als das unmittelbarseyende Wesen, weder ihn als die re- volutionäre Regierung oder als die die Anarchie zu con- stituiren strebende Anarchie, noch sich als Mittel- punkt dieser Faction oder der ihr entgegengesetzten, sondern der allgemeine Willen ist sein reines Wissen und Wollen, und es ist allgememer Willen, als dieses rei- ne Wissen und Wollen. Es verliert darin nicht sich selbst, denn das reine Wissen und Wollen ist vielmehr es, als der atome Punkt des Bewusstseyns. Es ist al- so die Wechselwirkung des reinen Wissens mit sich selbst; das reine Wissen als Wesen ist der allgemeine Willen; aber dieses Wesen ist schlechthin nur das reine Wissen. Das Selbstbewusstseyn ist also das rei- ne Wissen von dem Wesen als reinem Wissen. Es ferner als einzelnes Selbst ist nur die Form des Subjects oder wirklichen Thuns, die von ihm als Form ge- wusst wird; ebenso ist für es die gegenständliche Wirk- lichkeit, das Seyn, schlechthin selbstlose Form; denn sie wäre das nicht gewusste; diss Wissen aber weiss das Wissen als das Wesen.
Die absolute Freyheit hat also den Gegensatz des allgemeinen und einzelnen Willens mit sich selbst aus- geglichen; der sich entfremdete Geist, auf die Spitze seines Gegensatzes getrieben, in welchem das reine Wollen und das rein Wollende noch unterschieden sind, setzt ihn zur durchsichtigen Form herab, und findet darin sich selbst. -- Wie das Reich der wirkli- chen Welt in das Reich des Glaubens und der Einsicht übergeht, so geht die absolute Freyheit aus ihrer sich
als das unmittelbarſeyende Wesen, weder ihn als die re- volutionäre Regierung oder als die die Anarchie zu con- stituiren strebende Anarchie, noch sich als Mittel- punkt dieser Faction oder der ihr entgegengesetzten, sondern der allgemeine Willen ist sein reines Wissen und Wollen, und es ist allgememer Willen, als dieses rei- ne Wissen und Wollen. Es verliert darin nicht sich selbst, denn das reine Wissen und Wollen iſt vielmehr es, als der atome Punkt des Bewuſstseyns. Es ist al- so die Wechselwirkung des reinen Wissens mit sich selbst; das reine Wissen als Wesen ist der allgemeine Willen; aber dieses Wesen ist schlechthin nur das reine Wissen. Das Selbstbewuſstseyn ist also das rei- ne Wissen von dem Wesen als reinem Wissen. Es ferner als einzelnes Selbst ist nur die Form des Subjects oder wirklichen Thuns, die von ihm als Form ge- wuſst wird; ebenso ist für es die gegenständliche Wirk- lichkeit, das Seyn, schlechthin selbstlose Form; denn sie wäre das nicht gewuſste; diſs Wissen aber weiſs das Wissen als das Wesen.
Die abſolute Freyheit hat also den Gegenſatz des allgemeinen und einzelnen Willens mit sich ſelbst aus- geglichen; der sich entfremdete Geiſt, auf die Spitze seines Gegensatzes getrieben, in welchem das reine Wollen und das rein Wollende noch unterschieden sind, setzt ihn zur durchsichtigen Form herab, und findet darin sich selbst. — Wie das Reich der wirkli- chen Welt in das Reich des Glaubens und der Einsicht übergeht, so geht die absolute Freyheit aus ihrer sich
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als das unmittelbarſeyende Wesen, weder ihn als die re-
volutionäre Regierung oder als die die Anarchie zu con-
stituiren strebende Anarchie, noch sich als Mittel-
punkt dieser Faction oder der ihr entgegengesetzten,
sondern der allgemeine Willen ist sein reines Wissen und
Wollen, und es ist allgememer Willen, als dieses rei-
ne Wissen und Wollen. Es verliert darin nicht sich
selbst, denn das reine Wissen und Wollen iſt vielmehr
es, als der atome Punkt des Bewuſstseyns. Es ist al-
so die Wechselwirkung des reinen Wissens mit sich
selbst; das reine Wissen als Wesen ist der allgemeine
Willen; aber dieses Wesen ist schlechthin nur das
reine Wissen. Das Selbstbewuſstseyn ist also das rei-
ne Wissen von dem Wesen als reinem Wissen. Es
ferner als einzelnes Selbst ist nur die Form des Subjects
oder wirklichen Thuns, die von ihm als Form ge-
wuſst wird; ebenso ist für es die gegenständliche Wirk-
lichkeit, das Seyn, schlechthin selbstlose Form; denn
sie wäre das nicht gewuſste; diſs Wissen aber weiſs
das Wissen als das Wesen.
Die abſolute Freyheit hat also den Gegenſatz des
allgemeinen und einzelnen Willens mit sich ſelbst aus-
geglichen; der sich entfremdete Geiſt, auf die Spitze
seines Gegensatzes getrieben, in welchem das reine
Wollen und das rein Wollende noch unterschieden
sind, setzt ihn zur durchsichtigen Form herab, und
findet darin sich selbst. — Wie das Reich der wirkli-
chen Welt in das Reich des Glaubens und der Einsicht
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 546. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/655>, abgerufen am 22.11.2024.
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