Hecht, Johann: Die Aus denen holdseligen Lippen Unsers Gekreuzigten Heilandes blühende Göldene Rose. Halle (Saale), 1668.Küssen doch seine dreyheilige Krohne Engel-und Menschen-und Teufel-geschlecht/ Solte der Schöpfer/ und Töpffer dem Thone schändlich einräumen sein göttliches Recht Warlich/ die nebenregierenden Gözzen Kan er nicht leiden/ er schläget sie todt. Die sich nicht halten nach seinen Gesezzen/ Trit er zu boden in höllischen Koth. Billich ein jeder sich willig verzeihet Solcher dem HErren gebührender Ehr/ Anders/ so wird er wie Spreuer zerstreuet/ Unter der Höllen gefangenes Heer. Dieses hergegen ist tröstlich zu gläuben/ Dieses sol täglich ein gläubiger Christ In sich/ und für sich/ und neben sich schreiben/ Weil es fast nützlich in Traurigkeit ist: Nemlich/ das Christus den Himmel verdienet/ Als er/ bekleidet mit Knechtes gestalt/ Wider die Hölle zu streiten erkühnet Kläglich gerathen in Todes-Gewalt. Sintemal/ weil er die traurige Stunde/ (Da ihn aus Gottes erzörneten Grimm' Alle der Höllen vergifftete Hunde Häufig anfielen zu ringes herum/ Endlich auch brachten in tödlichen Hamen.) Stille/ geduldig/ und willig hielt aus/ Hat
Küſſen doch ſeine dreyheilige Krohne Engel-uñ Menſchẽ-uñ Teufel-geſchlecht/ Solte der Schöpfeꝛ/ uñ Töpffer dem Thone ſchändlich einräumẽ ſein göttliches Recht Warlich/ die nebenregierenden Gözzen Kan er nicht leiden/ er ſchläget ſie todt. Die ſich nicht halten nach ſeinen Geſezzen/ Trit er zu boden in hölliſchen Koth. Billich ein jeder ſich willig verzeihet Solcher dem HErren gebührender Ehr/ Anders/ ſo wird er wie Spreuer zerſtꝛeuet/ Unter der Höllen gefangenes Heer. Dieſes hergegen iſt tröſtlich zu gläuben/ Dieſes ſol täglich ein gläubiger Chriſt In ſich/ und für ſich/ uñ neben ſich ſchꝛeibẽ/ Weil es faſt nützlich in Traurigkeit iſt: Nemlich/ das Chriſtus dẽ Him̃el veꝛdienet/ Als er/ bekleidet mit Knechtes geſtalt/ Wider die Hölle zu ſtreiten erkühnet Kläglich gerathen in Todes-Gewalt. Sintemal/ weil er die traurige Stunde/ (Da ihn aus Gottes erzörneten Grim̃’ Alle der Höllen vergifftete Hunde Häufig anfielen zu ringes herum/ Endlich auch brachten in tödlichẽ Hamen.) Stille/ geduldig/ und willig hielt aus/ Hat
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Küſſen doch ſeine dreyheilige Krohne
Engel-uñ Menſchẽ-uñ Teufel-geſchlecht/
Solte der Schöpfeꝛ/ uñ Töpffer dem Thone
ſchändlich einräumẽ ſein göttliches Recht
Warlich/ die nebenregierenden Gözzen
Kan er nicht leiden/ er ſchläget ſie todt.
Die ſich nicht halten nach ſeinen Geſezzen/
Trit er zu boden in hölliſchen Koth.
Billich ein jeder ſich willig verzeihet
Solcher dem HErren gebührender Ehr/
Anders/ ſo wird er wie Spreuer zerſtꝛeuet/
Unter der Höllen gefangenes Heer.
Dieſes hergegen iſt tröſtlich zu gläuben/
Dieſes ſol täglich ein gläubiger Chriſt
In ſich/ und für ſich/ uñ neben ſich ſchꝛeibẽ/
Weil es faſt nützlich in Traurigkeit iſt:
Nemlich/ das Chriſtus dẽ Him̃el veꝛdienet/
Als er/ bekleidet mit Knechtes geſtalt/
Wider die Hölle zu ſtreiten erkühnet
Kläglich gerathen in Todes-Gewalt.
Sintemal/ weil er die traurige Stunde/
(Da ihn aus Gottes erzörneten Grim̃’
Alle der Höllen vergifftete Hunde
Häufig anfielen zu ringes herum/
Endlich auch brachten in tödlichẽ Hamen.)
Stille/ geduldig/ und willig hielt aus/
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Zitationshilfe: | Hecht, Johann: Die Aus denen holdseligen Lippen Unsers Gekreuzigten Heilandes blühende Göldene Rose. Halle (Saale), 1668, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hecht_andachten_1668/45>, abgerufen am 25.06.2024. |