Convention zu Hannover 26. Aug., wodurch sich England zu der Garantie von Schlesien erbot. Aber es bedurfte erst des neuen Siegs des Königs bey Sorr ge- gen die Oestreicher 30. Sept. und des Siegs des Fürsten von Dessau bey Kesselsdorf gegen die Sachsen 15. Dec., um Oestreich zur Annahme zu bewegen. Friede zu Dresden 25. Dec. zwischen Preußen auf der einen und Oestreich und Sachsen auf der andern Seite, nach Grund- lage der Hannöverschen Convention. Bedingungen: a. Be- stätigung des Besitzes von Schlesien nach dem Breslauer Frieden. b. Friedrich II. erkennt Franz I. als Kayser. c. Sachsen zahlt an Preußen 1 Million Reichsthaler.
23. Dagegen ward der Krieg von Frankreich und seinen noch übrigen Verbündeten in den Nieder- landen und Italien mit größter Anstrengung fortge- führt; und selbst eine Landung des Sohns des Prä- tendenten, Carl Eduard, in Schottland, die an- fangs über Erwarten gelang, zu Hülfe genommen. Frankreich fand an einem Fremden den Feldherrn, dessen es bedurfte; die Siege des Marschalls von Sachsen in den Niederlanden bahnten ihm einen Ausgang aus dem Labyrinthe, den die Ge- genwart des Königs bey der Armee ihm nicht eröff- net hätte.
Feldzüge des Marschalls von Sachsen seit 1745. Sieg bey Fontenai, in Gegenwart Ludwig's XV., gegen Cumberland 11. Mai. Winterfeldzug und Einnahme von Brüssel und Brabant Febr. 1746. Die Fortschritte des Prä- tendenten rufen Cumberland und die besten Englischen Truppen nach England hinüber, bis der Sieg Cumber- lands bey Culloden 27. April dem Aufstande ein Ende
macht.
II. Per. C. I. Geſch. d. ſuͤdl. Eur. Staatenſyſt.
Convention zu Hannover 26. Aug., wodurch ſich England zu der Garantie von Schleſien erbot. Aber es bedurfte erſt des neuen Siegs des Koͤnigs bey Sorr ge- gen die Oeſtreicher 30. Sept. und des Siegs des Fuͤrſten von Deſſau bey Keſſelsdorf gegen die Sachſen 15. Dec., um Oeſtreich zur Annahme zu bewegen. Friede zu Dresden 25. Dec. zwiſchen Preußen auf der einen und Oeſtreich und Sachſen auf der andern Seite, nach Grund- lage der Hannoͤverſchen Convention. Bedingungen: a. Be- ſtaͤtigung des Beſitzes von Schleſien nach dem Breslauer Frieden. b. Friedrich II. erkennt Franz I. als Kayſer. c. Sachſen zahlt an Preußen 1 Million Reichsthaler.
23. Dagegen ward der Krieg von Frankreich und ſeinen noch uͤbrigen Verbuͤndeten in den Nieder- landen und Italien mit groͤßter Anſtrengung fortge- fuͤhrt; und ſelbſt eine Landung des Sohns des Praͤ- tendenten, Carl Eduard, in Schottland, die an- fangs uͤber Erwarten gelang, zu Huͤlfe genommen. Frankreich fand an einem Fremden den Feldherrn, deſſen es bedurfte; die Siege des Marſchalls von Sachſen in den Niederlanden bahnten ihm einen Ausgang aus dem Labyrinthe, den die Ge- genwart des Koͤnigs bey der Armee ihm nicht eroͤff- net haͤtte.
