Stats- u. Gelehrte Zeitung des Hollsteinischen Correspondenten. Nr. 69, Hamburg, 1. Mai 1725.Anno 1725.
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Num. 69. Stats- u.
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Gelehrte Zei- [Abbildung] tung Des Hollsteinischen unpartheyischen CORRESPONDENTEN LXIX. Stück / am Dienstage/ den 1. May. [Beginn Spaltensatz]
Copenhagen, den 24. April. Gestern ist das geheime Conseil hinaus nach Frie- Warschau, den 19. April. Allhier vernimt man, daß Jh. Königl. Majest. von [Spaltenumbruch] Lublin, den 15. April. Das Tribunal-Gerichte hat alhier seinen Fortgang. Lemberg, den 11. April. Zum Cron-Feld-Herrn ist neulich wiederum ein Jspahan, den 12. Januar. Der Miriweys will nicht mehr Fürst Miriweys, Anno 1725.
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Num. 69. Stats- u.
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Gelehrte Zei- [Abbildung] tung Des Hollſteiniſchen unpartheyiſchen CORRESPONDENTEN LXIX. Stuͤck / am Dienſtage/ den 1. May. [Beginn Spaltensatz]
Copenhagen, den 24. April. Geſtern iſt das geheime Conſeil hinaus nach Frie- Warſchau, den 19. April. Allhier vernimt man, daß Jh. Koͤnigl. Majeſt. von [Spaltenumbruch] Lublin, den 15. April. Das Tribunal-Gerichte hat alhier ſeinen Fortgang. Lemberg, den 11. April. Zum Cron-Feld-Herrn iſt neulich wiederum ein Jſpahan, den 12. Januar. Der Miriweys will nicht mehr Fuͤrſt Miriweys, <TEI> <text> <front> <pb facs="#f0001" n="[1]"/> <titlePage type="main"> <docDate> <hi rendition="#aq #b">Anno 1725.</hi> </docDate> <figure/> <docTitle> <titlePart type="sub"> <hi rendition="#aq #b #right">Num. 69.</hi><lb/> </titlePart> <titlePart type="main"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#in">S</hi>tats- u.<figure/><hi rendition="#in">G</hi>elehrte<lb/><hi rendition="#in">Z</hi>ei-<figure/>tung</hi><lb/> <hi rendition="#b #c"><hi rendition="#in">D</hi>es <hi rendition="#in">H</hi>ollſteiniſchen unpartheyiſchen</hi><lb/> <hi rendition="#b #i"><hi rendition="#in">C</hi>ORRESPONDENTEN</hi> </titlePart><lb/> </docTitle> <docDate> <hi rendition="#b #c"><hi rendition="#aq">LXIX.</hi> Stuͤck / am Dienſtage/ den 1. May.</hi> </docDate><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </titlePage> </front> <body> <cb type="start"/> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jPoliticalNews"> <dateline> <hi rendition="#c">Copenhagen, den 24. April.</hi> </dateline><lb/> <p>Geſtern iſt das geheime Conſeil hinaus nach Frie-<lb/> densburg berufen worden, man wuſte aber bey Hofe<lb/> noch nicht gewiß zu ſagen, wie bald die Reiſe weiter<lb/> gehen wuͤrde, gleichwohl duͤrfte es nicht lange anſtehen.<lb/> Von der aufm Schloß bisher continuirten geheimen<lb/> Commißion hat man dieſer Tagen folgenden Effect<lb/> geſehen, da einige ſchuldig-Befundene ihr Urtheil er-<lb/> halten, welches auf dem Raht-Hauſe publiciret, und<lb/> augenblicklich exequiret worden. Der bekandte Wirth<lb/> in den 3. Hirſchen iſt auf ewig des Landes verwieſen,<lb/> und die Frau Zeit Lebens ins Spinn-Hauß gefuͤhret.<lb/> Der ebenfalls geſeſſene Studioſus iſt auf freyen Fuß<lb/> geſtellet, aber 3. Jahr von der Univerſitaͤt relegiret<lb/> worden. Einer von den Koͤnigl. Hof-Trompetern<lb/> hat die Koͤnigl. Liberey abliefern muͤſſen, und iſt un-<lb/> wuͤrdig erklaͤret, den Koͤnig zu dienen. Sonſten iſt ein<lb/> gewiſſer Amts-Verwalter gantz unvermuhtet, nebſt<lb/> allen ſeinen Pappieren arreſtiret; man meynet aber,<lb/> daß er von einem Bauren faͤlſchlich angegeben, und die<lb/> gantze Sache nichtes zu bedeuten haben wird.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c">Warſchau, den 19. April.</hi> </dateline><lb/> <p>Allhier vernimt man, daß Jh. Koͤnigl. Majeſt. von<lb/> der Leipziger Meſſe die Reiſe nach Pohlen nehmen<lb/> werde, und der meiſten Meynung nach nur in Groß-<lb/> Pohlen nach Frauſtadt, welches die Zeit lehren wird.</p><lb/> <cb/> </div> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c">Lublin, den 15. April.</hi> </dateline><lb/> <p>Das Tribunal-Gerichte hat alhier ſeinen Fortgang.