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Staats und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheiischen Correspondenten. Nr. 134, Hamburg, 7. Juni 1832.

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[Spaltenumbruch] Antrag wegen ungebührlicher Peers-Ernennungen
noch ferner ausgesetzt werden möchte. Der Herzog
v. Newcastle nahm denselben lieber zurück.

Jm Unterhause wurde Lord Milton von Hrn.
Hume und Andren sehr gedrängt, seinen Antrag ge-
gen die Korn-Gesetze bis zur nächsten Sitzung aus-
zusetzen. Er gab mit dem größten Widerstreben end-
lich nach.


Unsre Blätter sind heute wieder mit Nachrich-
ten über den Aufstand in den westlichen Departe-
ments angefüllt, den der Moniteur fortwährend in
einem minder beunruhigenden Lichte darzustellen
sucht. Jn seinem heutigen Berichte ist von der
Verhaftung einer Menge Geistlicher und Landleute
die Rede. Jn einem alten Schlosse fand man einen
vormaligen Maire, Hrn. v. Civrac, so wie die HH.
Moricet und v. Cathelineau, unter einer Fallthüre ver-
steckt; als man sie aufhob, schoß einer derselben ein
Pistol ab, worauf Hr. v. Cathelineau erschossen
wurde; die Andern wurden nach Chollet gebracht.
Jm Schlosse wurde viel Pulver, Blei und Procla-
mationen gefunden. Zu Mans hatten sich 300 Na-
tional-Gardisten für 14 Tage freiwillig gestellt.
General Guye stand an ihrer Spitze und hatte sein
Hauptquartier zu Chassille aufgeschlagen. Jm All-
gemeinen glaubt der Moniteur, daß der größere
Theil der Bevölkerung den Anstiftungen der Empö-
rer fremd bleiben und die energische Haltung der
Regierung bald die Ruhe wieder herstellen werde.
Der Messager ist am Umständlichsten in seinen Mit-
theilungen. Briefe aus Angers vom 28 v. M. las-
sen voraus sehen, daß es zu einem furchtbaren und
blutigen Kampfe in jenen Gegenden kommen werde.
Die Nationalgarden waren alle vom besten Geiste
beseelt und vollkommen bewaffnet: allein zu Angers
2200 Mann. Die Truppen fraternisirten mit den
Bürgern und was man von dem Abfalle einzelner
Officiere sprach, scheint ungegründet. Man zweifelt
daher nicht an der Unterdrückung des Aufstandes.
Der Adel der Vendee ist theilweise der neuen Re-
gierung zugethan; dagegen hat die Geistlichkeit
nichts unterlassen, um die Zwietracht anzufachen,
und sie dürfte dieses Mal übel wegkommen. Auf
beiden Ufern der Loire ging es blutig her: man
spricht von mehreren Gefechten, in denen 30 und 50
Mann geblieben sind. Bei Parthenay sollen 5000
Chouans beisammen gewesen, aber bei dem ersten
Angriffe der Linientruppen auseinandergesprengt wor-
den seyn. Etwa 1000 Mann wurden ohne Gnade
niedergeschossen. Bei Chateau-Gontier schlug man
sich. Die Patrioten verlangen, daß alle diese Pro-
vinzen in Belagerungsstand erklärt werden. Auch
bei Laferriere, unweit Niort, soll ein sehr ansehnli-
cher Haufe Chouans beisammen seyn, und bereits mit
den Truppen ein Gefecht gehabt haben. Das Zer-
sprengen der Banden wird nicht viel helfen, da sie
sich immer wieder zu sammeln pflegen. Auch aus
Nantes gehen Berichte ein, die von ernstlichen Um-
trieben in der dortigen Umgegend reden. General
Hermoncourt hat zu Pferde eine Strecke von 17
Lieues besichtigt. General Solignac hat eine An-
zahl von bekannten Carlisten vor sich kommen lassen,
und sie aufgefordert, ehrlichen Krieg zu führen, aber
nicht hinter Hecken und Gebüschen hervor zu feuern.
Zu Bourbon sind viele vornehme Gefangene einge-
bracht worden. Es heißt noch immer, Graf Bour-
mont sey in der Vendee angekommen, so wie ein
[Spaltenumbruch] Sohn des Grafen v. Larochejaquelin; auch wollte
man wissen, die Herzogin v. Berri sey daselbst ge-
landet. Hier in Paris soll ein Handelshaus 3600
grüne Schnupftücher, die den Jnsurgenten als Zei-
chen dienen, nach Nantes verkauft haben; dagegen
sind in einer Menge von Flecken, die es mit den
Patrioten halten, alle grünen Stoffe abbestellt und
dafür rothe und blaue gefordert worden. Ein hiesi-
ger Schneider ist vor die Behörde berufen und be-
fragt worden, ob man carlistische Generals-Uniformen
bei ihm bestellt habe: er erwiederte, allerdings habe
man Kleider mit Lilien bei ihm bestellt; aber er
habe sich geweigert, sie zu verfertigen.

