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Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 112, Hamburg, 15. Juli 1789.

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Das ganz Briggschiff, Apparence, von Föhrenholz, alt 9 Jahr,
groß 64 Lasten.

(Liegen beyde zu Stockholm.)

Das ganze Briggschiff, Mars, von Föhrenholz, alt 9 Jahr,
groß 111 Lasten. (Liegt im Haven zu Ma[unleserliches Material]strand)
Dito Schaluppschiff, Herdinnan, von Föhrenholz, alt 4 Jahr,
groß 25 Lasten. (Liegt zu Landskrona.)
Dito Jachtschiff, Britta Maria, von Eichenholz, alt 13 Jahr,
groß 14 Lasten. (Liegt zu Thorekow, auf Gothland.)

und zwar in dem Stande, worinn sich besagte Schiffe
und Fahrzeuge anjetzo befinden, und an ihren mitbe-
nannten Liegeplätzen in Augenschein genommen werden
können, gleichwie dann auch von derselben Jnventarien
auf vorbesagtem Comtoir beliebige Einsicht zu nehmen ist.




Wir Bürgermeister und Rath der Vorderstadt Güstrow, im
Herzogthum Mecklenburg, haben auf Anhalten der Lockevitz-
schen
Erb-Jnteressenten, mit Zustimmung des Provisors
Knöchel, als Executor[i]s Testament, zur anderweiten Licita-
tion derer in der Lockevitzschen Verlassenschaft befindlichen
Grundstücke:

I. Haus, Scheure und Gärten.
1) Das mitten in der Stadt am Pfarrkirchhof zu einer Au-
berge völlig eingerichtetes Wohnhaus, welches bis diese
Stunde als ein berühmtes Wirthshaus bekannt ist.
Hierinn befindet sich:
a) in der untersten Etage eine große Gaststube mit dabey
befindlicher Kammer und Alcove, zwey geräumige vorne
an der Straße belegene Stuben, eine Comtoirstube
mit einer Kaufmannsbude nach der andern Straße;
eine große Diele zu zweyen Eingängen zum Hause;
eine Gesindestube zu Bedienten und Knechten; eine
Speisekammer; eine große Küche; ein Keller.

b) Jn der Zweyten Etage: Wiederum 2 große Stuben
nach der Vorderstraße, 4 kleinere Stuben nach der
Seitenstraße, und 3 Gesinde-Schlafkammern, wie auch
ein Kornboden.

c) Jn dem dritten Stockwerk: Zwey große Hausböden
über einander.

Ferner gehöret dazu eine doppelte Auf- und Abfahrt zum
Hofe. Der Hofplatz enthält den Raum zu vielen Wägen,
und darauf ist ein im Winkel gebautes Stallgebäude von
8 separirten Ställen zu vielen Gespann Pferden, und
über diese Ställe sind zureichende Heu- und Kaffböden.

2) Eine vor dem Hageboickschen Thor zwischen Herrn Com-
merzienraths Flügel Garten und Turbans Hause bele-
gene Scheure.

3) Ein ziemlich großer Garten zur Wirthschaft, mit Obstbäu-
men und Lusthause, bey vorstehender Scheure, kann aber
besonders verkauft werden.

4) Eine Scheure, nebst Garten, am Todtendamm, an der
Ecke bey Brauers Jahnck Scheure belegen.

II. Aecker, jedoch ohne Einschnitt.
5) Drey Morgen am Sumpf, zwischen Bäcker Eschendurg
und Brauer Blohm.

6) Anderthalb Morgen am Sternberger Wege, zwischen
Fallenkampff Breslach und Küster Rath; hiebey ist ein
klein Wiesenflach.

7) Anderthalb Morgen am Kuhlen Wege, zwischen Kipner
und Jarchow.

8) Drey Morgen an die Lehmkuhle an der Strentzer Scheide
zwischen Brauer Jahnck und Pfarrkirchen-Acker.

9) Drey Morgen am Schweinsbrinck, zwischen Gerds und
Kirchner.

10) Drey Morgen beym Armenhause, zwischen Knuthen
und Secretair Jürgens Acker.

III. Wiesen auf der sogenannten Bollenwiese, gleichfalls ohne
Einschnitt.
11) Eine Wiese zwischen Burgwedel und Stadt-Kämmerey
Wiese von 5 Fuder.

12) Eine Wiese zwischen Bäcker Sommer
und Brauer Blohm.

