Staats- und Gelehrte Zeitung Des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 126, Hamburg, 7. August 1771.König aller Könige, von ihm beherrschet. Hier ver- Stockholm, den 26 Julii. Zu dem am 30sten dieses vestgesetzten Begräbnisse des Zürch, den 29 Julii. Den 19ten dieses ist das Stadtchen Frauenfeldt von Haag, den 2 August. Der Baron von Thulemeyer, außerordentlicher En- Hamburg, den 6 August. Aus Bergedorf ist nunmehro die zuverläßige Nach- [Spaltenumbruch] Das Wasser vor dem hiesigen Deichthore ist bis heute Von gelehrten Sachen. Berlin. Bey dem Buchdrucker Rellstab sind nunmehr Koͤnig aller Koͤnige, von ihm beherrſchet. Hier ver- Stockholm, den 26 Julii. Zu dem am 30ſten dieſes veſtgeſetzten Begraͤbniſſe des Zuͤrch, den 29 Julii. Den 19ten dieſes iſt das Stadtchen Frauenfeldt von Haag, den 2 Auguſt. Der Baron von Thulemeyer, außerordentlicher En- Hamburg, den 6 Auguſt. Aus Bergedorf iſt nunmehro die zuverlaͤßige Nach- [Spaltenumbruch] Das Waſſer vor dem hieſigen Deichthore iſt bis heute Von gelehrten Sachen. Berlin. Bey dem Buchdrucker Rellſtab ſind nunmehr <TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <p><pb facs="#f0003" n="[3]"/><hi rendition="#fr">Koͤnig aller Koͤnige,</hi> von ihm beherrſchet. Hier ver-<lb/> lohren ſie den Herrn Green und den guten Tobia, nebſt<lb/> ſeinem Gefaͤhrten, an einem Fieber. Ueberhaupt haben<lb/> ſie auf ihrer Reiſe von 90 Perſonen 45 verlohren. Von<lb/> da ſegelten ſie nach dem Vorgebuͤrge der guten Hoff-<lb/> nung, welches ſie das irdiſche Paradies nennen, und ſo<lb/> kamen ſie den 20ſten Julii dieſes Jahrs nach England zu-<lb/> ruͤck. Man erwartet naͤchſtens eine vollſtaͤndige Beſchrei-<lb/> bung dieſer Reiſe. <hi rendition="#right">(Der Beſchluß folgt.)</hi></p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c #fr">Stockholm, den 26 Julii.</hi> </dateline><lb/> <p>Zu dem am 30ſten dieſes veſtgeſetzten Begraͤbniſſe des<lb/> hochſeligen Koͤnigs werden noch immer die groͤßten An-<lb/> ſtalen gemacht. Wenn dieſes wird vollzogen ſeyn, ſo<lb/> duͤrften die Reichstags-Angelegenheiten anfangen wich-<lb/> tig zu werden. 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Wie Gelehrte, die eine beſondere Materie unter<lb/> die Feder nehmen, beylaͤufig manche andere Dinge zu<lb/> eroͤrtern nicht umhin koͤnnen: ſo hat auch hier der Leſer<lb/> oft Gelegenheit, von merkwuͤrdigen Sachen, die in die<lb/> Alterthuͤmer uͤberhaupt einſchlagen, eine vergnuͤgende<lb/> Nachricht unvermuthet zu bekommen. Die ganze Ge-<lb/> ſchichte der gottesdienſtlichen Gebraͤuche der vorigen<lb/> Wenden jedoch wird mit vorzuͤglichem Fleiß in ein neues<lb/> Licht geſetzet. Denn der Herr Conſiſtorialrath hat nicht<lb/> einen bloßen Sammler oder Abſchreiber abgegeben, ſon-<lb/> dern was die alten Geſchichtſchreiber in dieſer Sache<lb/> vorgearbeitet, gepruͤfet, mit einander verglichen, und<lb/> ſolchergeſtalt zu einem neuen Grad der hiſtoriſchen Ge-<lb/> wißheit erhoben. Das merket ein aufmerkſamer Leſer<lb/><cb/> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[3]/0003]
Koͤnig aller Koͤnige, von ihm beherrſchet. Hier ver-
lohren ſie den Herrn Green und den guten Tobia, nebſt
ſeinem Gefaͤhrten, an einem Fieber. Ueberhaupt haben
ſie auf ihrer Reiſe von 90 Perſonen 45 verlohren. Von
da ſegelten ſie nach dem Vorgebuͤrge der guten Hoff-
nung, welches ſie das irdiſche Paradies nennen, und ſo
kamen ſie den 20ſten Julii dieſes Jahrs nach England zu-
ruͤck. Man erwartet naͤchſtens eine vollſtaͤndige Beſchrei-
bung dieſer Reiſe. (Der Beſchluß folgt.)
