Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 92, 11. Juni 1746.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] und Kriegs Munition werden angefüllet seyn, wel-
ches aus diesen Schiffen ans Land gebracht wor-
den, und am Ufer standen eine grosse Menge Leute
in den Waffen.


Briefe von Edimburg unterm 26sten melden,
daß der Herzog von Cumberland zwar noch nicht
von Jnverneß aufgebrochen wäre, aber dennoch alle
Anstallten machte, sich nach die Forts Augustus und
William zu begeben. Der General Blacknay ist zu
besagtem Jnverneß angelanget, und führet daselbst
das Commando en Chef. Jn Norden bleiben nur
4 Regimenter, die übrigen Truppen aber werden
mit Sr. Königl. Hoheit marschiren. Es wird von
allen Ecken aus Schottland bestättiget, daß die Re-
bellen gänzlich zu Paaren getrieben, und zerstreuet
wären, und daß man nicht wüßte, wo man alle
Gefangene bergen sollte. Se. Königl. Hoheit haben
den Heßischen Truppen die Ordre zugefertiget, so
viel möglich, nach Brabant zu eilen. Jn dem To-
wer werden 3 Zimmer zurechte gemacht, welche
vermuthlich für 3 vornehme Schottische Herren
sind, wie man denn die Nachricht hat, daß der
Graf Cromarty, Kilmarnock und der Lord Bal-
merin unter einer Bedeckung anhero geführet wer-
den. Es heißt, daß die Güter der gefangenen Re-
bellen werden confiscirt werden, die Güter derer
aber, welche umgekommen, sollten den nächsten
Verwandten anheim fallen. Von Dublin unterm
22sten hat man, daß man daselbst grosse Anstalten
machte, ein Lager bey der Brücke zu Bennet zu
beziehen. Von York heißt es, daß der Lord Mai-
re, die Aldermanns, und Gemeine sich versamm-
let, und beschlossen hätten, dem Herzog von Cum-
berland das Bürgerrecht in einer goldenen Dose
zu überreichen, weßwegen sie auch einen Depu-
tirten an Sr. Königl. Hoheit abgesandt, und ersu-
chen lassen, daß dieselben bey Dero Zurückreise
nach Londen in York einzukehren geruhen wollten.
Der Marquis von Tullibardine, und Mr. Mitahel,
werden von Edimburg auf dem Kriegsschiffe Ell-
tham anhero gebracht, wie denn überhaupt die
Anzahl der vornehmen Gefangenen, die hier er-
wartet werden, sich bis 180 beläuft.

Am Dienstage, als den 31 May, wurde dem Her-
zog von Cumberland, nach einem gehaltenen Staats-
Rath, die Ordre zugefertiget, so viel möglich, seine
Sachen in Schottland zu beschleunigen, und diesel-
ben ferner zu einem glücklichen Ende zu bringen, und
gestern Abend, als den 2 Juny, gieng der Lord Bur-
[Spaltenumbruch] ry, ein Sohn des Grafen von Albemarle, und Ad-
jutant Sr. Königl. Hoheit, mit wichtigen Depechen
an denselben ab. Der Haupt-Jnnhalt soll dahin
gehen, nicht eher zurück zn kommen, bis alles wieder
gedämpft und in Ruhe wäre. Zu welchem Ende
denn auch einige Bediente des Herzogs, die bereits
im Begriffe gewesen, ihm nach York entgegen zu ge-
hen, den Befehl bekommen, bis auf weitere Ordre zu
verweilen. Gestern, da Cour bey Hofe war, er-
schienen der Prinz und die Prinzeßin von Wallis zum
erstenmale zu Kensington in der Trauer für den Her-
zog von Weissenfels. Der Admiral Martin kreuzet
mit seiner Escadre im Canal. Sie bestehet aus fol-
genden Kriegsschiffen: Der Herzog und St. Georg
von 90 Canonen; Jarmouth und der Capitain von
70 Canonen; der Löw, August und die Prinzeßinn
Louise von 60 Canonen; Faulkland von 50, und
Maidstone von 40 Canonen. Diese Schiffe sind
den 15ten von Plymouth ausgeseegelt, und einige
Tage darauf sind ihnen gefolget: Hamptoncourt
und Namur von 70 Canonen, die Defiance von 60,
der Salisbury und der Rubin von 50, Windsor von
60, Advis von 50, die Sirene von 40, Month-
mouth von 70, Chestersteld von 50, und der Adler
von 40 Canonen. Diese Flotte lauret auf die Esca-
dre von Brest, und wird ihr eine Battaille liefern, so
bald sie sich von den Französischen Küsten entfernet
hat, welches sie noch zur Zeit nicht wagen wollen.
Seit zween Tagen gehet das Gerücht, daß 7 oder 8
Schiffe bey Schottland gelandet, und fremde Trup-
pen an das Land gebracht hätten. Ob der Präten-
dent lebt, oder todt, oder gefangen ist, davon melden
die letzten Briefe aus Schottland nichts.


