Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803.

Bild:
<< vorherige Seite
Die Spinne.


Nei lueget doch das Spinnli a,
wie 's zarti Fäde zwirne cha!
Bas Gvatter meinsch, chasch's au ne so?
De wirsch mers, traui, blibe lo.
Es machts so subtil und so nett,
i wott nit, aßi 's z' hasple hätt.
Wo het's die fini Riste g'no,
by wellem Meister hechle lo?
Meinsch, wemme 's wüßt, e mengi Frau,
sie wär so gscheit, und holti au!
Jez lueg mer, wie 's si Füeßli sezt,
und spinne will, und d' Finger nezt.

13 *
Die Spinne.


Nei lueget doch das Spinnli a,
wie ’s zarti Faͤde zwirne cha!
Bas Gvatter meinſch, chaſch’s au ne ſo?
De wirſch mers, traui, blibe lo.
Es machts ſo ſubtil und ſo nett,
i wott nit, aßi ’s z’ haſple haͤtt.
Wo het’s die fini Riſte g’no,
by wellem Meiſter hechle lo?
Meinſch, wemme ’s wuͤßt, e mengi Frau,
ſie waͤr ſo gſcheit, und holti au!
Jez lueg mer, wie ’s ſi Fuͤeßli ſezt,
und ſpinne will, und d’ Finger nezt.

13 *
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0217" n="195"/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Die Spinne</hi>.</hi> </head><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l><hi rendition="#in">N</hi>ei lueget doch das Spinnli a,</l><lb/>
              <l>wie &#x2019;s zarti Fa&#x0364;de zwirne cha!</l><lb/>
              <l>Bas Gvatter mein&#x017F;ch, cha&#x017F;ch&#x2019;s au ne &#x017F;o?</l><lb/>
              <l>De wir&#x017F;ch mers, traui, blibe lo.</l><lb/>
              <l>Es machts &#x017F;o &#x017F;ubtil und &#x017F;o nett,</l><lb/>
              <l>i wott nit, aßi &#x2019;s z&#x2019; ha&#x017F;ple ha&#x0364;tt.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>Wo het&#x2019;s die fini Ri&#x017F;te g&#x2019;no,</l><lb/>
              <l>by wellem Mei&#x017F;ter hechle lo?</l><lb/>
              <l>Mein&#x017F;ch, wemme &#x2019;s wu&#x0364;ßt, e mengi Frau,</l><lb/>
              <l>&#x017F;ie wa&#x0364;r &#x017F;o g&#x017F;cheit, und holti au!</l><lb/>
              <l>Jez lueg mer, wie &#x2019;s &#x017F;i Fu&#x0364;eßli &#x017F;ezt,</l><lb/>
              <l>und &#x017F;pinne will, und d&#x2019; Finger nezt.</l>
            </lg><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">13 *</fw><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[195/0217] Die Spinne. Nei lueget doch das Spinnli a, wie ’s zarti Faͤde zwirne cha! Bas Gvatter meinſch, chaſch’s au ne ſo? De wirſch mers, traui, blibe lo. Es machts ſo ſubtil und ſo nett, i wott nit, aßi ’s z’ haſple haͤtt. Wo het’s die fini Riſte g’no, by wellem Meiſter hechle lo? Meinſch, wemme ’s wuͤßt, e mengi Frau, ſie waͤr ſo gſcheit, und holti au! Jez lueg mer, wie ’s ſi Fuͤeßli ſezt, und ſpinne will, und d’ Finger nezt. 13 *

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hebel_gedichte_1803
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hebel_gedichte_1803/217
Zitationshilfe: [Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hebel_gedichte_1803/217>, abgerufen am 05.12.2024.