Gestern Abend um 5 Uhr wurde ein Bülletin über
das Befinden des Generals Lamarque ausgegeben,
wonach eine leichte Besserung eingetreten war, auf
deren Dauer man jedoch nicht rechnet.

Der König und die Königl. Familie haben in
Compiegne mit dem Könige Leopold bereits eine
Zusammenkunft gehabt. Unser König war vom Ba-
ron Athalin uud seinem Generalstabe begleitet. Er
empfing den König Leopold am Fuße einer Treppe
und umarmte ihn mit vieler Wärme.

Marschall Clauzel, General Subervic, Graf de
Lascazes und Hr. Roussilhe sind dem Oppositions-
Berichte beigetreten.




Bericht der Opposition. (Fortsetzung.)

Das Heer ist der Gegenstand unsrer Sorgfalt gewe-
sen. Jn Bezug auf die Vergangenheit war es unsre
Absicht, die Unbilde der Restauration gut zu machen,
das Heer für die Zukunft den Feinden Frankreichs
furchtbar zu machen, ohne daß die innere Freiheit
dadurch bedroht werden dürfte: nicht der Gunst,
sondern dem Verdienste die Beförderung zu sichern,
Bildung unter die Regimenter zu verbreiten, kurz,
in jeder Hinsicht die Lage des Soldaten zu verbes-
sern. Der Vorschlag, die Grade und Decoratio-
nen der 100 Tage anzuerkennen, befriedigte den er-
steren dieser Wünsche und wurde von beiden Kam-
mern angenommen: denn kraft einer legislati-
ven Maaßregel mußte eine nicht individuelle, son-
dern gemeinsame Schadloshaltung aufgestellt wer-
den. Ohne ihre Sanction zu ertheilen oder zu ver-
weigern, hat die Regierung an die Stelle jener le-
gislativen Maaßregel eine Verordnung gesetzt, mit
Hintansetzung der Jnitiative der Kammern, und Ver-
letzung der constitutionellen Competenz-Normen, so-
gar der für eine Sanctions-Verweigerung festgesetz-
ten, materiellen Formen. Da war es unsre Pflicht,
zu protestiren. Zwei Systeme in Betreff der Or-
ganisation des Heeres lagen vor: das eine wünschte
eine gewaltige Reserve, welche, aus der mobilen Na-
tionalgarde und den vom Dienste befreiten Solda-
ten bestehend, die Stärke und die Kosten des ste-
henden Heeres zu vermindern gestattet haben würde.
Das andre hingegen ließ die mobile Nationalgarde
ohne alle Organisation: es setzte unnützer Weise die
Anwesenheit einer größeren Anzahl Soldaten unter
den Fahnen fest. Wir billigten das erstere als öko-
nomischer und der Verschmelzung des Heeres mit
der Nationalgarde günstiger; das zweite hatte die
Majorität für sich. Das Budget schien Aller An-
sichten in dem Streben nach Ersparnissen und Er-
leichterung der Steuerpflichtigen vereinigen zu müs-
sen. Den Fortsetzern der Restauration däuchten alle
Ausgaben legitim, alle Auflagen gut vertheilt, und,
als hätte das peinliche Gesetz der Nothwendigkeit

[Spaltenumbruch] Antrag wegen ungebührlicher Peers-Ernennungen
noch ferner ausgeſetzt werden möchte. Der Herzog
v. Newcaſtle nahm denſelben lieber zurück.

