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Hebel, Johann Peter: Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes. Tübingen, 1811.

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beides gut heissen, und wünschen, daß jedem, der Einquartierung haben muß, ein so rechtschaffener Gast, und jedem Verräther eine solche Belohnung zu Theil werden möge.


Jakob Humbel.

Jakob Humbel, eines armen Bauern Sohn von Boneschwyl im Schweizer-Canton Argau, kann jedem seines gleichen zu einem lehrreichen und aufmunternden Beyspiel dienen, wie ein junger Mensch, dem es Ernst ist, etwas Nützliches zu lernen und etwas Rechtes zu werden, trotz allen Hindernissen, am Ende seinen Zweck durch eigenen Fleiß und Gottes Hülfe erreichen kann.

Jakob Humbel wünschte von früher Jugend an ein Thierarzt zu werden, um in diesem Beruf seinen Mitbürgern viel Nutzen leisten zu können. Das war sein Dichten und Trachten Tag und Nacht.

Sein Vater gab ihn daher in seinem 16ten Jahr einem sogenannten Vieh-Doktor von Mummenthal in die Lehre, der aber kein geschickter Mann war.

Bey diesem lernte er zwey Jahre, bekam alsdann einen braven Lehrbrief, und wußte alles was sein Meister wußte, nemlich Tränklein und Salben kochen, auch Pflaster kneten für den bösen Wind, sonst nichts - und das war nicht viel.

Ich weiß Einen, der wäre damit zufrieden gewesen, hätte nun auf seinen Lehrbrief und seines Meisters Wort Salben gekocht, zu Pflaster gestrichen drauf und dran für den bösen Wind, das Geld dafür genommen und selber gemeynt, er sey's.

beides gut heissen, und wünschen, daß jedem, der Einquartierung haben muß, ein so rechtschaffener Gast, und jedem Verräther eine solche Belohnung zu Theil werden möge.


Jakob Humbel.

Jakob Humbel, eines armen Bauern Sohn von Boneschwyl im Schweizer-Canton Argau, kann jedem seines gleichen zu einem lehrreichen und aufmunternden Beyspiel dienen, wie ein junger Mensch, dem es Ernst ist, etwas Nützliches zu lernen und etwas Rechtes zu werden, trotz allen Hindernissen, am Ende seinen Zweck durch eigenen Fleiß und Gottes Hülfe erreichen kann.

Jakob Humbel wünschte von früher Jugend an ein Thierarzt zu werden, um in diesem Beruf seinen Mitbürgern viel Nutzen leisten zu können. Das war sein Dichten und Trachten Tag und Nacht.

Sein Vater gab ihn daher in seinem 16ten Jahr einem sogenannten Vieh-Doktor von Mummenthal in die Lehre, der aber kein geschickter Mann war.

Bey diesem lernte er zwey Jahre, bekam alsdann einen braven Lehrbrief, und wußte alles was sein Meister wußte, nemlich Tränklein und Salben kochen, auch Pflaster kneten für den bösen Wind, sonst nichts – und das war nicht viel.

Ich weiß Einen, der wäre damit zufrieden gewesen, hätte nun auf seinen Lehrbrief und seines Meisters Wort Salben gekocht, zu Pflaster gestrichen drauf und dran für den bösen Wind, das Geld dafür genommen und selber gemeynt, er sey’s.

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[131/0139] beides gut heissen, und wünschen, daß jedem, der Einquartierung haben muß, ein so rechtschaffener Gast, und jedem Verräther eine solche Belohnung zu Theil werden möge. Jakob Humbel. Jakob Humbel, eines armen Bauern Sohn von Boneschwyl im Schweizer-Canton Argau, kann jedem seines gleichen zu einem lehrreichen und aufmunternden Beyspiel dienen, wie ein junger Mensch, dem es Ernst ist, etwas Nützliches zu lernen und etwas Rechtes zu werden, trotz allen Hindernissen, am Ende seinen Zweck durch eigenen Fleiß und Gottes Hülfe erreichen kann. Jakob Humbel wünschte von früher Jugend an ein Thierarzt zu werden, um in diesem Beruf seinen Mitbürgern viel Nutzen leisten zu können. Das war sein Dichten und Trachten Tag und Nacht. Sein Vater gab ihn daher in seinem 16ten Jahr einem sogenannten Vieh-Doktor von Mummenthal in die Lehre, der aber kein geschickter Mann war. Bey diesem lernte er zwey Jahre, bekam alsdann einen braven Lehrbrief, und wußte alles was sein Meister wußte, nemlich Tränklein und Salben kochen, auch Pflaster kneten für den bösen Wind, sonst nichts – und das war nicht viel. Ich weiß Einen, der wäre damit zufrieden gewesen, hätte nun auf seinen Lehrbrief und seines Meisters Wort Salben gekocht, zu Pflaster gestrichen drauf und dran für den bösen Wind, das Geld dafür genommen und selber gemeynt, er sey’s.

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Zitationshilfe: Hebel, Johann Peter: Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes. Tübingen, 1811, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hebel_schatzkaestlein_1811/139>, abgerufen am 22.11.2024.