Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 25, 13. Februar 1801.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] secretair, Unterzeichneten unterrichtet hat, daß Se.
Großbrittannische Majestät ein Embargo auf die Schwe-
dischen Schiffe haben befehlen lassen, die sich in den Häven
des Reichs befinden. Ein so unerwarteter Schluß un-
ter Mächten, die in Freundschaft mit einander stehen,
wird mit Erstaunen von Sr. Königl. Schwedischen
Majestät aufgenommen werden, Allerhöchst welche dem
Britt. Hofe nicht den geringsten Anlaß zu Klagen ge-
geben haben, dagegen aber das Recht hatten, Schad-
loshaltung wegen mehrerer Verletzungen zu fordern,
und welche eher erwarten mußten, daß Schritte genom-
men würden, um selbige in Vergessenheit zu begraben,
als von neuem auf eine Art beleidigt zu werden, die
das Andenken davon erneuert."

"Da der Englische Hof als Grund dieses [S]chritts
angiebt, daß eine See-Convention gezeichnet worden,
so würde es ohne Zweifel gerechter gewesen seyn, von
dem Schwedischen Hofe eine officielle Communication
deshalb zu erwarten, der selbige zu seiner Zeit ohne
Bedenklichkeit von einer Convention gegeben haben
würde, die nun aus einem so gehäßigen Ge-
sichtspunct betrachtet wird, als zu Gewaltthätig-
keiten auf die Aeußerung eines andern Hofes zu
schreiten, welches höchstens die Verbindungen dieses
Hoses mit England, nicht aber einer andern Macht
zerrütten konnte. Da die Zwistigkeiten zwischen dem
Rußischen und Englischen Hose die Jnsel Maltha,
die Erklärung des Dänischen Hofes dagegen aber die
Convention von 1780 betrifft, so kann Unterzeichne-
ter die Gerechtigkeit davon nicht eins[e]hen, daß der
Schwedische Hof, an welchen der Englische keine Kla-
gen gerichtet, und von dem er keine andre Erklärungen
verlangt hat, als diejenigen, die in die Note vom
31sten December begriffen worden, und die noch kaum
angelangt ist, durch seindliche Behandlungen sollte an-
gegriffen werden, bevor noch eine Antwort auf diese
Jnsinuationen gegeben wurde."

"Unterzeichneter, der den Jnhalt der Note Sr. Ex-
cellenz, des Lords Grenville, seinem Hofe zur Kennt-
niß übersandt hat, muß, bis die Ordres des Königs,
seines Herrn, anlangen, protestiren, wie er auch durch
gegenwärtige Acte aufs förmlichste protestirt gegen das
auf die Schwedischen Schiffe gelegte Embargo, mit
allem denjenigen Verlust und Schaden, die davon ent-
st[e]hen könnte. Er verlangt in den dringendsten Aus-
drücken und kraft dessen, was im 8ten Artikel des
Tractats von 1661 bestimmt worden, die Aufhebung
des gedachten Embargo, dessen Fortdauer nicht anders
als eine offenbare und als eine vorsetzlich ü[b]erlegte
Feindseligkeit von Seiten Englands angesehen werden
kann."

"Unterzeichneter, welchem die Aeußerungen von dem
Verlangen des Brittischen [H]ofes, das gute Einver-
ständniß mit dem Schwedischen herzustellen, nicht ent-
gehen können, womit obiger feindliche Beschluß beglei-
tet worden, wobey man aber keine Neigung gefunden,
den von Sr. Königl. Schwedischen Majestät geführten
Klagen sowohl wegen der angehaltenen Convoys, als
wegen des Vorfalls zu Barcellona Gehör zu geben,
wünscht, daß der Brittische Hof durch Würklichkeiten
die Wahrheit seiner Versicherungen hätte bestärken
wollen, damit selbige auf dessen Hof Eindruck machen
könnten. Unterzeichneter hat die Ehre etc.


(Unterz.) Baron von Ehrenswärd."

[Spaltenumbruch]

Jn Folge dieser Nachricht hat unser König durch
ein an das hiefige Commerz-Collegium gestern er-
lassenes Cabinetsschreiben alle Schiffahrt nach Eng-
land bis weiter einstellen lassen, bis die Englische Re-
gierung, von den friedlichen Absichten Sr. Maj. über-
zeugt, dem Schwedischen Handel seine vorige Ruhe
versichert. Jndessen sind Befehle ergangen, alle in
Schwedischen Häfen befindliche Englische Schiffe bis
weiter mit Embargo zu belegen.

Die Erbitterung gegen England, die der Schritt des
dortigen Ministeriums in ganz Schweden erregt, läßt
sich nicht beschreiben.

Unter den 450 Schwedischen Schiffen, die gegenwär-
tig im Auslande sind, vermuthet man, daß ohngefähr
200 sich in Englischen Häfen befinden dürften.

Gestern reiseten der Oberadmiral Graf von Wacht-
meister und der Seeminister Admiral Cronstedt von
hier ab, um die Seerüstungen in allen Häfen des
Reichs zu beschleunigen.


