[Hebel, Johann Peter]: Allemannische Gedichte. Karlsruhe, 1803.Jo, de seisch: "I hörs, doch gangi witers und blib nit. "Freudig isch mi Weg, und alliwil schö- ner, wie witer!" Nei se lueg me doch, wie cha mi Meid- deli springe! "Chunnsch mi über," seits und lacht, "und witt mi, se hol mi!" Alliwil en andere Weg, und anderi Sprüngli! Kei mer nit sel Reinli ab! -- Do hem- mers, i sags io, -- hani's denn nit gseit? Doch pürzlisch witers und witers, groblisch uf alle vieren, und stellsch di wie- der uf d' Beinli, schliefst in d' Hürst, -- iez such mers eis! -- dört güggelets use, Guggus, daß di Potz! und het si urige Phatest! Aber wie de gohsch, wirsch alliwil größer und schöner; Jo, de ſeiſch: „I hoͤrs, doch gangi witers und blib nit. „Freudig iſch mi Weg, und alliwil ſchoͤ- ner, wie witer!“ Nei ſe lueg me doch, wie cha mi Meid- deli ſpringe! „Chunnſch mi uͤber,“ ſeits und lacht, „und witt mi, ſe hol mi!“ Alliwil en andere Weg, und anderi Spruͤngli! Kei mer nit ſel Reinli ab! — Do hem- mers, i ſags io, — hani’s denn nit gſeit? Doch puͤrzliſch witers und witers, grobliſch uf alle vieren, und ſtellſch di wie- der uf d’ Beinli, ſchliefſt in d’ Huͤrſt, — iez ſuch mers eis! — doͤrt guͤggelets uſe, Guggus, daß di Potz! und het ſi urige Phateſt! Aber wie de gohſch, wirſch alliwil groͤßer und ſchoͤner; <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0020" n="6"/> <l>Jo, de ſeiſch: „I hoͤrs, doch gangi witers</l><lb/> <l>und blib nit.</l><lb/> <l>„Freudig iſch mi Weg, und alliwil ſchoͤ-</l><lb/> <l>ner, wie witer!“</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Nei ſe lueg me doch, wie cha mi Meid-</hi> </l><lb/> <l>deli ſpringe!</l><lb/> <l>„Chunnſch mi uͤber,“ ſeits und lacht, „und</l><lb/> <l>witt mi, ſe hol mi!“</l><lb/> <l>Alliwil en andere Weg, und anderi</l><lb/> <l>Spruͤngli!</l><lb/> <l>Kei mer nit ſel Reinli ab! — Do hem-</l><lb/> <l>mers, i ſags io, —</l><lb/> <l>hani’s denn nit gſeit? Doch puͤrzliſch witers</l><lb/> <l>und witers,</l><lb/> <l>grobliſch uf alle vieren, und ſtellſch di wie-</l><lb/> <l>der uf d’ Beinli,</l><lb/> <l>ſchliefſt in d’ Huͤrſt, — iez ſuch mers eis! —</l><lb/> <l>doͤrt guͤggelets uſe,</l><lb/> <l>Guggus, daß di Potz! und het ſi urige</l><lb/> <l>Phateſt!</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Aber wie de gohſch, wirſch alliwil groͤßer</hi> </l><lb/> <l>und ſchoͤner;</l><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [6/0020]
Jo, de ſeiſch: „I hoͤrs, doch gangi witers
und blib nit.
„Freudig iſch mi Weg, und alliwil ſchoͤ-
ner, wie witer!“
Nei ſe lueg me doch, wie cha mi Meid-
deli ſpringe!
„Chunnſch mi uͤber,“ ſeits und lacht, „und
witt mi, ſe hol mi!“
Alliwil en andere Weg, und anderi
Spruͤngli!
Kei mer nit ſel Reinli ab! — Do hem-
mers, i ſags io, —
hani’s denn nit gſeit? Doch puͤrzliſch witers
und witers,
grobliſch uf alle vieren, und ſtellſch di wie-
der uf d’ Beinli,
ſchliefſt in d’ Huͤrſt, — iez ſuch mers eis! —
doͤrt guͤggelets uſe,
Guggus, daß di Potz! und het ſi urige
Phateſt!
Aber wie de gohſch, wirſch alliwil groͤßer
und ſchoͤner;
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