13) Eine Wiese, auf beyden Seiten Brauer
Blohm.

14) Eine Wiese, gleichfalls zwischen Brauer
Blohm.
Jede dieser drey
Wiesen von ein
Fuder.

den 24sten Julii a. c. anberahmet; wie dann auch, wenn
Kauf-Liebhabere vorspecificirte Grundstücke insgesammt zu er-
[Spaltenumbruch] kaufen Lust hätten, und das offerirte Quantum, in Verglei-
chung mit dem auf jedes Stück geschehenen Both, anne mlich
gefunden würde, der Zuschlag sowol in dem einen als andern
Fall sogleich geschehen, und auf instehenden Michaelis die Tra-
dition erfolgen kann. Die Zahlungs-Conditiones sind der Bil-
ligkeit gemäß eingerichtet, und können bey dem Stadt-Secre-
tario allemal eingesehen werden; dahero die Kauflustigen sich
24sten Julii a. c. zu Rathhause einfinden, und Both und am
Ueberboth pflegen wollen.


Bürgermeister und Rath daselbst.
A. F. Tarnow, Secretair.   



Edictal-Citation.

Von dem Magistrat der Herzogl. Braunschweigischen Stadt
Gandersheim wird mit Landesherrlicher Genehmigung der seit
geraumen Jahren ohne Nachricht von sich hören zu lassen ab-
wesende Musikanten-Geselle, August Wilhelm Quitzruh, oder
dessen etwanige Leibes-Erben, edictaliter citirt, dinnen hier
und den 22sten August dieses Jahres daselbst entweder in Per-
son oder durch genugsam Bevollmächtigte vor Gericht zu er-
scheinen, daß für ihn vorhandene in 48 Rthlr. 15 Gr. 2 Pfen.
bestehende Vermögen, nach Abzug der auf diese Edictales zu
verwendenden Kosten, in Empfang zu nehmen, im Nichter-
scheinungsfall aber zu gewärtigen, daß er pro mortuo erklärt,
und sein Vermogen den nächsten sich legitimirenden Anver-
wandten verabfolget werden soll.


Stadt-Magistrat hieselbst.
Kellner, Dr.



Demnach dem hiesigen Einwohner, Johann Christoph
Frohlich, zwischen dem 16ten und 21sten vorigen Monats, aus
einem verschlossenen Kasten diebischer Weise die Summe von
950 Rthlr. aus folgenden Geldsorten, als: nämlich aus
500 Rthlr. in doppelten, und 300 Rthlr. in einfachen Pistolen
und einigen Ducaten, 100 Rthlr. Hannöverisches Cassengeld,
und 50 Rthlr. allerhand coursirende Silbermünze bestehend,
entwendet worden; auch gegründete Vermuthung vorhanden,
daß dieser beträchtliche Diebstahl von einem in demselben
Hause, wo er begangen, wohnhaft gewesenen Handschuh- und
Hosenmacher-Gesellen, welcher sich den 18ten Junii d. J. von
hier entfernet, und nach Hannover zu reisen vorgegeben, aber
statt dessen eingezogener Erkundigung gemäß, nach vorherge-
gangener bey einem Juden in Rühden, Stift Hildesheim, ge-
schehener Verwechselung seiner Kleider, daselbst ein Pferd ge-
miethet, und nach Lutter, am Barenberge, sich verfüget, um
von da, mittelst der Post, nach Braunschweig zu reisen, unter-
nommen sey. Hiesigem Magistrat aber äußerst daran gelegen,
daß dieser verdächtige Mensch zur gefänglichen Haft, und nach
der Ueberführung, zur gebührenden Strafe gezogen werden:
Als werden hiedurch jedes Orts Obrigkeiten respective gezie-
mend gebeten und requirirt, auf diesen Menschen "welcher
" seiner Angabe und bey sich habenden von Maynz datirten
" Kundschaft nach, Christoph Karch heißt, unweit Stuttgardt
" gebürtig, zwischen 28 und 30 Jahr alt, von mittlerer Größe
" und untersetziger Statur ist, ein rundes gelbliches Angesicht,
" mit bläulichen Augen, schwarzen Augenbraunen und Bart
" hat, dessen braune in schwarzlich fallende Haare er in einem
" langen Haarzopf zu tragen gewohnt, vorzüglich aber daran
" lenutlich ist, daß er nach der rechten Seite zu in der Ober-
" Lippe eine sehr sichtbare Narbe hat, nach Verwechselung
" seiner Kleider auch anjetzt einen blauen tuchenen Ueberrock,
" mit einem kleinen Kragen, und Knöpfe von nämlicher Farbe,
" an welchem das Unterfutter von dunkeler Farbe als der Rock
" selbst ist, eine gewirkte moderne weiß, roth und bräunlich
" gestreifte Weste, schwarze manschesterne Hosen und Stiefeln,
" deren Stülpen aufgezogen werden können, tragen soll," zu
achten, und in Betretungsfall derer Gerichts-Bezirke, solchen
sofort arretiren zu lassen, und uns schleunige Nachricht zu er-
theilen; Wir werden, nebst Erstattung der etwanigen unkosten,
diese Gefälligkeit jederzeit zu erwiedern bereit seyn.


