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Der Hollsteinische unpartheyische Correspondente. Nr. 24, Hamburg, 10. September 1712.

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[Spaltenumbruch] Vom Spanischen Krieg in Catalonien.

Von Barcellona vernimt
man/ daß der General Stahremberg den 25 passato
in Campagne/ sammt seinen aus 9000 Mann beste-
henden Trouppen/ sich begeben/ und den Gen. Wetzel
mit dem mehrern Theil derselben ins Lampourdani-
sche/ gegen dem Valentzianischen/ gesand/ worauff
die Frantzosen und Spanier/ Cervera und Morella
verlassen/ und sich bereits über die Segra retiriret/
um der Unsrigen Demarches zu observiren/ und de-
ren fernere Progressen/ so viel möglich/ zu verhindern.

Augspurg/ vom 3 Sept. Aus Catalonien hat man
die gewisse Nachricht/ daß es daselbst für Philippum
den 5ten nicht zum besten aussiehet/ weil der Kayserl.
General Feld-Marschal/ Graf von Stahremberg/
sich nicht allein von Cervera Meister gemacht/ sondern
auch den Printzen Tserclas de Tilly genöhtiget/ Ba-
laguer/ nebst andere importante Posten/ zu verlassen/
und sich unter die Canonen von Lerida zu retiriren.


Von allerhand Staats- und Neben-
Affairen.

Der Graff von Gallasch hat
zwar die Führung der Ertz-Hertzogin Marja Elisa-
betha Durchl. als Obrist-Hoffmeister und Directeur
übernommen/ und das Jurament bereits abgeleget;
dessen ungeachtet zweiffeln jedoch viele/ ob es bey itzi-
gen Umständen zu dieser Abschickung Jh. Durchl.
nach Catalonien kommen werde. Jndessen vermu-
thet man nächstens die Zeitung/ daß Jh. Majest. die
Kayserin in Jtalien glücklich werde angelanget seyn:
Dem Vernehmen nach wollen Jh. Maj. der Kayser
deroselben nicht weiter als Lintz entgegen gehen/ vor-
her aber eine Tour nach Maria Zell thun.

Die Schwürigkeiten hiesi-
ges Hofes mit dem Königreich Neapolis und dem
Collaterale/ so wol wegen der Affaire der Heil. Jnqui-
sition/ als wegen der Materie der Geistl. Präbenden/
nehmen je länger je mehr zu/ indem das Collateral-
Gericht es behaupten wil.

Eine Peota aus Dalma-
tien ist mit Advis hier angelanget/ daß die Montene-
griner/ ohnerachtet der Vermehrung der Türckischen
Trouppen/ einige derselben ausgesetzte Wachen nie-
dergemacht/ und deren Fahnen erobert; Selbige
wurden encouragiret/ dieweil sich die Griechen und
die Zuppaner zu ihnen geschlagen; Die Türcken hät-
ten indessen einen von ihren Posten/ während daß sie
Proviant gehohlet/ erobert/ und wären durch selbi-
gen über die Berge in ihr und der Zuppaner Land ein-
gebrochen/ woselbsten sie alles verbrand und nieder-
gemacht hätten.


[Spaltenumbruch]

Seitdem der Kön. Dänische
Secretair/ Hr. von Stöcken/ aus dem Stifft Bremen
zurück gekommen/ so vernimmt man/ daß der Hr. En-
voye Ahlefeld grosse Jnstantien thut/ Jh. Hochmög.
zu persuadiren/ daß sie nicht allein mit Worten/ son-
dern auch Schrifftlich zu engagiren belieben möch-
ten/ den König seinen Herrn/ wann er im Sunde
würde attaquiret werden/ mit einer Esquadre Krie-
ges-Schiffen zu assistiren; worgegen höchstgedachte
Se. Majest. versprochen/ daß deroselben Trouppen
keine andere Ordre als die vom Staat gehorsamen
solten. Weilen nun aber dieses eine Sache ist von
grosser Consequence/ und ehe man zu einem Schluß
deswegen kömt/ vorhero alle Provincien erstlich müs-
sen requiriret werden/ so wird es noch wol einige Zeit
anlauffen/ bis man diesen Minister eine positive Ant-
wort wird geben können.

