Staats- und Gelehrte Zeitung Des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 113, Hamburg, 16. Julii 1771.Herzoge von Mecklenburg-Strelitz fürstlich beschenkt Wir sehen jetzt hier fast täglich neue Listen von der Die Rede, welche Herr Wilkes nach seiner Wahl zum Sheriff hielt, von der aber die Abschriften sehr verschie- den lauten, ist folgende: Meine Herren und getreue Mitbürger! Ich danke Ihnen für die mir erzeigte Ehre, und wün- Die Danksagungs-Rede des Herrn Bull war kürzer, Marseille, den 28 Junii. Ein Schiffscapitain, der den 29sten des verwichenen Zwey Dänische Kriegsschiffe, jedes von 50 Kanonen, Da die Egyptische Handlung sich in sehr schlechten Unsere Fregatten wehren sich noch tapfer gegen die Einige Schiffscapitains haben verschiedene Spanische Von dem Capitain Azan, der von Salonichi, wovon Der Graf Michael Pignatelli, Neapolitanischer Ge- Versailles, den 6 Julii. Der König hat den Prinz Louis de Rohan, Coadjutor Regenspurg, den 4 Julii. Der Erzbischof zu Salzburg hat dem Churfürsten von Den sämmtlichen Legations-Secretairen und Kanzeli- Stockholm, den 4 Julii. Die Königl. Postjacht, Prinzeßinn Sophia Albertina, Wien, den 6 Julii. In Deutschland hat man seit einiger Zeit angefangen, Herzoge von Mecklenburg-Strelitz fuͤrſtlich beſchenkt Wir ſehen jetzt hier faſt taͤglich neue Liſten von der Die Rede, welche Herr Wilkes nach ſeiner Wahl zum Sheriff hielt, von der aber die Abſchriften ſehr verſchie- den lauten, iſt folgende: Meine Herren und getreue Mitbuͤrger! Ich danke Ihnen fuͤr die mir erzeigte Ehre, und wuͤn- Die Dankſagungs-Rede des Herrn Bull war kuͤrzer, Marſeille, den 28 Junii. Ein Schiffscapitain, der den 29ſten des verwichenen Zwey Daͤniſche Kriegsſchiffe, jedes von 50 Kanonen, Da die Egyptiſche Handlung ſich in ſehr ſchlechten Unſere Fregatten wehren ſich noch tapfer gegen die Einige Schiffscapitains haben verſchiedene Spaniſche Von dem Capitain Azan, der von Salonichi, wovon Der Graf Michael Pignatelli, Neapolitaniſcher Ge- Verſailles, den 6 Julii. Der Koͤnig hat den Prinz Louis de Rohan, Coadjutor Regenſpurg, den 4 Julii. Der Erzbiſchof zu Salzburg hat dem Churfuͤrſten von Den ſaͤmmtlichen Legations-Secretairen und Kanzeli- Stockholm, den 4 Julii. Die Koͤnigl. Poſtjacht, Prinzeßinn Sophia Albertina, Wien, den 6 Julii. 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Durch<lb/> die grauſamſte Ungerechtigkeit der Majoritaͤt — muß<lb/> ich dieſes Rechts entbehren, zur offenbarſten Verletzung<lb/> der Privilegien eines freyen Volks. — Den jetzigen<lb/> Sheriffs iſt man den groͤßten Dank ſchuldig, weil ihr<lb/> unpartheyiſches und aufrichtiges Betragen, ihr Eifer,<lb/> ihre Redlichkeit und Unabhaͤngigkeit gar nicht uͤber-<lb/> troffen werden kann. Ich hoffe aber, die Auffuͤhrung<lb/> Ihrer Nachfolger werde eben ſo beſchaffen ſeyn. —<lb/></p> <p>Die Dankſagungs-Rede des Herrn Bull war kuͤrzer,<lb/> und nicht ſo heftig.</p> </div> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c #fr">Marſeille, den 28 Junii.</hi> </dateline><lb/> <p>Ein Schiffscapitain, der den 29ſten des verwichenen<lb/> Monats von Smirna abgegangen, hat erzaͤhlt, daß er<lb/> den Tag darauf, 2 Meilen von der Inſel Metelino,<lb/> 3 Rußiſche Kriegsſchiffe und noch 3 andere Fahrzeuge<lb/> dieſer Nation angetroffen. 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Herzoge von Mecklenburg-Strelitz fuͤrſtlich beſchenkt
worden.
