Hebbel, Friedrich: Maria Magdalene. Hamburg, 1844.Zehnte Scene. Meister Anton. (tritt ein) Dir hätt' ich etwas abzubitten, aber wenn ich's Dir verzeihe, daß Du heimlich Schulden gemacht hast, und sie noch obendrein für Dich bezahle, so werd' ich's mir ersparen dürfen! Karl. Das Eine ist gut, das Andere ist nicht nöthig, wenn ich meine Sonntags-Kleider verkaufe, kann ich die Leute, die ein Paar Thaler von mir zu fordern haben, selbst befriedigen, und das werd' ich gleich morgen thun, als Matrose, (für sich) da ist's heraus! (laut) brauch ich sie nicht mehr! Meister Anton. Was sind das wieder für Reden! Karl. Er hört sie nicht zum ersten Mal, aber Er mag mir heute darauf antworten, was Er will, mein Ent- schluß steht fest! Meister Anton. Mündig bist Du, es ist wahr! Zehnte Scene. Meiſter Anton. (tritt ein) Dir hätt’ ich etwas abzubitten, aber wenn ich’s Dir verzeihe, daß Du heimlich Schulden gemacht haſt, und ſie noch obendrein für Dich bezahle, ſo werd’ ich’s mir erſparen dürfen! Karl. Das Eine iſt gut, das Andere iſt nicht nöthig, wenn ich meine Sonntags-Kleider verkaufe, kann ich die Leute, die ein Paar Thaler von mir zu fordern haben, ſelbſt befriedigen, und das werd’ ich gleich morgen thun, als Matroſe, (für ſich) da iſt’s heraus! (laut) brauch ich ſie nicht mehr! Meiſter Anton. Was ſind das wieder für Reden! Karl. Er hört ſie nicht zum erſten Mal, aber Er mag mir heute darauf antworten, was Er will, mein Ent- ſchluß ſteht feſt! Meiſter Anton. Mündig biſt Du, es iſt wahr! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0187" n="119"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Zehnte Scene.</hi> </head><lb/> <sp who="#ANTON"> <speaker><hi rendition="#g">Meiſter Anton</hi>.</speaker><lb/> <stage>(tritt ein)</stage> <p>Dir hätt’ ich etwas abzubitten, aber<lb/> wenn ich’s Dir verzeihe, daß Du heimlich Schulden<lb/> gemacht haſt, und ſie noch obendrein für Dich bezahle,<lb/> ſo werd’ ich’s mir erſparen dürfen!</p> </sp><lb/> <sp who="#KAR"> <speaker><hi rendition="#g">Karl</hi>.</speaker><lb/> <p>Das Eine iſt gut, das Andere iſt nicht nöthig,<lb/> wenn ich meine Sonntags-Kleider verkaufe, kann ich<lb/> die Leute, die ein Paar Thaler von mir zu fordern<lb/> haben, ſelbſt befriedigen, und das werd’ ich gleich<lb/> morgen thun, als Matroſe,</p> <stage>(für ſich)</stage> <p>da iſt’s heraus!</p><lb/> <stage>(laut)</stage> <p>brauch ich ſie nicht mehr!</p> </sp><lb/> <sp who="#ANTON"> <speaker><hi rendition="#g">Meiſter Anton</hi>.</speaker><lb/> <p>Was ſind das wieder für Reden!</p> </sp><lb/> <sp who="#KAR"> <speaker><hi rendition="#g">Karl</hi>.</speaker><lb/> <p>Er hört ſie nicht zum erſten Mal, aber Er mag<lb/> mir heute darauf antworten, was Er will, mein Ent-<lb/> ſchluß ſteht feſt!</p> </sp><lb/> <sp who="#ANTON"> <speaker><hi rendition="#g">Meiſter Anton</hi>.</speaker><lb/> <p>Mündig biſt Du, es iſt wahr!</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [119/0187]
Zehnte Scene.
Meiſter Anton.
(tritt ein) Dir hätt’ ich etwas abzubitten, aber
wenn ich’s Dir verzeihe, daß Du heimlich Schulden
gemacht haſt, und ſie noch obendrein für Dich bezahle,
ſo werd’ ich’s mir erſparen dürfen!
Karl.
Das Eine iſt gut, das Andere iſt nicht nöthig,
wenn ich meine Sonntags-Kleider verkaufe, kann ich
die Leute, die ein Paar Thaler von mir zu fordern
haben, ſelbſt befriedigen, und das werd’ ich gleich
morgen thun, als Matroſe, (für ſich) da iſt’s heraus!
(laut) brauch ich ſie nicht mehr!
Meiſter Anton.
Was ſind das wieder für Reden!
Karl.
Er hört ſie nicht zum erſten Mal, aber Er mag
mir heute darauf antworten, was Er will, mein Ent-
ſchluß ſteht feſt!
Meiſter Anton.
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