In den bisherigen Gestaltungen, die sich im allge- meinen als Bewusstseyn, Selbstbewusstseyn, Vernunft und Geist unterscheiden, ist zwar auch die Religion, als Bewusstseyn des absoluten Wesens überhaupt vor- gekommen; allein vom Standpunkte des Bewusstseyns aus, das sich des absoluten Wesens bewusst ist; nicht aber ist das absolute Wesen an und für sich selbst, nicht das Selbstbewusstseyn des Geistes in jenen For- men erschienen.
Schon das Bewusstseyn wird, insofern es Verstand ist, Bewusstseyn des Uebersinnlichen oder Innern des gegenständlichen Daseyns. Aber das Uebersinnliche, Ewige, oder wie man es sonst nennen mag, ist selbst- los; es ist nur erst das Allgemeine, das noch weit ent- fernt ist, der sich als Geist wisschde Geist zu seyn. -- Alsdenn war das Selbstbewusstseyn, das in der Gestalt des unglücklichen Bewusstseyns seine Vollendung hat, nur der sich zur Gegenständlichkeit wieder heraus- ringende aber sie nicht erreichende Schmerz des Gei- stes. Die Einheit des einzelnen Selbstbewusstseyns und
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VII. Die Religion.
In den bisherigen Geſtaltungen, die sich im allge- meinen als Bewuſstseyn, Selbſtbewuſstseyn, Vernunft und Geiſt unterſcheiden, ist zwar auch die Religion, als Bewuſstseyn des abſoluten Weſens überhaupt vor- gekommen; allein vom Standpunkte des Bewuſstseyns aus, das ſich des abſoluten Weſens bewuſst ist; nicht aber ist das abſolute Weſen an und für sich ſelbſt, nicht das Selbſtbewuſstseyn des Geiſtes in jenen For- men erſchienen.
Schon das Bewuſstseyn wird, insofern es Verſtand iſt, Bewuſstſeyn des Uebersinnlichen oder Innern des gegenſtändlichen Daſeyns. Aber das Uebersinnliche, Ewige, oder wie man es ſonſt nennen mag, ist ſelbſt- los; es ist nur erſt das Allgemeine, das noch weit ent- fernt ist, der sich als Geiſt wiſſchde Geiſt zu ſeyn. — Alsdenn war das Selbſtbewuſstseyn, das in der Geſtalt des unglücklichen Bewuſstſeyns ſeine Vollendung hat, nur der sich zur Gegenſtändlichkeit wieder heraus- ringende aber sie nicht erreichende Schmerz des Gei- ſtes. Die Einheit des einzelnen Selbſtbewuſstseyns und
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VII.
Die Religion.
In den bisherigen Geſtaltungen, die sich im allge-
meinen als Bewuſstseyn, Selbſtbewuſstseyn, Vernunft
und Geiſt unterſcheiden, ist zwar auch die Religion,
als Bewuſstseyn des abſoluten Weſens überhaupt vor-
gekommen; allein vom Standpunkte des Bewuſstseyns
aus, das ſich des abſoluten Weſens bewuſst ist; nicht
aber ist das abſolute Weſen an und für sich ſelbſt,
nicht das Selbſtbewuſstseyn des Geiſtes in jenen For-
men erſchienen.
Schon das Bewuſstseyn wird, insofern es Verſtand
iſt, Bewuſstſeyn des Uebersinnlichen oder Innern des
gegenſtändlichen Daſeyns. Aber das Uebersinnliche,
Ewige, oder wie man es ſonſt nennen mag, ist ſelbſt-
los; es ist nur erſt das Allgemeine, das noch weit ent-
fernt ist, der sich als Geiſt wiſſchde Geiſt zu ſeyn. —
Alsdenn war das Selbſtbewuſstseyn, das in der Geſtalt
des unglücklichen Bewuſstſeyns ſeine Vollendung hat,
nur der sich zur Gegenſtändlichkeit wieder heraus-
ringende aber sie nicht erreichende Schmerz des Gei-
ſtes. Die Einheit des einzelnen Selbſtbewuſstseyns und
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 625. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/734>, abgerufen am 22.11.2024.
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