Jm Unterhauſe wurde Lord Milton von Hrn.
Hume und Andren ſehr gedrängt, ſeinen Antrag ge-
gen die Korn-Geſetze bis zur nächſten Sitzung aus-
zuſetzen. Er gab mit dem größten Widerſtreben end-
lich nach.


Unſre Blätter ſind heute wieder mit Nachrich-
ten über den Aufſtand in den weſtlichen Departe-
ments angefüllt, den der Moniteur fortwährend in
einem minder beunruhigenden Lichte darzuſtellen
ſucht. Jn ſeinem heutigen Berichte iſt von der
Verhaftung einer Menge Geiſtlicher und Landleute
die Rede. Jn einem alten Schloſſe fand man einen
vormaligen Maire, Hrn. v. Civrac, ſo wie die HH.
Moricet und v. Cathelineau, unter einer Fallthüre ver-
ſteckt; als man ſie aufhob, ſchoß einer derſelben ein
Piſtol ab, worauf Hr. v. Cathelineau erſchoſſen
wurde; die Andern wurden nach Chollet gebracht.
Jm Schloſſe wurde viel Pulver, Blei und Procla-
mationen gefunden. Zu Mans hatten ſich 300 Na-
tional-Gardiſten für 14 Tage freiwillig geſtellt.
General Guye ſtand an ihrer Spitze und hatte ſein
Hauptquartier zu Chaſſillé aufgeſchlagen. Jm All-
gemeinen glaubt der Moniteur, daß der größere
Theil der Bevölkerung den Anſtiftungen der Empö-
rer fremd bleiben und die energiſche Haltung der
Regierung bald die Ruhe wieder herſtellen werde.
Der Meſſager iſt am Umſtändlichſten in ſeinen Mit-
theilungen. Briefe aus Angers vom 28 v. M. laſ-
ſen voraus ſehen, daß es zu einem furchtbaren und
blutigen Kampfe in jenen Gegenden kommen werde.
Die Nationalgarden waren alle vom beſten Geiſte
beſeelt und vollkommen bewaffnet: allein zu Angers
2200 Mann. Die Truppen fraterniſirten mit den
Bürgern und was man von dem Abfalle einzelner
Officiere ſprach, ſcheint ungegründet. Man zweifelt
daher nicht an der Unterdrückung des Aufſtandes.
Der Adel der Vendee iſt theilweiſe der neuen Re-
gierung zugethan; dagegen hat die Geiſtlichkeit
nichts unterlaſſen, um die Zwietracht anzufachen,
und ſie dürfte dieſes Mal übel wegkommen. Auf
beiden Ufern der Loire ging es blutig her: man
ſpricht von mehreren Gefechten, in denen 30 und 50
Mann geblieben ſind. Bei Parthenay ſollen 5000
Chouans beiſammen geweſen, aber bei dem erſten
Angriffe der Linientruppen auseinandergeſprengt wor-
den ſeyn. Etwa 1000 Mann wurden ohne Gnade
niedergeſchoſſen. Bei Chateau-Gontier ſchlug man
ſich. Die Patrioten verlangen, daß alle dieſe Pro-
vinzen in Belagerungsſtand erklärt werden. Auch
bei Laferriere, unweit Niort, ſoll ein ſehr anſehnli-
cher Haufe Chouans beiſammen ſeyn, und bereits mit
den Truppen ein Gefecht gehabt haben. Das Zer-
ſprengen der Banden wird nicht viel helfen, da ſie
ſich immer wieder zu ſammeln pflegen. Auch aus
Nantes gehen Berichte ein, die von ernſtlichen Um-
trieben in der dortigen Umgegend reden. General
Hermoncourt hat zu Pferde eine Strecke von 17
Lieues beſichtigt. General Solignac hat eine An-
zahl von bekannten Carliſten vor ſich kommen laſſen,
und ſie aufgefordert, ehrlichen Krieg zu führen, aber
nicht hinter Hecken und Gebüſchen hervor zu feuern.
Zu Bourbon ſind viele vornehme Gefangene einge-
bracht worden. Es heißt noch immer, Graf Bour-
mont ſey in der Vendee angekommen, ſo wie ein
[Spaltenumbruch] Sohn des Grafen v. Larochejaquelin; auch wollte
man wiſſen, die Herzogin v. Berri ſey daſelbſt ge-
landet. Hier in Paris ſoll ein Handelshaus 3600
grüne Schnupftücher, die den Jnſurgenten als Zei-
chen dienen, nach Nantes verkauft haben; dagegen
ſind in einer Menge von Flecken, die es mit den
Patrioten halten, alle grünen Stoffe abbeſtellt und
dafür rothe und blaue gefordert worden. Ein hieſi-
ger Schneider iſt vor die Behörde berufen und be-
fragt worden, ob man carliſtiſche Generals-Uniformen
bei ihm beſtellt habe: er erwiederte, allerdings habe
man Kleider mit Lilien bei ihm beſtellt; aber er
habe ſich geweigert, ſie zu verfertigen.

