Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 23, 10. Februar 1801.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] kann die Minister daher nicht unterstützen, und
billigen, welche so sich verhalten, und schlage deswegen
zur Dank-Addresse folgende Zusätze vor: 1) daß das
Haus Sr. Majestät allen Beystand versichere, den das
Land zu geben vermag, wenn unbillige Forderungen der
Feinde einen heilsamen ehrenvollen Frieden unmöglich
machten; wenn von einer gewissen Macht keine Genug-
thuung gegeben würde; wenn über die Mißhelligkeiten
mit den Nordischen Mächten jede billige Beylegung
unmöglich und der Krieg unvermeidlich sey; 2) daß
das Haus auf die väterlichen Gesinnungen des Kö[n]igs
hoffe, er werde alles anwenden, um die fortdauernde
Verschwendung unsrer übrigen Kräfte zu enden, und
deswegen für eine weise Administration in der ge-
genwärtigen schwierigen Lage sorgen; 3) daß das Haus
solche Untersuchungen über den National-Zustand,
die Führung des Kriegs und der auswärtigen Ver-
hältnisse anstellen werde, welche dasselbe in Stand
setzen können, Sr. Majestät mit diensamen Rath an
die Hand zu gehen.

Der Graf von Suffolk unterstützte den Antrag und
sprach zugleich über andre Gegenstände. -- -- --
-- -- -- --Man hat mir gesagt, daß
über die Besitzungen Sr. Majestät auf dem festen
Lande
Diseußionen statt finden würden. Der Kron-
Erbe ist dabey intereßirt. Hat man dessen Beystim-
mung? Jst er ins Cabinet gerufen? Jch werde die
Minister förmlich anklagen, wenn Se. Königl. Hoheit
Jhre Bewilligung nicht geben. Warum schickt man
30000 Mann aufs Ungewisse nach Aegypten und läßt
das Land vertheidigungslos? Unendlich viel fällt den
Ministern zur Last. Jch stimme dem Zusatze bey.

Graf Spencer behauptete, daß Untersuchungen wäh-
rend des Kriegs den Gang der Geschäffte hemmen und
verkrüppeln würden, und hernach, daß England nicht
mehr nöthig habe, zu temporisiren.

Lord Moira wünschte sich Glück, daß er im vorigen
Jahre zu keiner Militair-Expedition gebraucht worden,
und daß man sie geschicktern Officiers übertragen ge-
habt habe. Lord Holland satyrisirte über die Maaß-
regeln, welche die Minister bisher bey dem Kriege er-
griffen hätten, und stimmte, so wie Lord Moira, den
Zusätzen bey, welche Graf Fitzwilliam vorgeschlagen
hatte.

Lord Grenville: "Die Rede Sr. Majestät erwähnt
einer Consöderation gegen dieses Reich, und fordert
dagegen unsre Unterstützung auf. Jch erwartete von
jedem wahren Engländer, daß er bereit seyn würde,
sein Vaterland und dessen Wohl zu vertheidigen. So
finde ich es nicht. Der edle Graf frägt: warum ist
es nöthig, jetzt zum Kriege mit den Nordischen Mäch-
ten zu schreiten, da dies 1780 nicht nothwendig gefun-
den ward. Jch will ihm antworten. Wir sind jetzt
dazu gezwungen, weil wir damals nachgaben. Einmal
mußte doch der Punct ausgemacht werden, und die
Zeit ist jetzt gekommen. Es ist eine günstige Periode.
Das Brittische Reich ist dazu in einer guten Verfas-
sung. Mit Tractaten wird nichts ausgerichtet und
der Tractat von 1780 ist davon ein Beweis. Unsre
Marine ist auf ihrem höchsten Gipfel; sollen wir tem-
porisiren, bis Spanien und Frankreich sich erholen?
Wir müssen das Recht unsrer Marine behaupten, wo
sie zu dieser Behauptung am fähigsten ist. Für die
Untersuchung der Führung der Angelegenheiten habe
[Spaltenumbruch] ich keine Gründe, als das Fehlschlagen mancher Unter-
nehmungen. Das Glück, welches andre begleitete,
wiegt diese auf. Der Geist der Eintracht zur Selbst-
vertheidigung muß unsre Schritte bezeichnen. Die vor-
geschlagenen Zusätze müssen ihn entfernen und deswe-
gen mißbillige ich dieselben."

Es ward für die Zusätze votirt und dieselben mit
73 gegen 17 Stimmen verworfen.

Unterhaus.

Sir Watkin William Wynne trug auf die Dank-
Addresse an. Die Vereinigung mit Jrland, sagte er,
muß jedem Herzen Freude machen. So unzufrieden
man einst damit in Jrland war, so sind jetzt die Ge-
sinnungen verändert, und selbst in Dublin hat der Geist
der Unzufriedenheit darüber sich gelegt. Jn Betracht
der Nordischen Angelegenheiten wird jeder den Aeuße-
rungen Sr. Majestät Beyfall geben und die Unter-
stützung gerne leisten. Das Neutralitäs-System ist ein
Lieblings System unsers beständigen Feindes, und schon
deswegen müssen wir demselben entgegen arbeiten, aber
noch mehr, um den Gewaltthätigkeiten und den feind-
seligen Absichten und Versuchen der Nordischen Mächte
Gränzen zu setzen. Jn Rücksicht der Sorgfalt für die
Einwohner Großbrittanniens bey dem hohen Preise der
Lebensmittel wird jeder, wie ich hoffe, seine Bereitwil-
ligkeit zeigen, da dieselben durch ihre Ergebung und
geduldige Ertragung sich so sehr ausgezeichnet haben,
und deswegen besonders die Sorge verdienen.

