sich durch das Thun Aller und Jeder als ihre Einheit und Gleichheit erzeugt, denn sie ist das Fursichseyn, das Selbst, das Thun. Als die Substanz ist der Geist die unwankende gerechte Sichselbstgleichheit; aber als Fürsichseyn ist sie das aufgelöste, das sich aufopfernde gütige Wesen, an dem Jeder sein eignes Werk vollbringt, das allgemeine Seyn zerreisst und sich seinen Theil davon nimmt. Diese Auflösung und Vereinzelung des Wesens ist eben das Moment des Thuns und Selbsts Aller; es ist die Bewegung und Seele der Substanz, und das bewirkte allgemeine Wesen. Gerade darin dass sie das im Selbst aufge- löste Seyn ist, ist sie nicht das todte Wesen, son- dern wirklich und lebendig.
Der Geist ist hiemit das sich selbsttragende ab- solute reale Wesen. Alle bisherigen Gestalten des Bewusstseyns sind Abstractionen desselben; sie sind diss, dass er sich analysirt, seine Momente unter- scheidet, und bey einzelnen verweilt. Diss Isoliren solcher Momente hat ihn selbst zur Voraussetzung und zum Bestehen, oder es existirt nur in ihm, der die Existenz ist. Sie haben so isolirt den Schein, als ob sie als solche wären; aber wie sie nur Momente oder verschwindende Grössen sind, zeigte ihre Fort- wälzung und Rückgang in ihren Grund und Wesen; und diss Wesen eben ist diese Bewegung und Auf- lösung dieser Momente. Hier, wo der Geist, oder die Reflexion derselben in sich selbst gesetzt ist, kann unsre Reflexion an sie nach dieser Seite kurz erin-
sich durch das Thun Aller und Jeder als ihre Einheit und Gleichheit erzeugt, denn sie ist das Fursichseyn, das Selbst, das Thun. Als die Substanz ist der Geist die unwankende gerechte Sichselbstgleichheit; aber als Fürsichseyn ist sie das aufgelöste, das sich aufopfernde gütige Wesen, an dem Jeder sein eignes Werk vollbringt, das allgemeine Seyn zerreiſst und sich seinen Theil davon nimmt. Diese Auflösung und Vereinzelung des Wesens ist eben das Moment des Thuns und Selbsts Aller; es ist die Bewegung und Seele der Substanz, und das bewirkte allgemeine Wesen. Gerade darin daſs sie das im Selbst aufge- löste Seyn ist, ist sie nicht das todte Wesen, son- dern wirklich und lebendig.
Der Geist ist hiemit das sich selbsttragende ab- solute reale Wesen. Alle bisherigen Gestalten des Bewuſstseyns sind Abstractionen desselben; sie sind diſs, daſs er sich analysirt, seine Momente unter- scheidet, und bey einzelnen verweilt. Diſs Isoliren solcher Momente hat ihn selbst zur Voraussetzung und zum Bestehen, oder es existirt nur in ihm, der die Existenz ist. Sie haben so isolirt den Schein, als ob sie als solche wären; aber wie sie nur Momente oder verschwindende Gröſsen sind, zeigte ihre Fort- wälzung und Rückgang in ihren Grund und Wesen; und diſs Wesen eben ist diese Bewegung und Auf- lösung dieser Momente. Hier, wo der Geist, oder die Reflexion derselben in sich selbst gesetzt ist, kann unsre Reflexion an sie nach dieser Seite kurz erin-
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sich durch das Thun Aller und Jeder als ihre Einheit
und Gleichheit erzeugt, denn sie ist das Fursichseyn,
das Selbst, das Thun. Als die Substanz ist der Geist
die unwankende gerechte Sichselbstgleichheit; aber als
Fürsichseyn ist sie das aufgelöste, das sich aufopfernde
gütige Wesen, an dem Jeder sein eignes Werk
vollbringt, das allgemeine Seyn zerreiſst und sich
seinen Theil davon nimmt. Diese Auflösung und
Vereinzelung des Wesens ist eben das Moment des
Thuns und Selbsts Aller; es ist die Bewegung und
Seele der Substanz, und das bewirkte allgemeine
Wesen. Gerade darin daſs sie das im Selbst aufge-
löste Seyn ist, ist sie nicht das todte Wesen, son-
dern wirklich und lebendig.
Der Geist ist hiemit das sich selbsttragende ab-
solute reale Wesen. Alle bisherigen Gestalten des
Bewuſstseyns sind Abstractionen desselben; sie sind
diſs, daſs er sich analysirt, seine Momente unter-
scheidet, und bey einzelnen verweilt. Diſs Isoliren
solcher Momente hat ihn selbst zur Voraussetzung
und zum Bestehen, oder es existirt nur in ihm, der
die Existenz ist. Sie haben so isolirt den Schein, als
ob sie als solche wären; aber wie sie nur Momente
oder verschwindende Gröſsen sind, zeigte ihre Fort-
wälzung und Rückgang in ihren Grund und Wesen;
und diſs Wesen eben ist diese Bewegung und Auf-
lösung dieser Momente. Hier, wo der Geist, oder
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 378. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/487>, abgerufen am 22.11.2024.
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