Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 113, Hamburg, 17. Juli 1789.[Spaltenumbruch]
Wachtmeister der Garde zu Pferde, Carl und Adolph, Der General-Lieutenant, der von dem Oberbefehls-
Neapolis, den 23 Junii.
Die Spanische Eskadre liegt noch auf unsrer Rhede.
--
Frankfurt, den 11 Julii.
Man sagt, daß zwischen der ältesten
Prinzeßinn Der König von Sardinien hat bey Gelegenheit
der Nunmehr wird die Sache, betreffend die mit ständi- Herr Ober-Consistorialrath Gedicke aus Berlin
ist Zu Genua wird eine Anleihe für Rußland
negociirt, [Spaltenumbruch]
Stettin, den 10 Julii.
Gestern Nachmittag, um 3 Viertel auf 3 Uhr, traf
Berlin, den 14 Julii.
Jhro Königl. Hoheit, die Frau Prinzeßinn von Der Königl. Gesandte, Herr Graf von Rode, ist
aus
Hamburg, den 16 Julii.
Gestern ist der an den Königl. Dänischen
Hof er- Heute früh ist ein Rußisch-Kayserl. Courier,
von Heute Nachmittag sind Jhro Hochfürstl. Durchl.
die Da ich gewilliget bin, mein in der Hauptstraße belegenes Ritzebüttel, den 25sten
Junii 1789.
Joh. Fr. W. Neii, M. Dr. (Hierbey folgt eine Beylage.) [Spaltenumbruch]
Wachtmeiſter der Garde zu Pferde, Carl und Adolph, Der General-Lieutenant, der von dem Oberbefehls-
Neapolis, den 23 Junii.
Die Spaniſche Eskadre liegt noch auf unſrer Rhede.
—
Frankfurt, den 11 Julii.
Man ſagt, daß zwiſchen der aͤlteſten
Prinzeßinn Der Koͤnig von Sardinien hat bey Gelegenheit
der Nunmehr wird die Sache, betreffend die mit ſtaͤndi- Herr Ober-Conſiſtorialrath Gedicke aus Berlin
iſt Zu Genua wird eine Anleihe fuͤr Rußland
negociirt, [Spaltenumbruch]
Stettin, den 10 Julii.
Geſtern Nachmittag, um 3 Viertel auf 3 Uhr, traf
Berlin, den 14 Julii.
Jhro Koͤnigl. Hoheit, die Frau Prinzeßinn von Der Koͤnigl. Geſandte, Herr Graf von Rode, iſt
aus
Hamburg, den 16 Julii.
Geſtern iſt der an den Koͤnigl. Daͤniſchen
Hof er- Heute fruͤh iſt ein Rußiſch-Kayſerl. Courier,
von Heute Nachmittag ſind Jhro Hochfuͤrſtl. Durchl.
die Da ich gewilliget bin, mein in der Hauptſtraße belegenes Ritzebuͤttel, den 25ſten
Junii 1789.
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Jndeſſen herrſchte<lb/> zum Gluͤck eine voͤllige Windſtille; auch fiel der Thurm<lb/> groͤßtentheils in ſich ſelbſt zuſammen. Zwey benach-<lb/> barte Haͤuſer und das Jagetenfelſche Collegium haben<lb/> viel gelitten. Jetzt fangen der Kirchboden und die<lb/> Gewoͤlbe an einzuſtuͤrzen. Sachverſtaͤndige ſchaͤtzen den<lb/> Schaden auf 100000 Thaler. Wie viele Menſchen<lb/> beym Retten ihr Leben verlohren haben, weiß man<lb/> noch nicht.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Berlin,</hi> den 14 Julii.</hi> </dateline><lb/> <p>Jhro Koͤnigl. Hoheit, die Frau Prinzeßinn von<lb/> Oranien, beehrten am Sonnabend die Porcellainmanu-<lb/> factur mit Jhrer Gegenwart. Geſtern ward die Oper<lb/> Proteſilao zum zweytenmal vorgeſtellt.</p><lb/> <p>Der Koͤnigl. Geſandte, Herr Graf von Rode, iſt aus<lb/> Copenhagen hier eingetroffen. 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Und koͤnnen ſich Kaufliebhaber bey Unterſchriebenem,<lb/> als Bewohner und Eigenthuͤmer deſſelben, melden, die Con-<lb/> ditiones daſelbſt vernehmen, und ſoll nach annehmlichem Bot<lb/> zugeſchlagen werden. </hi> </p> <closer> <dateline> <hi rendition="#fr">Ritzebuͤttel, den 25ſten Junii 1789.</hi> </dateline><lb/> <signed> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#right"> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Joh. Fr. W. Neii,</hi> M. Dr.</hi> </hi> </hi> </signed> </closer><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <trailer> <hi rendition="#c">(Hierbey folgt eine Beylage.)</hi> </trailer><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[4]/0004]
Wachtmeiſter der Garde zu Pferde, Carl und Adolph,
Baron Ungernſternberg, und 254 Mann an Unter-
Officieren und Gemeinen. Die genaue Zahl der Ge-
toͤdteten und Verwundeten von Seiten des Feindes iſt
nicht zu beſtimmen, ſie muß aber die unſrige uͤber-
treffen, weil er, außer den mit Mannſchaft verſenkten
Kaͤhnen und der bey der Vertheidigung der Bruͤcke Er-
ſchlagenen, auch in dem Retranſchement ſelbſt viel
Verluſt gelitten, da durch unſere Batterien zwey Pul-
verkaſten in die Luft geſprengt, und mit dieſen vor
unſern Augen viele in die Hoͤhe gehoben, und dann
uͤberall hin zerworfen wurden. Der General-Lieute-
nant Michelſon ſetzte ſich der groͤßten Gefahr aus, und
unter ihm ward ein Pferd erſchoſſen.