Wegen der ansteckenden
Seuche im Hollsteinischen/ haben Se. Hochfl. Durchl.
von Mecklenburg-Schwerin eine Battaillon von Sr.
Kön. Maj. in Preussen übernommen/ womit sie alle
Avenues in dero Länder zur Sicherheit besetzen wollen.

Aus dem Hollsteinischen/ vom 9 Sept. Die in der
Gegend Hamburg angelangte 125 Mann Preußis.
Trouppen/ sind zu Barmbeck einquartiret/ ohne daß
man noch weiß/ ob sie in die Stadt Hamburg einge-
nommen werden oder nicht. Heute oder Morgen
werden 2 Deputirte dieser Sache wegen von da zu
J. K. M. von Preussen abgehen. Man hat auch
Nachricht/ daß heute Mittag die Grönlands-Fahrer
auff der Elbe angekommen.

NOTIFICATION:

Weil die Hoch-Fürstl. Hollstein-Gottorffische ex-
tra favorable Lotterey/ worinnen mehr Gewinne als
Nieten sich befinden/ und gegen 5 Rthl. Zusatz nicht
allein ansehnliche Priesen zu 10000. 8000. 6000.
4000. 3000. &.c. und zum geringsten a 20 Marckl.
können gewonnen werden/ sondern auch/ welches
wohl zu notiren/ nur 4000 Losse a 20 Marck/ und
also mehr als 4000 Losse so über 20 Marck seyn/ dar-
innen vorhanden/ auch den Vortheil hat/ daß wann
grosse Gewinne gezogen werden/ allemahl 2 vor und
2 nach/ ohne ihre zufallende Priese/ gewinnen; von
Tage zu Tage sehr avanciret: Als werden die Herrn
Liebhaber/ so noch einzuzeichnen belieben/ freundlich
ersuchet/ damit zu eilen; auff daß der Ziehungs-Ter-
min mit dem ehesten könne benennet werden. Die
Einzeichnung geschiehet in Gottorff bey Hr Asmus
Arbo/ im Kiel bey die Hn. Scriver u. Gude/ in Ham-
burg bey die Hn. Schinckel u. Heuß/ in Magdeburg
bey Hr. Dietr. Meyer.

[Ende Spaltensatz]


Schiffbeck bey HAMBURG. Gedruckt und zu bekommen in der HOLLIschen privilegirten Buch-
druckerey/ wie auch auff der Börse in Hamburg. Die Woche 2. Stück.

[Spaltenumbruch] Vom Spaniſchen Krieg in Catalonien.

Von Barcellona vernimt
man/ daß der General Stahremberg den 25 paſſato
in Campagne/ ſammt ſeinen aus 9000 Mann beſte-
henden Trouppen/ ſich begeben/ und den Gen. Wetzel
mit dem mehrern Theil derſelben ins Lampourdani-
ſche/ gegen dem Valentzianiſchen/ geſand/ worauff
die Frantzoſen und Spanier/ Cervera und Morella
verlaſſen/ und ſich bereits uͤber die Segra retiriret/
um der Unſrigen Demarches zu obſerviren/ und de-
ren fernere Progreſſen/ ſo viel moͤglich/ zu verhindern.

Augſpurg/ vom 3 Sept. Aus Catalonien hat man
die gewiſſe Nachricht/ daß es daſelbſt fuͤr Philippum
den 5ten nicht zum beſten ausſiehet/ weil der Kayſerl.
General Feld-Marſchal/ Graf von Stahremberg/
ſich nicht allein von Cervera Meiſter gemacht/ ſondern
auch den Printzen Tſerclas de Tilly genoͤhtiget/ Ba-
laguer/ nebſt andere importante Poſten/ zu verlaſſen/
und ſich unter die Canonen von Lerida zu retiriren.


Von allerhand Staats- und Neben-
Affairen.

Der Graff von Gallaſch hat
zwar die Fuͤhrung der Ertz-Hertzogin Marja Eliſa-
betha Durchl. als Obriſt-Hoffmeiſter und Directeur
uͤbernommen/ und das Jurament bereits abgeleget;
deſſen ungeachtet zweiffeln jedoch viele/ ob es bey itzi-
gen Umſtaͤnden zu dieſer Abſchickung Jh. Durchl.
nach Catalonien kommen werde. Jndeſſen vermu-
thet man naͤchſtens die Zeitung/ daß Jh. Majeſt. die
Kayſerin in Jtalien gluͤcklich werde angelanget ſeyn:
Dem Vernehmen nach wollen Jh. Maj. der Kayſer
deroſelben nicht weiter als Lintz entgegen gehen/ vor-
her aber eine Tour nach Maria Zell thun.