Stockholm, den 26 Julii.
Zu dem am 30ſten dieſes veſtgeſetzten Begraͤbniſſe des
hochſeligen Koͤnigs werden noch immer die groͤßten An-
ſtalen gemacht. Wenn dieſes wird vollzogen ſeyn, ſo
duͤrften die Reichstags-Angelegenheiten anfangen wich-
tig zu werden. Die gegenwaͤrtigen zwo Vacanzen im
Reichsrath werden, wie man ſagt, durch den Grafen
Horn und Baron Ribbing verſetzt werden, wodurch denn
dem Klingſporſchen Memorial Folge geleiſtet wuͤrde,
nach welchem die auf dem vorigen Reichstag dimiitirten
Reichsraͤthe wiederum nach ihrer Anciennitaͤt in den
Reichsrath eintreten ſollen, ſobald Plaͤtze darinn ledig
werden.
Zuͤrch, den 29 Julii.
Den 19ten dieſes iſt das Stadtchen Frauenfeldt von
des Morgens um 6 bis Abends um 10 Uhr faſt gaͤnzlich
in die Aſche geleget worden.
Haag, den 2 Auguſt.
Der Baron von Thulemeyer, außerordentlicher En-
voye Sr. Preußiſchen Majeſtaͤt bey den Generalſtaaten,
iſt dieſer Tagen von Berlin hier zuruͤckgekommen.
Hamburg, den 6 Auguſt.
Aus Bergedorf iſt nunmehro die zuverlaͤßige Nach-
richt hier eingetroffen, daß, nachdem der beyden verei-
nigten Kayſerl. freyen Reichsſtaͤdte, Luͤbeck und Ham-
burg, Abgeſandte den Ort des Einbruchs unſern des
Gammer-Orts ſelbſt mehrmalen in Augenſchein genom-
men, ſie nicht nur uͤber den vorgefundenen ſtarken und
gedeihlichen Fortgang der Verſtaͤrkungs-Arbeit zur Er-
haltung der anſchießenden Deiche, die bey ihrem Da-
ſeyn faſt zum voͤlligen Beſchluß gekommen, vergnuͤgt
und zufrieden ſich bezeugend, die Anweiſung zu Stopfung
des Hauptbruchs und zur Anlegung eines Um- und
Klopfdammes, welcher hiernaͤchſt zur behoͤrigen Hoͤhe
des Hauptdeiches gebracht werden ſoll, nach einem von
zween Waſſerbaues erfahrnen, als dem Hamburgiſchen
Herrn Major Kohlhardt und dem Luͤbeckiſchen Bau-
meiſter, Herrn Soher, hergegebenen Plan und Riſte,
Voigten, Hauptleuten und Deichgeſchwornen geſamm-
ter Vierlande, mit Anbefehlung genaueſter und unge-
ſaͤumter Vollſtreckung, womit auch der Anfang ſeitdem
gemacht worden, ertheilet, ſondern daß auch noch bey
ihrem Daſeyn alle Bruͤche in dem Corslaker Hausdeiche
geſtopfet, und ein gleiches, ſo viel dien- und thunlich
geweſen, im Kirchwaͤrder geſchehen, ſolchemnach nun-
mehro auch, um aus den nach Hamburg weiter vor-
liegenden Bergedorfiſchen uͤberſchwemmten Gegenden,
das Waſſer auszuſchaffen, und folglich dem Billwaͤrder
und Hammerbrock baldmoͤglichſt die Befreyung von
demſelben mit zu Wege zu bringen, an dem Bergedor-
fiſchen neuen Deiche eine Oeffnung zum Abfluß gemacht,
und damit an dienlichen Orten, um darauf alle ſolche
Deiche wieder in guten Stand ſetzen, und die einge-
brochene Loͤcher verſtopfen zu koͤnnen, unverweilt von
Zeit zu Zeit continuiret werden ſolle.
Das Waſſer vor dem hieſigen Deichthore iſt bis heute
Morgen in allem 8 Fuß 8 Zoll gefallen.
Von gelehrten Sachen.
