Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 18, Hamburg, 31. Januar 1801.Mit allergnädigster Kayserlichen Freyheit. Staats- und
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Gelehrte Zei- tung des Hamburgischen unpartheyischen CORRESPONDENTEN. Anno 1801. (Am Sonnabend, den 31 Januar.) Num. 18. [Beginn Spaltensatz]
Schreiben aus London, vom 20 Jan. Außer der Proclamation in Betreff eines Embargo "Da Se. Majestät die Nachricht erhalten haben, Fawkener." Die Ausfuhr aller Marine-Bedürfnisse ist durch eine Von Seiten der hiesigen Regierung ist dem Preußi- Die Thätigkeit an unsern Küsten ist indeß außeror- Lord Nelson ist in Plymouth angekommen und hat Die Einwohner von Leeds haben eine Bittschrift an Die Schiffsmannschaft eines letzthin in Liverpool in Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen Freyheit. Staats- und
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Gelehrte Zei- tung des Hamburgiſchen unpartheyiſchen CORRESPONDENTEN. Anno 1801. (Am Sonnabend, den 31 Januar.) Num. 18. [Beginn Spaltensatz]
Schreiben aus London, vom 20 Jan. Außer der Proclamation in Betreff eines Embargo “Da Se. Majeſtaͤt die Nachricht erhalten haben, Fawkener.” Die Ausfuhr aller Marine-Beduͤrfniſſe iſt durch eine Von Seiten der hieſigen Regierung iſt dem Preußi- Die Thaͤtigkeit an unſern Kuͤſten iſt indeß außeror- Lord Nelſon iſt in Plymouth angekommen und hat Die Einwohner von Leeds haben eine Bittſchrift an Die Schiffsmannſchaft eines letzthin in Liverpool in <TEI> <text> <front> <pb facs="#f0001" n="[1]"/> <titlePage type="main"> <imprimatur> <hi rendition="#b #c">Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen Freyheit.</hi> </imprimatur><lb/> <docTitle> <titlePart type="main"> <hi rendition="#b">Staats- und <figure/> Gelehrte</hi><lb/> <hi rendition="#b #g"><hi rendition="#in">Z</hi>ei- tung</hi><lb/> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">des Hamburgiſchen unpartheyiſchen</hi> </hi><lb/> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i"><hi rendition="#in">C</hi>ORRESPONDENTEN.</hi> </hi> </hi> </titlePart> </docTitle><lb/> <docDate><hi rendition="#aq">Anno</hi> 1801. <space dim="horizontal"/>(Am Sonnabend, den 31 Januar.)</docDate> <docTitle> <titlePart type="sub"><hi rendition="#aq #right">Num.</hi> 18.</titlePart> </docTitle> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </titlePage><lb/> </front> <body> <cb type="start"/> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Schreiben aus London,</hi> vom 20 Jan.</hi> </dateline><lb/> <p>Außer der Proclamation in Betreff eines Embargo<lb/> auf die Rußiſchen, Schwediſchen und Daͤniſchen Schiffe<lb/> iſt in der Hofzeitung vom Sonnabend noch folgende<lb/> Proclamation enthalten:</p><lb/> <p>“Da Se. Majeſtaͤt die Nachricht erhalten haben,<lb/> daß eine betraͤchtliche Anzahl von Schiſſen, welche Jh-<lb/> ren Unterthanen zugehoͤren, in den Haͤfen Rußlands<lb/> zuruͤckgehalten, und das Eigenthum von Sr. Majeſtaͤt<lb/> Unterthanen durch verſchiedene Ordres und Decrete des<lb/> Rußiſchen Gouvernements, namentlich durch eins vom<lb/> 29ſten November alten Styls, oder 10ten December<lb/> neuen Styls, in Beſchlag genommen und verwandt<lb/> worden: ſo geruhen Se. Majeſtaͤt, auf das Gutachten<lb/> Jhres geheimen Raths, zu befehlen, wie es hiemit be-<lb/> fohlen wird, daß keine <hi rendition="#fr">Wechſelbriefe,</hi> welche ſeit