Die Schwuͤrigkeiten hieſi-
ges Hofes mit dem Koͤnigreich Neapolis und dem
Collaterale/ ſo wol wegen der Affaire der Heil. Jnqui-
ſition/ als wegen der Materie der Geiſtl. Praͤbenden/
nehmen je laͤnger je mehr zu/ indem das Collateral-
Gericht es behaupten wil.

Eine Peota aus Dalma-
tien iſt mit Advis hier angelanget/ daß die Montene-
griner/ ohnerachtet der Vermehrung der Tuͤrckiſchen
Trouppen/ einige derſelben ausgeſetzte Wachen nie-
dergemacht/ und deren Fahnen erobert; Selbige
wurden encouragiret/ dieweil ſich die Griechen und
die Zuppaner zu ihnen geſchlagen; Die Tuͤrcken haͤt-
ten indeſſen einen von ihren Poſten/ waͤhrend daß ſie
Proviant gehohlet/ erobert/ und waͤren durch ſelbi-
gen uͤber die Berge in ihr und der Zuppaner Land ein-
gebrochen/ woſelbſten ſie alles verbrand und nieder-
gemacht haͤtten.


[Spaltenumbruch]

Seitdem der Koͤn. Daͤniſche
Secretair/ Hr. von Stoͤcken/ aus dem Stifft Bremen
zuruͤck gekommen/ ſo vernimmt man/ daß der Hr. En-
voye Ahlefeld groſſe Jnſtantien thut/ Jh. Hochmoͤg.
zu perſuadiren/ daß ſie nicht allein mit Worten/ ſon-
dern auch Schrifftlich zu engagiren belieben moͤch-
ten/ den Koͤnig ſeinen Herrn/ wann er im Sunde
wuͤrde attaquiret werden/ mit einer Esquadre Krie-
ges-Schiffen zu asſiſtiren; worgegen hoͤchſtgedachte
Se. Majeſt. verſprochen/ daß deroſelben Trouppen
keine andere Ordre als die vom Staat gehorſamen
ſolten. Weilen nun aber dieſes eine Sache iſt von
groſſer Conſequence/ und ehe man zu einem Schluß
deswegen koͤmt/ vorhero alle Provincien erſtlich muͤſ-
ſen requiriret werden/ ſo wird es noch wol einige Zeit
anlauffen/ bis man dieſen Miniſter eine poſitive Ant-
wort wird geben koͤnnen.

Wegen der anſteckenden
Seuche im Hollſteiniſchen/ haben Se. Hochfl. Duꝛchl.
von Mecklenburg-Schwerin eine Battaillon von Sr.
Koͤn. Maj. in Preuſſen uͤbernommen/ womit ſie alle
Avenues in dero Laͤnder zur Sicherheit beſetzen wollẽ.

Aus dem Hollſteiniſchen/ vom 9 Sept. Die in der
Gegend Hamburg angelangte 125 Mann Preußiſ.
Trouppen/ ſind zu Barmbeck einquartiret/ ohne daß
man noch weiß/ ob ſie in die Stadt Hamburg einge-
nommen werden oder nicht. Heute oder Morgen
werden 2 Deputirte dieſer Sache wegen von da zu
J. K. M. von Preuſſen abgehen. Man hat auch
Nachricht/ daß heute Mittag die Groͤnlands-Fahrer
auff der Elbe angekommen.