Geſtern Abend um 5 Uhr wurde ein Bülletin über
das Befinden des Generals Lamarque ausgegeben,
wonach eine leichte Beſſerung eingetreten war, auf
deren Dauer man jedoch nicht rechnet.

Der König und die Königl. Familie haben in
Compiegne mit dem Könige Leopold bereits eine
Zuſammenkunft gehabt. Unſer König war vom Ba-
ron Athalin uud ſeinem Generalſtabe begleitet. Er
empfing den König Leopold am Fuße einer Treppe
und umarmte ihn mit vieler Wärme.

Marſchall Clauzel, General Subervic, Graf de
Lascazes und Hr. Rouſſilhe ſind dem Oppoſitions-
Berichte beigetreten.




Bericht der Oppoſition. (Fortſetzung.)

Das Heer iſt der Gegenſtand unſrer Sorgfalt gewe-
ſen. Jn Bezug auf die Vergangenheit war es unſre
Abſicht, die Unbilde der Reſtauration gut zu machen,
das Heer für die Zukunft den Feinden Frankreichs
furchtbar zu machen, ohne daß die innere Freiheit
dadurch bedroht werden dürfte: nicht der Gunſt,
ſondern dem Verdienſte die Beförderung zu ſichern,
Bildung unter die Regimenter zu verbreiten, kurz,
in jeder Hinſicht die Lage des Soldaten zu verbeſ-
ſern. Der Vorſchlag, die Grade und Decoratio-
nen der 100 Tage anzuerkennen, befriedigte den er-
ſteren dieſer Wünſche und wurde von beiden Kam-
mern angenommen: denn kraft einer legislati-
ven Maaßregel mußte eine nicht individuelle, ſon-
dern gemeinſame Schadloshaltung aufgeſtellt wer-
den. Ohne ihre Sanction zu ertheilen oder zu ver-
weigern, hat die Regierung an die Stelle jener le-
gislativen Maaßregel eine Verordnung geſetzt, mit
Hintanſetzung der Jnitiative der Kammern, und Ver-
letzung der conſtitutionellen Competenz-Normen, ſo-
gar der für eine Sanctions-Verweigerung feſtgeſetz-
ten, materiellen Formen. Da war es unſre Pflicht,
zu proteſtiren. Zwei Syſteme in Betreff der Or-
ganiſation des Heeres lagen vor: das eine wünſchte
eine gewaltige Reſerve, welche, aus der mobilen Na-
tionalgarde und den vom Dienſte befreiten Solda-
ten beſtehend, die Stärke und die Koſten des ſte-
henden Heeres zu vermindern geſtattet haben würde.
Das andre hingegen ließ die mobile Nationalgarde
ohne alle Organiſation: es ſetzte unnützer Weiſe die
Anweſenheit einer größeren Anzahl Soldaten unter
den Fahnen feſt. Wir billigten das erſtere als öko-
nomiſcher und der Verſchmelzung des Heeres mit
der Nationalgarde günſtiger; das zweite hatte die
Majorität für ſich. Das Budget ſchien Aller An-
ſichten in dem Streben nach Erſparniſſen und Er-
leichterung der Steuerpflichtigen vereinigen zu müſ-
ſen. Den Fortſetzern der Reſtauration däuchten alle
Ausgaben legitim, alle Auflagen gut vertheilt, und,
als hätte das peinliche Geſetz der Nothwendigkeit