die-<lb/> ſem 29ſten November a. St., oder 10ten December<lb/> neuen Styls, von oder fuͤr Perſonen traßirt ſind, die<lb/> ſich im Gebiete des Rußiſchen Kayſers aufhalten oder<lb/> deſſen Unterthanen ſind, ohne eine Erlaubniß von einem<lb/> der Staats-Secretaire Sr. Majeſtaͤt acceptirt oder be-<lb/> zahlt werden ſollen, bis Se. Majeſtaͤt es anders zu<lb/> befehlen geruhen, oder bis durch eine Acte des Parle-<lb/> ments daruͤber Verfuͤgungen getroffen worden, wovon<lb/> alle dabey intereßirte Perſonen Notiz zu nehmen und<lb/> wornach ſie ſich zu achten haben. St. James, den<lb/> 16ten Januar 1801.</p><lb/> <p> <hi rendition="#right"><hi rendition="#fr">Fawkener.</hi>”</hi> </p><lb/> <p>Die Ausfuhr aller Marine-Beduͤrfniſſe iſt durch eine<lb/> Koͤnigl. Proclamation verboten worden.</p><lb/> <p>Von Seiten der hieſigen Regierung iſt dem Preußi-<lb/> ſchen Miniſter, Baron von Jacobi-Kloͤſt, angezeigt<lb/> worden, man werde die Preußiſche Flagge auf der See<lb/> reſpectiren. Mehrere der auf den hieſigen Daͤniſchen<lb/> und Schwediſchen Schiffen befindlichen Matroſen ſuchen<lb/><cb/> jetzt auf Preußiſchen und Hamburgiſchen Schiffen in<lb/> ihr Vaterland abzugehen. Viele Daͤniſche und Schwe-<lb/> diſche Schiffe ſind vor dem Embargo von hier entkom-<lb/> men. Obgleich mehrere derſelben noch im Geficht wa-<lb/> ren, ſo hat man ſie doch paßiren laſſen, weil der Koͤn.<lb/> Befehl noch nicht auf das Einbringen lautete. Viele<lb/> zweifeln noch, daß es zu wuͤrklichen Feindſeligkeiten<lb/> gegen die Nordiſchen Maͤchte kommen werde, und man<lb/> glaubt, daß man fuͤrs erſte es bey den bisherigen Ge-<lb/> genmaaßregeln der Sicherheit bewenden laſſen wolle.</p><lb/> <p>Die Thaͤtigkeit an unſern Kuͤſten iſt indeß außeror-<lb/> dentlich groß, und die Regierung wendet alles an, um<lb/> unſre Marine noch furchtbarer zu machen. So hat ſich<lb/> dieſelbe von der Oſtindiſchen Compagnie den Gebrauch<lb/> der fuͤr dies Jahr nicht fuͤr Oſtindien in Beſchlag ge-<lb/> nommenen Schiffe vorbehalten, um ſie zu einem krie-<lb/> geriſchen Zwecke zu benutzen; ſelbſt die alten, fuͤr<lb/> Oſtindiſche Reiſen unbrauchbar gewordene Schiffe ſollen<lb/> als Kuͤſtenbewahrer gebraucht werden. Außerdem wird<lb/> die Ausruͤſtung der Kanonenboͤte lebhaft betrieben, und<lb/> auf allen Werften an der Ausruͤſtung und Ausbeſſerung<lb/> mehrerer Linienſchiffe gearbeitet.</p><lb/> <p>Lord Nelſon iſt in Plymouth angekommen und hat<lb/> ſeine Flagge vom St. Joſeph von 112 Kanonen we-<lb/> hen laſſen. Auf ſeiner Durchreiſe durch Exeter ward<lb/> ihm das Buͤrgerrecht dieſer Stadt in einer Doſe von<lb/> Eichenholz uͤbergeben.</p><lb/> <p>Die Einwohner von Leeds haben eine Bittſchrift an<lb/> Se. Majeſtaͤt beſchloſſen, in welcher ſie um die Wie-<lb/> derherſtellung des Friedens nachſuchen.</p><lb/> <p>Die Schiffsmannſchaft eines letzthin in Liverpool in<lb/> Beſchlag genommenen Rußiſchen Schiffs, Agathony,<lb/> iſt auf Befehl der Admiralitaͤt wieder freygelaſſen wor-<lb/> den. Ueberhaupt werden die Matroſen auf den Schif-<lb/> fen der Nordiſchen Maͤchte nicht als Gefangne behan-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[1]/0001]
Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen Freyheit.
Staats- und
[Abbildung]
Gelehrte
Zei- tung
des Hamburgiſchen unpartheyiſchen
CORRESPONDENTEN.
Anno 1801. (Am Sonnabend, den 31 Januar.) Num. 18.
Schreiben aus London, vom 20 Jan.
