[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803.Der Jenner. Im Aetti sezt der Oehldampf zu. Mer chönnte 's Aempeli use thue, und d'Läden uf. Der Morge-Schi' blickt scho zum runde Nastloch i. -- O lueget doch, wie chalt und roth der Jenner uf de Berge stoht. Er seit: "J bi ne b'liebte Ma, "der Stern am Himmel lacht mi a! "Er glitzeret vor Lust und Freud, "und mueß er furt, sen ischs em Leid; "er luegt mi a, und cha 's nit lo, "und würd byzite wieder cho. Der Jenner. Im Aetti ſezt der Oehldampf zu. Mer choͤnnte ’s Aempeli uſe thue, und d’Laͤden uf. Der Morge-Schi’ blickt ſcho zum runde Naſtloch i. — O lueget doch, wie chalt und roth der Jenner uf de Berge ſtoht. Er ſeit: „J bi ne b’liebte Ma, „der Stern am Himmel lacht mi a! „Er glitzeret vor Luſt und Freud, „und mueß er furt, ſen iſchs em Leid; „er luegt mi a, und cha ’s nit lo, „und wuͤrd byzite wieder cho. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0209" n="187"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Der Jenner</hi>.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">I</hi>m Aetti ſezt der Oehldampf zu.</l><lb/> <l>Mer choͤnnte ’s Aempeli uſe thue,</l><lb/> <l>und d’Laͤden uf. Der Morge-Schi’</l><lb/> <l>blickt ſcho zum runde Naſtloch i. —</l><lb/> <l>O lueget doch, wie chalt und roth</l><lb/> <l>der Jenner uf de Berge ſtoht.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Er ſeit: <hi rendition="#g">„J</hi> bi ne <hi rendition="#g">b’liebte</hi> Ma,</l><lb/> <l>„der Stern am Himmel lacht mi a!</l><lb/> <l>„Er glitzeret vor Luſt und Freud,</l><lb/> <l>„und mueß er furt, ſen iſchs em Leid;</l><lb/> <l>„er luegt mi a, und cha ’s nit lo,</l><lb/> <l>„und wuͤrd byzite wieder cho.</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [187/0209]
Der Jenner.
Im Aetti ſezt der Oehldampf zu.
Mer choͤnnte ’s Aempeli uſe thue,
und d’Laͤden uf. Der Morge-Schi’
blickt ſcho zum runde Naſtloch i. —
O lueget doch, wie chalt und roth
der Jenner uf de Berge ſtoht.
Er ſeit: „J bi ne b’liebte Ma,
„der Stern am Himmel lacht mi a!
„Er glitzeret vor Luſt und Freud,
„und mueß er furt, ſen iſchs em Leid;
„er luegt mi a, und cha ’s nit lo,
„und wuͤrd byzite wieder cho.
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