(Aus der Hofzeitung.)

Durch den letzten aus Luneville hier angekommenen
Courier ist die Nachricht eingelangt, daß dort zwischen
dem K. K. bevollmächtigten Minister und dem bevoll-
mächtigten Minister der Französischen Republik in Rück-
sicht der zur gänzlichen Berichtigung der Friedens-
Unterhandlungen etwa noch erforderlichen Zeit

und zur Vermeidung aller Ungewißheit, ein fernerer
Waffenstillstand
auf dreyßig Tage, gegen vierzehn-
tägige Aufkündigung, für beyde Armeen in Deutsch-
land und Jtalien verabredet worden sey.




Der Erzherzog Carl arbeitet an der Erneuerung der
freundschaftlichen Verhältnisse mit Rußland. -- Unsre
Truppen haben schon angefangen, Mantua zu räumen. --
Bonaparte hat, wie es heißt, dem Herzog von Parma
einen kostbaren Degen geschenkt. Was bey dieser Ge-
legenheit verbreitet wird, als wenn selbigem das Kö-
nigreich Neapel bestimmt wäre, wird für eine leere
Muthmaßung gehalten.

Die General-Majors Happoncourt, Lusignan und
Brody sind zu Feldmarschall-Lieutenants ernannt, und
die Feldmarschall-Lieutena[n]ts Karaiczay und Hohen-
zollern haben mit Kayserl. Genehmigung ihre Regi-
menter vertauscht.


Der Königl. Sicilianische Staatsminister, Prinz Bel-
monte Pignatelli, ist von St. Petersburg hier ange-
kommen.

Am 7ten Februar entriß der Tod einen unsrer be-
rühmtesten Mitbürger, den als Künstler und Menschen
hochschätzungswürdigen Daniel Nicolaus Chodo-
wiecki.
Er stammte aus einer Pohlnischen Familie,
ward den 16ten October 1726 zu Danzig gebohren, und
von seiner Mutter, der Wittwe d[e]s Kaufmanns Gott-
fried Chodowiecki zum Handelsstande bestimmt. Jm
Jahr 1743 schickte sie ihn nach Berlin in die Hand-
lung seines Onkels, des Kaufmanns Ayerer. Schon
damals widmete er seine Nebenstunden den zeichnenden
Künsten, welchen er sich, als er 1754 die Handlung
verließ, nunmehr gänzlich ergab. Unter ungünstigen
Umständen mußte er sich empor arbeiten, und verdankt
seine Bildung sich selbst. Man weiß, was er gelei-
st[e]t hat.




(Mit einer Beylage.)
[Ende Spaltensatz]

[Spaltenumbruch] ſecretair, Unterzeichneten unterrichtet hat, daß Se.
Großbrittanniſche Majeſtaͤt ein Embargo auf die Schwe-
diſchen Schiffe haben befehlen laſſen, die ſich in den Haͤven
des Reichs befinden. Ein ſo unerwarteter Schluß un-
ter Maͤchten, die in Freundſchaft mit einander ſtehen,
wird mit Erſtaunen von Sr. Koͤnigl. Schwediſchen
Majeſtaͤt aufgenommen werden, Allerhoͤchſt welche dem
Britt. Hofe nicht den geringſten Anlaß zu Klagen ge-
geben haben, dagegen aber das Recht hatten, Schad-
loshaltung wegen mehrerer Verletzungen zu fordern,
und welche eher erwarten mußten, daß Schritte genom-
men wuͤrden, um ſelbige in Vergeſſenheit zu begraben,
als von neuem auf eine Art beleidigt zu werden, die
das Andenken davon erneuert.”

“Da der Engliſche Hof als Grund dieſes [S]chritts
angiebt, daß eine See-Convention gezeichnet worden,
ſo wuͤrde es ohne Zweifel gerechter geweſen ſeyn, von
dem Schwediſchen Hofe eine officielle Communication
deshalb zu erwarten, der ſelbige zu ſeiner Zeit ohne
Bedenklichkeit von einer Convention gegeben haben
wuͤrde, die nun aus einem ſo gehaͤßigen Ge-
ſichtspunct betrachtet wird, als zu Gewaltthaͤtig-
keiten auf die Aeußerung eines andern Hofes zu
ſchreiten, welches hoͤchſtens die Verbindungen dieſes
Hoſes mit England, nicht aber einer andern Macht
zerruͤtten konnte. Da die Zwiſtigkeiten zwiſchen dem
Rußiſchen und Engliſchen Hoſe die Jnſel Maltha,
die Erklaͤrung des Daͤniſchen Hofes dagegen aber die
Convention von 1780 betrifft, ſo kann Unterzeichne-
ter die Gerechtigkeit davon nicht einſ[e]hen, daß der
Schwediſche Hof, an welchen der Engliſche keine Kla-
gen gerichtet, und von dem er keine andre Erklaͤrungen
verlangt hat, als diejenigen, die in die Note vom
31ſten December begriffen worden, und die noch kaum
angelangt iſt, durch ſeindliche Behandlungen ſollte an-
gegriffen werden, bevor noch eine Antwort auf dieſe
Jnſinuationen gegeben wurde.”