Herr Cornwallis unterstützte den Antrag. Die Ge-
waltthätigkeiten, sagte er, und die Conföderation der
Nordischen Mächte zur Schmälerung der alten und
anerkannten Rechte der Brittischen Marine sind An-
griffe, die eine unmittelbare Rüstung fordern. Jch hoffe,
daß das Parlement Se. Majestät in der Behauptung
unsrer Oberherrschaft zur See, der wir unser Wohl
und Flor verdanken, unterstützen und es nicht an Ener-
gie fehlen lassen wird, um den gigantischen Schritten
des eroberungs- und herrschsüchtigen Feindes Gränzen zu
setzen.

Herr Grey erhob sich dagegen. Jch spreche, sagte
er, mit ernstem Gefühl über die verwickelte Lage dieses
Landes. Die bisherigen Redner haben meine Sorgen
nicht zerstreut. Jch finde keinen Grund zur Hoffnung
einer veränderten Politik in der Königl. Rede, keine
Aussicht zu bessern Maaßregeln, als die bisherigen
sind, welche uns in viel Unheil gebracht haben. Ueber
den ersten Punct der Königl. Rede, über die Union,
will ich keine Discußion eröffnen; aber der Mißdeu-
tungen wegen wiederhole ich meine Erklärung, daß der
Vertrag von 1782 für die Einigkeit und den Vortheil
beyder Reiche der beste war. Die seitdem in Jrland
entstandenen Uebel stammen davon nicht her, wie einige
angegeben, sondern von dem Bestreben, die zugestan-
dene Unabhängigkeit zu vernichten. Der edle Baronet
sagt, der Geist des Widerstandes sey erstorben; aber
ist diese Ruhe der Erfolg des Beyfalls oder Terroris-
mus? und wenn würklich Ruhe in Jrland ist, warum
werden die bisherigen strengen Zwang-Gesetze nicht ge-
mildert? Jrland war ruhig vor den Anträgen zu einer
Union; ob die Ruhe jetzt eine Folge der Billigung
derselben sey, ist noch unentschieden. Jch hätte indeß
gewünscht, in der Königl. Rede die Empfehlung einer
liberalen Politik gegen die Jrländer, und besonders die
Katholiken, gefunden zu haben, wozu den Jrländern
Hoffnung gegeben worden, und wodurch alle Eifersucht

[Spaltenumbruch] kann die Miniſter daher nicht unterſtuͤtzen, und
billigen, welche ſo ſich verhalten, und ſchlage deswegen
zur Dank-Addreſſe folgende Zuſaͤtze vor: 1) daß das
Haus Sr. Majeſtaͤt allen Beyſtand verſichere, den das
Land zu geben vermag, wenn unbillige Forderungen der
Feinde einen heilſamen ehrenvollen Frieden unmoͤglich
machten; wenn von einer gewiſſen Macht keine Genug-
thuung gegeben wuͤrde; wenn uͤber die Mißhelligkeiten
mit den Nordiſchen Maͤchten jede billige Beylegung
unmoͤglich und der Krieg unvermeidlich ſey; 2) daß
das Haus auf die vaͤterlichen Geſinnungen des Koͤ[n]igs
hoffe, er werde alles anwenden, um die fortdauernde
Verſchwendung unſrer uͤbrigen Kraͤfte zu enden, und
deswegen fuͤr eine weiſe Adminiſtration in der ge-
genwaͤrtigen ſchwierigen Lage ſorgen; 3) daß das Haus
ſolche Unterſuchungen uͤber den National-Zuſtand,
die Fuͤhrung des Kriegs und der auswaͤrtigen Ver-
haͤltniſſe anſtellen werde, welche daſſelbe in Stand
ſetzen koͤnnen, Sr. Majeſtaͤt mit dienſamen Rath an
die Hand zu gehen.

Der Graf von Suffolk unterſtuͤtzte den Antrag und
ſprach zugleich uͤber andre Gegenſtaͤnde. — — —
— — — —Man hat mir geſagt, daß
uͤber die Beſitzungen Sr. Majeſtaͤt auf dem feſten
Lande
Diseußionen ſtatt finden wuͤrden. Der Kron-
Erbe iſt dabey intereßirt. Hat man deſſen Beyſtim-
mung? Jſt er ins Cabinet gerufen? Jch werde die
Miniſter foͤrmlich anklagen, wenn Se. Koͤnigl. Hoheit
Jhre Bewilligung nicht geben. Warum ſchickt man
30000 Mann aufs Ungewiſſe nach Aegypten und laͤßt
das Land vertheidigungslos? Unendlich viel faͤllt den
Miniſtern zur Laſt. Jch ſtimme dem Zuſatze bey.

Graf Spencer behauptete, daß Unterſuchungen waͤh-
rend des Kriegs den Gang der Geſchaͤffte hemmen und
verkruͤppeln wuͤrden, und hernach, daß England nicht
mehr noͤthig habe, zu temporiſiren.

