in das erste
Reich des Denkens verlegt werden. Es kann alſo ge-
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 724. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/833>, abgerufen am 23.11.2024.
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