Der General-Lieutenant, der von dem Oberbefehls-
haber der Armee Anweiſung erhalten, traf zur Bewerk-
ſtelligung des Verſuchs gegen den Feind die gehoͤrigen
Vorkehrungen, und that den 19ten dieſes einen neuen
Anfall auf die feindliche Beveſtigung von St. Michel
bey Paraſalma. Er ließ zuerſt die Batterie erobern,
eroͤffnete hierauf die Attake von verſchiedenen Seiten,
ſchlug den daſelbſt ſich veſthaltenden Feind, und ver-
folgte ihn bis St. Michel, ohne ſelbſt einen Schaden
zu leiden, und ward Meiſter dieſes Orts und der da-
ſelbſt befindlichen Magazine mit Lebensmitteln, Kriegs-
und andern Geraͤthſchaften, ausgenommen des Pulver-
Kellers, den der Feind, ſeine Flucht zu erleichtern,
und unſern ihm nachgeſchickten leichten Truppen die
Nachjagd zu erſchweren, angeſteckt hatte. Umſtaͤnd-
lichere Berichte hievon werden noch erwartet.
Neapolis, den 23 Junii.
Die Spaniſche Eskadre liegt noch auf unſrer Rhede. —
Aus Maltha wird gemeldet, daß ein Algieriſcher Corſar
ein Franzoͤſiſches Schiff, welches verſchiedene Maltheſer
Ritter nach Maltha bringen wollte, bis unter die Ka-
nonen der Jnſel Gozzo verfolgt habe.
Frankfurt, den 11 Julii.
Man ſagt, daß zwiſchen der aͤlteſten Prinzeßinn
Tochter des Koͤnigs von Neapolis und einem Jnfanten
aus dem Bourboniſchen Hauſe eine Vermaͤhlung im
Werke ſey.
Der Koͤnig von Sardinien hat bey Gelegenheit der
Vermaͤhlung des Herzogs von Aoſta das gewoͤhnliche
Don Gratuit in ſeinen Staaten ausſchreiben laſſen.
Nunmehr wird die Sache, betreffend die mit ſtaͤndi-
ger Gerichtsbarkeit verſehenen Paͤbſtlichen Nuntien in
Deutſchland, bald zur Berathſchlagung anf dem Reichs-
tage zu Regenſpurg kommen. Der Churmaynziſche
Geſandte daſelbſt hat die in verſchiedenen Zeitungen
geſtandene Noten, welche der Maynziſche am Berliner
Hofe accreditirte Geſandte in der Nuntiaturangelegen-
heit dem Preußiſchen Miniſterio uͤbergeben, und von
demſelben zuruͤck erhalten haben ſoll fuͤr unaͤcht erklaͤrt.
Herr Ober-Conſiſtorialrath Gedicke aus Berlin iſt
durch Darmſtadt gereiſet, bey Hofe gnaͤdig aufgenom-
men, und zur Tafel der Durchl. Prinzen gezogen
worden.
Zu Genua wird eine Anleihe fuͤr Rußland negociirt,
deſſen Unterzeichner unter andern alle Privilegien eines
Rußiſchen Buͤrgers in allen Rußiſchen Provinzen ge-
nießen ſollen.
Stettin, den 10 Julii.