Feldzuͤge des Marſchalls von Sachſen ſeit 1745. Sieg bey Fontenai, in Gegenwart Ludwig's XV., gegen Cumberland 11. Mai. Winterfeldzug und Einnahme von Bruͤſſel und Brabant Febr. 1746. Die Fortſchritte des Praͤ- tendenten rufen Cumberland und die beſten Engliſchen Truppen nach England hinuͤber, bis der Sieg Cumber- lands bey Culloden 27. April dem Aufſtande ein Ende
macht.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><divn="6"><p><pbfacs="#f0420"n="382"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">II.</hi> Per. <hirendition="#aq">C. I.</hi> Geſch. d. ſuͤdl. Eur. Staatenſyſt.</hi></fw><lb/><hirendition="#et"><hirendition="#g">Convention zu Hannover</hi> 26. Aug., wodurch ſich<lb/>
England zu der Garantie von Schleſien erbot. Aber es<lb/>
bedurfte erſt des neuen Siegs des Koͤnigs bey <hirendition="#g">Sorr</hi> ge-<lb/>
gen die Oeſtreicher 30. Sept. und des Siegs des Fuͤrſten<lb/>
von Deſſau bey <hirendition="#g">Keſſelsdorf</hi> gegen die Sachſen 15. Dec.,<lb/>
um Oeſtreich zur Annahme zu bewegen. <hirendition="#g">Friede zu<lb/>
Dresden</hi> 25. Dec. zwiſchen Preußen auf der einen und<lb/>
Oeſtreich und Sachſen auf der andern Seite, nach Grund-<lb/>
lage der Hannoͤverſchen Convention. Bedingungen: <hirendition="#aq">a.</hi> Be-<lb/>ſtaͤtigung des Beſitzes von Schleſien nach dem Breslauer<lb/>
Frieden. <hirendition="#aq">b.</hi> Friedrich <hirendition="#aq">II.</hi> erkennt Franz <hirendition="#aq">I.</hi> als Kayſer. <hirendition="#aq">c.</hi><lb/>
Sachſen zahlt an Preußen 1 Million Reichsthaler.</hi></p><lb/><p>23. Dagegen ward der Krieg von Frankreich<lb/>
und ſeinen noch uͤbrigen Verbuͤndeten in den Nieder-<lb/>
landen und Italien mit groͤßter Anſtrengung fortge-<lb/>
fuͤhrt; und ſelbſt eine Landung des Sohns des Praͤ-<lb/>
tendenten, Carl Eduard, in Schottland, die an-<lb/>
fangs uͤber Erwarten gelang, zu Huͤlfe genommen.<lb/>
Frankreich fand an einem <hirendition="#g">Fremden</hi> den Feldherrn,<lb/>
deſſen es bedurfte; die Siege des <hirendition="#g">Marſchalls<lb/>
von Sachſen</hi> in den Niederlanden bahnten ihm<lb/>
einen Ausgang aus dem Labyrinthe, den die Ge-<lb/>
genwart des Koͤnigs bey der Armee ihm nicht eroͤff-<lb/>
net haͤtte.</p><lb/><p><hirendition="#et">Feldzuͤge des Marſchalls von Sachſen ſeit 1745. Sieg<lb/>
bey <hirendition="#g">Fontenai</hi>, in Gegenwart Ludwig's <hirendition="#aq">XV.</hi>, gegen<lb/>
Cumberland 11. Mai. Winterfeldzug und Einnahme von<lb/>
Bruͤſſel und Brabant Febr. 1746. Die Fortſchritte des Praͤ-<lb/>
tendenten rufen Cumberland und die beſten Engliſchen<lb/>
Truppen nach England hinuͤber, bis der Sieg Cumber-<lb/>
lands bey <hirendition="#g">Culloden</hi> 27. April dem Aufſtande ein Ende</hi><lb/><fwplace="bottom"type="catch">macht.</fw><lb/></p></div></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[382/0420]
II. Per. C. I. Geſch. d. ſuͤdl. Eur. Staatenſyſt.
Convention zu Hannover 26. Aug., wodurch ſich
England zu der Garantie von Schleſien erbot. Aber es
bedurfte erſt des neuen Siegs des Koͤnigs bey Sorr ge-
gen die Oeſtreicher 30. Sept. und des Siegs des Fuͤrſten
von Deſſau bey Keſſelsdorf gegen die Sachſen 15. Dec.,
um Oeſtreich zur Annahme zu bewegen. Friede zu
Dresden 25. Dec. zwiſchen Preußen auf der einen und
Oeſtreich und Sachſen auf der andern Seite, nach Grund-
lage der Hannoͤverſchen Convention. Bedingungen: a. Be-
ſtaͤtigung des Beſitzes von Schleſien nach dem Breslauer
Frieden. b. Friedrich II. erkennt Franz I. als Kayſer. c.
Sachſen zahlt an Preußen 1 Million Reichsthaler.
23. Dagegen ward der Krieg von Frankreich
und ſeinen noch uͤbrigen Verbuͤndeten in den Nieder-
landen und Italien mit groͤßter Anſtrengung fortge-
fuͤhrt; und ſelbſt eine Landung des Sohns des Praͤ-
tendenten, Carl Eduard, in Schottland, die an-
fangs uͤber Erwarten gelang, zu Huͤlfe genommen.
Frankreich fand an einem Fremden den Feldherrn,
deſſen es bedurfte; die Siege des Marſchalls
von Sachſen in den Niederlanden bahnten ihm
einen Ausgang aus dem Labyrinthe, den die Ge-
genwart des Koͤnigs bey der Armee ihm nicht eroͤff-
net haͤtte.
Feldzuͤge des Marſchalls von Sachſen ſeit 1745. Sieg
bey Fontenai, in Gegenwart Ludwig's XV., gegen
Cumberland 11. Mai. Winterfeldzug und Einnahme von
Bruͤſſel und Brabant Febr. 1746. Die Fortſchritte des Praͤ-
tendenten rufen Cumberland und die beſten Engliſchen
Truppen nach England hinuͤber, bis der Sieg Cumber-
lands bey Culloden 27. April dem Aufſtande ein Ende
macht.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Heeren, Arnold H. L.: Geschichte des Europäischen Staatensystems und seiner Kolonien. Göttingen, 1809, S. 382. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heeren_staatensystem_1809/420>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.