“Unterzeichneter, der den Jnhalt der Note Sr. Ex-
cellenz, des Lords Grenville, ſeinem Hofe zur Kennt-
niß uͤberſandt hat, muß, bis die Ordres des Koͤnigs,
ſeines Herrn, anlangen, proteſtiren, wie er auch durch
gegenwaͤrtige Acte aufs foͤrmlichſte proteſtirt gegen das
auf die Schwediſchen Schiffe gelegte Embargo, mit
allem denjenigen Verluſt und Schaden, die davon ent-
ſt[e]hen koͤnnte. Er verlangt in den dringendſten Aus-
druͤcken und kraft deſſen, was im 8ten Artikel des
Tractats von 1661 beſtimmt worden, die Aufhebung
des gedachten Embargo, deſſen Fortdauer nicht anders
als eine offenbare und als eine vorſetzlich uͤ[b]erlegte
Feindſeligkeit von Seiten Englands angeſehen werden
kann.”

“Unterzeichneter, welchem die Aeußerungen von dem
Verlangen des Brittiſchen [H]ofes, das gute Einver-
ſtaͤndniß mit dem Schwediſchen herzuſtellen, nicht ent-
gehen koͤnnen, womit obiger feindliche Beſchluß beglei-
tet worden, wobey man aber keine Neigung gefunden,
den von Sr. Koͤnigl. Schwediſchen Majeſtaͤt gefuͤhrten
Klagen ſowohl wegen der angehaltenen Convoys, als
wegen des Vorfalls zu Barcellona Gehoͤr zu geben,
wuͤnſcht, daß der Brittiſche Hof durch Wuͤrklichkeiten
die Wahrheit ſeiner Verſicherungen haͤtte beſtaͤrken
wollen, damit ſelbige auf deſſen Hof Eindruck machen
koͤnnten. Unterzeichneter hat die Ehre ꝛc.


(Unterz.) Baron von Ehrenſwaͤrd.

[Spaltenumbruch]

Jn Folge dieſer Nachricht hat unſer Koͤnig durch
ein an das hiefige Commerz-Collegium geſtern er-
laſſenes Cabinetsſchreiben alle Schiffahrt nach Eng-
land bis weiter einſtellen laſſen, bis die Engliſche Re-
gierung, von den friedlichen Abſichten Sr. Maj. uͤber-
zeugt, dem Schwediſchen Handel ſeine vorige Ruhe
verſichert. Jndeſſen ſind Befehle ergangen, alle in
Schwediſchen Haͤfen befindliche Engliſche Schiffe bis
weiter mit Embargo zu belegen.

Die Erbitterung gegen England, die der Schritt des
dortigen Miniſteriums in ganz Schweden erregt, laͤßt
ſich nicht beſchreiben.

Unter den 450 Schwediſchen Schiffen, die gegenwaͤr-
tig im Auslande ſind, vermuthet man, daß ohngefaͤhr
200 ſich in Engliſchen Haͤfen befinden duͤrften.

Geſtern reiſeten der Oberadmiral Graf von Wacht-
meiſter und der Seeminiſter Admiral Cronſtedt von
hier ab, um die Seeruͤſtungen in allen Haͤfen des
Reichs zu beſchleunigen.


(Aus der Hofzeitung.)

Durch den letzten aus Luneville hier angekommenen
Courier iſt die Nachricht eingelangt, daß dort zwiſchen
dem K. K. bevollmaͤchtigten Miniſter und dem bevoll-
maͤchtigten Miniſter der Franzoͤſiſchen Republik in Ruͤck-
ſicht der zur gaͤnzlichen Berichtigung der Friedens-
Unterhandlungen etwa noch erforderlichen Zeit

und zur Vermeidung aller Ungewißheit, ein fernerer
Waffenſtillſtand
auf dreyßig Tage, gegen vierzehn-
taͤgige Aufkuͤndigung, fuͤr beyde Armeen in Deutſch-
land und Jtalien verabredet worden ſey.




Der Erzherzog Carl arbeitet an der Erneuerung der
freundſchaftlichen Verhaͤltniſſe mit Rußland. — Unſre
Truppen haben ſchon angefangen, Mantua zu raͤumen. —
Bonaparte hat, wie es heißt, dem Herzog von Parma
einen koſtbaren Degen geſchenkt. Was bey dieſer Ge-
legenheit verbreitet wird, als wenn ſelbigem das Koͤ-
nigreich Neapel beſtimmt waͤre, wird fuͤr eine leere
Muthmaßung gehalten.

Die General-Majors Happoncourt, Luſignan und
Brody ſind zu Feldmarſchall-Lieutenants ernannt, und
die Feldmarſchall-Lieutena[n]ts Karaiczay und Hohen-
zollern haben mit Kayſerl. Genehmigung ihre Regi-
menter vertauſcht.


Der Koͤnigl. Sicilianiſche Staatsminiſter, Prinz Bel-
monte Pignatelli, iſt von St. Petersburg hier ange-
kommen.