Geſtern Nachmittag, um 3 Viertel auf 3 Uhr, traf
ein Blitz die Spitze des Marienkirchthurms grade unter
der Krone, und zuͤndete, ſo daß der Thurm binnen
einer halben Stunde ganz in Feuer ſtand. Die Ein-
wohner unſerer Stadt mußten, ohne im geringſten
etwas zur Rettung unternehmen zu koͤnnen, der Wuth
des Feuers zuſehen. Jnnerhalb 3 Stunden war die
ſchoͤne Zierde Stettins ſo ausgebrannt, daß nur die
Mauern noch ſtehen. Die beyden Kirchendaͤcher wur-
den ſogleich, als ein Stuͤck des brennenden Thurms
herabſiel, ein Raub der Flamme. Jndeſſen herrſchte
zum Gluͤck eine voͤllige Windſtille; auch fiel der Thurm
groͤßtentheils in ſich ſelbſt zuſammen. Zwey benach-
barte Haͤuſer und das Jagetenfelſche Collegium haben
viel gelitten. Jetzt fangen der Kirchboden und die
Gewoͤlbe an einzuſtuͤrzen. Sachverſtaͤndige ſchaͤtzen den
Schaden auf 100000 Thaler. Wie viele Menſchen
beym Retten ihr Leben verlohren haben, weiß man
noch nicht.
Berlin, den 14 Julii.
Jhro Koͤnigl. Hoheit, die Frau Prinzeßinn von
Oranien, beehrten am Sonnabend die Porcellainmanu-
factur mit Jhrer Gegenwart. Geſtern ward die Oper
Proteſilao zum zweytenmal vorgeſtellt.
Der Koͤnigl. Geſandte, Herr Graf von Rode, iſt aus
Copenhagen hier eingetroffen. Die Herren Staats-
miniſter von Heinitz und von Werder ſind nach Sachſen
und Frankfurt an der Oder, und der General-Lieutenant,
Graf Hordt, iſt nach Sachſen abgegangen.
Hamburg, den 16 Julii.
Geſtern iſt der an den Koͤnigl. Daͤniſchen Hof er-
nannte Kayſerl. Koͤnigl. Geſandte, Herr Graf von
Breuner, mit ſeiner Gemahlinn hier eingetroffen, und
wird in der kuͤnftigen Woche ſeine Reiſe nach Copen-
hagen fortſetzen.
Heute fruͤh iſt ein Rußiſch-Kayſerl. Courier, von
Copenhagen kommend, durch dieſe Stadt nach Peters-
burg gegangen.
Heute Nachmittag ſind Jhro Hochfuͤrſtl. Durchl. die
verwittwete Frau Herzoginn von Mecklenburg-Schwerin,
hier eingetroffen, um einige Monate in unſerer Stadt
zuzubringen.
Da ich gewilliget bin, mein in der Hauptſtraße belegenes
Wohnhaus, nebſt Garten, Laͤndereyen, Pferde, Kuͤhe, Acker-
geraͤth, zu verkaufen; es beſtehet ſolches in ein maßives Wohn-
haus, mit rothem Ziegel gedeckt, 54 Fuß breit, 60 Fuß tief,
unten 4 Stuben, 16 Fuß breit, 16 Fuß lang, 2 Kammern,
8 Fuß lang, 8 Fuß breit, 2 Kuͤchen, 2 Saͤle, 1 Vorder-
Saal, 2 Bodens; eine 114 Fuß lang und 53 breite große Korn-
Scheune, von ſtarkem guten Holze gebauet; ein Wagenremiſe,
alles im guten baulichen Stande, wobey ein großer Hof- und
Miſtplatz; einen großen Garten hinter dem Hauſe, von
6 Himpten Korn Einſaat, mit ſehr ſchoͤnen Fruchtbaͤumen, ꝛc.
beſetzt; ein Garten zur Seite des Hauſes; 8 Morgen,
7 Himpten Einſaat, ganz freyes Marſchland; 3 Morgen
Geeſtland; eigen Torfmohr; 8 Kirchenſtuͤhle und 2 Begraͤb-
niſſe. Und koͤnnen ſich Kaufliebhaber bey Unterſchriebenem,
als Bewohner und Eigenthuͤmer deſſelben, melden, die Con-
ditiones daſelbſt vernehmen, und ſoll nach annehmlichem Bot
zugeſchlagen werden.
Ritzebuͤttel, den 25ſten Junii 1789.
Joh. Fr. W. Neii, M. Dr.
(Hierbey folgt eine Beylage.)
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(2014-07-07T10:32:49Z)
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