Hauptmann, Gerhart: Der Biberpelz. Berlin, 1893.
sind wir Vereinsgenossen: Verein zur Züchtung von Vorstehhunden. Wehrhahn (einigermaßen aufathmend). So! sind Sie also mit ihm bekannt?! Das ist mir ja angenehm zu hören. Das erleichtert die Sache ja wesentlich und begründet das gegenseitige Vertrauen. Da hindert uns ja nun nichts mehr, Herr Motes. -- Sie schrieben mir also in Ihrem Briefe, Sie hätten Gelegenheit gehabt, den Doktor Fleischer zu be- obachten. Erzählen Sie doch mal, was Sie wissen. Motes (räuspert sich). Als ich ... als ich vor einem Jahre circa die Villa Krüger bezog, Herr Baron, da hatte ich keine Ahnung davon, mit wem ich zusammengerathen würde. Wehrhahn. Sie kannten weder Krüger noch Fleischer? Motes. Nein, wie das so ist -- in einem Hause. Ich konnte mich nicht so recht zurückziehen. Wehrhahn. Was kamen denn da so für Leute in's Haus? Motes (mit bezeichnender Handbewegung). Ach! Wehrhahn. Ich verstehe. Motes. Kreti und Petri. Demokraten. Wehrhahn. Gab es regelmäßig Zusammen- künfte? Motes. All donnerstäglich so viel ich weiß. Wehrhahn. Da wollen wir doch mal ein Augenmerk drauf haben. -- Verkehren Sie jetzt nicht mehr mit den Leuten?
ſind wir Vereinsgenoſſen: Verein zur Züchtung von Vorſtehhunden. Wehrhahn (einigermaßen aufathmend). So! ſind Sie alſo mit ihm bekannt?! Das iſt mir ja angenehm zu hören. Das erleichtert die Sache ja weſentlich und begründet das gegenſeitige Vertrauen. Da hindert uns ja nun nichts mehr, Herr Motes. — Sie ſchrieben mir alſo in Ihrem Briefe, Sie hätten Gelegenheit gehabt, den Doktor Fleiſcher zu be- obachten. Erzählen Sie doch mal, was Sie wiſſen. Motes (räuſpert ſich). Als ich … als ich vor einem Jahre circa die Villa Krüger bezog, Herr Baron, da hatte ich keine Ahnung davon, mit wem ich zuſammengerathen würde. Wehrhahn. Sie kannten weder Krüger noch Fleiſcher? Motes. Nein, wie das ſo iſt — in einem Hauſe. Ich konnte mich nicht ſo recht zurückziehen. Wehrhahn. Was kamen denn da ſo für Leute in’s Haus? Motes (mit bezeichnender Handbewegung). Ach! Wehrhahn. Ich verſtehe. Motes. Kreti und Petri. Demokraten. Wehrhahn. Gab es regelmäßig Zuſammen- künfte? Motes. All donnerstäglich ſo viel ich weiß. Wehrhahn. Da wollen wir doch mal ein Augenmerk drauf haben. — Verkehren Sie jetzt nicht mehr mit den Leuten? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <sp who="#MOTES"> <p><pb facs="#f0052" n="46"/> ſind wir Vereinsgenoſſen: Verein zur Züchtung von<lb/> Vorſtehhunden.</p> </sp><lb/> <sp who="#WEH"> <speaker> <hi rendition="#g">Wehrhahn</hi> </speaker> <stage>(einigermaßen aufathmend).</stage> <p>So! ſind<lb/> Sie alſo mit ihm bekannt?! Das iſt mir ja angenehm<lb/> zu hören. Das erleichtert die Sache ja weſentlich<lb/> und begründet das gegenſeitige Vertrauen. Da<lb/> hindert uns ja nun nichts mehr, Herr Motes. —<lb/> Sie ſchrieben mir alſo in Ihrem Briefe, Sie hätten<lb/> Gelegenheit gehabt, den Doktor Fleiſcher zu be-<lb/> obachten. Erzählen Sie doch mal, was Sie wiſſen.</p> </sp><lb/> <sp who="#MOTES"> <speaker> <hi rendition="#g">Motes</hi> </speaker> <stage>(räuſpert ſich).</stage> <p>Als ich … als ich vor<lb/> einem Jahre circa die Villa Krüger bezog, Herr<lb/> Baron, da hatte ich keine Ahnung davon, mit wem<lb/> ich zuſammengerathen würde.</p> </sp><lb/> <sp who="#WEH"> <speaker> <hi rendition="#g">Wehrhahn.</hi> </speaker> <p>Sie kannten weder Krüger noch<lb/> Fleiſcher?</p> </sp><lb/> <sp who="#MOTES"> <speaker> <hi rendition="#g">Motes.</hi> </speaker> <p>Nein, wie das ſo iſt — in einem<lb/> Hauſe. Ich konnte mich nicht ſo recht zurückziehen.</p> </sp><lb/> <sp who="#WEH"> <speaker> <hi rendition="#g">Wehrhahn.</hi> </speaker> <p>Was kamen denn da ſo für Leute<lb/> in’s Haus?</p> </sp><lb/> <sp who="#MOTES"> <speaker> <hi rendition="#g">Motes</hi> </speaker> <stage>(mit bezeichnender Handbewegung).</stage> <p>Ach!</p> </sp><lb/> <sp who="#WEH"> <speaker> <hi rendition="#g">Wehrhahn.</hi> </speaker> <p>Ich verſtehe.</p> </sp><lb/> <sp who="#MOTES"> <speaker> <hi rendition="#g">Motes.</hi> </speaker> <p>Kreti und Petri. Demokraten.</p> </sp><lb/> <sp who="#WEH"> <speaker> <hi rendition="#g">Wehrhahn.</hi> </speaker> <p>Gab es regelmäßig Zuſammen-<lb/> künfte?</p> </sp><lb/> <sp who="#MOTES"> <speaker> <hi rendition="#g">Motes.</hi> </speaker> <p>All donnerstäglich ſo viel ich weiß.</p> </sp><lb/> <sp who="#WEH"> <speaker> <hi rendition="#g">Wehrhahn.</hi> </speaker> <p>Da wollen wir doch mal ein<lb/> Augenmerk drauf haben. — Verkehren Sie jetzt nicht<lb/> mehr mit den Leuten?</p> </sp><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [46/0052]
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Vorſtehhunden.
Wehrhahn (einigermaßen aufathmend). So! ſind
Sie alſo mit ihm bekannt?! Das iſt mir ja angenehm
zu hören. Das erleichtert die Sache ja weſentlich
und begründet das gegenſeitige Vertrauen. Da
hindert uns ja nun nichts mehr, Herr Motes. —
Sie ſchrieben mir alſo in Ihrem Briefe, Sie hätten
Gelegenheit gehabt, den Doktor Fleiſcher zu be-
obachten. Erzählen Sie doch mal, was Sie wiſſen.
Motes (räuſpert ſich). Als ich … als ich vor
einem Jahre circa die Villa Krüger bezog, Herr
Baron, da hatte ich keine Ahnung davon, mit wem
ich zuſammengerathen würde.
Wehrhahn. Sie kannten weder Krüger noch
Fleiſcher?
Motes. Nein, wie das ſo iſt — in einem
Hauſe. Ich konnte mich nicht ſo recht zurückziehen.
Wehrhahn. Was kamen denn da ſo für Leute
in’s Haus?
Motes (mit bezeichnender Handbewegung). Ach!
Wehrhahn. Ich verſtehe.
Motes. Kreti und Petri. Demokraten.
Wehrhahn. Gab es regelmäßig Zuſammen-
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