Am 7ten Februar entriß der Tod einen unſrer be-
ruͤhmteſten Mitbuͤrger, den als Kuͤnſtler und Menſchen
hochſchaͤtzungswuͤrdigen Daniel Nicolaus Chodo-
wiecki.
Er ſtammte aus einer Pohlniſchen Familie,
ward den 16ten October 1726 zu Danzig gebohren, und
von ſeiner Mutter, der Wittwe d[e]s Kaufmanns Gott-
fried Chodowiecki zum Handelsſtande beſtimmt. Jm
Jahr 1743 ſchickte ſie ihn nach Berlin in die Hand-
lung ſeines Onkels, des Kaufmanns Ayerer. Schon
damals widmete er ſeine Nebenſtunden den zeichnenden
Kuͤnſten, welchen er ſich, als er 1754 die Handlung
verließ, nunmehr gaͤnzlich ergab. Unter unguͤnſtigen
Umſtaͤnden mußte er ſich empor arbeiten, und verdankt
ſeine Bildung ſich ſelbſt. Man weiß, was er gelei-
ſt[e]t hat.




(Mit einer Beylage.)
[Ende Spaltensatz]
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="jPoliticalNews">
          <div type="jArticle">
            <div type="jArticle">
              <div type="letter">
                <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/><cb/>
&#x017F;ecretair, Unterzeichneten unterrichtet hat, daß                                     Se.<lb/>
Großbrittanni&#x017F;che Maje&#x017F;ta&#x0364;t ein                                     Embargo auf die Schwe-<lb/>
di&#x017F;chen Schiffe haben befehlen                                     la&#x017F;&#x017F;en, die &#x017F;ich in den                                     Ha&#x0364;ven<lb/>
des Reichs befinden. Ein &#x017F;o                                     unerwarteter Schluß un-<lb/>
ter Ma&#x0364;chten, die in                                     Freund&#x017F;chaft mit einander &#x017F;tehen,<lb/>
wird mit                                     Er&#x017F;taunen von Sr. Ko&#x0364;nigl.                                     Schwedi&#x017F;chen<lb/>
Maje&#x017F;ta&#x0364;t aufgenommen                                     werden, Allerho&#x0364;ch&#x017F;t welche dem<lb/>
Britt. Hofe                                     nicht den gering&#x017F;ten Anlaß zu Klagen ge-<lb/>
geben haben,                                     dagegen aber das Recht hatten, Schad-<lb/>
loshaltung wegen                                     mehrerer Verletzungen zu fordern,<lb/>
und welche eher erwarten                                     mußten, daß Schritte genom-<lb/>
men wu&#x0364;rden, um                                     &#x017F;elbige in Verge&#x017F;&#x017F;enheit zu                                     begraben,<lb/>
als von neuem auf eine Art beleidigt zu werden,                                     die<lb/>
das Andenken davon erneuert.&#x201D;</p><lb/>
                <p>&#x201C;Da der Engli&#x017F;che Hof als Grund die&#x017F;es                                         <supplied cert="high">S</supplied>chritts<lb/>
angiebt, daß                                     eine See-Convention gezeichnet worden,<lb/>
&#x017F;o                                     wu&#x0364;rde es ohne Zweifel gerechter gewe&#x017F;en                                     &#x017F;eyn, von<lb/>
dem Schwedi&#x017F;chen Hofe eine                                     officielle Communication<lb/>
deshalb zu erwarten, der                                     &#x017F;elbige zu &#x017F;einer Zeit ohne<lb/>
Bedenklichkeit von                                     einer Convention gegeben haben<lb/>
wu&#x0364;rde, die nun aus                                     einem &#x017F;o geha&#x0364;ßigen Ge-<lb/>
&#x017F;ichtspunct                                     betrachtet wird, als zu Gewalttha&#x0364;tig-<lb/>
keiten auf die                                     Aeußerung eines andern Hofes zu<lb/>
&#x017F;chreiten, welches                                     ho&#x0364;ch&#x017F;tens die Verbindungen                                     die&#x017F;es<lb/>
Ho&#x017F;es mit England, nicht aber einer                                     andern Macht<lb/>
zerru&#x0364;tten konnte. Da die                                     Zwi&#x017F;tigkeiten zwi&#x017F;chen dem<lb/>
Rußi&#x017F;chen                                     und Engli&#x017F;chen Ho&#x017F;e die Jn&#x017F;el <hi rendition="#fr">Maltha,</hi><lb/>
die Erkla&#x0364;rung des                                     Da&#x0364;ni&#x017F;chen Hofes dagegen aber die<lb/>
Convention                                     von 1780 betrifft, &#x017F;o kann Unterzeichne-<lb/>
ter die                                     Gerechtigkeit davon nicht ein&#x017F;<supplied cert="high">e</supplied>hen, daß der<lb/>