Wir ſehen jetzt hier faſt taͤglich neue Liſten von der
Zahl der Rußiſchen Schiffe im Archipelago, und das Ge-
ruͤcht, daß naͤchſtens die vorlaͤufigen Friedens-Artikel
zwiſchen Rußland und der Pforte wuͤrden gezeichnet
ſeyn, dauert auch noch immer fort. Den 2ten ſind Ihre
Majeſtaͤten und die Koͤnigl. Kinder nach Richmond ab-
gegangen.
Die Rede, welche Herr Wilkes nach ſeiner Wahl zum
Sheriff hielt, von der aber die Abſchriften ſehr verſchie-
den lauten, iſt folgende:
Meine Herren und getreue Mitbuͤrger!
Ich danke Ihnen fuͤr die mir erzeigte Ehre, und wuͤn-
ſche Ihnen zu dem vollkommenen Triumphe Gluͤck,
welchen Sie an dieſem Tage uͤber die verraͤtheriſchen
Kuͤnſte einer — Adminiſtration erhalten haben. Die
Beſtechungen, welche bey dieſer Gelegenheit ausgeuͤbet,
und von Ihnen auf eine ſo edle Art unwirkſam gemacht
worden, muͤſſen — einen Beweis abgeben, daß London
nicht umgekauft und ſclaviſch koͤnne gebunden werden.
Es iſt zu hoffen, daß dieſe gluͤckliche Vereinigung uns
geſchickt machen werde, alle kuͤnftige Bemuͤhung unſers
gemeinſchaftlichen Feindes fruchtlos zu machen. Ich
werde es an meiner Seite in meinem Amte an keiner
Pflicht fehlen laſſen, um alles zum gemeinen Beſten zu
verwenden. Die Bitten an das Haus der Gemeinen
aber muß ich meinen Collegen uͤberlaſſen. Ich kann
dieſe nicht uͤbernehmen, da ich bis jetzt ein rechtmaͤßiges
Glied dieſes Hauſes bin. Erwaͤhlt von den unabhaͤn-
gigen Freyhaltern von Middleſex zum Repraͤſentanten,
habe ich ein eben ſo gegruͤndetes Recht, im Parlement
zu ſitzen, als irgend jemand haben kann, der von einer
andern Grafſchaft in England erwaͤhlet worden. Durch
die grauſamſte Ungerechtigkeit der Majoritaͤt — muß
ich dieſes Rechts entbehren, zur offenbarſten Verletzung
der Privilegien eines freyen Volks. — Den jetzigen
Sheriffs iſt man den groͤßten Dank ſchuldig, weil ihr
unpartheyiſches und aufrichtiges Betragen, ihr Eifer,
ihre Redlichkeit und Unabhaͤngigkeit gar nicht uͤber-
troffen werden kann. Ich hoffe aber, die Auffuͤhrung
Ihrer Nachfolger werde eben ſo beſchaffen ſeyn. —
Die Dankſagungs-Rede des Herrn Bull war kuͤrzer,
und nicht ſo heftig.
Marſeille, den 28 Junii.
Ein Schiffscapitain, der den 29ſten des verwichenen
Monats von Smirna abgegangen, hat erzaͤhlt, daß er
den Tag darauf, 2 Meilen von der Inſel Metelino,
3 Rußiſche Kriegsſchiffe und noch 3 andere Fahrzeuge
dieſer Nation angetroffen. Er hat ſeine Papiere an
Bord eines dieſer Schiffe ſchicken muͤſſen. Sie ſind
ſcharf unterſuchet worden, worauf er die Erlaubniß er-
halten, ſeine Reiſe hieher fortzuſetzen.
Zwey Daͤniſche Kriegsſchiffe, jedes von 50 Kanonen,
und ungefaͤhr 400 Mann Equipage, unter den Befehlen
des Grafen von Moltke, ſind den 23ſten dieſes von Ma-
hon auf unſerer Rhede angekommen.
Da die Egyptiſche Handlung ſich in ſehr ſchlechten
Umſtaͤnden befindet, ſo haben verſchiedene Kaufleute dieſer
Stadt ihre Etabliſſements zu Cairo verlaſſen, und ver-
muthlich werden noch mehrere dieſem Beyſpiel folgen.
Unſere Fregatten wehren ſich noch tapfer gegen die
Seeraͤuber im Archipelago. Die Plejade hat einen Grie-
chiſchen in Grund gebohret, und einen andern genom-
men, der hieher gebracht werden ſoll.
Einige Schiffscapitains haben verſchiedene Spaniſche
Schiffe bey Majorca und Minorca, auch ein paar Ruſ-
ſiſche Fregatten geſehen.