Lord Moira wuͤnſchte ſich Gluͤck, daß er im vorigen
Jahre zu keiner Militair-Expedition gebraucht worden,
und daß man ſie geſchicktern Officiers uͤbertragen ge-
habt habe. Lord Holland ſatyriſirte uͤber die Maaß-
regeln, welche die Miniſter bisher bey dem Kriege er-
griffen haͤtten, und ſtimmte, ſo wie Lord Moira, den
Zuſaͤtzen bey, welche Graf Fitzwilliam vorgeſchlagen
hatte.

Lord Grenville: “Die Rede Sr. Majeſtaͤt erwaͤhnt
einer Conſoͤderation gegen dieſes Reich, und fordert
dagegen unſre Unterſtuͤtzung auf. Jch erwartete von
jedem wahren Englaͤnder, daß er bereit ſeyn wuͤrde,
ſein Vaterland und deſſen Wohl zu vertheidigen. So
finde ich es nicht. Der edle Graf fraͤgt: warum iſt
es noͤthig, jetzt zum Kriege mit den Nordiſchen Maͤch-
ten zu ſchreiten, da dies 1780 nicht nothwendig gefun-
den ward. Jch will ihm antworten. Wir ſind jetzt
dazu gezwungen, weil wir damals nachgaben. Einmal
mußte doch der Punct ausgemacht werden, und die
Zeit iſt jetzt gekommen. Es iſt eine guͤnſtige Periode.
Das Brittiſche Reich iſt dazu in einer guten Verfaſ-
ſung. Mit Tractaten wird nichts ausgerichtet und
der Tractat von 1780 iſt davon ein Beweis. Unſre
Marine iſt auf ihrem hoͤchſten Gipfel; ſollen wir tem-
poriſiren, bis Spanien und Frankreich ſich erholen?
Wir muͤſſen das Recht unſrer Marine behaupten, wo
ſie zu dieſer Behauptung am faͤhigſten iſt. Fuͤr die
Unterſuchung der Fuͤhrung der Angelegenheiten habe
[Spaltenumbruch] ich keine Gruͤnde, als das Fehlſchlagen mancher Unter-
nehmungen. Das Gluͤck, welches andre begleitete,
wiegt dieſe auf. Der Geiſt der Eintracht zur Selbſt-
vertheidigung muß unſre Schritte bezeichnen. Die vor-
geſchlagenen Zuſaͤtze muͤſſen ihn entfernen und deswe-
gen mißbillige ich dieſelben.”

Es ward fuͤr die Zuſaͤtze votirt und dieſelben mit
73 gegen 17 Stimmen verworfen.

Unterhaus.

Sir Watkin William Wynne trug auf die Dank-
Addreſſe an. Die Vereinigung mit Jrland, ſagte er,
muß jedem Herzen Freude machen. So unzufrieden
man einſt damit in Jrland war, ſo ſind jetzt die Ge-
ſinnungen veraͤndert, und ſelbſt in Dublin hat der Geiſt
der Unzufriedenheit daruͤber ſich gelegt. Jn Betracht
der Nordiſchen Angelegenheiten wird jeder den Aeuße-
rungen Sr. Majeſtaͤt Beyfall geben und die Unter-
ſtuͤtzung gerne leiſten. Das Neutralitaͤs-Syſtem iſt ein
Lieblings Syſtem unſers beſtaͤndigen Feindes, und ſchon
deswegen muͤſſen wir demſelben entgegen arbeiten, aber
noch mehr, um den Gewaltthaͤtigkeiten und den feind-
ſeligen Abſichten und Verſuchen der Nordiſchen Maͤchte
Graͤnzen zu ſetzen. Jn Ruͤckſicht der Sorgfalt fuͤr die
Einwohner Großbrittanniens bey dem hohen Preiſe der
Lebensmittel wird jeder, wie ich hoffe, ſeine Bereitwil-
ligkeit zeigen, da dieſelben durch ihre Ergebung und
geduldige Ertragung ſich ſo ſehr ausgezeichnet haben,
und deswegen beſonders die Sorge verdienen.

Herr Cornwallis unterſtuͤtzte den Antrag. Die Ge-
waltthaͤtigkeiten, ſagte er, und die Confoͤderation der
Nordiſchen Maͤchte zur Schmaͤlerung der alten und
anerkannten Rechte der Brittiſchen Marine ſind An-
griffe, die eine unmittelbare Ruͤſtung fordern. Jch hoffe,
daß das Parlement Se. Majeſtaͤt in der Behauptung
unſrer Oberherrſchaft zur See, der wir unſer Wohl
und Flor verdanken, unterſtuͤtzen und es nicht an Ener-
gie fehlen laſſen wird, um den gigantiſchen Schritten
des eroberungs- und herrſchſuͤchtigen Feindes Graͤnzen zu
ſetzen.

