Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hauptmann, Gerhart: Der Biberpelz. Berlin, 1893.

Bild:
<< vorherige Seite
Adelheid. Det war wie ick mit Mama'n zur
Bahn jing. Da jing ick so und da ...
Wehrhahn. Laß man gut sein. (Zu Frau Wolff).
Das deponiren Sie doch mal zunächst. Wir werden
morgen darauf zurückkommen.
Frau Wolff. Mir wär's schonn recht. ...
Wehrhahn. Und wem denn nicht?
Frau Wolff. Herr Krieger is blos zu eifrig
dahinter.
Wehrhahn. Herr Krüger, Herr Krüger, -- der
ist mir ganz gleichgiltig. Der Mann belästigt mich
geradezu. Man kann doch sowas nicht über's Knie
brechen. Er hat ja Belohnung ausgesetzt, es ist ja
im Amtsblatt bekannt gegeben.
Glasenapp. Dem Mann jeschieht immer noch
nicht jenug.
Wehrhahn. Was soll das heißen, geschieht
nicht genug? Wir haben den Thatbestand aufge-
nommen. Seine Waschfrau ist ihm verdächtig ge-
wesen, wir haben Haussuchung vorgenommen. Was
will er denn noch? Der Mann soll doch still sein.
Nun, wie jesagt, morjen steh ich zu Diensten.
Frau Wolff. Uns is das egal, mir kommen
ooch wieder.
Wehrhahn. Na ja, morgen früh.
Frau Wolff. Gu'n Morgen!
Adelheid (knixt). Guten Morjen!
(Frau Wolff und Adelheid ab).
Adelheid. Det war wie ick mit Mama’n zur
Bahn jing. Da jing ick ſo und da …
Wehrhahn. Laß man gut ſein. (Zu Frau Wolff).
Das deponiren Sie doch mal zunächſt. Wir werden
morgen darauf zurückkommen.
Frau Wolff. Mir wär’s ſchonn recht. …
Wehrhahn. Und wem denn nicht?
Frau Wolff. Herr Krieger is blos zu eifrig
dahinter.
Wehrhahn. Herr Krüger, Herr Krüger, — der
iſt mir ganz gleichgiltig. Der Mann beläſtigt mich
geradezu. Man kann doch ſowas nicht über’s Knie
brechen. Er hat ja Belohnung ausgeſetzt, es iſt ja
im Amtsblatt bekannt gegeben.
Glaſenapp. Dem Mann jeſchieht immer noch
nicht jenug.
Wehrhahn. Was ſoll das heißen, geſchieht
nicht genug? Wir haben den Thatbeſtand aufge-
nommen. Seine Waſchfrau iſt ihm verdächtig ge-
weſen, wir haben Hausſuchung vorgenommen. Was
will er denn noch? Der Mann ſoll doch ſtill ſein.
Nun, wie jeſagt, morjen ſteh ich zu Dienſten.
Frau Wolff. Uns is das egal, mir kommen
ooch wieder.
Wehrhahn. Na ja, morgen früh.
Frau Wolff. Gu’n Morgen!
Adelheid (knixt). Guten Morjen!
(Frau Wolff und Adelheid ab).