Die Engländer haben Loano, einen Platz an der
Westseite von Genua, bombardiret, und alle Ma-
gazyne, welche die Spanier und Franzosen allda
haben, verbrannt.


Der Prinz von Conty hat gestern Abend von hier
abgehen sollen, um sich zur Armee an der Mosel zu
begeben. Man hat seit einigen Tagen gesagt, daß
Se. Hoheit die Operationen mit der Belagerung von
Luxemburg anfangen würde. Allein die Nachricht
reimet sich nicht mit der Lage seiner Armee. Es ist
dieselbe in 3 Corps vertheilet, davon das eine im El-
saß unter dem Commando des Herrn General-Lieu-
tenants von Balincourt bleibet. Das andere, wel-
ches unter dem Commando des Grafen von Estrees
stehet, ist bis an die äussersten Grenzen von Braband

[Spaltenumbruch] und Kriegs Munition werden angefuͤllet ſeyn, wel-
ches aus dieſen Schiffen ans Land gebracht wor-
den, und am Ufer ſtanden eine groſſe Menge Leute
in den Waffen.


Briefe von Edimburg unterm 26ſten melden,
daß der Herzog von Cumberland zwar noch nicht
von Jnverneß aufgebrochen waͤre, aber dennoch alle
Anſtallten machte, ſich nach die Forts Auguſtus und
William zu begeben. Der General Blacknay iſt zu
beſagtem Jnverneß angelanget, und fuͤhret daſelbſt
das Commando en Chef. Jn Norden bleiben nur
4 Regimenter, die uͤbrigen Truppen aber werden
mit Sr. Koͤnigl. Hoheit marſchiren. Es wird von
allen Ecken aus Schottland beſtaͤttiget, daß die Re-
bellen gaͤnzlich zu Paaren getrieben, und zerſtreuet
waͤren, und daß man nicht wuͤßte, wo man alle
Gefangene bergen ſollte. Se. Koͤnigl. Hoheit haben
den Heßiſchen Truppen die Ordre zugefertiget, ſo
viel moͤglich, nach Brabant zu eilen. Jn dem To-
wer werden 3 Zimmer zurechte gemacht, welche
vermuthlich fuͤr 3 vornehme Schottiſche Herren
ſind, wie man denn die Nachricht hat, daß der
Graf Cromarty, Kilmarnock und der Lord Bal-
merin unter einer Bedeckung anhero gefuͤhret wer-
den. Es heißt, daß die Guͤter der gefangenen Re-
bellen werden confiſcirt werden, die Guͤter derer
aber, welche umgekommen, ſollten den naͤchſten
Verwandten anheim fallen. Von Dublin unterm
22ſten hat man, daß man daſelbſt groſſe Anſtalten
machte, ein Lager bey der Bruͤcke zu Bennet zu
beziehen. Von York heißt es, daß der Lord Mai-
re, die Aldermanns, und Gemeine ſich verſamm-
let, und beſchloſſen haͤtten, dem Herzog von Cum-
berland das Buͤrgerrecht in einer goldenen Doſe
zu uͤberreichen, weßwegen ſie auch einen Depu-
tirten an Sr. Koͤnigl. Hoheit abgeſandt, und erſu-
chen laſſen, daß dieſelben bey Dero Zuruͤckreiſe
nach Londen in York einzukehren geruhen wollten.
Der Marquis von Tullibardine, und Mr. Mitahel,
werden von Edimburg auf dem Kriegsſchiffe Ell-
tham anhero gebracht, wie denn uͤberhaupt die
Anzahl der vornehmen Gefangenen, die hier er-
wartet werden, ſich bis 180 belaͤuft.