Herr Grey erhob ſich dagegen. Jch ſpreche, ſagte
er, mit ernſtem Gefuͤhl uͤber die verwickelte Lage dieſes
Landes. Die bisherigen Redner haben meine Sorgen
nicht zerſtreut. Jch finde keinen Grund zur Hoffnung
einer veraͤnderten Politik in der Koͤnigl. Rede, keine
Ausſicht zu beſſern Maaßregeln, als die bisherigen
ſind, welche uns in viel Unheil gebracht haben. Ueber
den erſten Punct der Koͤnigl. Rede, uͤber die Union,
will ich keine Diſcußion eroͤffnen; aber der Mißdeu-
tungen wegen wiederhole ich meine Erklaͤrung, daß der
Vertrag von 1782 fuͤr die Einigkeit und den Vortheil
beyder Reiche der beſte war. Die ſeitdem in Jrland
entſtandenen Uebel ſtammen davon nicht her, wie einige
angegeben, ſondern von dem Beſtreben, die zugeſtan-
dene Unabhaͤngigkeit zu vernichten. Der edle Baronet
ſagt, der Geiſt des Widerſtandes ſey erſtorben; aber
iſt dieſe Ruhe der Erfolg des Beyfalls oder Terroris-
mus? und wenn wuͤrklich Ruhe in Jrland iſt, warum
werden die bisherigen ſtrengen Zwang-Geſetze nicht ge-
mildert? Jrland war ruhig vor den Antraͤgen zu einer
Union; ob die Ruhe jetzt eine Folge der Billigung
derſelben ſey, iſt noch unentſchieden. Jch haͤtte indeß
gewuͤnſcht, in der Koͤnigl. Rede die Empfehlung einer
liberalen Politik gegen die Jrlaͤnder, und beſonders die
Katholiken, gefunden zu haben, wozu den Jrlaͤndern
Hoffnung gegeben worden, und wodurch alle Eiferſucht