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0093" n="87"/>
        <sp who="#ADE">
          <speaker><hi rendition="#g">Adelheid</hi>.</speaker>
          <p>Det war wie ick mit Mama&#x2019;n zur<lb/>
Bahn jing. Da jing ick &#x017F;o und da &#x2026;</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#WEH">
          <speaker><hi rendition="#g">Wehrhahn</hi>.</speaker>
          <p>Laß man gut &#x017F;ein.</p>
          <stage>(Zu Frau Wolff).</stage><lb/>
          <p>Das deponiren Sie doch mal zunäch&#x017F;t. Wir werden<lb/>
morgen darauf zurückkommen.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#WOLFF">
          <speaker><hi rendition="#g">Frau Wolff</hi>.</speaker>
          <p>Mir wär&#x2019;s &#x017F;chonn recht. &#x2026;</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#WEH">
          <speaker><hi rendition="#g">Wehrhahn</hi>.</speaker>
          <p>Und wem denn nicht?</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#WOLFF">
          <speaker><hi rendition="#g">Frau Wolff</hi>.</speaker>
          <p>Herr Krieger is blos zu eifrig<lb/>
dahinter.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#WEH">
          <speaker><hi rendition="#g">Wehrhahn</hi>.</speaker>
          <p>Herr Krüger, Herr Krüger, &#x2014; der<lb/>
i&#x017F;t mir ganz gleichgiltig. Der Mann belä&#x017F;tigt mich<lb/>
geradezu. Man kann doch &#x017F;owas nicht über&#x2019;s Knie<lb/>
brechen. Er hat ja Belohnung ausge&#x017F;etzt, es i&#x017F;t ja<lb/>
im Amtsblatt bekannt gegeben.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#GLA">
          <speaker><hi rendition="#g">Gla&#x017F;enapp</hi>.</speaker>
          <p>Dem Mann je&#x017F;chieht immer noch<lb/>
nicht jenug.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#WEH">
          <speaker><hi rendition="#g">Wehrhahn</hi>.</speaker>
          <p>Was &#x017F;oll das heißen, ge&#x017F;chieht<lb/>
nicht genug? Wir haben den Thatbe&#x017F;tand aufge-<lb/>
nommen. Seine Wa&#x017F;chfrau i&#x017F;t ihm verdächtig ge-<lb/>
we&#x017F;en, wir haben Haus&#x017F;uchung vorgenommen. Was<lb/>
will er denn noch? Der Mann &#x017F;oll doch &#x017F;till &#x017F;ein.<lb/>
Nun, wie je&#x017F;agt, morjen &#x017F;teh ich zu Dien&#x017F;ten.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#WOLFF">
          <speaker><hi rendition="#g">Frau Wolff</hi>.</speaker>
          <p>Uns is das egal, mir kommen<lb/>
ooch wieder.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#WEH">
          <speaker><hi rendition="#g">Wehrhahn</hi>.</speaker>
          <p>Na ja, morgen früh.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#WOLFF">
          <speaker><hi rendition="#g">Frau Wolff</hi>.</speaker>
          <p>Gu&#x2019;n Morgen!</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#ADE">
          <speaker> <hi rendition="#g">Adelheid</hi> </speaker>
          <stage>(knixt).</stage>
          <p>Guten Morjen!</p><lb/>
          <stage>(Frau Wolff und Adelheid ab).</stage>
        </sp><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[87/0093] Adelheid. Det war wie ick mit Mama’n zur Bahn jing. Da jing ick ſo und da … Wehrhahn. Laß man gut ſein. (Zu Frau Wolff). Das deponiren Sie doch mal zunächſt. Wir werden morgen darauf zurückkommen. Frau Wolff. Mir wär’s ſchonn recht. … Wehrhahn. Und wem denn nicht? Frau Wolff. Herr Krieger is blos zu eifrig dahinter. Wehrhahn. Herr Krüger, Herr Krüger, — der iſt mir ganz gleichgiltig. Der Mann beläſtigt mich geradezu. Man kann doch ſowas nicht über’s Knie brechen. Er hat ja Belohnung ausgeſetzt, es iſt ja im Amtsblatt bekannt gegeben. Glaſenapp. Dem Mann jeſchieht immer noch nicht jenug. Wehrhahn. Was ſoll das heißen, geſchieht nicht genug? Wir haben den Thatbeſtand aufge- nommen. Seine Waſchfrau iſt ihm verdächtig ge- weſen, wir haben Hausſuchung vorgenommen. Was will er denn noch? Der Mann ſoll doch ſtill ſein. Nun, wie jeſagt, morjen ſteh ich zu Dienſten. Frau Wolff. Uns is das egal, mir kommen ooch wieder. Wehrhahn. Na ja, morgen früh. Frau Wolff. Gu’n Morgen! Adelheid (knixt). Guten Morjen! (Frau Wolff und Adelheid ab).

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hauptmann_biberpelz_1893
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hauptmann_biberpelz_1893/93
Zitationshilfe: Hauptmann, Gerhart: Der Biberpelz. Berlin, 1893, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hauptmann_biberpelz_1893/93>, abgerufen am 07.05.2024.