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[[4]/0004] Antrag wegen ungebührlicher Peers-Ernennungen noch ferner ausgeſetzt werden möchte. Der Herzog v. Newcaſtle nahm denſelben lieber zurück. Jm Unterhauſe wurde Lord Milton von Hrn. Hume und Andren ſehr gedrängt, ſeinen Antrag ge- gen die Korn-Geſetze bis zur nächſten Sitzung aus- zuſetzen. Er gab mit dem größten Widerſtreben end- lich nach. Paris, den 31 Mai. Unſre Blätter ſind heute wieder mit Nachrich- ten über den Aufſtand in den weſtlichen Departe- ments angefüllt, den der Moniteur fortwährend in einem minder beunruhigenden Lichte darzuſtellen ſucht. Jn ſeinem heutigen Berichte iſt von der Verhaftung einer Menge Geiſtlicher und Landleute die Rede. Jn einem alten Schloſſe fand man einen vormaligen Maire, Hrn. v. Civrac, ſo wie die HH. Moricet und v. Cathelineau, unter einer Fallthüre ver- ſteckt; als man ſie aufhob, ſchoß einer derſelben ein Piſtol ab, worauf Hr. v. Cathelineau erſchoſſen wurde; die Andern wurden nach Chollet gebracht. Jm Schloſſe wurde viel Pulver, Blei und Procla- mationen gefunden. Zu Mans hatten ſich 300 Na- tional-Gardiſten für 14 Tage freiwillig geſtellt. General Guye ſtand an ihrer Spitze und hatte ſein Hauptquartier zu Chaſſillé aufgeſchlagen. Jm All- gemeinen glaubt der Moniteur, daß der größere Theil der Bevölkerung den Anſtiftungen der Empö- rer fremd bleiben und die energiſche Haltung der Regierung bald die Ruhe wieder herſtellen werde. Der Meſſager iſt am Umſtändlichſten in ſeinen Mit- theilungen. Briefe aus Angers vom 28 v. M. laſ- ſen voraus ſehen, daß es zu einem furchtbaren und blutigen Kampfe in jenen Gegenden kommen werde. Die Nationalgarden waren alle vom beſten Geiſte beſeelt und vollkommen bewaffnet: allein zu Angers 2200 Mann. Die Truppen fraterniſirten mit den Bürgern und was man von dem Abfalle einzelner Officiere ſprach, ſcheint ungegründet. Man zweifelt daher nicht an der Unterdrückung des Aufſtandes. Der Adel der Vendee iſt theilweiſe der neuen Re- gierung zugethan; dagegen hat die Geiſtlichkeit nichts unterlaſſen, um die Zwietracht anzufachen, und ſie dürfte dieſes Mal übel wegkommen. Auf beiden Ufern der Loire ging es blutig her: man ſpricht von mehreren Gefechten, in denen 30 und 50 Mann geblieben ſind. Bei Parthenay ſollen 5000 Chouans beiſammen geweſen, aber bei dem erſten Angriffe der Linientruppen auseinandergeſprengt wor- den ſeyn. Etwa 1000 Mann wurden ohne Gnade niedergeſchoſſen. Bei Chateau-Gontier ſchlug man ſich. Die Patrioten verlangen, daß alle dieſe Pro- vinzen in Belagerungsſtand erklärt werden. Auch bei Laferriere, unweit Niort, ſoll ein ſehr anſehnli- cher Haufe Chouans beiſammen ſeyn, und bereits mit den Truppen ein Gefecht gehabt haben. Das Zer- ſprengen der Banden wird nicht viel helfen, da ſie ſich immer wieder zu ſammeln pflegen. Auch aus Nantes gehen Berichte ein, die von ernſtlichen Um- trieben in der dortigen Umgegend reden. General Hermoncourt hat zu Pferde eine Strecke von 17 Lieues beſichtigt. General Solignac hat eine An- zahl von bekannten Carliſten vor ſich kommen laſſen, und ſie aufgefordert, ehrlichen Krieg zu führen, aber nicht hinter Hecken und Gebüſchen hervor zu feuern. Zu Bourbon ſind viele vornehme Gefangene einge- bracht worden. Es heißt noch immer, Graf Bour- mont ſey in der Vendee angekommen, ſo wie ein Sohn des Grafen v. Larochejaquelin; auch wollte man wiſſen, die Herzogin v. Berri ſey daſelbſt ge- landet. Hier