Hauptmann, Gerhart: Fuhrmann Henschel. Berlin, 1899. Franz. Was thu ich dr denn? Hanne. Du sullst mr nee nochlaufa! Franz. Du hust wull vergassa, wie mir stiehn? Hanne. O, gar ni stiehn mir. Wie sull'n mir ock stieh'n? Ich zieh menner Wege, Du ziehst Denner Wege, uf die Art stiehn mir, anderscher ni. Franz. Das is ju 's neuste! Hanne. Mir is das was Ales. Franz. 's scheint bal a su. -- Hanne, was is denn zwischen ins? Hanne. Nischte! reen nischte! Ock luß mich zufrieda. Franz. Kanst Du Dich iber mich beklan? Bin ich Dir ernt ni treu gewast? Hanne. Oh, ver mir! Was gieht mich das a? Treib Du Dich rim, mit wan De willst! Ich ha o noch ni asu viel drwieder. Franz. Seit wann denn, Hanne? Hanne. Seit Olym's Zeita! Franz bewegt und weinerlich. Du liegst ju, Hanne! Hanne. Fang mr asu a! Do huste bei mir kee Glicke ni. Ich luß mir vo Dir keene Liega vierschmeißa. Und kurz und gutt, daß a mol alle wird. Und weil Du a su a dickes Lader nu emol hust und nischt ni willst annahma, do muß ich D'rsch halt amol deutlich san, und uf a Kupp druf: 's is aus zwischa ins! Franz. Is das Dei Ernst? Hanne. Zwischa ins is' aus, und merk Dr das, Franze! Franz. Ich war mir's merka! Immer heftiger erregt, am Ende mehr weinend als redend. Du brauchst ni denka, ich wär asu Franz. Was thu ich dr denn? Hanne. Du ſullſt mr nee nochlaufa! Franz. Du huſt wull vergaſſa, wie mir ſtiehn? Hanne. O, gar ni ſtiehn mir. Wie ſull’n mir ock ſtieh’n? Ich zieh menner Wege, Du ziehſt Denner Wege, uf die Art ſtiehn mir, anderſcher ni. Franz. Das is ju ’s neuſte! Hanne. Mir is das was Ales. Franz. ’s ſcheint bal a ſu. — Hanne, was is denn zwiſchen ins? Hanne. Niſchte! reen niſchte! Ock luß mich zufrieda. Franz. Kanſt Du Dich iber mich beklan? Bin ich Dir ernt ni treu gewaſt? Hanne. Oh, ver mir! Was gieht mich das a? Treib Du Dich rim, mit wan De willſt! Ich ha o noch ni aſu viel drwieder. Franz. Seit wann denn, Hanne? Hanne. Seit Olym’s Zeita! Franz bewegt und weinerlich. Du liegſt ju, Hanne! Hanne. Fang mr aſu a! Do huſte bei mir kee Glicke ni. Ich luß mir vo Dir keene Liega vierſchmeißa. Und kurz und gutt, daß a mol alle wird. Und weil Du a ſu a dickes Lader nu emol huſt und niſcht ni willſt annahma, do muß ich D’rſch halt amol deutlich ſan, und uf a Kupp druf: ’s is aus zwiſcha ins! Franz. Is das Dei Ernſt? Hanne. Zwiſcha ins is’ aus, und merk Dr das, Franze! Franz. Ich war mir’s merka! Immer heftiger erregt, am Ende mehr weinend als redend. 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ſtieh’n? Ich zieh menner Wege, Du ziehſt Denner Wege,
uf die Art ſtiehn mir, anderſcher ni.
Franz. Das is ju ’s neuſte!
Hanne. Mir is das was Ales.
Franz. ’s ſcheint bal a ſu. — Hanne, was is denn
zwiſchen ins?
Hanne. Niſchte! reen niſchte! Ock luß mich zufrieda.
Franz. Kanſt Du Dich iber mich beklan? Bin ich
Dir ernt ni treu gewaſt?
Hanne. Oh, ver mir! Was gieht mich das a? Treib
Du Dich rim, mit wan De willſt! Ich ha o noch ni aſu
viel drwieder.
Franz. Seit wann denn, Hanne?
Hanne. Seit Olym’s Zeita!
Franz bewegt und weinerlich. Du liegſt ju, Hanne!
Hanne. Fang mr aſu a! Do huſte bei mir kee
Glicke ni. Ich luß mir vo Dir keene Liega vierſchmeißa.
Und kurz und gutt, daß a mol alle wird. Und weil Du
a ſu a dickes Lader nu emol huſt und niſcht ni willſt
annahma, do muß ich D’rſch halt amol deutlich ſan, und
uf a Kupp druf: ’s is aus zwiſcha ins!
Franz. Is das Dei Ernſt?
Hanne. Zwiſcha ins is’ aus, und merk Dr das, Franze!
Franz. Ich war mir’s merka! Immer heftiger erregt, am
Ende mehr weinend als redend. Du brauchſt ni denka, ich wär aſu
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