<lb/> Jn der Ukraine ſind etliche Regimenter Moſcowiter<lb/> eingeruͤckt, um denen Kozaken wider die Tartarn zu aſ-<lb/> ſiſtiren, welche itzo nach des Rußiſchen Kaͤyſers Abſter-<lb/> ben jene immer anfechten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c">Lemberg, den 11. April.</hi> </dateline><lb/> <p>Zum Cron-Feld-Herrn iſt neulich wiederum ein<lb/> ausgeſandter Bothe zuruͤckkommen, und ſagt, daß die<lb/> Tuͤrcken fuͤr ihre nach Perſien gehende Armee Ochſen<lb/> und allerley Vieh aufkauffen. Aus Chocim ſind 2.<lb/> Regimenter Janitſcharen nach Perſien gegangen, all-<lb/> wo der Abdat Baſcha, ſo die Stadt Tauris belagert<lb/> hatte, durch die Ausfaͤlle ſehr geſchwaͤchet worden.<lb/> Des Koͤnigs von Perſien Sohn iſt mit groſſer Macht<lb/> vom groſſen Mogul unterſtuͤtzet; Er ſelbſt aber ſitzet<lb/> noch in Spanien.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c">Jſpahan, den 12. Januar.</hi> </dateline><lb/> <p>Der Miriweys will nicht mehr Fuͤrſt Miriweys,<lb/> ſondern Protector von Perſien genennet ſeyn, und alle,<lb/> ſo ſolches nicht obſerviren, drohet er mit ſeiner For-<lb/> ce dahin zu adſtringiren; wie er denn ſeine Macht<lb/> noch taͤglich vermehret, und ſich in ſolchen Stand<lb/> ſetzet, damit er ſich gegen jedermann defendiren koͤn-<lb/> ne, zu dem Ende auch ſein Bund-Genoſſe, der groſſe<lb/> Mogul, ſich ſehr ſtarck armiret, und ihn in allen Faͤllen<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[1]/0001]
Anno 1725.
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Des Hollſteiniſchen unpartheyiſchen
CORRESPONDENTEN
LXIX. Stuͤck / am Dienſtage/ den 1. May.
Copenhagen, den 24. April.
Geſtern iſt das geheime Conſeil hinaus nach Frie-
densburg berufen worden, man wuſte aber bey Hofe
noch nicht gewiß zu ſagen, wie bald die Reiſe weiter
gehen wuͤrde, gleichwohl duͤrfte es nicht lange anſtehen.
Von der aufm Schloß bisher continuirten geheimen
Commißion hat man dieſer Tagen folgenden Effect
geſehen, da einige ſchuldig-Befundene ihr Urtheil er-
halten, welches auf dem Raht-Hauſe publiciret, und
augenblicklich exequiret worden. Der bekandte Wirth
in den 3. Hirſchen iſt auf ewig des Landes verwieſen,
und die Frau Zeit Lebens ins Spinn-Hauß gefuͤhret.
Der ebenfalls geſeſſene Studioſus iſt auf freyen Fuß
geſtellet, aber 3. Jahr von der Univerſitaͤt relegiret
worden. Einer von den Koͤnigl. Hof-Trompetern
hat die Koͤnigl. Liberey abliefern muͤſſen, und iſt un-
wuͤrdig erklaͤret, den Koͤnig zu dienen. Sonſten iſt ein
gewiſſer Amts-Verwalter gantz unvermuhtet, nebſt
allen ſeinen Pappieren arreſtiret; man meynet aber,
daß er von einem Bauren faͤlſchlich angegeben, und die
gantze Sache nichtes zu bedeuten haben wird.
Warſchau, den 19. April.
Allhier vernimt man, daß Jh. Koͤnigl. Majeſt. von
der Leipziger Meſſe die Reiſe nach Pohlen nehmen
werde, und der meiſten Meynung nach nur in Groß-
Pohlen nach Frauſtadt, welches die Zeit lehren wird.
Lublin, den 15. April.
Das Tribunal-Gerichte hat alhier ſeinen Fortgang.
Jn der Ukraine ſind etliche Regimenter Moſcowiter
eingeruͤckt, um denen Kozaken wider die Tartarn zu aſ-
ſiſtiren, welche itzo nach des Rußiſchen Kaͤyſers Abſter-
ben jene immer anfechten.
Lemberg, den 11. April.
Zum Cron-Feld-Herrn iſt neulich wiederum ein
ausgeſandter Bothe zuruͤckkommen, und ſagt, daß die
Tuͤrcken fuͤr ihre nach Perſien gehende Armee Ochſen
und allerley Vieh aufkauffen. Aus Chocim ſind 2.
Regimenter Janitſcharen nach Perſien gegangen, all-
wo der Abdat Baſcha, ſo die Stadt Tauris belagert
hatte, durch die Ausfaͤlle ſehr geſchwaͤchet worden.
Des Koͤnigs von Perſien Sohn iſt mit groſſer Macht
vom groſſen Mogul unterſtuͤtzet; Er ſelbſt aber ſitzet
noch in Spanien.
Jſpahan, den 12. Januar.
Der Miriweys will nicht mehr Fuͤrſt Miriweys,
ſondern Protector von Perſien genennet ſeyn, und alle,
ſo ſolches nicht obſerviren, drohet er mit ſeiner For-
ce dahin zu adſtringiren; wie er denn ſeine Macht
noch taͤglich vermehret, und ſich in ſolchen Stand
ſetzet, damit er ſich gegen jedermann defendiren koͤn-
ne, zu dem Ende auch ſein Bund-Genoſſe, der groſſe
Mogul, ſich ſehr ſtarck armiret, und ihn in allen Faͤllen
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