NOTIFICATION:

Weil die Hoch-Fuͤrſtl. Hollſtein-Gottorffiſche ex-
tra favorable Lotterey/ worinnen mehr Gewinne als
Nieten ſich befinden/ und gegen 5 Rthl. Zuſatz nicht
allein anſehnliche Prieſen zu 10000. 8000. 6000.
4000. 3000. &.c. und zum geringſten a 20 Marckl.
koͤnnen gewonnen werden/ ſondern auch/ welches
wohl zu notiren/ nur 4000 Loſſe a 20 Marck/ und
alſo mehr als 4000 Loſſe ſo uͤber 20 Marck ſeyn/ dar-
innen vorhanden/ auch den Vortheil hat/ daß wann
groſſe Gewinne gezogen werden/ allemahl 2 vor und
2 nach/ ohne ihre zufallende Prieſe/ gewinnen; von
Tage zu Tage ſehr avanciret: Als werden die Herrn
Liebhaber/ ſo noch einzuzeichnen belieben/ freundlich
erſuchet/ damit zu eilen; auff daß der Ziehungs-Ter-
min mit dem eheſten koͤnne benennet werden. Die
Einzeichnung geſchiehet in Gottorff bey Hr Asmus
Arbo/ im Kiel bey die Hn. Scriver u. Gude/ in Ham-
burg bey die Hn. Schinckel u. Heuß/ in Magdeburg
bey Hr. Dietr. Meyer.

[Ende Spaltensatz]


Schiffbeck bey HAMBURG. Gedruckt und zu bekommen in der HOLLIſchen privilegirten Buch-
druckerey/ wie auch auff der Boͤrſe in Hamburg. Die Woche 2. Stuͤck.