Bürgermeister und Rath hieselbst.
Senat. nne.
Dieterichs.   
Fürstl. Rath, qua Syndicus.
[Ende Spaltensatz]
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Das ganz Briggſchiff, Apparence, von Föhrenholz, alt 9 Jahr,
groß 64 Laſten.

(Liegen beyde zu Stockholm.)

Das ganze Briggſchiff, Mars, von Föhrenholz, alt 9 Jahr,
groß 111 Laſten. (Liegt im Haven zu Ma[unleserliches Material]ſtrand)
Dito Schaluppſchiff, Herdinnan, von Föhrenholz, alt 4 Jahr,
groß 25 Laſten. (Liegt zu Landskrona.)
Dito Jachtſchiff, Britta Maria, von Eichenholz, alt 13 Jahr,
groß 14 Laſten. (Liegt zu Thorekow, auf Gothland.)

und zwar in dem Stande, worinn ſich beſagte Schiffe
und Fahrzeuge anjetzo befinden, und an ihren mitbe-
nannten Liegeplätzen in Augenſchein genommen werden
können, gleichwie dann auch von derſelben Jnventarien
auf vorbeſagtem Comtoir beliebige Einſicht zu nehmen iſt.




Wir Bürgermeiſter und Rath der Vorderſtadt Güſtrow, im
Herzogthum Mecklenburg, haben auf Anhalten der Lockevitz-
ſchen
Erb-Jntereſſenten, mit Zuſtimmung des Proviſors
Knöchel, als Executor[i]s Teſtament, zur anderweiten Licita-
tion derer in der Lockevitzſchen Verlaſſenſchaft befindlichen
Grundſtücke:

I. Haus, Scheure und Gärten.
1) Das mitten in der Stadt am Pfarrkirchhof zu einer Au-
berge völlig eingerichtetes Wohnhaus, welches bis dieſe
Stunde als ein berühmtes Wirthshaus bekannt iſt.
Hierinn befindet ſich:
a) in der unterſten Etage eine große Gaſtſtube mit dabey
befindlicher Kammer und Alcove, zwey geräumige vorne
an der Straße belegene Stuben, eine Comtoirſtube
mit einer Kaufmannsbude nach der andern Straße;
eine große Diele zu zweyen Eingängen zum Hauſe;
eine Geſindeſtube zu Bedienten und Knechten; eine
Speiſekammer; eine große Küche; ein Keller.

b) Jn der Zweyten Etage: Wiederum 2 große Stuben
nach der Vorderſtraße, 4 kleinere Stuben nach der
Seitenſtraße, und 3 Geſinde-Schlafkammern, wie auch
ein Kornboden.

c) Jn dem dritten Stockwerk: Zwey große Hausböden
über einander.

Ferner gehöret dazu eine doppelte Auf- und Abfahrt zum
Hofe. Der Hofplatz enthält den Raum zu vielen Wägen,
und darauf iſt ein im Winkel gebautes Stallgebäude von
8 ſeparirten Ställen zu vielen Geſpann Pferden, und
über dieſe Ställe ſind zureichende Heu- und Kaffböden.

2) Eine vor dem Hageboickſchen Thor zwiſchen Herrn Com-
merzienraths Flügel Garten und Turbans Hauſe bele-
gene Scheure.

3) Ein ziemlich großer Garten zur Wirthſchaft, mit Obſtbäu-
men und Luſthauſe, bey vorſtehender Scheure, kann aber
beſonders verkauft werden.

