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Hauptmann, Gerhart: Die Weber. Berlin, 1892.

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Wenn ich Dir, lieber Vater, dieses Drama zu-
schreibe, so geschieht es aus Gefühlen heraus, die
Du kennst und die an dieser Stelle zu zerlegen
keine Nöthigung besteht.

Deine Erzählung vom Großvater, der in jungen
Jahren, ein armer Weber, wie die Geschilderten
hinter'm Webstuhl gesessen, ist der Keim meiner
Dichtung geworden, die, ob sie nun lebenskräftig,
oder morsch im Jnnern sein mag, doch das Beste
ist, was "ein armer Mann wie Hamlet ist" zu
geben hat.
Dein
Gerhart.

Wenn ich Dir, lieber Vater, dieſes Drama zu-
ſchreibe, ſo geſchieht es aus Gefühlen heraus, die
Du kennſt und die an dieſer Stelle zu zerlegen
keine Nöthigung beſteht.

Deine Erzählung vom Großvater, der in jungen
Jahren, ein armer Weber, wie die Geſchilderten
hinter’m Webſtuhl geſeſſen, iſt der Keim meiner
Dichtung geworden, die, ob ſie nun lebenskräftig,
oder morſch im Jnnern ſein mag, doch das Beſte
iſt, was „ein armer Mann wie Hamlet iſt“ zu
geben hat.
Dein
Gerhart.

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Die Weber sind zu Beginn auf schlesisch erschiene… [mehr]

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Zitationshilfe: Hauptmann, Gerhart: Die Weber. Berlin, 1892, S. [VII]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hauptmann_weber_1892/12>, abgerufen am 20.04.2024.