Schwedi&#x017F;che Hof, an                                     welchen der Engli&#x017F;che keine Kla-<lb/>
gen gerichtet, und                                     von dem er keine andre Erkla&#x0364;rungen<lb/>
verlangt hat, als                                     diejenigen, die in die Note vom<lb/>
31&#x017F;ten December                                     begriffen worden, und die noch kaum<lb/>
angelangt i&#x017F;t,                                     durch &#x017F;eindliche Behandlungen &#x017F;ollte                                     an-<lb/>
gegriffen werden, bevor noch eine Antwort auf                                     die&#x017F;e<lb/>
Jn&#x017F;inuationen gegeben wurde.&#x201D;</p><lb/>
                <p>&#x201C;Unterzeichneter, der den Jnhalt der Note Sr.                                     Ex-<lb/>
cellenz, des Lords Grenville, &#x017F;einem Hofe zur                                     Kennt-<lb/>
niß u&#x0364;ber&#x017F;andt hat, muß, bis die Ordres                                     des Ko&#x0364;nigs,<lb/>
&#x017F;eines Herrn, anlangen, <hi rendition="#fr">prote&#x017F;tiren,</hi> wie er auch                                     durch<lb/>
gegenwa&#x0364;rtige Acte aufs                                     fo&#x0364;rmlich&#x017F;te prote&#x017F;tirt gegen das<lb/>
auf                                     die Schwedi&#x017F;chen Schiffe gelegte Embargo, mit<lb/>
allem                                     denjenigen Verlu&#x017F;t und Schaden, die davon                                         ent-<lb/>
&#x017F;t<supplied cert="high">e</supplied>hen                                     ko&#x0364;nnte. Er verlangt in den dringend&#x017F;ten                                     Aus-<lb/>
dru&#x0364;cken und kraft de&#x017F;&#x017F;en, was im                                     8ten Artikel des<lb/>
Tractats von 1661 be&#x017F;timmt worden,                                     die <hi rendition="#fr">Aufhebung</hi><lb/>
des gedachten <hi rendition="#fr">Embargo,</hi> de&#x017F;&#x017F;en Fortdauer                                     nicht anders<lb/>
als eine offenbare und als eine                                     vor&#x017F;etzlich u&#x0364;<supplied cert="high">b</supplied>erlegte<lb/>
Feind&#x017F;eligkeit von Seiten                                     Englands ange&#x017F;ehen werden<lb/>
kann.&#x201D;</p><lb/>
                <p>&#x201C;Unterzeichneter, welchem die Aeußerungen von                                     dem<lb/>
Verlangen des Britti&#x017F;chen <supplied cert="high">H</supplied>ofes, das gute                                     Einver-<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;ndniß mit dem Schwedi&#x017F;chen                                     herzu&#x017F;tellen, nicht ent-<lb/>
gehen ko&#x0364;nnen, womit                                     obiger feindliche Be&#x017F;chluß beglei-<lb/>
tet worden, wobey                                     man aber keine Neigung gefunden,<lb/>
den von Sr. Ko&#x0364;nigl.                                     Schwedi&#x017F;chen Maje&#x017F;ta&#x0364;t                                     gefu&#x0364;hrten<lb/>
Klagen &#x017F;owohl wegen der                                     angehaltenen Convoys, als<lb/>
wegen des Vorfalls zu Barcellona                                     Geho&#x0364;r zu geben,<lb/>
wu&#x0364;n&#x017F;cht, daß der                                     Britti&#x017F;che Hof durch Wu&#x0364;rklichkeiten<lb/>
die                                     Wahrheit &#x017F;einer Ver&#x017F;icherungen ha&#x0364;tte                                     be&#x017F;ta&#x0364;rken<lb/>
wollen, damit &#x017F;elbige auf                                     de&#x017F;&#x017F;en Hof Eindruck machen<lb/>
ko&#x0364;nnten.                                     Unterzeichneter hat die Ehre &#xA75B;c.</p>
                <closer>
                  <dateline>London,<lb/>
den 17ten Januar 1801.</dateline><lb/>
                  <signed>(Unterz.) <hi rendition="#et">Baron <hi rendition="#fr">von                                         Ehren&#x017F;wa&#x0364;rd.</hi>&#x201D;</hi></signed>
                </closer>
              </div>
            </div><lb/>
            <cb/>
            <div type="jArticle">
              <p>Jn Folge die&#x017F;er Nachricht hat un&#x017F;er Ko&#x0364;nig                                 durch<lb/>
ein an das hiefige Commerz-Collegium ge&#x017F;tern                                 er-<lb/>
la&#x017F;&#x017F;enes Cabinets&#x017F;chreiben alle                                 Schiffahrt nach Eng-<lb/>
