sich in sich selbst zu unterscheiden, als eine in ihre Massen gegliederte Welt dar. Sie spaltet sich also in ein unterschiednes sittliches Wesen, in ein mensch- liches und göttliches Gesetz. Ebenso das ihr gegen- übertretende Selbstbewusstseyn theilt sich nach sei- nem Wesen der einen dieser Mächte zu, und als Wissen in die Unwissenheit dessen, was es thut, und in das Wissen desselben, das desswegen ein be- trognes Wissen ist. Es erfährt also in seiner That sowohl den Widerspruch jener Mächte, worein die Substanz sich entzweyte, und ihre gegenseitige Zerstörung, wie den Widerspruch seines Wis- sens von der Sittlichkeit seines Handelns -- mit dem, was an und für sich sittlich ist, und findet sei- nen eignen Untergang. In der That aber ist die sitt- liche Substanz durch diese Bewegung zum wirklichen Selbstbewusstseyn geworden, oder dieses Selbst zum an und fürsichseyenden, aber darin ist eben die Sittlich- keit zu Grunde gegangen.
a. Die sittliche Welt, das menschliche und göttliche Gesetz, der Mann und das Weib.
Die einfache Substanz des Geistes theilt sich als Bewusstseyn. Oder wie das Bewusstseyn des abstracten, des sinnlichen Seyns in die Wahrnehmung übergeht,
sich in sich selbst zu unterscheiden, als eine in ihre Massen gegliederte Welt dar. Sie spaltet sich also in ein unterschiednes sittliches Wesen, in ein mensch- liches und göttliches Gesetz. Ebenso das ihr gegen- übertretende Selbstbewuſstseyn theilt sich nach sei- nem Wesen der einen dieser Mächte zu, und als Wissen in die Unwissenheit dessen, was es thut, und in das Wissen desselben, das deſswegen ein be- trognes Wissen ist. Es erfährt also in seiner That sowohl den Widerspruch jener Mächte, worein die Substanz sich entzweyte, und ihre gegenseitige Zerstörung, wie den Widerspruch seines Wis- sens von der Sittlichkeit seines Handelns — mit dem, was an und für sich sittlich ist, und findet sei- nen eignen Untergang. In der That aber ist die sitt- liche Substanz durch diese Bewegung zum wirklichen Selbstbewuſstseyn geworden, oder dieses Selbst zum an und fürsichseyenden, aber darin ist eben die Sittlich- keit zu Grunde gegangen.
a. Die sittliche Welt, das menschliche und göttliche Gesetz, der Mann und das Weib.
Die einfache Substanz des Geistes theilt sich als Bewuſstseyn. Oder wie das Bewuſstseyn des abstracten, des sinnlichen Seyns in die Wahrnehmung übergeht,
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sich in sich selbst zu unterscheiden, als eine in ihre
Massen gegliederte Welt dar. Sie spaltet sich also
in ein unterschiednes sittliches Wesen, in ein mensch-
liches und göttliches Gesetz. Ebenso das ihr gegen-
übertretende Selbstbewuſstseyn theilt sich nach sei-
nem Wesen der einen dieser Mächte zu, und als
Wissen in die Unwissenheit dessen, was es thut,
und in das Wissen desselben, das deſswegen ein be-
trognes Wissen ist. Es erfährt also in seiner That
sowohl den Widerspruch jener Mächte, worein die
Substanz sich entzweyte, und ihre gegenseitige
Zerstörung, wie den Widerspruch seines Wis-
sens von der Sittlichkeit seines Handelns — mit
dem, was an und für sich sittlich ist, und findet sei-
nen eignen Untergang. In der That aber ist die sitt-
liche Substanz durch diese Bewegung zum wirklichen
Selbstbewuſstseyn geworden, oder dieses Selbst zum an
und fürsichseyenden, aber darin ist eben die Sittlich-
keit zu Grunde gegangen.
a.
Die sittliche Welt,
das menschliche und göttliche Gesetz,
der Mann und das Weib.
Die einfache Substanz des Geistes theilt sich als
Bewuſstseyn. Oder wie das Bewuſstseyn des abstracten,
des sinnlichen Seyns in die Wahrnehmung übergeht,
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 383. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/492>, abgerufen am 22.11.2024.
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