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[[4]/0004] Vom Spaniſchen Krieg in Catalonien. Genua/ vom 18 Aug. Von Barcellona vernimt man/ daß der General Stahremberg den 25 paſſato in Campagne/ ſammt ſeinen aus 9000 Mann beſte- henden Trouppen/ ſich begeben/ und den Gen. Wetzel mit dem mehrern Theil derſelben ins Lampourdani- ſche/ gegen dem Valentzianiſchen/ geſand/ worauff die Frantzoſen und Spanier/ Cervera und Morella verlaſſen/ und ſich bereits uͤber die Segra retiriret/ um der Unſrigen Demarches zu obſerviren/ und de- ren fernere Progreſſen/ ſo viel moͤglich/ zu verhindern. Augſpurg/ vom 3 Sept. Aus Catalonien hat man die gewiſſe Nachricht/ daß es daſelbſt fuͤr Philippum den 5ten nicht zum beſten ausſiehet/ weil der Kayſerl. General Feld-Marſchal/ Graf von Stahremberg/ ſich nicht allein von Cervera Meiſter gemacht/ ſondern auch den Printzen Tſerclas de Tilly genoͤhtiget/ Ba- laguer/ nebſt andere importante Poſten/ zu verlaſſen/ und ſich unter die Canonen von Lerida zu retiriren. Von allerhand Staats- und Neben- Affairen. Wien/ vom 27 Aug. Der Graff von Gallaſch hat zwar die Fuͤhrung der Ertz-Hertzogin Marja Eliſa- betha Durchl. als Obriſt-Hoffmeiſter und Directeur uͤbernommen/ und das Jurament bereits abgeleget; deſſen ungeachtet zweiffeln jedoch viele/ ob es bey itzi- gen Umſtaͤnden zu dieſer Abſchickung Jh. Durchl. nach Catalonien kommen werde. Jndeſſen vermu- thet man naͤchſtens die Zeitung/ daß Jh. Majeſt. die Kayſerin in Jtalien gluͤcklich werde angelanget ſeyn: Dem Vernehmen nach wollen Jh. Maj. der Kayſer deroſelben nicht weiter als Lintz entgegen gehen/ vor- her aber eine Tour nach Maria Zell thun. Rom/ vom 20 Aug. Die Schwuͤrigkeiten hieſi- ges Hofes mit dem Koͤnigreich Neapolis und dem Collaterale/ ſo wol wegen der Affaire der Heil. Jnqui- ſition/ als wegen der Materie der Geiſtl. Praͤbenden/ nehmen je laͤnger je mehr zu/ indem das Collateral- Gericht es behaupten wil. Venedig/ vom 26 Aug. Eine Peota aus Dalma- tien iſt mit Advis hier angelanget/ daß die Montene- griner/ ohnerachtet der Vermehrung der Tuͤrckiſchen Trouppen/ einige derſelben ausgeſetzte Wachen nie- dergemacht/ und deren Fahnen erobert; Selbige wurden encouragiret/ dieweil ſich die Griechen und die Zuppaner zu ihnen geſchlagen; Die Tuͤrcken haͤt- ten indeſſen einen von ihren Poſten/ waͤhrend daß ſie Proviant gehohlet/ erobert/ und waͤren durch ſelbi- gen uͤber die Berge in ihr und der Zuppaner Land ein- gebrochen/ woſelbſten ſie alles verbrand und nieder- gemacht haͤtten. Haag/ vom 5 Sept. Seitdem der Koͤn. Daͤniſche Secretair/ Hr. von Stoͤcken/ aus dem Stifft Bremen zuruͤck gekommen/ ſo vernimmt man/ daß der Hr. En- voye Ahlefeld groſſe Jnſtantien thut/ Jh. Hochmoͤg. zu perſuadiren/ daß ſie nicht allein mit Worten/ ſon- dern auch Schrifftlich zu engagiren belieben moͤch- ten/ den Koͤnig ſeinen Herrn/ wann er im Sunde wuͤrde attaquiret werden/ mit einer Esquadre Krie- ges-Schiffen zu asſiſtiren; worgegen hoͤchſtgedachte Se. Majeſt. verſprochen/ daß deroſelben Trouppen keine andere Ordre als die vom Staat gehorſamen ſolten. Weilen nun aber dieſes eine Sache iſt von groſſer Conſequence/ und ehe man zu einem Schluß deswegen koͤmt/ vorhero alle Provincien erſtlich muͤſ- ſen requiriret werden/ ſo wird es noch wol einige Zeit anlauffen/ bis man dieſen Miniſter eine poſitive Ant- wort wird geben koͤnnen. Berlin/ vom 5 Sept. Wegen der anſteckenden Seuche im Hollſteiniſchen/ haben Se. Hochfl. Duꝛchl. von Mecklenburg-Schwerin eine Battaillon von Sr. Koͤn. Maj. in Preuſſen uͤbernommen/ womit ſie alle Avenues in dero Laͤnder zur Sicherheit beſetzen wollẽ. Aus dem Hollſteiniſchen/ vom 9 Sept. Die in der Gegend Hamburg angelangte 125 Mann Preußiſ. Trouppen/ ſind zu Barmbeck einquartiret/ ohne daß man noch weiß/ ob ſie in die Stadt Hamburg einge- nommen werden oder nicht. Heute oder Morgen werden 2 Deputirte dieſer Sache wegen von da zu J. K. M. von Preuſſen abgehen. Man hat auch Nachricht/ daß heute Mittag die Groͤnlands-Fahrer auff der Elbe angekommen. NOTIFICATION: Weil die Hoch-Fuͤrſtl. Hollſtein-Gottorffiſche ex- tra favorable Lotterey/ worinnen mehr Gewinne als Nieten ſich befinden/ und gegen 5 Rthl. Zuſatz nicht allein anſehnliche Prieſen zu 10000. 8000. 6000. 4000. 3000. &.c. und zum geringſten a 20 Marckl. koͤnnen gewonnen werden/ ſondern auch/ welches wohl zu notiren/ nur 4000 Loſſe a 20 Marck/ und alſo mehr als 4000 Loſſe ſo uͤber 20 Marck ſeyn/ dar- innen vorhanden/ auch den Vortheil hat/ daß wann groſſe Gewinne gezogen werden/ allemahl 2 vor und 2 nach/ ohne ihre zufallende Prieſe/ gewinnen; von Tage zu Tage ſehr avanciret: Als werden die Herrn Liebhaber/ ſo noch einzuzeichnen belieben/ freundlich erſuchet/ damit zu eilen; auff daß der Ziehungs-Ter- min mit dem eheſten koͤnne benennet werden. Die Einzeichnung geſchiehet in Gottorff bey Hr Asmus Arbo/ im Kiel bey die Hn. Scriver u. Gude/ in Ham- burg bey die Hn. Schinckel u. Heuß/ in Magdeburg bey Hr. Dietr. Meyer. Schiffbeck bey HAMBURG. Gedruckt und zu bekommen in der HOLLIſchen privilegirten Buch- druckerey/ wie auch auff der Boͤrſe in Hamburg. Die Woche 2. Stuͤck.

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Manuel Wille: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-01T14:43:40Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Der Hollsteinische unpartheyische Correspondente. Nr. 24, Hamburg, 10. September 1712, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_241009_1712/4>, abgerufen am 23.11.2024.