Am Dienſtage, als den 31 May, wurde dem Her-
zog von Cumberland, nach einem gehaltenen Staats-
Rath, die Ordre zugefertiget, ſo viel moͤglich, ſeine
Sachen in Schottland zu beſchleunigen, und dieſel-
ben ferner zu einem gluͤcklichen Ende zu bringen, und
geſtern Abend, als den 2 Juny, gieng der Lord Bur-
[Spaltenumbruch] ry, ein Sohn des Grafen von Albemarle, und Ad-
jutant Sr. Koͤnigl. Hoheit, mit wichtigen Depechen
an denſelben ab. Der Haupt-Jnnhalt ſoll dahin
gehen, nicht eher zuruͤck zn kommen, bis alles wieder
gedaͤmpft und in Ruhe waͤre. Zu welchem Ende
denn auch einige Bediente des Herzogs, die bereits
im Begriffe geweſen, ihm nach York entgegen zu ge-
hen, den Befehl bekommen, bis auf weitere Ordre zu
verweilen. Geſtern, da Cour bey Hofe war, er-
ſchienen der Prinz und die Prinzeßin von Wallis zum
erſtenmale zu Kenſington in der Trauer fuͤr den Her-
zog von Weiſſenfels. Der Admiral Martin kreuzet
mit ſeiner Eſcadre im Canal. Sie beſtehet aus fol-
genden Kriegsſchiffen: Der Herzog und St. Georg
von 90 Canonen; Jarmouth und der Capitain von
70 Canonen; der Loͤw, Auguſt und die Prinzeßinn
Louiſe von 60 Canonen; Faulkland von 50, und
Maidſtone von 40 Canonen. Dieſe Schiffe ſind
den 15ten von Plymouth ausgeſeegelt, und einige
Tage darauf ſind ihnen gefolget: Hamptoncourt
und Namur von 70 Canonen, die Defiance von 60,
der Salisbury und der Rubin von 50, Windſor von
60, Advis von 50, die Sirene von 40, Month-
mouth von 70, Cheſterſteld von 50, und der Adler
von 40 Canonen. Dieſe Flotte lauret auf die Eſca-
dre von Breſt, und wird ihr eine Battaille liefern, ſo
bald ſie ſich von den Franzoͤſiſchen Kuͤſten entfernet
hat, welches ſie noch zur Zeit nicht wagen wollen.
Seit zween Tagen gehet das Geruͤcht, daß 7 oder 8
Schiffe bey Schottland gelandet, und fremde Trup-
pen an das Land gebracht haͤtten. Ob der Praͤten-
dent lebt, oder todt, oder gefangen iſt, davon melden
die letzten Briefe aus Schottland nichts.


Die Englaͤnder haben Loano, einen Platz an der
Weſtſeite von Genua, bombardiret, und alle Ma-
gazyne, welche die Spanier und Franzoſen allda
haben, verbrannt.


Der Prinz von Conty hat geſtern Abend von hier
abgehen ſollen, um ſich zur Armee an der Moſel zu
begeben. Man hat ſeit einigen Tagen geſagt, daß
Se. Hoheit die Operationen mit der Belagerung von
Luxemburg anfangen wuͤrde. Allein die Nachricht
reimet ſich nicht mit der Lage ſeiner Armee. Es iſt
dieſelbe in 3 Corps vertheilet, davon das eine im El-
ſaß unter dem Commando des Herrn General-Lieu-
tenants von Balincourt bleibet. Das andere, wel-
ches unter dem Commando des Grafen von Eſtrees
ſtehet, iſt bis an die aͤuſſerſten Grenzen von Braband