land bis weiter ein&#x017F;tellen                                 la&#x017F;&#x017F;en, bis die Engli&#x017F;che Re-<lb/>
gierung, von                                 den friedlichen Ab&#x017F;ichten Sr. Maj. u&#x0364;ber-<lb/>
zeugt,                                 dem Schwedi&#x017F;chen Handel &#x017F;eine vorige                                 Ruhe<lb/>
ver&#x017F;ichert. Jnde&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ind                                 Befehle ergangen, alle in<lb/>
Schwedi&#x017F;chen Ha&#x0364;fen                                 befindliche Engli&#x017F;che Schiffe bis<lb/>
weiter mit <hi rendition="#fr">Embargo zu belegen.</hi></p><lb/>
              <p>Die Erbitterung gegen England, die der Schritt des<lb/>
dortigen                                 Mini&#x017F;teriums in ganz Schweden erregt,                                 la&#x0364;ßt<lb/>
&#x017F;ich nicht be&#x017F;chreiben.</p><lb/>
              <p>Unter den 450 Schwedi&#x017F;chen Schiffen, die                                 gegenwa&#x0364;r-<lb/>
tig im Auslande &#x017F;ind, vermuthet man,                                 daß ohngefa&#x0364;hr<lb/>
200 &#x017F;ich in Engli&#x017F;chen                                 Ha&#x0364;fen befinden du&#x0364;rften.</p><lb/>
              <p>Ge&#x017F;tern rei&#x017F;eten der Oberadmiral Graf von                                 Wacht-<lb/>
mei&#x017F;ter und der Seemini&#x017F;ter Admiral                                 Cron&#x017F;tedt von<lb/>
hier ab, um die Seeru&#x0364;&#x017F;tungen                                 in allen Ha&#x0364;fen des<lb/>
Reichs zu be&#x017F;chle<choice><sic>n</sic><corr>u</corr></choice>nigen.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <div type="jArticle">
            <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Wien,</hi> den 4 Februar.</hi> </dateline><lb/>
            <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">(Aus der Hofzeitung.)</hi> </hi> </p><lb/>
            <p>Durch den letzten aus Luneville hier angekommenen<lb/>
Courier i&#x017F;t                             die Nachricht eingelangt, daß dort zwi&#x017F;chen<lb/>
dem K. K.                             bevollma&#x0364;chtigten Mini&#x017F;ter und dem                             bevoll-<lb/>
ma&#x0364;chtigten Mini&#x017F;ter der                             Franzo&#x0364;&#x017F;i&#x017F;chen Republik in                             Ru&#x0364;ck-<lb/>
&#x017F;icht der <hi rendition="#fr">zur                                 ga&#x0364;nzlichen Berichtigung der Friedens-<lb/>
Unterhandlungen                                 etwa noch erforderlichen Zeit</hi><lb/>
und zur Vermeidung aller                             Ungewißheit, ein <hi rendition="#fr">fernerer<lb/>
Waffen&#x017F;till&#x017F;tand</hi> auf <hi rendition="#fr">dreyßig Tage,</hi> gegen                             vierzehn-<lb/>
ta&#x0364;gige Aufku&#x0364;ndigung, fu&#x0364;r beyde                             Armeen in Deut&#x017F;ch-<lb/>
land und Jtalien verabredet worden                             &#x017F;ey.</p><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
            <p>Der Erzherzog Carl arbeitet an der Erneuerung                             der<lb/>
freund&#x017F;chaftlichen Verha&#x0364;ltni&#x017F;&#x017F;e mit                             Rußland. &#x2014; Un&#x017F;re<lb/>
Truppen haben &#x017F;chon                             angefangen, Mantua zu ra&#x0364;umen. &#x2014;<lb/>
Bonaparte hat, wie es                             heißt, dem Herzog von Parma<lb/>
einen ko&#x017F;tbaren Degen                             ge&#x017F;chenkt. Was bey die&#x017F;er Ge-<lb/>
legenheit verbreitet                             wird, als wenn &#x017F;elbigem das Ko&#x0364;-<lb/>
nigreich Neapel                             be&#x017F;timmt wa&#x0364;re, wird fu&#x0364;r eine leere<lb/>
Muthmaßung                             gehalten.</p><lb/>
            <p>Die General-Majors Happoncourt, Lu&#x017F;ignan und<lb/>
Brody &#x017F;ind                             zu Feldmar&#x017F;chall-Lieutenants ernannt, und<lb/>
die                                 Feldmar&#x017F;chall-Lieutena<supplied cert="high">n</supplied>ts                             Karaiczay und Hohen-<lb/>
zollern haben mit Kay&#x017F;erl. Genehmigung                             ihre Regi-<lb/>
menter vertau&#x017F;cht.</p>
          </div><lb/>
          <div type="jArticle">
