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[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803.

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Aber 's isch si Blibes nit. In d' Husemer
Matte
schießt's, und d' Legi ab mit große Schritte
go Farnau,
laufsch mer nit, se gilts mer nit, ins Scho-
pfemer Chilspel.
Aber z' Gündehuse, wer stoht echt an der
Stroße,
wartet, biß de chunnst, und goht mit freu-
dige Schritte
uf di dar, und git der d' Hand, und fallt
der an Buse?
Chennsch di Schwesterli nit, 's chunnt z' aller-
nöchst vo Wisleth?
Uf und nieder hets di Gang und dini Ge-
behrde.
Jo de chennschs, worum denn nit? Mit
freudigem Brusche
Nimmschs in d' Arm, und losch's nit goh,
gib achtig, verdrucks nit!
Jez marschieremer witers, und alli wil aben
und abe!
Siehsch
Aber ’s iſch ſi Blibes nit. In d’ Huſemer
Matte
ſchießt’s, und d’ Legi ab mit große Schritte
go Farnau,
laufſch mer nit, ſe gilts mer nit, ins Scho-
pfemer Chilſpel.
Aber z’ Guͤndehuſe, wer ſtoht echt an der
Stroße,
wartet, biß de chunnſt, und goht mit freu-
dige Schritte
uf di dar, und git der d’ Hand, und fallt
der an Buſe?
Chennſch di Schweſterli nit, ’s chunnt z’ aller-
noͤchſt vo Wisleth?
Uf und nieder hets di Gang und dini Ge-
behrde.
Jo de chennſchs, worum denn nit? Mit
freudigem Bruſche
Nimmſchs in d’ Arm, und loſch’s nit goh,
gib achtig, verdrucks nit!
Jez marſchieremer witers, und alli wil aben
und abe!
Siehſch
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[16/0030] Aber ’s iſch ſi Blibes nit. In d’ Huſemer Matte ſchießt’s, und d’ Legi ab mit große Schritte go Farnau, laufſch mer nit, ſe gilts mer nit, ins Scho- pfemer Chilſpel. Aber z’ Guͤndehuſe, wer ſtoht echt an der Stroße, wartet, biß de chunnſt, und goht mit freu- dige Schritte uf di dar, und git der d’ Hand, und fallt der an Buſe? Chennſch di Schweſterli nit, ’s chunnt z’ aller- noͤchſt vo Wisleth? Uf und nieder hets di Gang und dini Ge- behrde. Jo de chennſchs, worum denn nit? Mit freudigem Bruſche Nimmſchs in d’ Arm, und loſch’s nit goh, gib achtig, verdrucks nit! Jez marſchieremer witers, und alli wil aben und abe! Siehſch

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Zitationshilfe: [Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hebel_gedichte_1803/30>, abgerufen am 19.04.2024.