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="jPoliticalNews">
          <div type="jArticle">
            <p><pb facs="#f0003" n="[3]"/><cb/>
kann die                             Mini&#x017F;ter daher nicht unter&#x017F;tu&#x0364;tzen,                             und<lb/>
billigen, welche &#x017F;o &#x017F;ich verhalten, und                             &#x017F;chlage deswegen<lb/>
zur Dank-Addre&#x017F;&#x017F;e folgende                             Zu&#x017F;a&#x0364;tze vor: 1) daß das<lb/>
Haus Sr.                             Maje&#x017F;ta&#x0364;t allen Bey&#x017F;tand ver&#x017F;ichere, den                             das<lb/>
Land zu geben vermag, wenn unbillige Forderungen der<lb/>
Feinde                             einen heil&#x017F;amen ehrenvollen Frieden                             unmo&#x0364;glich<lb/>
machten; wenn von einer gewi&#x017F;&#x017F;en                             Macht keine Genug-<lb/>
thuung gegeben wu&#x0364;rde; wenn u&#x0364;ber                             die Mißhelligkeiten<lb/>
mit den Nordi&#x017F;chen Ma&#x0364;chten jede                             billige Beylegung<lb/>
unmo&#x0364;glich und der Krieg unvermeidlich                             &#x017F;ey; 2) daß<lb/>
das Haus auf die va&#x0364;terlichen                             Ge&#x017F;innungen des Ko&#x0364;<supplied cert="high">n</supplied>igs<lb/>
hoffe, er werde alles anwenden, um die                             fortdauernde<lb/>
Ver&#x017F;chwendung un&#x017F;rer u&#x0364;brigen                             Kra&#x0364;fte zu enden, und<lb/>
deswegen fu&#x0364;r eine <hi rendition="#fr">wei&#x017F;e Admini&#x017F;tration</hi> in der                             ge-<lb/>
genwa&#x0364;rtigen &#x017F;chwierigen Lage &#x017F;orgen; 3)                             daß das Haus<lb/>
&#x017F;olche Unter&#x017F;uchungen u&#x0364;ber den                             National-Zu&#x017F;tand,<lb/>
die Fu&#x0364;hrung des Kriegs und der                             auswa&#x0364;rtigen Ver-<lb/>
ha&#x0364;ltni&#x017F;&#x017F;e                             an&#x017F;tellen werde, welche da&#x017F;&#x017F;elbe in                             Stand<lb/>
&#x017F;etzen ko&#x0364;nnen, Sr. Maje&#x017F;ta&#x0364;t mit                             dien&#x017F;amen Rath an<lb/>
die Hand zu gehen.</p>
            <p>Der Graf <hi rendition="#fr">von Suffolk</hi> unter&#x017F;tu&#x0364;tzte                             den Antrag und<lb/>
&#x017F;<choice><sic>d</sic><corr>p</corr></choice>rach zugleich u&#x0364;ber andre Gegen&#x017F;ta&#x0364;nde.                             &#x2014; &#x2014; &#x2014;<lb/>
&#x2014; &#x2014; &#x2014; &#x2014;Man                             hat mir ge&#x017F;agt, daß<lb/>
u&#x0364;ber die Be&#x017F;itzungen Sr.                             Maje&#x017F;ta&#x0364;t auf dem <hi rendition="#fr">fe&#x017F;ten<lb/>
Lande</hi> Diseußionen &#x017F;tatt finden                             wu&#x0364;rden. Der Kron-<lb/>
Erbe i&#x017F;t dabey intereßirt. Hat man                             de&#x017F;&#x017F;en Bey&#x017F;tim-<lb/>
mung? J&#x017F;t er ins Cabinet                             gerufen? Jch werde die<lb/>
Mini&#x017F;ter fo&#x0364;rmlich anklagen,                             wenn Se. Ko&#x0364;nigl. Hoheit<lb/>
Jhre Bewilligung nicht geben. Warum                             &#x017F;chickt man<lb/>
30000 Mann aufs Ungewi&#x017F;&#x017F;e nach                             Aegypten und la&#x0364;ßt<lb/>
das Land vertheidigungslos? Unendlich viel                             fa&#x0364;llt den<lb/>
Mini&#x017F;tern zur La&#x017F;t. Jch                             &#x017F;timme dem Zu&#x017F;atze bey.</p><lb/>
            <p>Graf <hi rendition="#fr">Spencer</hi> behauptete, daß                             Unter&#x017F;uchungen wa&#x0364;h-<lb/>
rend des Kriegs den Gang der                             Ge&#x017F;cha&#x0364;ffte hemmen und<lb/>
verkru&#x0364;ppeln                             wu&#x0364;rden, und hernach, daß England nicht<lb/>
mehr no&#x0364;thig                             habe, zu tempori&#x017F;iren.</p><lb/>
            <p>Lord <hi rendition="#fr">Moira</hi> wu&#x0364;n&#x017F;chte &#x017F;ich                             Glu&#x0364;ck, daß er im vorigen<lb/>
Jahre zu keiner Militair-Expedition                             gebraucht worden,<lb/>
und daß man &#x017F;ie ge&#x017F;chicktern                             Officiers u&#x0364;bertragen ge-<lb/>
habt habe. Lord <hi rendition="#fr">Holland</hi> &#x017F;atyri&#x017F;irte u&#x0364;ber die                             Maaß-<lb/>
regeln, welche die Mini&#x017F;ter bisher bey dem Kriege                             er-<lb/>
griffen ha&#x0364;tten, und &#x017F;timmte, &#x017F;o wie Lord                             Moira, den<lb/>
Zu&#x017F;a&#x0364;tzen bey, welche Graf Fitzwilliam                             vorge&#x017F;chlagen<lb/>
hatte.</p>
            <p>Lord <hi rendition="#fr">Grenville:</hi> &#x201C;Die Rede Sr.                             Maje&#x017F;ta&#x0364;t erwa&#x0364;hnt<lb/>
einer                             Con&#x017F;o&#x0364;deration gegen die&#x017F;es Reich, und                             fordert<lb/>
dagegen un&#x017F;re Unter&#x017F;tu&#x0364;tzung auf. Jch                             erwartete von<lb/>