4) Eine Scheure, nebſt Garten, am Todtendamm, an der
Ecke bey Brauers Jahnck Scheure belegen.

II. Aecker, jedoch ohne Einſchnitt.
5) Drey Morgen am Sumpf, zwiſchen Bäcker Eſchendurg
und Brauer Blohm.

6) Anderthalb Morgen am Sternberger Wege, zwiſchen
Fallenkampff Breslach und Küſter Rath; hiebey iſt ein
klein Wieſenflach.

7) Anderthalb Morgen am Kuhlen Wege, zwiſchen Kipner
und Jarchow.

8) Drey Morgen an die Lehmkuhle an der Strentzer Scheide
zwiſchen Brauer Jahnck und Pfarrkirchen-Acker.

9) Drey Morgen am Schweinsbrinck, zwiſchen Gerds und
Kirchner.

10) Drey Morgen beym Armenhauſe, zwiſchen Knuthen
und Secretair Jürgens Acker.

III. Wieſen auf der ſogenannten Bollenwieſe, gleichfalls ohne
Einſchnitt.
11) Eine Wieſe zwiſchen Burgwedel und Stadt-Kämmerey
Wieſe von 5 Fuder.

12) Eine Wieſe zwiſchen Bäcker Sommer
und Brauer Blohm.

13) Eine Wieſe, auf beyden Seiten Brauer
Blohm.

14) Eine Wieſe, gleichfalls zwiſchen Brauer
Blohm.
Jede dieſer drey
Wieſen von ein
Fuder.

den 24ſten Julii a. c. anberahmet; wie dann auch, wenn
Kauf-Liebhabere vorſpecificirte Grundſtücke insgeſammt zu er-
[Spaltenumbruch] kaufen Luſt hätten, und das offerirte Quantum, in Verglei-
chung mit dem auf jedes Stück geſchehenen Both, anne mlich
gefunden würde, der Zuſchlag ſowol in dem einen als andern
Fall ſogleich geſchehen, und auf inſtehenden Michaelis die Tra-
dition erfolgen kann. Die Zahlungs-Conditiones ſind der Bil-
ligkeit gemäß eingerichtet, und können bey dem Stadt-Secre-
tario allemal eingeſehen werden; dahero die Kaufluſtigen ſich
24ſten Julii a. c. zu Rathhauſe einfinden, und Both und am
Ueberboth pflegen wollen.


Bürgermeiſter und Rath daſelbſt.
A. F. Tarnow, Secretair.   



Edictal-Citation.

Von dem Magiſtrat der Herzogl. Braunſchweigiſchen Stadt
Gandersheim wird mit Landesherrlicher Genehmigung der ſeit
geraumen Jahren ohne Nachricht von ſich hören zu laſſen ab-
weſende Muſikanten-Geſelle, Auguſt Wilhelm Quitzruh, oder
deſſen etwanige Leibes-Erben, edictaliter citirt, dinnen hier
und den 22ſten Auguſt dieſes Jahres daſelbſt entweder in Per-
ſon oder durch genugſam Bevollmächtigte vor Gericht zu er-
ſcheinen, daß für ihn vorhandene in 48 Rthlr. 15 Gr. 2 Pfen.
beſtehende Vermögen, nach Abzug der auf dieſe Edictales zu
verwendenden Koſten, in Empfang zu nehmen, im Nichter-
ſcheinungsfall aber zu gewärtigen, daß er pro mortuo erklärt,
und ſein Vermogen den nächſten ſich legitimirenden Anver-
wandten verabfolget werden ſoll.


Stadt-Magiſtrat hieſelbſt.
Kellner, Dr.



