Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hauptmann, Gerhart: Der Biberpelz. Berlin, 1893.

Bild:
<< vorherige Seite
Frau Wolff (nach einer Pause, Holz spaltend, dazwischen
hier und da einen Bissen essend).
Der Wulkow -- das is
a rechter Hallunke. A thutt doch immer, als wenn's
'n schlecht ginge.
Julius. Der soll man still sind -- all -- der
-- mit sein -- -- Handel. --
Frau Wolff. Du hast doch gehert, mit dem
Biberpelz.
Julius. Ick hebb -- nischt jehört all.
Frau Wolff (gezwungen leichthin). 's Mädel er-
zählte doch von dr Frau Kriegern, se hat doch 'm
Krieger an Pelz geschenkt.
Julius. Die Leite -- hebben's ja, det ...
Frau Wolff. Na ja, da meente doch Wulkow ...
Du hast's doch gehert! Wenn a so an Pelz a mal
kriegen kennte, da wollt' a gleich sechszig Thaler
geben.
Julius. Der soll sich -- all selber de Finger
verbrenn.
Frau Wolff (nach einer Pause, ihrem Manne eingießend).
J, trink man noch eenen!
Julius. Denn immer ... immer zu -- all --
wat ...
Frau Wolff (holt ein Oktavbüchelchen hervor und blättert
darin).
Julius. Wie viel hebben wir denn seit Juli
verdrübert?
Frau Wolff. Halt dreißig Thaler sein abgezahlt.
Julius. Denn bleiben noch -- all ...?
Frau Wolff (nach einer Pauſe, Holz ſpaltend, dazwiſchen
hier und da einen Biſſen eſſend).
Der Wulkow — das is
a rechter Hallunke. A thutt doch immer, als wenn’s
’n ſchlecht ginge.
Julius. Der ſoll man ſtill ſind — all — der
— mit ſein — — Handel. —
Frau Wolff. Du haſt doch gehert, mit dem
Biberpelz.
Julius. Ick hebb — niſcht jehört all.
Frau Wolff (gezwungen leichthin). ’s Mädel er-
zählte doch von dr Frau Kriegern, ſe hat doch ’m
Krieger an Pelz geſchenkt.
Julius. Die Leite — hebben’s ja, det …
Frau Wolff. Na ja, da meente doch Wulkow …
Du haſt’s doch gehert! Wenn a ſo an Pelz a mal
kriegen kennte, da wollt’ a gleich ſechszig Thaler
geben.
Julius. Der ſoll ſich — all ſelber de Finger
verbrenn.
Frau Wolff (nach einer Pauſe, ihrem Manne eingießend).
J, trink man noch eenen!
Julius. Denn immer … immer zu — all —
wat …
Frau Wolff (holt ein Oktavbüchelchen hervor und blättert
darin).
Julius. Wie viel hebben wir denn ſeit Juli
verdrübert?
Frau Wolff. Halt dreißig Thaler ſein abgezahlt.
Julius. Denn bleiben noch — all …?