Berlin. Bey dem Buchdrucker Rellſtab ſind nunmehr
die gottesdienſtlichen Alterthuͤmer der Obotriten, aus
dem Tempel zu Rhetra, am Tollenzer-See, nach den
Originalien aufs genaueſte gemahlet, und in Kupfer-
ſtichen, nebſt Herrn Andr. Gottlieb Maſchens, Herzogl.
Mecklenburg-Strelitziſchen Hofpredigers, Conſiſtorial-
raths und Superintendentens, Erlaͤuterung derſelben,
herausgegeben von Daniel Wogen, Herzogl. Mecklenb.
Strelitziſchen Hofmahler, fertig geworden, und ſehr
ſauber gedruckt, auf 19 Bogen in groß Quart, ohne die
Vorreden, die beſonders 5 Bogen ausmachen, und 53
Kupfer. Die Freunde der Alterthuͤmer empfangen
hier ein Werk, das ihnen beſonders angenehm ſeyn muß.
Bey der vorlaͤufigen Ankuͤndigung deſſelben iſt bereits
erzaͤhlet, wie und bey welcher Gelegenheit dieſe Alter-
thuͤmer entdecket worden. Man hat es fuͤr ein Gluͤck zu
achten, daß ſie Maͤnnern in die Haͤnde gerathen, die da-
von einen gemeinnuͤtzigen Gebrauch zu machen die edle
Entſchließung gefaſſet. Der beruͤhmte Herr Hofprediger
Maſch aber hat ſich durch ſeine gelehrte Erlaͤuterung
derſelben ein beſonderes Verdienſt um dieſen Theil der
Geſchichte erworben. In der leſenswuͤrdigen Vorrede
hat er von der eigentlichen Lage der ehemals beruͤhm-
ten Stadt Rhetra gehandelt. und vornehmlich dreyerley
ſehr buͤndig dargethan: a) Warum man die eigentliche
Stelle dieſer Stadt nicht finden koͤnnen; b) an welchen
Merkmaalen die wahre Stelle dieſer zerſtoͤhrten Stadt
zu erkennen ſeyn muͤſſe; und c) wie davon die Anwen-
dung auf das Dorf Prilwitz zu machen ſey, welches
jetzo auf dem Sampelberge in Rhetra lieget. Weil ſich
aus dergleichen Abhandlungen nicht leicht ein Auszug
machen laͤßt, muͤſſen wir den Liebhabern der alten Geo-
graphie dieſe ſelbſt durchzuleſen uͤberlaſſen. Sie iſt mit
vieler hiſtoriſchen Genauigkeit verfertiget, und daß der
Herr Superintendent Maſch nichts mit fluͤchtiger Eil-
fertigkeit niedergeſchrieben, lehret der Augenſchein einen
jeden bald. Von einem, dieſer Gegenden kundigen,
Gelehrten konnte man auch eine gehoͤrige Eroͤrterung
einer ſolchen Materie nur erwarten. Denn bloß mit
den Augen der alten Geſchichtſchreiber in einer weiten
Entfernung von dem Orte die Gegenden beſchauen zu
wollen, duͤnket uns kaum zureichend zu ſeyn. Was das
Werk ſelbſt betrifft, ſo liefert Herr Maſch zuerſt eine
umſtaͤndliche Geſchichte der Denkmaͤler, deren Beſchrei-
bung dieß Werk gewidmet worden, hernach allgemeine
Betrachtungen, die zur Erlaͤuterung dieſer Sammlung
dienen, und beleuchtet endlich einige Stuͤcke ausfuͤhr-
licher. Wie Gelehrte, die eine beſondere Materie unter
die Feder nehmen, beylaͤufig manche andere Dinge zu
eroͤrtern nicht umhin koͤnnen: ſo hat auch hier der Leſer
oft Gelegenheit, von merkwuͤrdigen Sachen, die in die
Alterthuͤmer uͤberhaupt einſchlagen, eine vergnuͤgende
Nachricht unvermuthet zu bekommen. Die ganze Ge-
ſchichte der gottesdienſtlichen Gebraͤuche der vorigen
Wenden jedoch wird mit vorzuͤglichem Fleiß in ein neues
Licht geſetzet. Denn der Herr Conſiſtorialrath hat nicht
einen bloßen Sammler oder Abſchreiber abgegeben, ſon-
dern was die alten Geſchichtſchreiber in dieſer Sache
vorgearbeitet, gepruͤfet, mit einander verglichen, und
ſolchergeſtalt zu einem neuen Grad der hiſtoriſchen Ge-
wißheit erhoben. Das merket ein aufmerkſamer Leſer
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