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="jPoliticalNews">
          <div type="jArticle">
            <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/><cb/>
und Kriegs Munition werden angefu&#x0364;llet &#x017F;eyn,                         wel-<lb/>
ches aus die&#x017F;en Schiffen ans Land gebracht wor-<lb/>
den, und                         am Ufer &#x017F;tanden eine gro&#x017F;&#x017F;e Menge Leute<lb/>
in den                         Waffen.</p>
          </div><lb/>
          <div type="jArticle">
            <dateline> <hi rendition="#c">Londen, vom 31 May und 3 Jun.</hi> </dateline><lb/>
            <p>Briefe von Edimburg unterm 26&#x017F;ten melden,<lb/>
daß der Herzog von                         Cumberland zwar noch nicht<lb/>
von Jnverneß aufgebrochen wa&#x0364;re, aber                         dennoch alle<lb/>
An&#x017F;tallten machte, &#x017F;ich nach die Forts                         Augu&#x017F;tus und<lb/>
William zu begeben. Der General Blacknay i&#x017F;t                         zu<lb/>
be&#x017F;agtem Jnverneß angelanget, und fu&#x0364;hret                         da&#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
das Commando en Chef. Jn Norden bleiben nur<lb/>
4                         Regimenter, die u&#x0364;brigen Truppen aber werden<lb/>
mit Sr.                         Ko&#x0364;nigl. Hoheit mar&#x017F;chiren. Es wird von<lb/>
allen Ecken aus                         Schottland be&#x017F;ta&#x0364;ttiget, daß die Re-<lb/>
bellen                         ga&#x0364;nzlich zu Paaren getrieben, und                         zer&#x017F;treuet<lb/>
wa&#x0364;ren, und daß man nicht wu&#x0364;ßte, wo man                         alle<lb/>
Gefangene bergen &#x017F;ollte. Se. Ko&#x0364;nigl. Hoheit                         haben<lb/>
den Heßi&#x017F;chen Truppen die Ordre zugefertiget,                         &#x017F;o<lb/>
viel mo&#x0364;glich, nach Brabant zu eilen. Jn dem                         To-<lb/>
wer werden 3 Zimmer zurechte gemacht, welche<lb/>
vermuthlich                         fu&#x0364;r 3 vornehme Schotti&#x017F;che Herren<lb/>
&#x017F;ind, wie man                         denn die Nachricht hat, daß der<lb/>
Graf Cromarty, Kilmarnock und der Lord                         Bal-<lb/>
merin unter einer Bedeckung anhero gefu&#x0364;hret wer-<lb/>
den.                         Es heißt, daß die Gu&#x0364;ter der gefangenen Re-<lb/>
bellen werden                         confi&#x017F;cirt werden, die Gu&#x0364;ter derer<lb/>
aber, welche                         umgekommen, &#x017F;ollten den na&#x0364;ch&#x017F;ten<lb/>
Verwandten anheim                         fallen. Von Dublin unterm<lb/>
22&#x017F;ten hat man, daß man                         da&#x017F;elb&#x017F;t gro&#x017F;&#x017F;e An&#x017F;talten<lb/>
machte, ein                         Lager bey der Bru&#x0364;cke zu Bennet zu<lb/>
beziehen. Von York heißt es,                         daß der Lord Mai-<lb/>
re, die Aldermanns, und Gemeine &#x017F;ich                         ver&#x017F;amm-<lb/>
let, und be&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en                         ha&#x0364;tten, dem Herzog von Cum-<lb/>
berland das Bu&#x0364;rgerrecht in                         einer goldenen Do&#x017F;e<lb/>
zu u&#x0364;berreichen, weßwegen &#x017F;ie                         auch einen Depu-<lb/>
tirten an Sr. Ko&#x0364;nigl. Hoheit abge&#x017F;andt,                         und er&#x017F;u-<lb/>
chen la&#x017F;&#x017F;en, daß die&#x017F;elben bey                         Dero Zuru&#x0364;ckrei&#x017F;e<lb/>
