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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik. Bd. 1,1. Nürnberg, 1812.

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Das Maaß.
habe, als eine andere. Und die nähere Verwandt-
schaft
beruht auf dem Unterschied der Menge,
welche von ihr hinreicht, ein gegenüber stehendes quali-
tatives Moment zu sättigen; es ist daher eine Ver-
hältnißzahl
, durch welche die specifische Eigenschaft
eines solchen Stoffes ausgedrückt ist.

Ueber die chemischen Verwandtschaften der Säuren
und Kalien hat Richter und Guyton das Gesetz ge-
funden, daß wenn zwey neutrale Solutionen gemischt
werden und dadurch eine Scheidung entsteht, die Pro-
dukte gleichfalls neutral sind. Es folgt hieraus, daß
die Mengen von zwey kalischen Basen, die zur Sätti-
gung einer Säure erfodert werden, in demselben
Verhältnisse
zur Sättigung einer andern nöthig sind;
überhaupt wenn für ein Kali als Einheit genommen die
Reihe der Verhältnißzahlen bestimmt worden
ist, in denen die verschiedenen Säuren dasselbe sättigen,
so ist für jedes andere Kali diese Reihe dieselbe, nur daß
die verschiedenen Kalien gegen einander in verschiedenen
Anzahlen zu nehmen sind; -- Anzahlen, die wieder ih-
rerseits eine eben solche beständige Reihe von Exponenten
für jede der gegenüber stehenden Säuren bilden, indem
sie eben so zu jeder einzelnen Säure sich in demselben
Verhältnisse beziehen, als zu jeder andern. -- Fischer
hat diese Reihen aus den Richterischen Arbeiten in ih-
rer Einfachheit herausgehoben (s. in s. Anmerkungen zur
Uebersetzung von Berthollets Abhandlung über die
Gesetze der Verwandtschaft in der Chemie, S. 232. und
Berthollet Statique chimique I. Part. p. 134. ff.)

Bekanntlich hat Berthollet ferner die allgemeine
Vorstellung von der Wahlverwandtschaft durch den Be-
griff von der Wirksamkeit einer chemischen Masse
modificirt. Diese Modification hat auf die Quantitäts-

Ver-

Das Maaß.
habe, als eine andere. Und die naͤhere Verwandt-
ſchaft
beruht auf dem Unterſchied der Menge,
welche von ihr hinreicht, ein gegenuͤber ſtehendes quali-
tatives Moment zu ſaͤttigen; es iſt daher eine Ver-
haͤltnißzahl
, durch welche die ſpecifiſche Eigenſchaft
eines ſolchen Stoffes ausgedruͤckt iſt.

Ueber die chemiſchen Verwandtſchaften der Saͤuren
und Kalien hat Richter und Guyton das Geſetz ge-
funden, daß wenn zwey neutrale Solutionen gemiſcht
werden und dadurch eine Scheidung entſteht, die Pro-
dukte gleichfalls neutral ſind. Es folgt hieraus, daß
die Mengen von zwey kaliſchen Baſen, die zur Saͤtti-
gung einer Saͤure erfodert werden, in demſelben
Verhaͤltniſſe
zur Saͤttigung einer andern noͤthig ſind;
uͤberhaupt wenn fuͤr ein Kali als Einheit genommen die
Reihe der Verhaͤltnißzahlen beſtimmt worden
iſt, in denen die verſchiedenen Saͤuren daſſelbe ſaͤttigen,
ſo iſt fuͤr jedes andere Kali dieſe Reihe dieſelbe, nur daß
die verſchiedenen Kalien gegen einander in verſchiedenen
Anzahlen zu nehmen ſind; — Anzahlen, die wieder ih-
rerſeits eine eben ſolche beſtaͤndige Reihe von Exponenten
fuͤr jede der gegenuͤber ſtehenden Saͤuren bilden, indem
ſie eben ſo zu jeder einzelnen Saͤure ſich in demſelben
Verhaͤltniſſe beziehen, als zu jeder andern. — Fiſcher
hat dieſe Reihen aus den Richteriſchen Arbeiten in ih-
rer Einfachheit herausgehoben (ſ. in ſ. Anmerkungen zur
Ueberſetzung von Berthollets Abhandlung uͤber die
Geſetze der Verwandtſchaft in der Chemie, S. 232. und
Berthollet Statique chimique I. Part. p. 134. ff.)

Bekanntlich hat Berthollet ferner die allgemeine
Vorſtellung von der Wahlverwandtſchaft durch den Be-
griff von der Wirkſamkeit einer chemiſchen Maſſe
modificirt. Dieſe Modification hat auf die Quantitaͤts-

Ver-
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[303/0351] Das Maaß. habe, als eine andere. Und die naͤhere Verwandt- ſchaft beruht auf dem Unterſchied der Menge, welche von ihr hinreicht, ein gegenuͤber ſtehendes quali- tatives Moment zu ſaͤttigen; es iſt daher eine Ver- haͤltnißzahl, durch welche die ſpecifiſche Eigenſchaft eines ſolchen Stoffes ausgedruͤckt iſt. Ueber die chemiſchen Verwandtſchaften der Saͤuren und Kalien hat Richter und Guyton das Geſetz ge- funden, daß wenn zwey neutrale Solutionen gemiſcht werden und dadurch eine Scheidung entſteht, die Pro- dukte gleichfalls neutral ſind. Es folgt hieraus, daß die Mengen von zwey kaliſchen Baſen, die zur Saͤtti- gung einer Saͤure erfodert werden, in demſelben Verhaͤltniſſe zur Saͤttigung einer andern noͤthig ſind; uͤberhaupt wenn fuͤr ein Kali als Einheit genommen die Reihe der Verhaͤltnißzahlen beſtimmt worden iſt, in denen die verſchiedenen Saͤuren daſſelbe ſaͤttigen, ſo iſt fuͤr jedes andere Kali dieſe Reihe dieſelbe, nur daß die verſchiedenen Kalien gegen einander in verſchiedenen Anzahlen zu nehmen ſind; — Anzahlen, die wieder ih- rerſeits eine eben ſolche beſtaͤndige Reihe von Exponenten fuͤr jede der gegenuͤber ſtehenden Saͤuren bilden, indem ſie eben ſo zu jeder einzelnen Saͤure ſich in demſelben Verhaͤltniſſe beziehen, als zu jeder andern. — Fiſcher hat dieſe Reihen aus den Richteriſchen Arbeiten in ih- rer Einfachheit herausgehoben (ſ. in ſ. Anmerkungen zur Ueberſetzung von Berthollets Abhandlung uͤber die Geſetze der Verwandtſchaft in der Chemie, S. 232. und Berthollet Statique chimique I. Part. p. 134. ff.) Bekanntlich hat Berthollet ferner die allgemeine Vorſtellung von der Wahlverwandtſchaft durch den Be- griff von der Wirkſamkeit einer chemiſchen Maſſe modificirt. Dieſe Modification hat auf die Quantitaͤts- Ver-

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Zitationshilfe: Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik. Bd. 1,1. Nürnberg, 1812, S. 303. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_logik0101_1812/351>, abgerufen am 24.11.2024.