Außer der Proclamation in Betreff eines Embargo
auf die Rußiſchen, Schwediſchen und Daͤniſchen Schiffe
iſt in der Hofzeitung vom Sonnabend noch folgende
Proclamation enthalten:
“Da Se. Majeſtaͤt die Nachricht erhalten haben,
daß eine betraͤchtliche Anzahl von Schiſſen, welche Jh-
ren Unterthanen zugehoͤren, in den Haͤfen Rußlands
zuruͤckgehalten, und das Eigenthum von Sr. Majeſtaͤt
Unterthanen durch verſchiedene Ordres und Decrete des
Rußiſchen Gouvernements, namentlich durch eins vom
29ſten November alten Styls, oder 10ten December
neuen Styls, in Beſchlag genommen und verwandt
worden: ſo geruhen Se. Majeſtaͤt, auf das Gutachten
Jhres geheimen Raths, zu befehlen, wie es hiemit be-
fohlen wird, daß keine Wechſelbriefe, welche ſeit die-
ſem 29ſten November a. St., oder 10ten December
neuen Styls, von oder fuͤr Perſonen traßirt ſind, die
ſich im Gebiete des Rußiſchen Kayſers aufhalten oder
deſſen Unterthanen ſind, ohne eine Erlaubniß von einem
der Staats-Secretaire Sr. Majeſtaͤt acceptirt oder be-
zahlt werden ſollen, bis Se. Majeſtaͤt es anders zu
befehlen geruhen, oder bis durch eine Acte des Parle-
ments daruͤber Verfuͤgungen getroffen worden, wovon
alle dabey intereßirte Perſonen Notiz zu nehmen und
wornach ſie ſich zu achten haben. St. James, den
16ten Januar 1801.
Fawkener.”
Die Ausfuhr aller Marine-Beduͤrfniſſe iſt durch eine
Koͤnigl. Proclamation verboten worden.
Von Seiten der hieſigen Regierung iſt dem Preußi-
ſchen Miniſter, Baron von Jacobi-Kloͤſt, angezeigt
worden, man werde die Preußiſche Flagge auf der See
reſpectiren. Mehrere der auf den hieſigen Daͤniſchen
und Schwediſchen Schiffen befindlichen Matroſen ſuchen
jetzt auf Preußiſchen und Hamburgiſchen Schiffen in
ihr Vaterland abzugehen. Viele Daͤniſche und Schwe-
diſche Schiffe ſind vor dem Embargo von hier entkom-
men. Obgleich mehrere derſelben noch im Geficht wa-
ren, ſo hat man ſie doch paßiren laſſen, weil der Koͤn.
Befehl noch nicht auf das Einbringen lautete. Viele
zweifeln noch, daß es zu wuͤrklichen Feindſeligkeiten
gegen die Nordiſchen Maͤchte kommen werde, und man
glaubt, daß man fuͤrs erſte es bey den bisherigen Ge-
genmaaßregeln der Sicherheit bewenden laſſen wolle.
Die Thaͤtigkeit an unſern Kuͤſten iſt indeß außeror-
dentlich groß, und die Regierung wendet alles an, um
unſre Marine noch furchtbarer zu machen. So hat ſich
dieſelbe von der Oſtindiſchen Compagnie den Gebrauch
der fuͤr dies Jahr nicht fuͤr Oſtindien in Beſchlag ge-
nommenen Schiffe vorbehalten, um ſie zu einem krie-
geriſchen Zwecke zu benutzen; ſelbſt die alten, fuͤr
Oſtindiſche Reiſen unbrauchbar gewordene Schiffe ſollen
als Kuͤſtenbewahrer gebraucht werden. Außerdem wird
die Ausruͤſtung der Kanonenboͤte lebhaft betrieben, und
auf allen Werften an der Ausruͤſtung und Ausbeſſerung
mehrerer Linienſchiffe gearbeitet.
Lord Nelſon iſt in Plymouth angekommen und hat
ſeine Flagge vom St. Joſeph von 112 Kanonen we-
hen laſſen. Auf ſeiner Durchreiſe durch Exeter ward
ihm das Buͤrgerrecht dieſer Stadt in einer Doſe von
Eichenholz uͤbergeben.
Die Einwohner von Leeds haben eine Bittſchrift an
Se. Majeſtaͤt beſchloſſen, in welcher ſie um die Wie-
derherſtellung des Friedens nachſuchen.
Die Schiffsmannſchaft eines letzthin in Liverpool in
Beſchlag genommenen Rußiſchen Schiffs, Agathony,
iſt auf Befehl der Admiralitaͤt wieder freygelaſſen wor-
den. Ueberhaupt werden die Matroſen auf den Schif-
fen der Nordiſchen Maͤchte nicht als Gefangne behan-
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