Von dem Capitain Azan, der von Salonichi, wovon
er den 18ten May abgereiſet, gekommen, hat man er-
fahren, daß noch vor ſeiner Abreiſe ein Venetianiſches
Schiff von Smirna dahin gekommen waͤre, welches die
Nachricht mitgebracht, daß der Papas Manoli, und alle
Equipage ſeines Fahrzeuges, womit er auf Seeraͤuberey
ausgegangen, von den Ruſſen genommen, und aufge-
henkt worden.
Der Graf Michael Pignatelli, Neapolitaniſcher Ge-
ſandte an dem Hofe zu London, iſt mit dem Kriegsſchiffe,
der Hercules, von 66 Kanonen, hier angekommen, und
wird naͤchſtens ſeine Reiſe nach England fortſetzen.
Verſailles, den 6 Julii.
Der Koͤnig hat den Prinz Louis de Rohan, Coadjutor
von Straßburg, zu ſeinem außerordentlichen Geſandten
am Roͤmiſch-Kayſerl. Hofe, und den Marquis von Clau-
ſonette, Oberſten der Infanterie, zu ſeinem bevollmaͤch-
tigten Miniſter bey dem Herzoge von Wuͤrtemberg und
dem Schwaͤbiſchen Kreiſe, zu ernennen geruhet.
Regenſpurg, den 4 Julii.
Der Erzbiſchof zu Salzburg hat dem Churfuͤrſten von
Bayern gemeldet, daß ihm der Auftrag geſchehen, das
am 11ten vorigen Monats ausgefallene Reichshofraths-
Concluſum executive zu vollſtrecken. Se. Durchl. haben
ihm wieder geſchrieben, daß dieſer Auftrag nicht koͤnne
befolget werden, weil der Kayſerl. Gebotsbrief ſich auf
ungegruͤndete Beſchwerden des Reichstages gruͤnde.
Hierauf iſt, auf erhaltene Nachricht davon, in allen
dreyen Reichscollegiis beſchloſſen, den Herrn Erzbiſchof
durch ein Schreiben zu erſuchen, ohne weitern Anſtand
die Execution zu vollſtrecken, und den Oeſterreichiſchen
Kreiß zu erſuchen, zu deren Unterſtuͤtzung eine hinlaͤng-
liche Anzahl Truppen in die Bayeriſchen Lande anruͤcken
zu laſſen.
Den ſaͤmmtlichen Legations-Secretairen und Kanzeli-
ſten der Reichsverſammlung iſt wegen der Theurung
eine Vermehrung ihrer Beſoldung zugeſtanden worden.
Stockholm, den 4 Julii.
Die Koͤnigl. Poſtjacht, Prinzeßinn Sophia Albertina,
die den 20ſten vorigen Monats von Stralſund abgegan-
gen war, hat, wegen eines beſtaͤndigen Gegenwindes,
zu Yſtadt nicht einlaufen koͤnnen, und der Schiffer Pe-
ters, welcher ſolche Poſtjacht fuͤhrt, iſt dadurch veran-
laſſet worden, den Haven von Landscrona zu ſuchen.
Daſelbſt haben die Paſſagiers, welche auf dieſer Jacht
waren, als der Roͤmiſch Kayſerl. außerordentliche Ge-
ſandte, Baron von Wiedmann, der Oberſte und Ritter
Armfelt, der Regierungsrath von Olthoff, und der Mar-
quis Gouſinville, ſich ausſetzen laſſen, und den Landweg
nach Stockholm genommen.
Wien, den 6 Julii.
In Deutſchland hat man ſeit einiger Zeit angefangen,
von dem Kunſt-Caffee viel Weſens zu machen. Da-
mit die Fremden ihre Kuͤnſte den Erblanden nicht in
hohem Preiſe verkaufen moͤgen, ſo iſt die Einfuhr alles
fremden Kunſt-Caffees, er mag pur oder gemiſcht ſeyn,
bey Confiſcations- und anderer willkuͤhrlichen Strafe
verboten worden. Wer in den Erblanden dergleichen
Kunſt-Caffee erzeugen, und damit Handel treiben will,
muß davon das naͤmliche abſtatten, was von dem eigent-
lichen Caffee zu entrichten iſt. Sowol hier als zu
Bruͤnn werden ſeit einiger Zeit ſchoͤne Papier-Tapeten
von allen Gattungen in wohlfeilem Preiſe gemacht.
Dieſes hat Anlaß gegeben, die fremden mit einem hoͤ-
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(2014-07-07T12:30:46Z)
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