Demnach dem hieſigen Einwohner, Johann Chriſtoph
Frohlich, zwiſchen dem 16ten und 21ſten vorigen Monats, aus
einem verſchloſſenen Kaſten diebiſcher Weiſe die Summe von
950 Rthlr. aus folgenden Geldſorten, als: nämlich aus
500 Rthlr. in doppelten, und 300 Rthlr. in einfachen Piſtolen
und einigen Ducaten, 100 Rthlr. Hannöveriſches Caſſengeld,
und 50 Rthlr. allerhand courſirende Silbermünze beſtehend,
entwendet worden; auch gegründete Vermuthung vorhanden,
daß dieſer beträchtliche Diebſtahl von einem in demſelben
Hauſe, wo er begangen, wohnhaft geweſenen Handſchuh- und
Hoſenmacher-Geſellen, welcher ſich den 18ten Junii d. J. von
hier entfernet, und nach Hannover zu reiſen vorgegeben, aber
ſtatt deſſen eingezogener Erkundigung gemäß, nach vorherge-
gangener bey einem Juden in Rühden, Stift Hildesheim, ge-
ſchehener Verwechſelung ſeiner Kleider, daſelbſt ein Pferd ge-
miethet, und nach Lutter, am Barenberge, ſich verfüget, um
von da, mittelſt der Poſt, nach Braunſchweig zu reiſen, unter-
nommen ſey. Hieſigem Magiſtrat aber äußerſt daran gelegen,
daß dieſer verdächtige Menſch zur gefänglichen Haft, und nach
der Ueberführung, zur gebührenden Strafe gezogen werden:
Als werden hiedurch jedes Orts Obrigkeiten reſpective gezie-
mend gebeten und requirirt, auf dieſen Menſchen “welcher
“ ſeiner Angabe und bey ſich habenden von Maynz datirten
“ Kundſchaft nach, Chriſtoph Karch heißt, unweit Stuttgardt
“ gebürtig, zwiſchen 28 und 30 Jahr alt, von mittlerer Größe
“ und unterſetziger Statur iſt, ein rundes gelbliches Angeſicht,
“ mit bläulichen Augen, ſchwarzen Augenbraunen und Bart
“ hat, deſſen braune in ſchwarzlich fallende Haare er in einem
“ langen Haarzopf zu tragen gewohnt, vorzüglich aber daran
“ lenutlich iſt, daß er nach der rechten Seite zu in der Ober-
“ Lippe eine ſehr ſichtbare Narbe hat, nach Verwechſelung
“ ſeiner Kleider auch anjetzt einen blauen tuchenen Ueberrock,
“ mit einem kleinen Kragen, und Knöpfe von nämlicher Farbe,
“ an welchem das Unterfutter von dunkeler Farbe als der Rock
“ ſelbſt iſt, eine gewirkte moderne weiß, roth und bräunlich
“ geſtreifte Weſte, ſchwarze manſcheſterne Hoſen und Stiefeln,
“ deren Stülpen aufgezogen werden können, tragen ſoll,” zu
achten, und in Betretungsfall derer Gerichts-Bezirke, ſolchen
ſofort arretiren zu laſſen, und uns ſchleunige Nachricht zu er-
theilen; Wir werden, nebſt Erſtattung der etwanigen unkoſten,
dieſe Gefälligkeit jederzeit zu erwiedern bereit ſeyn.