jedem wahren Engla&#x0364;nder, daß er bereit                             &#x017F;eyn wu&#x0364;rde,<lb/>
&#x017F;ein Vaterland und                             de&#x017F;&#x017F;en Wohl zu vertheidigen. So<lb/>
finde ich es <hi rendition="#g">nicht.</hi> Der edle Graf fra&#x0364;gt: warum                             i&#x017F;t<lb/>
es no&#x0364;thig, jetzt zum Kriege mit den                             Nordi&#x017F;chen Ma&#x0364;ch-<lb/>
ten zu &#x017F;chreiten, da dies                             1780 nicht nothwendig gefun-<lb/>
den ward. Jch will ihm antworten. Wir                             &#x017F;ind jetzt<lb/>
dazu gezwungen, weil wir damals nachgaben.                             Einmal<lb/>
mußte doch der Punct ausgemacht werden, und die<lb/>
Zeit                             i&#x017F;t jetzt gekommen. Es i&#x017F;t eine gu&#x0364;n&#x017F;tige                             Periode.<lb/>
Das Britti&#x017F;che Reich i&#x017F;t dazu in einer guten                             Verfa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ung. Mit Tractaten wird nichts ausgerichtet                             und<lb/>
der Tractat von 1780 i&#x017F;t davon ein Beweis.                             Un&#x017F;re<lb/>
Marine i&#x017F;t auf ihrem ho&#x0364;ch&#x017F;ten                             Gipfel; &#x017F;ollen wir tem-<lb/>
pori&#x017F;iren, bis Spanien und                             Frankreich &#x017F;ich erholen?<lb/>
Wir mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en das                             Recht un&#x017F;rer Marine behaupten, wo<lb/>
&#x017F;ie zu die&#x017F;er                             Behauptung am fa&#x0364;hig&#x017F;ten i&#x017F;t. Fu&#x0364;r                             die<lb/>
Unter&#x017F;uchung der Fu&#x0364;hrung der Angelegenheiten                             habe<lb/><cb/>
ich keine Gru&#x0364;nde, als das Fehl&#x017F;chlagen                             mancher Unter-<lb/>
nehmungen. Das Glu&#x0364;ck, welches andre                             begleitete,<lb/>
wiegt die&#x017F;e auf. Der Gei&#x017F;t der Eintracht                             zur Selb&#x017F;t-<lb/>
vertheidigung muß un&#x017F;re Schritte                             bezeichnen. Die vor-<lb/>
ge&#x017F;chlagenen Zu&#x017F;a&#x0364;tze                             mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en ihn entfernen und deswe-<lb/>
gen mißbillige                             ich die&#x017F;elben.&#x201D;</p>
            <p>Es ward fu&#x0364;r die Zu&#x017F;a&#x0364;tze votirt und                             die&#x017F;elben mit<lb/>
73 gegen 17 Stimmen verworfen.</p><lb/>
            <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Unterhaus.</hi> </hi> </p><lb/>
            <p>Sir Watkin William <hi rendition="#fr">Wynne</hi> trug auf die                             Dank-<lb/>
Addre&#x017F;&#x017F;e an. Die Vereinigung mit Jrland,                             &#x017F;agte er,<lb/>
muß jedem Herzen Freude machen. So                             unzufrieden<lb/>
man ein&#x017F;t damit in Jrland war, &#x017F;o                             &#x017F;ind jetzt die Ge-<lb/>
&#x017F;innungen vera&#x0364;ndert, und                             &#x017F;elb&#x017F;t in Dublin hat der Gei&#x017F;t<lb/>
der                             Unzufriedenheit daru&#x0364;ber &#x017F;ich gelegt. Jn Betracht<lb/>
der                             Nordi&#x017F;chen Angelegenheiten wird jeder den Aeuße-<lb/>
rungen Sr.                             Maje&#x017F;ta&#x0364;t Beyfall geben und die                             Unter-<lb/>
&#x017F;tu&#x0364;tzung gerne lei&#x017F;ten. Das                             Neutralita&#x0364;s-Sy&#x017F;tem i&#x017F;t ein<lb/>
Lieblings                             Sy&#x017F;tem un&#x017F;ers be&#x017F;ta&#x0364;ndigen Feindes, und                             &#x017F;chon<lb/>
deswegen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en wir                             dem&#x017F;elben entgegen arbeiten, aber<lb/>
noch mehr, um den                             Gewalttha&#x0364;tigkeiten und den feind-<lb/>
&#x017F;eligen                             Ab&#x017F;ichten und Ver&#x017F;uchen der Nordi&#x017F;chen                             Ma&#x0364;chte<lb/>
Gra&#x0364;nzen zu &#x017F;etzen. Jn                             Ru&#x0364;ck&#x017F;icht der Sorgfalt fu&#x0364;r die<lb/>
Einwohner                             Großbrittanniens bey dem hohen Prei&#x017F;e der<lb/>
Lebensmittel wird                             jeder, wie ich hoffe, &#x017F;eine Bereitwil-<lb/>
ligkeit zeigen, da                             die&#x017F;elben durch ihre Ergebung und<lb/>
geduldige Ertragung                             &#x017F;ich &#x017F;o &#x017F;ehr ausgezeichnet haben,<lb/>
und deswegen                             be&#x017F;onders die Sorge verdienen.</p><lb/>
            <p>Herr <hi rendition="#fr">Cornwallis</hi> unter&#x017F;tu&#x0364;tzte den                             Antrag. Die Ge-<lb/>
walttha&#x0364;tigkeiten, &#x017F;agte er, und die                             Confo&#x0364;deration der<lb/>
Nordi&#x017F;chen Ma&#x0364;chte zur                             Schma&#x0364;lerung der alten und<lb/>
anerkannten Rechte der                             Britti&#x017F;chen Marine &#x017F;ind An-<lb/>