            <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Berlin,</hi> den 10 Februar.</hi> </dateline><lb/>
            <p>Der Ko&#x0364;nigl. Siciliani&#x017F;che Staatsmini&#x017F;ter, Prinz                             Bel-<lb/>
monte Pignatelli, i&#x017F;t von St. Petersburg hier                             ange-<lb/>
kommen.</p><lb/>
            <p>Am 7ten Februar entriß der Tod einen un&#x017F;rer                             be-<lb/>
ru&#x0364;hmte&#x017F;ten Mitbu&#x0364;rger, den als                             Ku&#x0364;n&#x017F;tler und                             Men&#x017F;chen<lb/>
hoch&#x017F;cha&#x0364;tzungswu&#x0364;rdigen <hi rendition="#fr">Daniel Nicolaus Chodo-<lb/>
wiecki.</hi> Er                             &#x017F;tammte aus einer Pohlni&#x017F;chen Familie,<lb/>
ward den 16ten                             October 1726 zu Danzig gebohren, und<lb/>
von &#x017F;einer Mutter, der                             Wittwe d<supplied cert="high">e</supplied>s Kaufmanns Gott-<lb/>
fried                             Chodowiecki zum Handels&#x017F;tande be&#x017F;timmt. Jm<lb/>
Jahr 1743                             &#x017F;chickte &#x017F;ie ihn nach Berlin in die Hand-<lb/>
lung                             &#x017F;eines Onkels, des Kaufmanns Ayerer. Schon<lb/>
damals widmete er                             &#x017F;eine Neben&#x017F;tunden den                             zeichnenden<lb/>
Ku&#x0364;n&#x017F;ten, welchen er &#x017F;ich, als er                             1754 die Handlung<lb/>
verließ, nunmehr ga&#x0364;nzlich ergab. Unter                             ungu&#x0364;n&#x017F;tigen<lb/>
Um&#x017F;ta&#x0364;nden mußte er                             &#x017F;ich empor arbeiten, und verdankt<lb/>
&#x017F;eine Bildung                             &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t. Man weiß, was er                                 gelei-<lb/>
&#x017F;t<supplied cert="high">e</supplied>t hat.</p>
          </div><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <trailer> <hi rendition="#c">(Mit einer Beylage.)</hi> </trailer><lb/>
        </div>
        <cb type="end"/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[4]/0004] ſecretair, Unterzeichneten unterrichtet hat, daß Se. Großbrittanniſche Majeſtaͤt ein Embargo auf die Schwe- diſchen Schiffe haben befehlen laſſen, die ſich in den Haͤven des Reichs befinden. Ein ſo unerwarteter Schluß un- ter Maͤchten, die in Freundſchaft mit einander ſtehen, wird mit Erſtaunen von Sr. Koͤnigl. Schwediſchen Majeſtaͤt aufgenommen werden, Allerhoͤchſt welche dem Britt. Hofe nicht den geringſten Anlaß zu Klagen ge- geben haben, dagegen aber das Recht hatten, Schad- loshaltung wegen mehrerer Verletzungen zu fordern, und welche eher erwarten mußten, daß Schritte genom- men wuͤrden, um ſelbige in Vergeſſenheit zu begraben, als von neuem auf eine Art beleidigt zu werden, die das Andenken davon erneuert.” “Da der Engliſche Hof als Grund dieſes Schritts angiebt, daß eine See-Convention gezeichnet worden, ſo wuͤrde es ohne Zweifel gerechter geweſen ſeyn, von dem Schwediſchen Hofe eine officielle Communication deshalb zu erwarten, der ſelbige zu ſeiner Zeit ohne Bedenklichkeit von einer Convention gegeben haben wuͤrde, die nun aus einem ſo gehaͤßigen Ge- ſichtspunct betrachtet wird, als zu Gewaltthaͤtig- keiten auf die Aeußerung eines andern Hofes zu ſchreiten, welches hoͤchſtens die Verbindungen dieſes Hoſes mit England, nicht aber einer andern Macht zerruͤtten konnte. Da die Zwiſtigkeiten zwiſchen dem Rußiſchen und Engliſchen Hoſe die Jnſel Maltha, die Erklaͤrung des Daͤniſchen Hofes dagegen aber die Convention von 1780 betrifft, ſo kann Unterzeichne- ter die Gerechtigkeit davon nicht einſehen, daß der Schwediſche Hof, an welchen der Engliſche keine Kla- gen gerichtet, und von dem er keine andre Erklaͤrungen verlangt hat, als diejenigen, die in die Note vom 31ſten December begriffen worden, und die noch kaum angelangt iſt, durch ſeindliche Behandlungen ſollte an- gegriffen werden, bevor noch eine Antwort auf dieſe Jnſinuationen gegeben wurde.” “Unterzeichneter, der den Jnhalt der Note Sr. Ex- cellenz, des Lords Grenville, ſeinem Hofe zur Kennt- niß uͤberſandt hat, muß, bis die Ordres des Koͤnigs, ſeines Herrn, anlangen, proteſtiren, wie er auch durch gegenwaͤrtige Acte aufs foͤrmlichſte proteſtirt gegen das auf die Schwediſchen Schiffe gelegte Embargo, mit allem denjenigen Verluſt und Schaden, die davon ent- ſtehen koͤnnte. Er verlangt in den dringendſten Aus- druͤcken und kraft deſſen, was