Bürgermeiſter und Rath hieſelbſt.
Senat. nne.
Dieterichs.   
Fürſtl. Rath, qua Syndicus.
[Ende Spaltensatz]
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Hofe. Der Hofplatz enthält den
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[[6]/0006] Das ganz Briggſchiff, Apparence, von Föhrenholz, alt 9 Jahr, groß 64 Laſten. (Liegen beyde zu Stockholm.) Das ganze Briggſchiff, Mars, von Föhrenholz, alt 9 Jahr, groß 111 Laſten. (Liegt im Haven zu Ma_ ſtrand) Dito Schaluppſchiff, Herdinnan, von Föhrenholz, alt 4 Jahr, groß 25 Laſten. (Liegt zu Landskrona.) Dito Jachtſchiff, Britta Maria, von Eichenholz, alt 13 Jahr, groß 14 Laſten. (Liegt zu Thorekow, auf Gothland.) und zwar in dem Stande, worinn ſich beſagte Schiffe und Fahrzeuge anjetzo befinden, und an ihren mitbe- nannten Liegeplätzen in Augenſchein genommen werden können, gleichwie dann auch von derſelben Jnventarien auf vorbeſagtem Comtoir beliebige Einſicht zu nehmen iſt. Wir Bürgermeiſter und Rath der Vorderſtadt Güſtrow, im Herzogthum Mecklenburg, haben auf Anhalten der Lockevitz- ſchen Erb-Jntereſſenten, mit Zuſtimmung des Proviſors Knöchel, als Executoris Teſtament, zur anderweiten Licita- tion derer in der Lockevitzſchen Verlaſſenſchaft befindlichen Grundſtücke: I. Haus, Scheure und Gärten. 1) Das mitten in der Stadt am Pfarrkirchhof zu einer Au- berge völlig eingerichtetes Wohnhaus, welches bis dieſe Stunde als ein berühmtes Wirthshaus bekannt iſt. Hierinn befindet ſich: a) in der unterſten Etage eine große Gaſtſtube mit dabey befindlicher Kammer und Alcove, zwey geräumige vorne an der Straße belegene Stuben, eine Comtoirſtube mit einer Kaufmannsbude nach der andern Straße; eine große Diele zu zweyen Eingängen zum Hauſe; eine Geſindeſtube zu Bedienten und Knechten; eine Speiſekammer; eine große Küche; ein Keller. b) Jn der Zweyten Etage: Wiederum 2 große Stuben nach der Vorderſtraße, 4 kleinere Stuben nach der Seitenſtraße, und 3 Geſinde-Schlafkammern, wie auch ein Kornboden. c) Jn dem dritten Stockwerk: Zwey große Hausböden über einander. Ferner gehöret dazu eine doppelte Auf- und Abfahrt zum Hofe. Der Hofplatz enthält den Raum zu vielen Wägen, und darauf iſt ein im Winkel gebautes Stallgebäude von 8 ſeparirten Ställen zu vielen Geſpann Pferden, und über dieſe Ställe ſind zureichende Heu- und Kaffböden. 2) Eine vor dem Hageboickſchen Thor zwiſchen Herrn Com- merzienraths Flügel Garten und Turbans Hauſe bele- gene Scheure. 3) Ein ziemlich großer Garten zur Wirthſchaft, mit Obſtbäu- men und Luſthauſe, bey vorſtehender Scheure, kann aber beſonders verkauft werden. 4) Eine Scheure, nebſt Garten, am Todtendamm, an der Ecke bey Brauers Jahnck Scheure belegen. II. Aecker, jedoch ohne Einſchnitt. 5) Drey Morgen am Sumpf, zwiſchen Bäcker Eſchendurg und Brauer Blohm. 6) Anderthalb Morgen am Sternberger Wege, zwiſchen Fallenkampff Breslach und Küſter Rath; hiebey iſt ein klein Wieſenflach. 7) Anderthalb Morgen am Kuhlen Wege, zwiſchen Kipner und Jarchow. 8) Drey Morgen an die Lehmkuhle an der Strentzer Scheide zwiſchen Brauer Jahnck und Pfarrkirchen-Acker. 9) Drey Morgen am Schweinsbrinck, zwiſchen Gerds und Kirchner. 10) Drey Morgen beym Armenhauſe, zwiſchen Knuthen und Secretair Jürgens Acker. III. Wieſen auf der ſogenannten Bollenwieſe, gleichfalls ohne Einſchnitt. 11) Eine Wieſe zwiſchen Burgwedel und Stadt-Kämmerey Wieſe von 5 Fuder. 12) Eine Wieſe zwiſchen Bäcker Sommer und Brauer Blohm. 13) Eine Wieſe, auf beyden Seiten Brauer Blohm. 