nach Londen in York einzukehren geruhen                         wollten.<lb/>
Der Marquis von Tullibardine, und Mr. Mitahel,<lb/>
werden von                         Edimburg auf dem Kriegs&#x017F;chiffe Ell-<lb/>
tham anhero gebracht, wie                         denn u&#x0364;berhaupt die<lb/>
Anzahl der vornehmen Gefangenen, die hier                         er-<lb/>
wartet werden, &#x017F;ich bis 180 bela&#x0364;uft.</p><lb/>
            <p>Am Dien&#x017F;tage, als den 31 May, wurde dem Her-<lb/>
zog von Cumberland,                         nach einem gehaltenen Staats-<lb/>
Rath, die Ordre zugefertiget, &#x017F;o                         viel mo&#x0364;glich, &#x017F;eine<lb/>
Sachen in Schottland zu                         be&#x017F;chleunigen, und die&#x017F;el-<lb/>
ben ferner zu einem                         glu&#x0364;cklichen Ende zu bringen, und<lb/>
ge&#x017F;tern Abend, als den 2                         Juny, gieng der Lord Bur-<lb/><cb/>
ry, ein Sohn des Grafen von Albemarle,                         und Ad-<lb/>
jutant Sr. Ko&#x0364;nigl. Hoheit, mit wichtigen Depechen<lb/>
an                         den&#x017F;elben ab. Der Haupt-Jnnhalt &#x017F;oll dahin<lb/>
gehen, nicht                         eher zuru&#x0364;ck zn kommen, bis alles wieder<lb/>
geda&#x0364;mpft und in                         Ruhe wa&#x0364;re. Zu welchem Ende<lb/>
denn auch einige Bediente des                         Herzogs, die bereits<lb/>
im Begriffe gewe&#x017F;en, ihm nach York entgegen                         zu ge-<lb/>
hen, den Befehl bekommen, bis auf weitere Ordre zu<lb/>
verweilen.                         Ge&#x017F;tern, da Cour bey Hofe war, er-<lb/>
&#x017F;chienen der Prinz und                         die Prinzeßin von Wallis zum<lb/>
er&#x017F;tenmale zu Ken&#x017F;ington in                         der Trauer fu&#x0364;r den Her-<lb/>
zog von Wei&#x017F;&#x017F;enfels. Der                         Admiral Martin kreuzet<lb/>
mit &#x017F;einer E&#x017F;cadre im Canal. Sie                         be&#x017F;tehet aus fol-<lb/>
genden Kriegs&#x017F;chiffen: Der Herzog und                         St. Georg<lb/>
von 90 Canonen; Jarmouth und der Capitain von<lb/>
70 Canonen;                         der Lo&#x0364;w, Augu&#x017F;t und die Prinzeßinn<lb/>
Loui&#x017F;e von 60                         Canonen; Faulkland von 50, und<lb/>
Maid&#x017F;tone von 40 Canonen.                         Die&#x017F;e Schiffe &#x017F;ind<lb/>
den 15ten von Plymouth                         ausge&#x017F;eegelt, und einige<lb/>
Tage darauf &#x017F;ind ihnen gefolget:                         Hamptoncourt<lb/>
und Namur von 70 Canonen, die Defiance von 60,<lb/>
der                         Salisbury und der Rubin von 50, Wind&#x017F;or von<lb/>
60, Advis von 50, die                         Sirene von 40, Month-<lb/>
mouth von 70, Che&#x017F;ter&#x017F;teld von 50,                         und der Adler<lb/>
von 40 Canonen. Die&#x017F;e Flotte lauret auf die                         E&#x017F;ca-<lb/>
dre von Bre&#x017F;t, und wird ihr eine Battaille liefern,                         &#x017F;o<lb/>
bald &#x017F;ie &#x017F;ich von den                         Franzo&#x0364;&#x017F;i&#x017F;chen Ku&#x0364;&#x017F;ten entfernet<lb/>
hat,                         welches &#x017F;ie noch zur Zeit nicht wagen wollen.<lb/>
Seit zween Tagen                         gehet das Geru&#x0364;cht, daß 7 oder 8<lb/>
Schiffe bey Schottland gelandet,                         und fremde Trup-<lb/>
pen an das Land gebracht ha&#x0364;tten. Ob der                         Pra&#x0364;ten-<lb/>