im 8ten Artikel des Tractats von 1661 beſtimmt worden, die Aufhebung des gedachten Embargo, deſſen Fortdauer nicht anders als eine offenbare und als eine vorſetzlich uͤberlegte Feindſeligkeit von Seiten Englands angeſehen werden kann.” “Unterzeichneter, welchem die Aeußerungen von dem Verlangen des Brittiſchen Hofes, das gute Einver- ſtaͤndniß mit dem Schwediſchen herzuſtellen, nicht ent- gehen koͤnnen, womit obiger feindliche Beſchluß beglei- tet worden, wobey man aber keine Neigung gefunden, den von Sr. Koͤnigl. Schwediſchen Majeſtaͤt gefuͤhrten Klagen ſowohl wegen der angehaltenen Convoys, als wegen des Vorfalls zu Barcellona Gehoͤr zu geben, wuͤnſcht, daß der Brittiſche Hof durch Wuͤrklichkeiten die Wahrheit ſeiner Verſicherungen haͤtte beſtaͤrken wollen, damit ſelbige auf deſſen Hof Eindruck machen koͤnnten. Unterzeichneter hat die Ehre ꝛc. London, den 17ten Januar 1801. (Unterz.) Baron von Ehrenſwaͤrd.” Jn Folge dieſer Nachricht hat unſer Koͤnig durch ein an das hiefige Commerz-Collegium geſtern er- laſſenes Cabinetsſchreiben alle Schiffahrt nach Eng- land bis weiter einſtellen laſſen, bis die Engliſche Re- gierung, von den friedlichen Abſichten Sr. Maj. uͤber- zeugt, dem Schwediſchen Handel ſeine vorige Ruhe verſichert. Jndeſſen ſind Befehle ergangen, alle in Schwediſchen Haͤfen befindliche Engliſche Schiffe bis weiter mit Embargo zu belegen. Die Erbitterung gegen England, die der Schritt des dortigen Miniſteriums in ganz Schweden erregt, laͤßt ſich nicht beſchreiben. Unter den 450 Schwediſchen Schiffen, die gegenwaͤr- tig im Auslande ſind, vermuthet man, daß ohngefaͤhr 200 ſich in Engliſchen Haͤfen befinden duͤrften. Geſtern reiſeten der Oberadmiral Graf von Wacht- meiſter und der Seeminiſter Admiral Cronſtedt von hier ab, um die Seeruͤſtungen in allen Haͤfen des Reichs zu beſchleunigen. Wien, den 4 Februar. (Aus der Hofzeitung.) Durch den letzten aus Luneville hier angekommenen Courier iſt die Nachricht eingelangt, daß dort zwiſchen dem K. K. bevollmaͤchtigten Miniſter und dem bevoll- maͤchtigten Miniſter der Franzoͤſiſchen Republik in Ruͤck- ſicht der zur gaͤnzlichen Berichtigung der Friedens- Unterhandlungen etwa noch erforderlichen Zeit und zur Vermeidung aller Ungewißheit, ein fernerer Waffenſtillſtand auf dreyßig Tage, gegen vierzehn- taͤgige Aufkuͤndigung, fuͤr beyde Armeen in Deutſch- land und Jtalien verabredet worden ſey. Der Erzherzog Carl arbeitet an der Erneuerung der freundſchaftlichen Verhaͤltniſſe mit Rußland. — Unſre Truppen haben ſchon angefangen, Mantua zu raͤumen. — Bonaparte hat, wie es heißt, dem Herzog von Parma einen koſtbaren Degen geſchenkt. Was bey dieſer Ge- legenheit verbreitet wird, als wenn ſelbigem das Koͤ- nigreich Neapel beſtimmt waͤre, wird fuͤr eine leere Muthmaßung gehalten. Die General-Majors Happoncourt, Luſignan und Brody ſind zu Feldmarſchall-Lieutenants ernannt, und die Feldmarſchall-Lieutenants Karaiczay und Hohen- zollern haben mit Kayſerl. Genehmigung ihre Regi- menter vertauſcht. Berlin, den 10 Februar. Der Koͤnigl. Sicilianiſche Staatsminiſter, Prinz Bel- monte Pignatelli, iſt von St. Petersburg hier ange- kommen. Am 7ten Februar entriß der Tod einen unſrer be- ruͤhmteſten Mitbuͤrger, den als Kuͤnſtler und Menſchen hochſchaͤtzungswuͤrdigen Daniel Nicolaus Chodo- wiecki. Er ſtammte aus einer Pohlniſchen Familie, ward den 16ten October 1726 zu Danzig gebohren, und von ſeiner Mutter, der Wittwe des Kaufmanns Gott- fried Chodowiecki zum Handelsſtande beſtimmt. Jm Jahr 1743 ſchickte ſie ihn nach Berlin in die Hand- lung ſeines Onkels, des Kaufmanns Ayerer. Schon damals widmete er ſeine Nebenſtunden den zeichnenden Kuͤnſten, welchen er ſich, als er 1754 die Handlung verließ, nunmehr gaͤnzlich ergab. Unter unguͤnſtigen Umſtaͤnden mußte er ſich empor arbeiten, und verdankt ſeine Bildung ſich ſelbſt. Man weiß, was er gelei- ſtet hat. (Mit einer Beylage.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-08-05T12:06:45Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

Weitere Informationen:

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.

Verfahren der Texterfassung: manuell (doppelt erfasst).

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (&#xa75b;): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_251302_1801
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_251302_1801/4
Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 25, 13. Februar 1801, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_251302_1801/4>, abgerufen am 21.11.2024.