in Paris ſoll ein Handelshaus 3600 grüne Schnupftücher, die den Jnſurgenten als Zei- chen dienen, nach Nantes verkauft haben; dagegen ſind in einer Menge von Flecken, die es mit den Patrioten halten, alle grünen Stoffe abbeſtellt und dafür rothe und blaue gefordert worden. Ein hieſi- ger Schneider iſt vor die Behörde berufen und be- fragt worden, ob man carliſtiſche Generals-Uniformen bei ihm beſtellt habe: er erwiederte, allerdings habe man Kleider mit Lilien bei ihm beſtellt; aber er habe ſich geweigert, ſie zu verfertigen. Geſtern Abend um 5 Uhr wurde ein Bülletin über das Befinden des Generals Lamarque ausgegeben, wonach eine leichte Beſſerung eingetreten war, auf deren Dauer man jedoch nicht rechnet. Der König und die Königl. Familie haben in Compiegne mit dem Könige Leopold bereits eine Zuſammenkunft gehabt. Unſer König war vom Ba- ron Athalin uud ſeinem Generalſtabe begleitet. Er empfing den König Leopold am Fuße einer Treppe und umarmte ihn mit vieler Wärme. Marſchall Clauzel, General Subervic, Graf de Lascazes und Hr. Rouſſilhe ſind dem Oppoſitions- Berichte beigetreten. Bericht der Oppoſition. (Fortſetzung.) Das Heer iſt der Gegenſtand unſrer Sorgfalt gewe- ſen. Jn Bezug auf die Vergangenheit war es unſre Abſicht, die Unbilde der Reſtauration gut zu machen, das Heer für die Zukunft den Feinden Frankreichs furchtbar zu machen, ohne daß die innere Freiheit dadurch bedroht werden dürfte: nicht der Gunſt, ſondern dem Verdienſte die Beförderung zu ſichern, Bildung unter die Regimenter zu verbreiten, kurz, in jeder Hinſicht die Lage des Soldaten zu verbeſ- ſern. Der Vorſchlag, die Grade und Decoratio- nen der 100 Tage anzuerkennen, befriedigte den er- ſteren dieſer Wünſche und wurde von beiden Kam- mern angenommen: denn kraft einer legislati- ven Maaßregel mußte eine nicht individuelle, ſon- dern gemeinſame Schadloshaltung aufgeſtellt wer- den. Ohne ihre Sanction zu ertheilen oder zu ver- weigern, hat die Regierung an die Stelle jener le- gislativen Maaßregel eine Verordnung geſetzt, mit Hintanſetzung der Jnitiative der Kammern, und Ver- letzung der conſtitutionellen Competenz-Normen, ſo- gar der für eine Sanctions-Verweigerung feſtgeſetz- ten, materiellen Formen. Da war es unſre Pflicht, zu proteſtiren. Zwei Syſteme in Betreff der Or- ganiſation des Heeres lagen vor: das eine wünſchte eine gewaltige Reſerve, welche, aus der mobilen Na- tionalgarde und den vom Dienſte befreiten Solda- ten beſtehend, die Stärke und die Koſten des ſte- henden Heeres zu vermindern geſtattet haben würde. Das andre hingegen ließ die mobile Nationalgarde ohne alle Organiſation: es ſetzte unnützer Weiſe die Anweſenheit einer größeren Anzahl Soldaten unter den Fahnen feſt. Wir billigten das erſtere als öko- nomiſcher und der Verſchmelzung des Heeres mit der Nationalgarde günſtiger; das zweite hatte die Majorität für ſich. Das Budget ſchien Aller An- ſichten in dem Streben nach Erſparniſſen und Er- leichterung der Steuerpflichtigen vereinigen zu müſ- ſen. Den Fortſetzern der Reſtauration däuchten alle Ausgaben legitim, alle Auflagen gut vertheilt, und, als hätte das peinliche Geſetz der Nothwendigkeit

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Zitationshilfe: Staats und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheiischen Correspondenten. Nr. 134, Hamburg, 7. Juni 1832, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1340706_1832/4>, abgerufen am 28.04.2024.