dent lebt, oder todt, oder gefangen i&#x017F;t, davon                         melden<lb/>
die letzten Briefe aus Schottland nichts.</p>
          </div><lb/>
          <div type="jArticle">
            <dateline> <hi rendition="#c">Mar&#x017F;eille, den 20 May.</hi> </dateline><lb/>
            <p>Die Engla&#x0364;nder haben Loano, einen Platz an                         der<lb/>
We&#x017F;t&#x017F;eite von Genua, bombardiret, und alle                         Ma-<lb/>
gazyne, welche die Spanier und Franzo&#x017F;en allda<lb/>
haben,                         verbrannt.</p>
          </div><lb/>
          <div type="jArticle">
            <dateline> <hi rendition="#c">Paris, den 31 May.</hi> </dateline><lb/>
            <p>Der Prinz von Conty hat ge&#x017F;tern Abend von hier<lb/>
abgehen                         &#x017F;ollen, um &#x017F;ich zur Armee an der Mo&#x017F;el zu<lb/>
begeben.                         Man hat &#x017F;eit einigen Tagen ge&#x017F;agt, daß<lb/>
Se. Hoheit die                         Operationen mit der Belagerung von<lb/>
Luxemburg anfangen wu&#x0364;rde.                         Allein die Nachricht<lb/>
reimet &#x017F;ich nicht mit der Lage &#x017F;einer                         Armee. Es i&#x017F;t<lb/>
die&#x017F;elbe in 3 Corps vertheilet, davon das                         eine im El-<lb/>
&#x017F;aß unter dem Commando des Herrn                         General-Lieu-<lb/>
tenants von Balincourt bleibet. Das andere, wel-<lb/>
ches                         unter dem Commando des Grafen von E&#x017F;trees<lb/>
&#x017F;tehet,                         i&#x017F;t bis an die a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;er&#x017F;ten Grenzen von                             Braband<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[2]/0002] und Kriegs Munition werden angefuͤllet ſeyn, wel- ches aus dieſen Schiffen ans Land gebracht wor- den, und am Ufer ſtanden eine groſſe Menge Leute in den Waffen. Londen, vom 31 May und 3 Jun. Briefe von Edimburg unterm 26ſten melden, daß der Herzog von Cumberland zwar noch nicht von Jnverneß aufgebrochen waͤre, aber dennoch alle Anſtallten machte, ſich nach die Forts Auguſtus und William zu begeben. Der General Blacknay iſt zu beſagtem Jnverneß angelanget, und fuͤhret daſelbſt das Commando en Chef. Jn Norden bleiben nur 4 Regimenter, die uͤbrigen Truppen aber werden mit Sr. Koͤnigl. Hoheit marſchiren. Es wird von allen Ecken aus Schottland beſtaͤttiget, daß die Re- bellen gaͤnzlich zu Paaren getrieben, und zerſtreuet waͤren, und daß man nicht wuͤßte, wo man alle Gefangene bergen ſollte. Se. Koͤnigl. Hoheit haben den Heßiſchen Truppen die Ordre zugefertiget, ſo viel moͤglich, nach Brabant zu eilen. Jn dem To- wer werden 3 Zimmer zurechte gemacht, welche vermuthlich fuͤr 3 vornehme Schottiſche Herren ſind, wie man denn die Nachricht hat, daß der Graf Cromarty, Kilmarnock und der Lord Bal- merin unter einer Bedeckung anhero gefuͤhret wer- den. Es heißt, daß die Guͤter der gefangenen Re- bellen werden confiſcirt werden, die Guͤter derer aber, welche umgekommen, ſollten den naͤchſten Verwandten anheim fallen. Von Dublin unterm 22ſten hat man, daß man daſelbſt groſſe Anſtalten machte, ein Lager bey der Bruͤcke zu Bennet zu beziehen. Von York heißt es, daß der Lord Mai- re, die Aldermanns, und Gemeine ſich verſamm- let, und beſchloſſen haͤtten, dem Herzog von Cum- berland das Buͤrgerrecht in einer goldenen Doſe zu uͤberreichen, weßwegen ſie auch einen Depu- tirten an Sr. Koͤnigl. Hoheit abgeſandt, und erſu- chen laſſen, daß dieſelben bey Dero Zuruͤckreiſe nach Londen in York einzukehren geruhen wollten. Der