griffe, die eine                             unmittelbare Ru&#x0364;&#x017F;tung fordern. Jch hoffe,<lb/>
daß das                             Parlement Se. Maje&#x017F;ta&#x0364;t in der                             Behauptung<lb/>
un&#x017F;rer Oberherr&#x017F;chaft zur See, der wir                             un&#x017F;er Wohl<lb/>
und Flor verdanken, unter&#x017F;tu&#x0364;tzen                             und es nicht an Ener-<lb/>
gie fehlen la&#x017F;&#x017F;en wird, um den                             giganti&#x017F;chen Schritten<lb/>
des eroberungs- und                             herr&#x017F;ch&#x017F;u&#x0364;chtigen Feindes Gra&#x0364;nzen                             zu<lb/>
&#x017F;etzen.</p><lb/>
            <p>Herr <hi rendition="#fr">Grey</hi> erhob &#x017F;ich dagegen. Jch                             &#x017F;preche, &#x017F;agte<lb/>
er, mit ern&#x017F;tem Gefu&#x0364;hl                             u&#x0364;ber die verwickelte Lage die&#x017F;es<lb/>
Landes. Die                             bisherigen Redner haben meine Sorgen<lb/>
nicht zer&#x017F;treut. Jch                             finde keinen Grund zur Hoffnung<lb/>
einer vera&#x0364;nderten Politik in                             der Ko&#x0364;nigl. Rede, keine<lb/>
Aus&#x017F;icht zu                             be&#x017F;&#x017F;ern Maaßregeln, als die bisherigen<lb/>
&#x017F;ind,                             welche uns in viel Unheil gebracht haben. Ueber<lb/>
den er&#x017F;ten                             Punct der Ko&#x0364;nigl. Rede, u&#x0364;ber die Union,<lb/>
will ich                             keine Di&#x017F;cußion ero&#x0364;ffnen; aber der Mißdeu-<lb/>
tungen                             wegen wiederhole ich meine Erkla&#x0364;rung, daß der<lb/>
Vertrag von                             1782 fu&#x0364;r die Einigkeit und den Vortheil<lb/>
beyder Reiche der                             be&#x017F;te war. Die &#x017F;eitdem in Jrland<lb/>
ent&#x017F;tandenen                             Uebel &#x017F;tammen davon nicht her, wie einige<lb/>
angegeben,                             &#x017F;ondern von dem Be&#x017F;treben, die zuge&#x017F;tan-<lb/>
dene                             Unabha&#x0364;ngigkeit zu vernichten. Der edle Baronet<lb/>
&#x017F;agt,                             der Gei&#x017F;t des Wider&#x017F;tandes &#x017F;ey er&#x017F;torben;                             aber<lb/>
i&#x017F;t die&#x017F;e Ruhe der Erfolg des Beyfalls oder                             Terroris-<lb/>
mus? und wenn wu&#x0364;rklich Ruhe in Jrland i&#x017F;t,                             warum<lb/>
werden die bisherigen &#x017F;trengen Zwang-Ge&#x017F;etze                             nicht ge-<lb/>
mildert? Jrland war ruhig vor den Antra&#x0364;gen zu                             einer<lb/>
Union; ob die Ruhe jetzt eine Folge der                             Billigung<lb/>
der&#x017F;elben &#x017F;ey, i&#x017F;t noch                             unent&#x017F;chieden. Jch ha&#x0364;tte                             indeß<lb/>
gewu&#x0364;n&#x017F;cht, in der Ko&#x0364;nigl. Rede die                             Empfehlung einer<lb/>
liberalen Politik gegen die Jrla&#x0364;nder, und                             be&#x017F;onders die<lb/>
Katholiken, gefunden zu haben, wozu den                             Jrla&#x0364;ndern<lb/>
Hoffnung gegeben worden, und wodurch alle                                 Eifer&#x017F;ucht<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[3]/0003] kann die Miniſter daher nicht unterſtuͤtzen, und billigen, welche ſo ſich verhalten, und ſchlage deswegen zur Dank-Addreſſe folgende Zuſaͤtze vor: 1) daß das Haus Sr. Majeſtaͤt allen Beyſtand verſichere, den das Land zu geben vermag, wenn unbillige Forderungen der Feinde einen heilſamen ehrenvollen Frieden unmoͤglich machten; wenn von einer gewiſſen Macht keine Genug- thuung gegeben wuͤrde; wenn uͤber die Mißhelligkeiten mit den Nordiſchen Maͤchten jede billige Beylegung unmoͤglich und der Krieg unvermeidlich ſey; 2) daß das Haus auf die vaͤterlichen Geſinnungen des Koͤnigs hoffe, er werde alles anwenden, um die fortdauernde Verſchwendung unſrer uͤbrigen Kraͤfte zu enden, und deswegen fuͤr eine weiſe Adminiſtration in der ge- genwaͤrtigen ſchwierigen Lage ſorgen; 3) daß das Haus ſolche Unterſuchungen uͤber den National-Zuſtand, die Fuͤhrung des Kriegs und der auswaͤrtigen Ver- haͤltniſſe anſtellen werde, welche daſſelbe in Stand ſetzen koͤnnen, Sr. Majeſtaͤt mit dienſamen Rath an die Hand zu gehen. Der Graf von Suffolk unterſtuͤtzte den Antrag und ſprach zugleich uͤber andre Gegenſtaͤnde. — — — — — — —Man hat mir geſagt, daß uͤber die Beſitzungen Sr. Majeſtaͤt auf dem feſten Lande Diseußionen ſtatt finden wuͤrden. Der Kron- Erbe iſt dabey intereßirt. Hat man deſſen Beyſtim- mung? Jſt er ins Cabinet gerufen? Jch werde die Miniſter foͤrmlich anklagen, wenn Se. Koͤnigl. Hoheit Jhre Bewilligung nicht geben. Warum ſchickt man 30000 Mann aufs Ungewiſſe nach Aegypten und laͤßt das Land vertheidigungslos? Unendlich viel faͤllt den Miniſtern zur Laſt. Jch ſtimme dem Zuſatze bey. Graf Spencer behauptete, daß Unterſuchungen waͤh- rend des Kriegs den Gang der Geſchaͤffte hemmen und verkruͤppeln wuͤrden, und hernach, daß England nicht mehr noͤthig habe, zu temporiſiren. Lord Moira wuͤnſchte ſich Gluͤck, daß er im vorigen