Denken ist. Das Bewusstseyn ist sich daher durch seine Erfahrung, worin ihm seine Wahrheit werden sollte, vielmehr ein Räthsel geworden, die Folgen seiner Thaten sind ihm nicht seine Thaten selbst; was ihm wiederfährt, für es nicht die Erfahrung dessen, was es an sich ist; der Uebergang nicht eine blose Formänderung desselben Inhalts und Wesens, einmal vorgestellt, als Inhalt und Wesen des Bewusstseyns, das anderemal als Gegenstand oder angeschautes Wesen seiner selbst. Die ab- stracte Nothwendigkeit gilt also für die nur negative, unbegriffene Macht der Allgemeinheit, an welcher die Individualität zerschmettert wird.
Bis hieher geht die Erscheinung dieser Gestalt des Selbstbewusstseyns; das letzte Moment ihrer Existenz ist der Gedanke ihres Verlusts in der Noth- wendigkeit, oder der Gedanke ihrer selbst als ei- nes sich absolut fremden Wesens. Das Selbstbe- wusstseyn an sich hat aber diesen Verlust überlebt; denn diese Nothwendigkeit, oder reine Allgemein- heit ist sein eignes Wesen. Diese Reflexion des Be- wusstseyns in sich, die Nothwendigkeit als sich zu wissen, ist eine neue Gestalt desselben.
Denken ist. Das Bewuſstseyn ist sich daher durch seine Erfahrung, worin ihm seine Wahrheit werden sollte, vielmehr ein Räthsel geworden, die Folgen seiner Thaten sind ihm nicht seine Thaten selbst; was ihm wiederfährt, für es nicht die Erfahrung dessen, was es an sich ist; der Uebergang nicht eine blose Formänderung desselben Inhalts und Wesens, einmal vorgestellt, als Inhalt und Wesen des Bewuſstseyns, das anderemal als Gegenstand oder angeschautes Wesen seiner selbst. Die ab- stracte Nothwendigkeit gilt also für die nur negative, unbegriffene Macht der Allgemeinheit, an welcher die Individualität zerschmettert wird.
Bis hieher geht die Erscheinung dieser Gestalt des Selbstbewuſstseyns; das letzte Moment ihrer Existenz ist der Gedanke ihres Verlusts in der Noth- wendigkeit, oder der Gedanke ihrer selbst als ei- nes sich absolut fremden Wesens. Das Selbstbe- wuſstseyn an sich hat aber diesen Verlust überlebt; denn diese Nothwendigkeit, oder reine Allgemein- heit ist sein eignes Wesen. Diese Reflexion des Be- wuſstseyns in sich, die Nothwendigkeit als sich zu wissen, ist eine neue Gestalt desselben.
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Denken ist. Das Bewuſstseyn ist sich daher durch
seine Erfahrung, worin ihm seine Wahrheit werden
sollte, vielmehr ein Räthsel geworden, die Folgen
seiner Thaten sind ihm nicht seine Thaten selbst;
was ihm wiederfährt, für es nicht die Erfahrung
dessen, was es an sich ist; der Uebergang nicht
eine blose Formänderung desselben Inhalts und
Wesens, einmal vorgestellt, als Inhalt und Wesen
des Bewuſstseyns, das anderemal als Gegenstand
oder angeschautes Wesen seiner selbst. Die ab-
stracte Nothwendigkeit gilt also für die nur negative,
unbegriffene Macht der Allgemeinheit, an welcher die
Individualität zerschmettert wird.
Bis hieher geht die Erscheinung dieser Gestalt
des Selbstbewuſstseyns; das letzte Moment ihrer
Existenz ist der Gedanke ihres Verlusts in der Noth-
wendigkeit, oder der Gedanke ihrer selbst als ei-
nes sich absolut fremden Wesens. Das Selbstbe-
wuſstseyn an sich hat aber diesen Verlust überlebt;
denn diese Nothwendigkeit, oder reine Allgemein-
heit ist sein eignes Wesen. Diese Reflexion des Be-
wuſstseyns in sich, die Nothwendigkeit als sich zu
wissen, ist eine neue Gestalt desselben.
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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807, S. 304. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_phaenomenologie_1807/413>, abgerufen am 22.11.2024.
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