14) Eine Wieſe, gleichfalls zwiſchen Brauer Blohm. Jede dieſer drey Wieſen von ein Fuder. den 24ſten Julii a. c. anberahmet; wie dann auch, wenn Kauf-Liebhabere vorſpecificirte Grundſtücke insgeſammt zu er- kaufen Luſt hätten, und das offerirte Quantum, in Verglei- chung mit dem auf jedes Stück geſchehenen Both, anne mlich gefunden würde, der Zuſchlag ſowol in dem einen als andern Fall ſogleich geſchehen, und auf inſtehenden Michaelis die Tra- dition erfolgen kann. Die Zahlungs-Conditiones ſind der Bil- ligkeit gemäß eingerichtet, und können bey dem Stadt-Secre- tario allemal eingeſehen werden; dahero die Kaufluſtigen ſich 24ſten Julii a. c. zu Rathhauſe einfinden, und Both und am Ueberboth pflegen wollen. Güſtrow, den 29ſten Junii 1789. Bürgermeiſter und Rath daſelbſt. A. F. Tarnow, Secretair. Edictal-Citation. Von dem Magiſtrat der Herzogl. Braunſchweigiſchen Stadt Gandersheim wird mit Landesherrlicher Genehmigung der ſeit geraumen Jahren ohne Nachricht von ſich hören zu laſſen ab- weſende Muſikanten-Geſelle, Auguſt Wilhelm Quitzruh, oder deſſen etwanige Leibes-Erben, edictaliter citirt, dinnen hier und den 22ſten Auguſt dieſes Jahres daſelbſt entweder in Per- ſon oder durch genugſam Bevollmächtigte vor Gericht zu er- ſcheinen, daß für ihn vorhandene in 48 Rthlr. 15 Gr. 2 Pfen. beſtehende Vermögen, nach Abzug der auf dieſe Edictales zu verwendenden Koſten, in Empfang zu nehmen, im Nichter- ſcheinungsfall aber zu gewärtigen, daß er pro mortuo erklärt, und ſein Vermogen den nächſten ſich legitimirenden Anver- wandten verabfolget werden ſoll. Gandersheim, den 21ſten May 1789. Stadt-Magiſtrat hieſelbſt. Kellner, Dr. Demnach dem hieſigen Einwohner, Johann Chriſtoph Frohlich, zwiſchen dem 16ten und 21ſten vorigen Monats, aus einem verſchloſſenen Kaſten diebiſcher Weiſe die Summe von 950 Rthlr. aus folgenden Geldſorten, als: nämlich aus 500 Rthlr. in doppelten, und 300 Rthlr. in einfachen Piſtolen und einigen Ducaten, 100 Rthlr. Hannöveriſches Caſſengeld, und 50 Rthlr. allerhand courſirende Silbermünze beſtehend, entwendet worden; auch gegründete Vermuthung vorhanden, daß dieſer beträchtliche Diebſtahl von einem in demſelben Hauſe, wo er begangen, wohnhaft geweſenen Handſchuh- und Hoſenmacher-Geſellen, welcher ſich den 18ten Junii d. J. von hier entfernet, und nach Hannover zu reiſen vorgegeben, aber ſtatt deſſen eingezogener Erkundigung gemäß, nach vorherge- gangener bey einem Juden in Rühden, Stift Hildesheim, ge- ſchehener Verwechſelung ſeiner Kleider, daſelbſt ein Pferd ge- miethet, und nach Lutter, am Barenberge, ſich verfüget, um von da, mittelſt der Poſt, nach Braunſchweig zu reiſen, unter- nommen ſey. Hieſigem Magiſtrat aber äußerſt daran gelegen, daß dieſer verdächtige Menſch zur gefänglichen Haft, und nach der Ueberführung, zur gebührenden Strafe gezogen werden: Als werden hiedurch jedes Orts Obrigkeiten reſpective gezie- mend gebeten und requirirt, auf dieſen Menſchen “welcher “ ſeiner Angabe und bey ſich habenden von Maynz datirten “ Kundſchaft nach, Chriſtoph Karch heißt, unweit Stuttgardt “ gebürtig, zwiſchen 28 und 30 Jahr alt, von mittlerer Größe “ und unterſetziger Statur iſt, ein rundes gelbliches Angeſicht, “ mit bläulichen Augen, ſchwarzen Augenbraunen und Bart “ hat, deſſen braune in ſchwarzlich fallende Haare er in einem “ langen Haarzopf zu tragen gewohnt, vorzüglich aber daran “ lenutlich iſt, daß er nach der rechten Seite zu in der Ober- “ Lippe eine ſehr ſichtbare Narbe hat, nach Verwechſelung “ ſeiner Kleider auch anjetzt einen blauen tuchenen Ueberrock, “ mit einem kleinen Kragen, und Knöpfe von nämlicher Farbe, “ an welchem das Unterfutter von dunkeler Farbe als der Rock “ ſelbſt iſt, eine gewirkte moderne weiß, roth und bräunlich “ geſtreifte Weſte, ſchwarze manſcheſterne Hoſen und Stiefeln, “ deren Stülpen aufgezogen werden können, tragen ſoll,” zu achten, und in Betretungsfall derer Gerichts-Bezirke, ſolchen ſofort arretiren zu laſſen, und uns ſchleunige Nachricht zu er- theilen; Wir werden, nebſt Erſtattung der etwanigen unkoſten, dieſe Gefälligkeit jederzeit zu erwiedern bereit ſeyn. Alfeld, den 7ten Junii 1789. Bürgermeiſter und Rath hieſelbſt. Senat. nne. Dieterichs. Fürſtl. Rath, qua Syndicus.

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Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 112, Hamburg, 15. Juli 1789, S. [6]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1121507_1789/6>, abgerufen am 28.03.2024.