Jahre zu keiner Militair-Expedition gebraucht worden, und daß man ſie geſchicktern Officiers uͤbertragen ge- habt habe. Lord Holland ſatyriſirte uͤber die Maaß- regeln, welche die Miniſter bisher bey dem Kriege er- griffen haͤtten, und ſtimmte, ſo wie Lord Moira, den Zuſaͤtzen bey, welche Graf Fitzwilliam vorgeſchlagen hatte. Lord Grenville: “Die Rede Sr. Majeſtaͤt erwaͤhnt einer Conſoͤderation gegen dieſes Reich, und fordert dagegen unſre Unterſtuͤtzung auf. Jch erwartete von jedem wahren Englaͤnder, daß er bereit ſeyn wuͤrde, ſein Vaterland und deſſen Wohl zu vertheidigen. So finde ich es nicht. Der edle Graf fraͤgt: warum iſt es noͤthig, jetzt zum Kriege mit den Nordiſchen Maͤch- ten zu ſchreiten, da dies 1780 nicht nothwendig gefun- den ward. Jch will ihm antworten. Wir ſind jetzt dazu gezwungen, weil wir damals nachgaben. Einmal mußte doch der Punct ausgemacht werden, und die Zeit iſt jetzt gekommen. Es iſt eine guͤnſtige Periode. Das Brittiſche Reich iſt dazu in einer guten Verfaſ- ſung. Mit Tractaten wird nichts ausgerichtet und der Tractat von 1780 iſt davon ein Beweis. Unſre Marine iſt auf ihrem hoͤchſten Gipfel; ſollen wir tem- poriſiren, bis Spanien und Frankreich ſich erholen? Wir muͤſſen das Recht unſrer Marine behaupten, wo ſie zu dieſer Behauptung am faͤhigſten iſt. Fuͤr die Unterſuchung der Fuͤhrung der Angelegenheiten habe ich keine Gruͤnde, als das Fehlſchlagen mancher Unter- nehmungen. Das Gluͤck, welches andre begleitete, wiegt dieſe auf. Der Geiſt der Eintracht zur Selbſt- vertheidigung muß unſre Schritte bezeichnen. Die vor- geſchlagenen Zuſaͤtze muͤſſen ihn entfernen und deswe- gen mißbillige ich dieſelben.” Es ward fuͤr die Zuſaͤtze votirt und dieſelben mit 73 gegen 17 Stimmen verworfen. Unterhaus. Sir Watkin William Wynne trug auf die Dank- Addreſſe an. Die Vereinigung mit Jrland, ſagte er, muß jedem Herzen Freude machen. So unzufrieden man einſt damit in Jrland war, ſo ſind jetzt die Ge- ſinnungen veraͤndert, und ſelbſt in Dublin hat der Geiſt der Unzufriedenheit daruͤber ſich gelegt. Jn Betracht der Nordiſchen Angelegenheiten wird jeder den Aeuße- rungen Sr. Majeſtaͤt Beyfall geben und die Unter- ſtuͤtzung gerne leiſten. Das Neutralitaͤs-Syſtem iſt ein Lieblings Syſtem unſers beſtaͤndigen Feindes, und ſchon deswegen muͤſſen wir demſelben entgegen arbeiten, aber noch mehr, um den Gewaltthaͤtigkeiten und den feind- ſeligen Abſichten und Verſuchen der Nordiſchen Maͤchte Graͤnzen zu ſetzen. Jn Ruͤckſicht der Sorgfalt fuͤr die Einwohner Großbrittanniens bey dem hohen Preiſe der Lebensmittel wird jeder, wie ich hoffe, ſeine Bereitwil- ligkeit zeigen, da dieſelben durch ihre Ergebung und geduldige Ertragung ſich ſo ſehr ausgezeichnet haben, und deswegen beſonders die Sorge verdienen. Herr Cornwallis unterſtuͤtzte den Antrag. Die Ge- waltthaͤtigkeiten, ſagte er, und die Confoͤderation der Nordiſchen Maͤchte zur Schmaͤlerung der alten und anerkannten Rechte der Brittiſchen Marine ſind An- griffe, die eine unmittelbare Ruͤſtung fordern. Jch hoffe, daß das Parlement Se. Majeſtaͤt in der Behauptung unſrer Oberherrſchaft zur See, der wir unſer Wohl und Flor verdanken, unterſtuͤtzen und es nicht an Ener- gie fehlen laſſen wird, um den gigantiſchen Schritten des eroberungs- und herrſchſuͤchtigen Feindes Graͤnzen zu ſetzen. Herr Grey erhob ſich dagegen. Jch ſpreche, ſagte er, mit ernſtem Gefuͤhl uͤber die verwickelte Lage dieſes Landes. Die bisherigen Redner haben meine Sorgen nicht zerſtreut. Jch finde keinen Grund zur Hoffnung einer veraͤnderten Politik in der Koͤnigl. Rede, keine Ausſicht zu beſſern Maaßregeln, als die bisherigen ſind, welche uns in viel Unheil gebracht haben. Ueber den erſten Punct der Koͤnigl. Rede, uͤber die Union, will ich keine Diſcußion eroͤffnen; aber der Mißdeu- tungen wegen wiederhole ich meine Erklaͤrung, daß der Vertrag von 1782 fuͤr die Einigkeit und den Vortheil beyder Reiche der beſte war. Die ſeitdem in Jrland entſtandenen Uebel ſtammen davon nicht her, wie einige angegeben, ſondern von dem Beſtreben, die zugeſtan- dene Unabhaͤngigkeit zu vernichten. Der edle Baronet ſagt, der Geiſt des Widerſtandes ſey erſtorben; aber iſt dieſe Ruhe der Erfolg des Beyfalls oder Terroris- mus? und wenn wuͤrklich Ruhe in Jrland iſt, warum werden die bisherigen ſtrengen Zwang-Geſetze nicht ge- mildert? Jrland war ruhig vor den Antraͤgen zu einer Union; ob die Ruhe jetzt eine Folge der Billigung derſelben ſey, iſt noch unentſchieden. Jch haͤtte indeß gewuͤnſcht, in der Koͤnigl. Rede die Empfehlung einer liberalen Politik gegen die Jrlaͤnder, und beſonders die Katholiken, gefunden zu haben, wozu den Jrlaͤndern Hoffnung gegeben worden, und wodurch alle Eiferſucht

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-08-05T12:18:56Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

Weitere Informationen:

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.

Verfahren der Texterfassung: manuell (doppelt erfasst).

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (&#xa75b;): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_231002_1801
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_231002_1801/3
Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 23, 10. Februar 1801, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_231002_1801/3>, abgerufen am 24.11.2024.