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0037" n="31"/>
        <sp who="#WOLFF">
          <speaker> <hi rendition="#g">Frau Wolff</hi> </speaker>
          <stage>(nach einer Pau&#x017F;e, Holz &#x017F;paltend, dazwi&#x017F;chen<lb/>
hier und da einen Bi&#x017F;&#x017F;en e&#x017F;&#x017F;end).</stage>
          <p>Der Wulkow &#x2014; das is<lb/>
a rechter Hallunke. A thutt doch immer, als wenn&#x2019;s<lb/>
&#x2019;n &#x017F;chlecht ginge.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#JUL">
          <speaker><hi rendition="#g">Julius</hi>.</speaker>
          <p>Der &#x017F;oll man &#x017F;till &#x017F;ind &#x2014; all &#x2014; der<lb/>
&#x2014; mit &#x017F;ein &#x2014; &#x2014; Handel. &#x2014;</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#WOLFF">
          <speaker><hi rendition="#g">Frau Wolff</hi>.</speaker>
          <p>Du ha&#x017F;t doch gehert, mit dem<lb/>
Biberpelz.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#JUL">
          <speaker><hi rendition="#g">Julius</hi>.</speaker>
          <p>Ick hebb &#x2014; ni&#x017F;cht jehört all.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#WOLFF">
          <speaker> <hi rendition="#g">Frau Wolff</hi> </speaker>
          <stage>(gezwungen leichthin).</stage>
          <p>&#x2019;s Mädel er-<lb/>
zählte doch von dr Frau Kriegern, &#x017F;e hat doch &#x2019;m<lb/>
Krieger an Pelz ge&#x017F;chenkt.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#JUL">
          <speaker><hi rendition="#g">Julius</hi>.</speaker>
          <p>Die Leite &#x2014; hebben&#x2019;s ja, det &#x2026;</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#WOLFF">
          <speaker><hi rendition="#g">Frau Wolff</hi>.</speaker>
          <p>Na ja, da meente doch Wulkow &#x2026;<lb/>
Du ha&#x017F;t&#x2019;s doch gehert! Wenn a &#x017F;o an Pelz a mal<lb/>
kriegen kennte, da wollt&#x2019; a gleich &#x017F;echszig Thaler<lb/>
geben.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#JUL">
          <speaker><hi rendition="#g">Julius</hi>.</speaker>
          <p>Der &#x017F;oll &#x017F;ich &#x2014; all &#x017F;elber de Finger<lb/>
verbrenn.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#WOLFF">
          <speaker> <hi rendition="#g">Frau Wolff</hi> </speaker>
          <stage>(nach einer Pau&#x017F;e, ihrem Manne eingießend).</stage><lb/>
          <p>J, trink man noch eenen!</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#JUL">
          <speaker><hi rendition="#g">Julius</hi>.</speaker>
          <p>Denn immer &#x2026; immer zu &#x2014; all &#x2014;<lb/>
wat &#x2026;</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#WOLFF">
          <speaker> <hi rendition="#g">Frau Wolff</hi> </speaker>
          <stage>(holt ein Oktavbüchelchen hervor und blättert<lb/>
darin).</stage>
        </sp><lb/>
        <sp who="#JUL">
          <speaker><hi rendition="#g">Julius</hi>.</speaker>
          <p>Wie viel hebben wir denn &#x017F;eit Juli<lb/>
verdrübert?</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#WOLFF">
          <speaker><hi rendition="#g">Frau Wolff</hi>.</speaker>
          <p>Halt dreißig Thaler &#x017F;ein abgezahlt.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#JUL">
          <speaker><hi rendition="#g">Julius</hi>.</speaker>
          <p>Denn bleiben noch &#x2014; all &#x2026;?</p>
        </sp><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[31/0037] Frau Wolff (nach einer Pauſe, Holz ſpaltend, dazwiſchen hier und da einen Biſſen eſſend). Der Wulkow — das is a rechter Hallunke. A thutt doch immer, als wenn’s ’n ſchlecht ginge. Julius. Der ſoll man ſtill ſind — all — der — mit ſein — — Handel. — Frau Wolff. Du haſt doch gehert, mit dem Biberpelz. Julius. Ick hebb — niſcht jehört all. Frau Wolff (gezwungen leichthin). ’s Mädel er- zählte doch von dr Frau Kriegern, ſe hat doch ’m Krieger an Pelz geſchenkt. Julius. Die Leite — hebben’s ja, det … Frau Wolff. Na ja, da meente doch Wulkow … Du haſt’s doch gehert! Wenn a ſo an Pelz a mal kriegen kennte, da wollt’ a gleich ſechszig Thaler geben. Julius. Der ſoll ſich — all ſelber de Finger verbrenn. Frau Wolff (nach einer Pauſe, ihrem Manne eingießend). J, trink man noch eenen! Julius. Denn immer … immer zu — all — wat … Frau Wolff (holt ein Oktavbüchelchen hervor und blättert darin). Julius. Wie viel hebben wir denn ſeit Juli verdrübert? Frau Wolff. Halt dreißig Thaler ſein abgezahlt. Julius. Denn bleiben noch — all …?

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hauptmann_biberpelz_1893
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hauptmann_biberpelz_1893/37
Zitationshilfe: Hauptmann, Gerhart: Der Biberpelz. Berlin, 1893, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hauptmann_biberpelz_1893/37>, abgerufen am 03.12.2024.