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[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803.

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Feldbergs Tochter, was hesch im Chopf?
I frog, wie der Sepli,
und de g'fallsch mer numme halber, chani
der sage!
Fehlt der näumis, se schwetz, und hättsch
gern näumis, se sag mer's!
Aber wer nüt seit bisch du! Mit schwan-
kige Schritte
Laufsch mer d' Matten ab in dine tiefe Gi-
danke
usem Zeller Thal ins Wiesethal gegenem
Bergwerch,
und schangschiersch der Glauben und wirsch
e luthrische Chetzer!
Hani's denn nit gseit, und hani mers nit
vorgstellt?
Aber iez ischs so, und was hilft balgen und
schmähle!
Aendere chani's nit, se willi lieber gar
helfe;
öbbe bringsch mer doch no Freud und hei-
teri Stunde!
Feldbergs Tochter, was heſch im Chopf?
I frog, wie der Sepli,
und de g’fallſch mer numme halber, chani
der ſage!
Fehlt der naͤumis, ſe ſchwetz, und haͤttſch
gern naͤumis, ſe ſag mer’s!
Aber wer nuͤt ſeit biſch du! Mit ſchwan-
kige Schritte
Laufſch mer d’ Matten ab in dine tiefe Gi-
danke
uſem Zeller Thal ins Wieſethal gegenem
Bergwerch,
und ſchangſchierſch der Glauben und wirſch
e luthriſche Chetzer!
Hani’s denn nit gſeit, und hani mers nit
vorgſtellt?
Aber iez iſchs ſo, und was hilft balgen und
ſchmaͤhle!
Aendere chani’s nit, ſe willi lieber gar
helfe;
oͤbbe bringſch mer doch no Freud und hei-
teri Stunde!
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[11/0025] Feldbergs Tochter, was heſch im Chopf? I frog, wie der Sepli, und de g’fallſch mer numme halber, chani der ſage! Fehlt der naͤumis, ſe ſchwetz, und haͤttſch gern naͤumis, ſe ſag mer’s! Aber wer nuͤt ſeit biſch du! Mit ſchwan- kige Schritte Laufſch mer d’ Matten ab in dine tiefe Gi- danke uſem Zeller Thal ins Wieſethal gegenem Bergwerch, und ſchangſchierſch der Glauben und wirſch e luthriſche Chetzer! Hani’s denn nit gſeit, und hani mers nit vorgſtellt? Aber iez iſchs ſo, und was hilft balgen und ſchmaͤhle! Aendere chani’s nit, ſe willi lieber gar helfe; oͤbbe bringſch mer doch no Freud und hei- teri Stunde!

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Zitationshilfe: [Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hebel_gedichte_1803/25>, abgerufen am 29.03.2024.