Hecht, Johann: Die Aus denen holdseligen Lippen Unsers Gekreuzigten Heilandes blühende Göldene Rose. Halle (Saale), 1668.Mit Geduld und sanftem Sinn' 7. O Geduld/ O Gnad' O Güte/O der Lieb erhizter Brandt! Wie ist doch dein hoch Gemüthe So gar tief zu uns gewandt? Sehet doch: der grosse Gott Wird ein Wurm und Menschen-Spott: Solches ist doch keiner Zungen Gnug zu preisen je gelungen. 8. Darum kanst du billich rühmen:Es ist gnug: es ist volbracht/ Meine Löcher/ Wunden/ Striemen Haben alles gut gemacht. GOttes Zorn hab' ich gestillt/ Sein Gesez hab' ich erfüllt Todt und Höll hab ich erwürget/ Und die Menschen ausgebürget. 9. Ja es ist volbracht mein LeidenFür der Menschen Schuld und Pein/ Nun wil ich die Himmel-Freuden Als ein König nehmen ein. Es E v
Mit Geduld und ſanftem Sinn’ 7. O Geduld/ O Gnad’ O Güte/O der Lieb erhizter Brandt! Wie iſt doch dein hoch Gemüthe So gar tief zu uns gewandt? Sehet doch: der groſſe Gott Wird ein Wurm und Menſchen-Spott: Solches iſt doch keiner Zungen Gnug zu preiſen je gelungen. 8. Darum kanſt du billich rühmen:Es iſt gnug: es iſt volbracht/ Meine Löcher/ Wunden/ Striemen Haben alles gut gemacht. GOttes Zorn hab’ ich geſtillt/ Sein Geſez hab’ ich erfüllt Todt und Höll hab ich erwürget/ Und die Menſchen ausgebürget. 9. Ja es iſt volbracht mein LeidenFür der Menſchen Schuld und Pein/ Nun wil ich die Himmel-Freuden Als ein König nehmen ein. Es E v
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <lg type="poem"> <lg n="6"> <pb facs="#f0075"/> <l>Mit Geduld und ſanftem Sinn’</l><lb/> <l>Haufenweis gegoſſen hin/</l><lb/> <l>Zu volbringen GOttes Willen/</l><lb/> <l>Und den ſchweren Zorn zu ſtillen.</l> </lg><lb/> <lg n="7"> <head> <hi rendition="#c">7.</hi> </head><lb/> <l>O Geduld/ O Gnad’ O Güte/</l><lb/> <l>O der Lieb erhizter Brandt!</l><lb/> <l>Wie iſt doch dein hoch Gemüthe</l><lb/> <l>So gar tief zu uns gewandt?</l><lb/> <l>Sehet doch: der groſſe Gott</l><lb/> <l>Wird ein Wurm und Menſchen-Spott:</l><lb/> <l>Solches iſt doch keiner Zungen</l><lb/> <l>Gnug zu preiſen je gelungen.</l> </lg><lb/> <lg n="8"> <head> <hi rendition="#c">8.</hi> </head><lb/> <l>Darum kanſt du billich rühmen:</l><lb/> <l>Es iſt gnug: es iſt volbracht/</l><lb/> <l>Meine Löcher/ Wunden/ Striemen</l><lb/> <l>Haben alles gut gemacht.</l><lb/> <l>GOttes Zorn hab’ ich geſtillt/</l><lb/> <l>Sein Geſez hab’ ich erfüllt</l><lb/> <l>Todt und Höll hab ich erwürget/</l><lb/> <l>Und die Menſchen ausgebürget.</l> </lg><lb/> <lg n="9"> <head> <hi rendition="#c">9.</hi> </head><lb/> <l>Ja es iſt volbracht mein Leiden</l><lb/> <l>Für der Menſchen Schuld und Pein/</l><lb/> <l>Nun wil ich die Himmel-Freuden</l><lb/> <l>Als ein König nehmen ein.</l><lb/> <fw place="bottom" type="sig">E v</fw> <fw place="bottom" type="catch">Es</fw><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0075]
Mit Geduld und ſanftem Sinn’
Haufenweis gegoſſen hin/
Zu volbringen GOttes Willen/
Und den ſchweren Zorn zu ſtillen.
7.
O Geduld/ O Gnad’ O Güte/
O der Lieb erhizter Brandt!
Wie iſt doch dein hoch Gemüthe
So gar tief zu uns gewandt?
Sehet doch: der groſſe Gott
Wird ein Wurm und Menſchen-Spott:
Solches iſt doch keiner Zungen
Gnug zu preiſen je gelungen.
8.
Darum kanſt du billich rühmen:
Es iſt gnug: es iſt volbracht/
Meine Löcher/ Wunden/ Striemen
Haben alles gut gemacht.
GOttes Zorn hab’ ich geſtillt/
Sein Geſez hab’ ich erfüllt
Todt und Höll hab ich erwürget/
Und die Menſchen ausgebürget.
9.
Ja es iſt volbracht mein Leiden
Für der Menſchen Schuld und Pein/
Nun wil ich die Himmel-Freuden
Als ein König nehmen ein.
Es
E v
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern:
Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |