Stats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 155, Hamburg, 28. September 1751.Anno 1751. Num. 155 Stats- u.
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Gelehrte Zei-tung Des Hamburgischen unpartheyischen CORRESPONDENTEN Am Dienstage, den 28 September. [Beginn Spaltensatz]
Beschluß des Artikels von Petersburg, vom 7 September. Die Minister der Pforte haben den Hn. Obres- Anno 1751. Num. 155 Stats- u.
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Gelehrte Zei-tung Des Hamburgiſchen unpartheyiſchen CORRESPONDENTEN Am Dienſtage, den 28 September. [Beginn Spaltensatz]
Beſchluß des Artikels von Petersburg, vom 7 September. Die Miniſter der Pforte haben den Hn. Obres- <TEI> <text> <front> <pb facs="#f0001" n="[1]"/> <titlePage type="main"> <docDate> <hi rendition="#aq">Anno 1751.</hi> </docDate> <docTitle> <titlePart type="sub"> <hi rendition="#right"> <hi rendition="#aq">Num. 155</hi> </hi> </titlePart><lb/> <titlePart type="main"> <hi rendition="#b">Stats- u.<figure/>Gelehrte<lb/><hi rendition="#in">Z</hi>ei-tung</hi><lb/> <hi rendition="#b #c">Des Hamburgiſchen unpartheyiſchen</hi><lb/> <hi rendition="#i"><hi rendition="#in">C</hi>ORRESPONDENTEN</hi> </titlePart> </docTitle><lb/> <docDate> <hi rendition="#c">Am Dienſtage, den 28 September.</hi> </docDate> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </titlePage><lb/> </front> <body> <cb type="start"/> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div xml:id="ar001" type="jArticle"> <dateline> <ref target="/nn_hamburgischer05_1751/ar001"> <hi rendition="#c">Beſchluß des Artikels von Petersburg,<lb/> vom 7 September.</hi> </ref> </dateline><lb/> <p>Die Miniſter der Pforte haben den Hn. Obres-<lb/> cow auch auf das nachdruͤcklichſte verſichert, daß<lb/> der Großherr den unveraͤnderlichen Entſchluß<lb/> gefaſſet haͤtte, die vollkommenſte Freundſchaft<lb/> und ein gutes Vernehmen mit dem Rußiſch-Kay-<lb/> ſerlichen Hofe zu unterhalten, und durch die freund-<lb/> ſchaftlichſten Dienſte die Beſtaͤtigung des Friedens<lb/> im Norden zu befoͤrdern. Da die Abſicht Sr.<lb/> Hoheit iſt, alle Bedingungen des Tractats von<lb/> Belgrad auf das genaueſte zu erfuͤllen; ſo haben<lb/> Dieſelben, nachdem ſie erfahren, daß die Tartarn<lb/> ſeit kurzem gewiſſe Bewegungen gemacht, welche<lb/> Klagen veranlaſſen koͤnnen, dem Kans von der<lb/> Crim und Budziak wiſſen laſſen, daß ſie wegen al-<lb/> les Mißvergnuͤgens, ſo ihre Horden inskuͤnftige<lb/> veranlaſſen wuͤrden, ſollten zur Rechenſchaft gezo-<lb/> gen werden. Uebrigens iſt im Ottomanniſchen<lb/> Reiche alles ganz ſtille. Es wird nicht an die<lb/><cb/> geringſten auſſerordentlichen Zuruͤſtungen gedacht,<lb/> auch findet ſich keine von den Bewegungen, davon<lb/> in Europa ein ſo ſtarkes Geruͤcht verbreitet wor-<lb/> den, in der That gegruͤndet. Wenn die Tuͤrki-<lb/> ſchen Miniſter dergleichen hoͤren, ſo koͤnnen ſie<lb/> ſich nicht genug daruͤber wundern, daß man in<lb/> der Chriſtenheit ſolchen Nachrichten ſo leicht Glau-<lb/> ben zuſtellet. Sie ziehen aber fuͤr ſich ſelbſt den<lb/> Vortheil daraus, daß ſie ſehr auf ihrer Hut wi-<lb/> der alles dasjenige ſind, was in Anſehung der Ab-<lb/> ſichten der vornehmſten Europaͤiſchen Hoͤfe, und<lb/> inſonderheit derer, die mit dem Ottomanniſchen<lb/> Reiche in Allianz ſtehen, verbreitet wird. Die<lb/> Erfahrung hat ſie uͤberzeuget, wie ſehr man ſich<lb/> bemuͤhet habe, ſie in Anſehung der wahrhaftigen<lb/> Geſinnungen und des Verfahrens nicht nur des<lb/> Rußiſch-Kayſerlichen, ſondern auch des Wiener<lb/> Hofes hinter das Licht zu fuͤhren. Allein wie die<lb/> Wahrheit niemahls ihre Rechte verlieret, ſo iſt<lb/> dieſelbe doch noch immer durch die betrieglichſten<lb/> Vorſtellungen hervorgebrochen.</p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[1]/0001]
Anno 1751. Num. 155
Stats- u.
[Abbildung]
Gelehrte
Zei-tung
Des Hamburgiſchen unpartheyiſchen
CORRESPONDENTEN
Am Dienſtage, den 28 September.
Beſchluß des Artikels von Petersburg,
vom 7 September.
Die Miniſter der Pforte haben den Hn. Obres-
cow auch auf das nachdruͤcklichſte verſichert, daß
der Großherr den unveraͤnderlichen Entſchluß
gefaſſet haͤtte, die vollkommenſte Freundſchaft
und ein gutes Vernehmen mit dem Rußiſch-Kay-
ſerlichen Hofe zu unterhalten, und durch die freund-
ſchaftlichſten Dienſte die Beſtaͤtigung des Friedens
im Norden zu befoͤrdern. Da die Abſicht Sr.
Hoheit iſt, alle Bedingungen des Tractats von
Belgrad auf das genaueſte zu erfuͤllen; ſo haben
Dieſelben, nachdem ſie erfahren, daß die Tartarn
ſeit kurzem gewiſſe Bewegungen gemacht, welche
Klagen veranlaſſen koͤnnen, dem Kans von der
Crim und Budziak wiſſen laſſen, daß ſie wegen al-
les Mißvergnuͤgens, ſo ihre Horden inskuͤnftige
veranlaſſen wuͤrden, ſollten zur Rechenſchaft gezo-
gen werden. Uebrigens iſt im Ottomanniſchen
Reiche alles ganz ſtille. Es wird nicht an die
geringſten auſſerordentlichen Zuruͤſtungen gedacht,
auch findet ſich keine von den Bewegungen, davon
in Europa ein ſo ſtarkes Geruͤcht verbreitet wor-
den, in der That gegruͤndet. Wenn die Tuͤrki-
ſchen Miniſter dergleichen hoͤren, ſo koͤnnen ſie
ſich nicht genug daruͤber wundern, daß man in
der Chriſtenheit ſolchen Nachrichten ſo leicht Glau-
ben zuſtellet. Sie ziehen aber fuͤr ſich ſelbſt den
Vortheil daraus, daß ſie ſehr auf ihrer Hut wi-
der alles dasjenige ſind, was in Anſehung der Ab-
ſichten der vornehmſten Europaͤiſchen Hoͤfe, und
inſonderheit derer, die mit dem Ottomanniſchen
Reiche in Allianz ſtehen, verbreitet wird. Die
Erfahrung hat ſie uͤberzeuget, wie ſehr man ſich
bemuͤhet habe, ſie in Anſehung der wahrhaftigen
Geſinnungen und des Verfahrens nicht nur des
Rußiſch-Kayſerlichen, ſondern auch des Wiener
Hofes hinter das Licht zu fuͤhren. Allein wie die
Wahrheit niemahls ihre Rechte verlieret, ſo iſt
dieſelbe doch noch immer durch die betrieglichſten
Vorſtellungen hervorgebrochen.
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