Marquis von Tullibardine, und Mr. Mitahel, werden von Edimburg auf dem Kriegsſchiffe Ell- tham anhero gebracht, wie denn uͤberhaupt die Anzahl der vornehmen Gefangenen, die hier er- wartet werden, ſich bis 180 belaͤuft. Am Dienſtage, als den 31 May, wurde dem Her- zog von Cumberland, nach einem gehaltenen Staats- Rath, die Ordre zugefertiget, ſo viel moͤglich, ſeine Sachen in Schottland zu beſchleunigen, und dieſel- ben ferner zu einem gluͤcklichen Ende zu bringen, und geſtern Abend, als den 2 Juny, gieng der Lord Bur- ry, ein Sohn des Grafen von Albemarle, und Ad- jutant Sr. Koͤnigl. Hoheit, mit wichtigen Depechen an denſelben ab. Der Haupt-Jnnhalt ſoll dahin gehen, nicht eher zuruͤck zn kommen, bis alles wieder gedaͤmpft und in Ruhe waͤre. Zu welchem Ende denn auch einige Bediente des Herzogs, die bereits im Begriffe geweſen, ihm nach York entgegen zu ge- hen, den Befehl bekommen, bis auf weitere Ordre zu verweilen. Geſtern, da Cour bey Hofe war, er- ſchienen der Prinz und die Prinzeßin von Wallis zum erſtenmale zu Kenſington in der Trauer fuͤr den Her- zog von Weiſſenfels. Der Admiral Martin kreuzet mit ſeiner Eſcadre im Canal. Sie beſtehet aus fol- genden Kriegsſchiffen: Der Herzog und St. Georg von 90 Canonen; Jarmouth und der Capitain von 70 Canonen; der Loͤw, Auguſt und die Prinzeßinn Louiſe von 60 Canonen; Faulkland von 50, und Maidſtone von 40 Canonen. Dieſe Schiffe ſind den 15ten von Plymouth ausgeſeegelt, und einige Tage darauf ſind ihnen gefolget: Hamptoncourt und Namur von 70 Canonen, die Defiance von 60, der Salisbury und der Rubin von 50, Windſor von 60, Advis von 50, die Sirene von 40, Month- mouth von 70, Cheſterſteld von 50, und der Adler von 40 Canonen. Dieſe Flotte lauret auf die Eſca- dre von Breſt, und wird ihr eine Battaille liefern, ſo bald ſie ſich von den Franzoͤſiſchen Kuͤſten entfernet hat, welches ſie noch zur Zeit nicht wagen wollen. Seit zween Tagen gehet das Geruͤcht, daß 7 oder 8 Schiffe bey Schottland gelandet, und fremde Trup- pen an das Land gebracht haͤtten. Ob der Praͤten- dent lebt, oder todt, oder gefangen iſt, davon melden die letzten Briefe aus Schottland nichts. Marſeille, den 20 May. Die Englaͤnder haben Loano, einen Platz an der Weſtſeite von Genua, bombardiret, und alle Ma- gazyne, welche die Spanier und Franzoſen allda haben, verbrannt. Paris, den 31 May. Der Prinz von Conty hat geſtern Abend von hier abgehen ſollen, um ſich zur Armee an der Moſel zu begeben. Man hat ſeit einigen Tagen geſagt, daß Se. Hoheit die Operationen mit der Belagerung von Luxemburg anfangen wuͤrde. Allein die Nachricht reimet ſich nicht mit der Lage ſeiner Armee. Es iſt dieſelbe in 3 Corps vertheilet, davon das eine im El- ſaß unter dem Commando des Herrn General-Lieu- tenants von Balincourt bleibet. Das andere, wel- ches unter dem Commando des Grafen von Eſtrees ſtehet, iſt bis an die aͤuſſerſten Grenzen von Braband

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-28T10:00:34Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

Weitere Informationen:

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.

Verfahren der Texterfassung: manuell (doppelt erfasst).

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (&#xa75b;): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: Lautwert transkribiert; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_921106_1746
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_921106_1746/2
Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 92, 11. Juni 1746, S. [2]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_921106_1746/2>, abgerufen am 29.03.2024.